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Ventile einstellen

Themenstarteram 4. Februar 2010 um 23:15

Moin!

Ein Kollege von mir ist der festen Überzeugung, dass es nicht nötig ist Ventile einzustellen, da bei einem normalen Otto-Motor die Ventile über einen Zahnriemen oder Steuerkette angetrieben werden. Ich habe das auch schon öfter im Freundeskreis bei Motorradfahrern gehört. Will mich die Kawa Werkstatt nur abziehen oder funktionieren Möfmotoren doch anders.

Könnte mir das jemand verständlich erklären?

 

Vielen Dank im Vorraus!

Kristof

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9 Antworten

Kurz - ja die brauchen einstellen. Bei jedem Motor. Automotoren machen das idR automatisch. Beim Moped von Hand.

Grund: Automotoren machen keine 12000+x U/min.

 

Mit dem Antrieb der Nockenwellen hat das nix zu tun, der Kollege sollte vielleicht einfach mal die Klappe halten. Solch Bullshit kann sehr teuer werden.

Wie ein Ventiltrieb funktioniert - google/Wikipedia

Beim Ventilspiel stellst du den Abstand zwischen dem jeweiligen Nocken und dem Ventil/Stößel/Schlepphebel ein. Damit gleichst den Verschleiß aus der unweigerlich entsteht, wenn so ein Ventil ein paar 1000x pro Minute öffnet und schließt.

Hier geht's übrigens um 1/100mm.

Moin,

was die Meinung Deines Kumpels anbelangt kann ich nur Dieter Nuhr zitieren: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten.

Die Nockenwellen können von handgeklöppelten Sisalbändern angetrieben werden, das hat sowas von nix mit dem Ventilspiel zu tun.

Im Laufe ihres "Lebens" kloppen die Ventile, wie vor mir schon beschrieben, ziemlich oft auf den Ventilsitz im Kopf ein. Dabei verschleissen beide Bauteile und arbeiten sich ein. Bildlich geprochen wandert das Ventil in Richtung Nockenwelle.

So, und weil sich die Ventilschäfte im betrieb durch die Wärme sowieso in der Länge ausdehnen, muß für eine einwandfreie Funktion immer ein kleiner Spalt zwischen Ventilschaftabschluss und Ventilbetätigung (Tassenstößel, Kipp- oder Schlepphebel) vorhanden sein. Denn wenn das Ventil an der Betätigung ansteht, kann es nicht mehr richtig schließen. Und mal abgesehen davon, daß ein nicht schließendes Ventil für die Kompression und die Füllung eines Zylinders nicht gerade vorteilhaft ist, hat es in diesem Zustand noch ein viel größeres Problem. Es nimmt die durch den Verbrennungsvorgang entstandene Hitze zwar auf, kann diese aber nicht mehr an den Zylinderkopf abgeben. Somit wird das Ventil immer heißer und der Schaft bläht sich quasi auf, bis es entweder zu Ablösungen des Ventiltellers oder zum steckenbleiben des Ventils in der Ventilführung kommt.

Und die Folgen sind teurer als das Ventilspiel regelmäßig zu kontrollieren. Aber lass Deine Kumpels ruhig weiter ohne kontrolliertes ventilspiel fahren. Die Werkstätten ziehen uns Motorradfahrer eh nur über den Tisch. Alles unnötigen Kram, was da in den wartungsvorschriften steht.

am 5. Februar 2010 um 8:52

ganz klar bei den meisten motorradmotoren ist ventile einstellen in abständen unbedingt notwendig.weil die wenigsten hydraulischen ventilspielausgleich haben(bauhöhe gewicht).gefährlicherweise verringert sich das spiel eher als das es grösser wird,was man dann durch klappern hören könnte,wenn (gerade das thermisch stark belastete auslassventil dann nicht mehr richtig schliesst wirs gefährlich.das muss eine gewisse zeit am ventilsitz anliegen um die hitze abzugeben. leider wird das trotzdem von vielen vernachlässigt.es ist je nach modell schon ein gewisser aufwand,das kann bis zum ausbau der nockenwellen gehen.

moin, moin

so nun geb ich meinen senf auch noch dazu. 

falsch ist natürlich daß es irgend etwas mit dem zahnriemen zu tun hat. viele habe übrigens auch steuerketten. 

