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Verkehrssicherheit auf Autobahnen in Europa
Hallo zusammen,
die ETSC hat in ihrem aktuellen PIN Flash Report 28 die Verkehrssicherheit auf Autobahnen in Europa verglichen.
Deutschland liegt im Mittelfeld - dazu heißt es:
Zitat:
Germany: deaths higher on motorways sections without speed limits
Deaths on German motorways were cut from 694 in 2004 to 387 in 2012. But in 2013 the number of people killed on German motorways increased by 11% compared to 2012, while overall road deaths went down by 7%. The German Road Safety Council (DVR) says that in 2013 the number of deaths per kilometre of motorway was 30% lower on stretches of German motorways that have speed limit compared to those without limits. In 2008, the latest year available, around 66% of the total motorway network in Germany had no speed limits.4
“Speeding is a major cause of concern on our motorways. High differential speeds and failure to keep a safe distance can result in very severe rear-end collisions. Measures to reduce speeding are therefore urgently needed to achieve our national target of 40% reduction in deaths between 2010 and 2020 and our long-term Vision Zero. DVR recommends the German authorities to increase enforcement of speed limits, both by safety camera and by on-the-spot police checks.“
Jacqueline Lacroix, DVR, German Road Safety Council.
ETSC recommends that there should be a speed limit on all Germany motorways. Germany should also follow the example of many EU countries who monitor traffic speed and regularly update the length of the motorway network that have speed limit to assess the effectiveness of their actions.
Eine Übersichtsgrafik (Zahlen von 2011-13 mit Vergleich zu 2006 aus dem PIN Flash Report 8) und eine Tabelle mit dem durchschnittlichen jährlichen Rückgang habe ich angefügt.
Aus meiner Sicht interessant ist der deutliche Rückgang v.a. in Österreich und Spanien aber auch, dass z.B. Dänemark auf hohem Niveau noch starke Fortschritte erzielt. Zu erwähnen wäre noch, dass die Verschlechterung in der Schweiz auf einen Bus-Unfall im Jahr 2012 mit 28 Toten zurückzuführen ist.
Ich freue mich auf Eure sachlichen Kommentare zu diesen Zahlen!
Grüßse, südwikinger
P.S.: An die Moderatoren habe ich die Bitte, eine sachliche Diskussion zu ermöglichen!
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Detta56 schrieb am 15. März 2015 um 13:34:48 Uhr:
Pete Seeger hat 1955 einen Song geschrieben, im Refrain heißt es:
When will they ever learn?
LG
Eine Antwort auf diese Frage im Kontext dieses Threads könnte lauten: wenn stichhaltige Argumente kommen.
Darüber hinaus heißt es im Titel "Verkehrssicherheit auf Autobahnen" und CO2 hat damit nun wirklich nichts zu tun
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128 Antworten
Und was genau willst du jetzt "sachlich diskutieren"?
Die Sache mit dem Busunfall macht doch deutlich, dass eine solche Statistik (wie so viele) ebenfalls für die Tonne ist.
Es ist schön, das mal wieder eine Statistik veröffentlicht wird. Nur diskutieren brauchen wir nicht mehr, da es bereits bei den letzten statistiken ausgiebichst diskutiert wurde. Das Wetter spielt eine Rolle, die Baustellen spielen eine Rolle usw.
Zitat:
@Gurkengraeber schrieb am 13. März 2015 um 09:59:36 Uhr:
Die Sache mit dem Busunfall macht doch deutlich, dass eine solche Statistik (wie so viele) ebenfalls für die Tonne ist.
Nein, denn bei diesem einen Unfall starben mit 28 Menschen tatsächlich außergewöhnlich viele. In der Schweiz führte dies dazu, dass sich die Zahl der auf Autobahnen Getöteten im Jahr 2012 mehr als verdoppelte. In Deutschland wäre der statistische Effekt deutlich geringer. "Trotzdem" wurde dieser Unfall nicht rausgerechnet, sondern berücksichtigt (aber erwähnt) - und dennoch steht die Schweiz besser da als Deutschland.
@birscherl:
Deutschland ist im "ranking" in den letzten Jahren stets weiter zurückgefallen ist und liegt inzwischen gerade noch so im oberen Mittelfeld.
Daher wäre es aus meiner Sicht relevant zu diskutieren, was man ggf. aus anderen Ländern lernen kann. Dass es dabei länderspezifische Parameter gibt, die eine Vergleichbarkeit erschweren, ist mir bewusst, leider werden bei diesen simplen Statistiken etwaige "Confounder" (Infrastruktur, Fahrzeugbestand, Ausbildung, Alkoholmissbrauch etc.) nicht rausgerechnet - allerdings wirken sie sich oft eher positiv für Deutschland aus...
Dazu wäre natürlich die Lektüre des Reports erforderlich. Interessant wären ggf. weitere Publikationen zu diesen Themen oder Erfahrungen aus anderen Ländern (die über "in A rasen alle, in B schlafen alle beim Fahren" hinausgehen)!
