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Vergaser Bing 1/24/27 statt 1/24/20 verbaut. Problem?

DKW Motorrad RT 200
Themenstarteram 18. August 2022 um 14:38

Servus beinander!

Seit einigen Monaten beschäftige ich mich mit der DKW meines Opas, welche nun endlich zumindest wieder fährt.

Zuvor wurde jemand von meiner Mutter beauftragt, welcher allerdings meiner Meinung nach ein schönes Schindluder betrieben hat. So lief das Motorrad unrund, ging nach ca. einer Minute aus und dann auch nicht mehr an. Außerdem wechselte derjenige den Vergaser, da zuvor scheinbar der Falsche verbaut war. Die Aussage kam meiner Mutter schon merkwürdig vor, da zuvor niemand an dem Motorrad gearbeitet hatte.

Die DKW RT 200 hat dabei das Baujahr 1951 und nun den Vergaser "Bing 1/24/27" eingebaut.

In der DKW-Anleitung steht in der Vergasertabelle die Bezeichnung "Bing AJ 1/24".

Auf mehreren Internetseiten steht als korrekter Vergaser für dieses Baujahr der "Bing 1/24/20" drinnen.

Folgende Werte unterscheiden sich dabei zwischen den beiden Vergasern:

1/24/27

Hauptdüse: 100

Leerlaufdüse: 70

1/24/20

Hauptdüse: 105

Leerlaufdüse: 60

Meine Frage wäre hierzu ob dies überhaupt relevant ist. Sollten deshalb 0.1 Liter mehr Sprit pro Stunde verbraucht werden oder das Motorrad ein halbes PS weniger Leistung haben, ist mir das egal.

Aktuell ist jedoch noch das letzte Problem, dass nach ca. 15 Minuten Fahrt das Motorrad ausgeht und nicht mehr anspringt. Dabei tritt wie irre Benzin aus dem Vergaser und dem Luftfilter heraus.

Meine Vermutung ist, dass der Schwimmer oder die Schwimmernadel Probleme verursacht und deshalb ununterbrochen Sprit nachfließt, bis der Motor ersäuft und es deshalb unter anderem über den Luftfilter ausläuft.

Kann dies jedoch auch am falschen Vergaser liegen?

Für ein "Bist du blöd, das liegt natürlich nur an deinem verschmutzten, nicht eingestelltem Vergaser" bin ich auch dankbar :)

Vielen Dank

Mfg Alex

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20 Antworten

Servus. Dass aus einem "falschen" Vergaser massenweise Benzin austritt, ist keinesfalls normal. Evtl. liegt das auch am Zustand des Tanks, oder der Schwimmer selbst ist nicht dicht und schwimmt entsprechend nicht mehr, so dass die Spritzufuhr über die Nadeldüse nicht abgeriegelt werden kann. Auch kommt es auf den Zustand der Nadel an.

Wenn schon der falsche Vergaser verbaut bleibt, was nicht zu begrüßen wäre, dann bitte zumindest die originale Bedüsung übernehmen. Die Gemischzusammensetzung ist für den Motorlauf von entscheidender Bedeutung!

 

Mfg

Der Unterschied der Beiden Vergasertypen sollte nicht die Ursache sein. Eher deine Aussage, dass der Schwimmer hängt und nicht mehr schließt, so das immer Benzin nach läuft.

Themenstarteram 18. August 2022 um 14:57

Vielen Dank Euch beiden!

Der Tank wurde innen tatsächlich dieses Jahr neu beschichtet, ist also in einem sehr guten Zustand.

Das freut mich sehr. Dann bleibt der Vergaser nun drinnen, nur das Innenleben wird gereinigt / erneuert!

Mfg Alex

Zitat:

@Onkel-Alex schrieb am 18. Aug. 2022 um 16:57:03 Uhr:

Der Tank wurde innen tatsächlich dieses Jahr neu beschichtet, ist also in einem sehr guten Zustand.