es gibt motorradmotoren mit und ohne hydrostößel. genau wie bei einem automotor.

die hydrostößel sind zwischen ventilschaft und kipphebel verbaut. sie stellen das ventilspiel automatisch ein. man kann da nichts mehr einstellen.

bei motoren ohne hydrostößel ist am kipphebel eine schraube mit kontermutter die im spiel eingestellt werden muß.

bei motorrädern neueren baujahres haben viele anbieter schon hydrostößel verbaut. so zb. auch in der vn serie von kawasaki VN1700, vn1600, vn2000, da muß bzw. kann man also kein ventilspiel mehr einstellen. das erledigen die hydrostößel automatisch. dafür sind sie da.

entweder hat der motor hydrostößel, dann entfällt das einstellen. ansonsten muß immer eingestellt werden.

@kristof

leider finde ich nirgendwo was für eine maschine du fährst, sonnst könnte man vielelicht gleich sagen ob du die ventile einstellen mußt oder nicht.

am besten du gehts zu deinem kawahändler und fragst ob deine maschine ventile mit hydrostößel hat oder nicht. und dann weißt du auch ob du was einstellen mußt.

 

gruß hamster

 

am 5. Februar 2010 um 15:42

so leider nicht ganz vollständig.es gibt noch die variante mit shims-ventileinstellplättchen die es in verschiedenen stärken gibt und bei notwendigkeit getauscht werden müssen.dazu müssen bei manchen motoren die nockenwellen raus.da sollte man jetzt wirklich mal wissen was das fürn mopped is.

Zitat:

Original geschrieben von hamsterlange

moin, moin

so nun geb ich meinen senf auch noch dazu. 

bei motoren ohne hydrostößel ist am kipphebel eine schraube mit kontermutter die im spiel eingestellt werden muß.

gruß hamster

Vielleicht darf ich ergänzen: "bei manchen". Und, da der TS wohl noch reichlich unerfahren ist und das auch missverstehen könnte: Die wird nicht "im Spiel" eingestellt, sondern damit wird (bei dieser Variante) "das Spiel" eingestellt. Sorry für die Klugscheißerei, Hamster, aber wenn jemand so gar keine Ahnung hat, bringt er da womöglich was durcheinander.

Es gibt auch noch andere Möglichkeiten zur Ventileinstellung. Shims (Distanzstücke) verschiedener Dicke, z.B. bei Tassenstößeln. Die Ingenieure sind zu erfinderisch, als dass man das so einfach auf einen Nenner bringen könnte.

Und dann las ich da was von "Möf-Motoren"...

öhm, was isn das ? N' Mofa - Motor ?

Das sind in der Hauptsache Zweitakter und das sind auch "normale Ottomotoren".

Da hat Dein Kumpel natürlich Recht, Kristof, deren Ventile muss man nicht einstellen. Die haben nämlich keine (von Membranen mal abgesehen, die man eben auch gern als "Ventile" bezeichnet, weil sie einen Gasstrom auch nur in eine Richtung zulassen...) Aber die haben weder Nockenwellen, noch Steuerketten oder Zahnriemen, insofern erzählt Dir Dein Kollege schon ein Märchen...

Der hat vermutlich zu Hause auch die Druckluft in einem Eimer gelagert...:D

Einen Daumen für den hotblack: Über die "handgeklöppelten Sisalbänder" habe ich mir fast die Schenkel blau gehauen. :p

Zitat:

Original geschrieben von torstili65

so leider nicht ganz vollständig.es gibt noch die variante mit shims-ventileinstellplättchen die es in verschiedenen stärken gibt und bei notwendigkeit getauscht werden müssen.dazu müssen bei manchen motoren die nockenwellen raus.da sollte man jetzt wirklich mal wissen was das fürn mopped is.

Argh... torstili, warst um 11 Sekunden schneller

Hydrostößel funktionieren nur bei relativ geringen Drehzahlen gut wegen der erforderlichen Öffnungszeiten der Ölversorgungsbohrung.

Mit neuem oder altem Baujahr hat das wenig zu tun.

am 5. Februar 2010 um 22:31

wie auch immer ,um jetzt noch konkreter auskunft zum aufwand der ventileistellerei zu geben müsst man etzt mal wissn worum sichs konkret handelt. tschuldigung sammler,wollt mich nich vordrängeln ,bin halt manchmal etwas vorlaut.:D

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