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Verdienstausfall nach Haftpflichtschaden für Einzelunternehmer
Vor 6 (!) Monaten hatte ich einen unverschuldeten Verkehrsunfall. Die Versicherung (HUK-Coburg) hat bisher alle Rechnungen bezahlt, bis auf meinen Verdienstausfall. Bis jetzt wollte jede Versicherung im ähnlich gelagerten Fällen eine Nachweis über den Verdienst der letzten 90 Tagen vor dem Unfall. Nach Abzug der Mehrwertsteuer und 30% eingesparte variable Kosten (Benzin, Öl usw) wurde der Nettobetrag pro Werkstatt-Tag ausgezahlt. Ich glaube das heißt "Bergerische Formel"? Alle 4 Wochen kommen neue völlig unsinnige Forderungen, z.B. die Umsatzsteuer-Abrechnungen der letzten 3 (!) Jahre und jetzt noch die Umsatzsteuervoranmeldung und Einkommensbescheide für 2015 und 2016(!!). Die Sachbearbeiterin hat ja nun überhaupt keine Ahnung. Das traurige ist, ich habe einen "Verkehrs"-Rechtsanwalt. Leider wird der nicht nach meinem Sinn tätig und reicht die Anfragen der Versicherung nur an mich weiter. Also mach ich seine Arbeit. Leider kann man nicht so einfach einen neuen Anwalt beauftragen, ohne für zwei Anwälte zu zahlen. Die Rechtsschutz zahlt nur einen Anwalt.
Ich wollte nun wissen, ob jemand eine ähnliche Situation hatte und wie er sie gelöst hat? Oder ob jemand ein Urteil kennt wo auch die Haftpflichtversicherung überzogene Forderungen gestellt hat und in ihre Schranken verwiesen worden ist. Mir würde auch der Wortlaut der "Bergerischen Formel" helfen oder Urteile wo diese erwähnt wurde.
Ich Danke Euch für das Lesen des vielen Textes, aber es ist ein beschissenes Gefühl so machtlos gegenüber diesen Versicherungen und leider auch manchen Anwälten zu sein.
11 Antworten
Nun meiner Meinung nach gehört das durchaus zum Job des Anwalts. Wenn du einen Steuerberater hast, soll der sich doch mal mit dem Anwalt unterhalten, dann sind 2 „Spezialisten” am Werk.
Übrigens deine Umsatzsteuervoranmeldung, sowie die USt überhaupt hat erstmal gar nichts mit deinem Verdienst zu tun, daraus ist auch dein Verdienst nicht ersichtlich, nichtmal erechenbar.
Rede erstmal mit deinem Steuerberater und nicht vergessen, Kosten für ein Ersatztaxi, oder Erstattung des Nutzungsausfalls auch für das Taxi an sich.
Also beides geht nicht, entweder Verdienstausfall oder Ersatztaxi!
Gruß
MiReu
Zitat:
@Taxler222 schrieb am 17. Januar 2016 um 08:56:05 Uhr:
Nun meiner Meinung nach gehört das durchaus zum Job des Anwalts. Wenn du einen Steuerberater hast, soll der sich doch mal mit dem Anwalt unterhalten, dann sind 2 „Spezialisten” am Werk.
Übrigens deine Umsatzsteuervoranmeldung, sowie die USt überhaupt hat erstmal gar nichts mit deinem Verdienst zu tun, daraus ist auch dein Verdienst nicht ersichtlich, nichtmal erechenbar.
Rede erstmal mit deinem Steuerberater und nicht vergessen, Kosten für ein Ersatztaxi, oder Erstattung des Nutzungsausfalls auch für das Taxi an sich.
1. Ich habe keinen Steuerberater. Ich bin 20 Jahre selbstständig und mache meine Steuererklärung und Buchführung, mit Hilfe eines speziellen Taxiprogrammes, alleine.
2. Ein Ersatztaxi wollte ich nicht, da es manchmal wegen hohen Kosten Ärger geben könnte?
3. Nutzungsausfall ist was für private Autos. Da gibt es eine Tabelle und ist nach Hubraum und PS gegliedert. Ein Gewerbetreibender macht Verdienstausfall geltend. Gängig ist die Berechnung nach der "Bergerischen Formel". Verdienst der letzten 3 Monate geteilt durch 90, den ermittelten Wert mal den Ausfalltagen (Werkstattaufenthalt). Aber wo finde ich diese Bergerische Formel oder wo ist sie schon mal aktenkundisch erwähnt worden?
4. Meinen Anwalt kannst Du vergessen. Eine faule Socke, der mich die ganzen Schreiben an die Haftpflichtversicherung beantworten lässt. Die Rechtsschutz bezahlt aber nur einen Anwalt.
In "Taxi-Times" (Juli) ist ein interessanter Artikel zum Verdienstausfall bei Einzelunternehmer (Bergerische Formel) erschienen.