Hoffentlich ist das auch so! Da wird zum Teil viel Mist gemacht.

Ich hab gerade nen Tank beim Profi. Der gibt 5 Jahre Garantie auf seine Arbeit. Ich bin gespannt!

 

Mfg

Ganz nebenbei: Die Vergaser sind beide für eine RT200. Die Frage ist, für welche genau!

 

Was ist das für eine RT200? Bitte genaue Bezeichnung suchen. Danke!

 

Mfg

Themenstarteram 18. August 2022 um 16:51

Ja das stimmt! Da hatte ich einen Gedanken oben nicht zuende geführt und nicht erwähnt, dass in einem späteren Modell der "1/24/27" in der RT200 verbaut wurde.

Beide Vergaser sind für eine RT200. Soweit ich weiß, wurden von der RT200 nur 2 unterschiedliche "Ausführungen" in einem ähnlichen Zeitraum gebaut.

Einmal die erste Version vom Februar 1951 bis März 1952 und anschließend die RT 200H mit Hinterradfederung. Leider wird im DKW-Handbuch nur die "RT200" (105er Hauptdüse) und die "RT200 ab Motornummer 47005001" (100er Hauptdüse) genannt, obwohl es sich bei letzterem um die RT200H handeln müsste.

Die EZ des Fahrzeugs ist der Juni des Jahres 1951 und die Fahrzeugnummer 1000330. Damit müsste es das 329te Motorrad sein, welches das Werk verlassen hat und somit "1/24/20" vermutlich der ursprünglich verbaute Vergaser sein.

www.bingpower.de

Dort gibt es Datenblätter,in denen alles beschrieben ist,was man wissen muss.

Einfach mal durchblättern.

Themenstarteram 18. August 2022 um 17:32

Zitat:

@Mattzedes schrieb am 18. August 2022 um 19:03:23 Uhr:

www.bingpower.de

Dort gibt es Datenblätter,in denen alles beschrieben ist,was man wissen muss.

Einfach mal durchblättern.

Vielen Dank! Da steht zwar jetzt nichts vom Überlaufen in den Luftfilter aber das ist ja wohl die logische Konsequenz aus dieser aufgeschlüsselten Fehlersuche im Datenblatt "bing_vergaser.pdf":

"11. Schwimmergehäuse läuft über:

Ursache: Fremdkörper aus dem Kraftstoff oder Tank auf dem Schwimmernadelsitz. Schwimmer undicht. Schwimmernadel aus der Klemmfeder des Schwimmers gesprungen oder nicht eingebaut"

Mal sehen ob ich noch etwas zur Relevanz der Länge von Düsennadeln dort finde.

Auch mal beim DKW Greiner nachgucken. Gut gemachte Seite, sehr kompetent, mit dem hab ich auch schon telefoniert.

Die Bedüsung, welche in den 50igern in der Anleitung angegeben wurde, kann heute nur noch als Anhalt nehmen. Der Sprit unterscheidet sich doch zu deutlich und die richtigen Düsen sind im Fahrversuch zu ermitteln und nicht anders.

Neue Düsen immer nachmessen! Da erlebt man die "lustigsten" Sachen.

Ich frage mich, was einen Schwimmer dazu bewegt nach 15 min Fahrzeit nicht mehr zu schließen.

Einmal abgesoffen weil undicht, dann bleibt er abgesoffen.

Undichtes Ventil ist immer undicht (kann man einschleifen, aber dann stimmt die Kerbe nicht mehr!).

Dreck immer nach 15 min?

Selbstauslösender Tupfer?

Zitat:

@Onkel-Alex schrieb am 18. Aug. 2022 um 16:38:21 Uhr:

Aktuell ist jedoch noch das letzte Problem, dass nach ca. 15 Minuten Fahrt das Motorrad ausgeht und nicht mehr anspringt. Dabei tritt wie irre Benzin aus dem Vergaser und dem Luftfilter heraus.