Nur zur Info, ich habe immer noch nicht meinen vollständigen Verdienstausfall erhalten. Da mein Anwalt sich als absolut unfähig erwiesen hat, sich mit der gegnerischen Versicherung (HUK-Coburg) auseinander zu setzen, habe ich mir einen anderen Anwalt genommen. Der erste Anwalt hat mir einfach eine Rechnung (MwSt.) geschickt und sagt mehr kann er nicht machen. Das waren dann stolze 50 Euro Tagesverdienst pro Tag. Davon soll ich alle Betriebsausgaben und private Ausgaben bezahlen? Nun geht es vor ein Zivilgericht.
Oh schön ein Kollege der auch mit der HUK zutun hat...
Mir ging es 03/15 - 02/16 so...
Schreib es mal kurz was bei mir war, Vergleich (1000€) vorm Zivilgericht...Erledigt...
Einzige gute es gab ein Volvo XC60 für ganze 2.Monate...HUK bezahlt...
Reparatur laut Gutachten 13.500€ netto (130% Reglung) auch bezahlt...
Führst du Fahrtenbücher? Wenn ja unbedingt aufheben und wenn Aufforderung vom Gericht kommt Kopie hinschicken und die Orginale mitnehmen zur Verhandlung...
Steuerberater wär in diesem Fall schon ratsam...
Glaub mir eins die HUK lässt dich verhungern das juckt die ein dreck wie es dir geht oder passiert ist...Schlimmste Versicherung überhaupt...
Wenn noch mehr wissen möchtest kontaktiere mich per Mail ;-)
Hallo Micha, Ersatzwagen ein Volvo XC60? Das ist doch keine Taxe? Wenn man einen Ersatzwagen bzw. eine Ersatz-Taxi bekommt gibt es keinen Verdienstausfall?
Letzten Donnerstag die Krönung, auf dem Weg zum Stadtzentrum knallt mir ein Klempner-Vito ins Heck der Taxe. Ich musste an einer Bushaltestelle den BVG-Bus aus der Haltestelle ausfahren lassen und der Klempner hat gepennt und ist mir ungebremst ins Heck gefahren. Um die 10.000 Euro Sachschaden. Beim Vito beide Airbags gekommen. Aussage (Klempner) bei der Polizei ich habe gepennt. Nächsten Tag sagt der Klempner-Chef, mein Fahrer sagt da war kein Bus. Also wieder unnütze Verzögerungen, aber ich habe ja eine Dashcam.
Hallo, ich hatte bis 2015 Mietwagen und da war das nicht all zu wichtig Hauptsache Rollt...
Scheinst das Pech magisch anzuziehen...
Ich wünsche niemanden sowas aber zu dem Zeitpunkt hab ich mir gewünscht das es die Sachbearbeiten erwischt die bei der Versicherung so entschieden haben oder nicht...
Ich bin hart in nehmen machen auch vieles mit usw. aber bei diesem Unfall war ich schon sehr verzweifelt, manche Nächte hat man drüber nachgedacht wie es weiter geht usw. Aufgeben habe ich dennoch nicht und habe gekämpft wie auch so oft...
Man sollte eine gute Rechtschutz und Anwalt haben sowie evtl. Zeugen... Wünschen tu ich es niemanden aber wir liegen jeden Tag auf der Straße...
Mittwoch geht es nach Stuttgart mal sehen ob ich heile zurückkomme... ;-)
Kommt noch besser. Ich hatte 4 Tage die Leihtaxe, da fährt mir ein älterer Herr, beim Ausparken, in die Beifahrertür. Ich habe gehupt wie verrückt und er hat es nicht gehört, geschweige mich gesehen.
Der andere Unfall, mit dem Klempner-Vito, ist auch noch nicht abgeschlossen. Trotz Zeuge und Dashcam kommt keine Bewegung in die Sache. Versicherungen haben ja Zeit und Geld.
Endlich wird der Verdienstausfall vom Unfall Juni 2015(!) voll bezahlt. Die HUK Coburg hat klein beigegeben. Also kämpfen lohnt sich, kostet aber Nerven und braucht Geduld und einen sehr guten Anwalt.
Beim Auffahrunfall vom Juli 2017 ist noch nichts passiert. Trotz Zeugenaussage zu meinen Gunsten und Dashcam zögert die VHV die Auszahlung für die Werkstatt, Gutachter usw raus. Das ich zu meinem Recht kommen werde, da habe ich keinen Zweifel. Habe Versicherungen habe ich genascht.
Beide Unfälle (Juni 2015 und der Auffahrunfall Juli 2017) wurden endlich zu 100% beglichen. Ich habe dafür hart kämpfen müssen, aber den Versicherungen keinen Cent geschenkt. Haben denn Versicherungen keine "Schadensminderungspflicht"? Bei beiden Unfällen fallen reichlich Rechtsanwalts- und Gerichtsgebühren (zusätzlich!) an. Hätte die VHV gleich bezahlt hätte sie ca. 1.000 Euro sparen können. Nun wissen wir wenigstens warum ständig die Versicherungsbeiträge steigen.