Ich hatte mich darauf bezogen und ich habe nicht behauptet, dass das, was ich geschrieben habe, garantiert an der DKW des TE der Fall ist. Oft werden die Fehler hier auch falsch beschrieben.

 

Viel Spaß noch beim Suchen, hab eigene Baustellen.

 

Mfg

Hallo Alex,

ist etwas (für mich) verwirrend geschrieben, aber ich gehe davon aus das du eine RT200H hast und keine RT200 (Starrahmen) oder?

Grundsätzlich läuft die RT200 mit den Vergasern.

Auf meiner RT200 (Starrahmen) war der Vergaser der RT200/2 oder RT200/S montiert und lief damit.

Hatte anfänglich das gleiche Problem, das Benzin aus dem Luftfilter lief, aber erst nach dem abstellen.

Lag an dem Sitz den die Nadel abdichten sollte.

Spätere Nadeln hatten eine Gummispitze, bei unseren musste die Nadel "metallisch dichtend" sein.

Einen Tupfer Zahnpasta als Schleifmittel auf die Nadel und mehrfach im Nadelsitz drehen.

Sind meist leichte Verunreinigungen im Nadelsitz.

Es kann auch ein defekter (undichter) Schwimmer sein.

Rausnehmen und schütteln. Wenn Sprit drin ist, ist er undicht.

Loch suchen und zulöten.

Wenn dann der Vergaser nicht mehr überläuft (brauchst auch nicht mit fahren, Luftfilter beobachten oder abbauen und Benzinhahn öffnen) neue Testfahrt.

Wenn die RT irgendwann wieder ausgeht und diesmal kein Sprit aus dem Lufi läuft, Zündfunke testen (Isolationsfehler einer heissen Zündspule) und Tankdeckel öffnen und hören ob sich kein Unterdruck gebildet hat. Manchmal wird durch die Tankversiegelung dei Entlüftung im Tank mit versiegelt.

Ein weiterer Grund zum Liegenbleiben ist eine leere Batterie (Grund der mechanische Limaregler)

Einfach die Helligkeit des Scheinwerfers im Auge halten.

Gruß Ralf

Zitat:

@15M schrieb am 21. August 2022 um 00:31:41 Uhr:

Einen Tupfer Zahnpasta als Schleifmittel auf die Nadel und mehrfach im Nadelsitz drehen.

Sind meist leichte Verunreinigungen im Nadelsitz.

Oder, wenn eh schon vorhanden, feine Ventilschleifpaste.

 

Zitat:

@15M schrieb am 21. August 2022 um 00:31:41 Uhr:

Es kann auch ein defekter (undichter) Schwimmer sein.

Rausnehmen und schütteln. Wenn Sprit drin ist, ist er undicht.

Loch suchen und zulöten.

Schwimmer ab in ein Glas mit heißem Wasser. Da der Sprit durch die Wärme schnell verdampft, drückt es das Gas durch das Loch und man sieht die Blubberbläschen.

 

Zitat:

@15M schrieb am 21. August 2022 um 00:31:41 Uhr:

Manchmal wird durch die Tankversiegelung dei Entlüftung im Tank mit versiegelt.

Die Entlüftung ist doch im Tankdeckel. Den wird doch keiner mit Tankversiegelungsmasse ausgegossen haben.

Eigentlich nicht, aber wenn die Tankversiegelung "privat" gemacht wurde, ist es schon passiert das aus Mangel an Verschlußmöglichkeiten der Tankdeckel genutzt wurde.

Kreem (versiegelung) in den Tank, Deckel drauf,

mehrmals schwenken, sich wundern das Kreem aus dem Tankdeckel läuft und alles versiegelt hat.

Aber das habe ich auch nur einmal erlebt und sollte eigentlich auch nicht passieren.

Gruß Ralf

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