Das Ziel der Bundesregierung für 2020 hinsichtlich der Verkehrssicherheit auf Autobahnen steht übrigens bei max. 230 Getöteten auf Autobahnen, was ca. 1 Getöteten/1Mrd. Fahrzeugkilometer entspräche - einem Niveau, das die vier führenden Länder bereits erreicht haben!
Grüße, südwikinger
Zitat:
Daher wäre es aus meiner Sicht relevant zu diskutieren, was man ggf. aus anderen Ländern lernen kann.
Na da gibt es wie jedes mal nich viel zu diskutieren. Es kommt nur immer wieder zur Sprache, was der Michel nicht hören will. Keine offenen Teilstücke mehr, 80 auf Landstrassen und mindestens doppelt so hohe Bußgelder im Verkehr.
@suedwikinger, jetzt mal eine ganz blöde Frage. Wenn dich das Thema interessiert, warum liest du dir nicht die Beiträge durch, wo das Thema bereits diskutiert wurde. Dann pickst du dir die Argumente raus, die du gerne weiter diskutieren würdest. Da bis jetzt alle vorherigen beiträge auf ein sogenanntes "ATL" hinausgelaufen sind, wurde der Beitrag von den Moderatoren geschlossen. Sollte dies wieder ein Versuch werden auf ein ATL-Thema zu kommen, viel Spaß.
Und viele Tote sind in Deutschland durch schlecht ausgebildete, übermüdete LKW-Fahrer aus dem Osten, die schlaftrunken in ein Stauende knallen?
Meiner Meinung nach ist die Statistik Schall und Rauch, da sich die einzelnen Länder einfach anhand der unterschiedlichen Begebenheiten (Verkehrsdichte, Wetter, Zustand der Fahrzeuge usw.) nicht vergleichen lassen.
Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen auf 100km/h für PKW und 70km/h für LKW ... auf Landstraßen nur 70km/h ... in der Stadt nur 30km/h.
Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen vervierfachen. Alle 5 Jahre muss JEDER Führerscheininhaber seine Fahrtüchtigkeit vorweisen durch eine Theorie- und Praktische Prüfung. Wer das 80igste Lebensjahr erreicht hat, bekommt den Lappen entzogen.
Alkohol- und Drogensünder werden Knallhart bestraft mit 15.000€ Bußgeld und 3 Jahre Fahrverbot beim ersten Mal und 30.000€ Bußgeld und lebenslangen Führerscheinentzug beim zweiten Mal. Fahren ohne Lappen bedeutet 30.000€ Bußgeld und Sperre von 5 Jahren! Promillegrenze auf 0,0 setzen.
Jährliche TÜV-Prüfung bei Fahrzeugen älter 7 Jahre. Und natürlich sehr viele Verkehrskontrollen von PKWs und LKWs ... viel mehr!
Diese ganzen Maßnahmen würden die Unfallzahlen rapide sinken lassen und viele Alkis und Junkies in die Insolvenz treiben^^
Zitat:
@Carisma1996 schrieb am 13. März 2015 um 13:04:49 Uhr:
.....
Diese ganzen Maßnahmen würden die Unfallzahlen rapide sinken lassen und viele Alkis und Junkies in die Insolvenz treiben^^
Insolvenz oder Abstinenz ?
Beides ... gibt ja unbelehrbare^^
Zitat:
@suedwikinger schrieb am 13. März 2015 um 10:26:20 Uhr:
@birscherl:
Deutschland ist im "ranking" in den letzten Jahren stets weiter zurückgefallen ist und liegt inzwischen gerade noch so im oberen Mittelfeld.
Sind die Verunfallten aus der Statistik
– in Deutschland ausgebildete Fahrer?
oder
– in Deutschland verunglückte inländische Fahrer?
oder
– in Deutschland verunglückte ausländische Fahrer?
oder
– im Ausland verunglückte inländische Fahrer?
oder
– …?
Wer und wo ist denn nun dieses "Deutschland"?
Statistik ist ohne derartige Berücksichtigungen nur für Stammtische geeignet.
Tach!
Die wichtigsten Fragen sind, wie häufig bei den Unfällen auf Autobahnen in unlimitierten Bereichen wirklich schneller als 130 Km/h / 120 Km/h / 100 Km/h gefahren worden ist und wie hoch der Anteil von durch LKW verursachte Unfälle ist.
Bei den Unfällen auf Landstraßen wäre interessant, wieviele davon bei 100 Km/h / 80 Km/h verursacht wurden. SO könnte man feststellen, ob 80 Km/h eine deutlich sicherere V wären.
Bei höheren Vs ist anzunehmen, dass die entsprechenden Fahrer sich von einem generellen TL von 80 Km/h auf Landstraßen ohnehin nicht beeindrucken liessen.
Zudem sind witterungsbedingte Unfälle zu beleuchten.
Gab es z.B. auf einer unlimitierten Strecke bei 120 Km/h einen Crash wegen einer vereisten Fahrbahn, wäre dies kein Argument für ein ATL.
Aber solche Daten gibt es nicht oder werden nicht veröffentlicht oder in solchen Studien berücksichtigt.
Daher kann man die Diskussion nicht auf "ein ATL rettet generell Leben" hinauslaufen lassen, zumal diejenigen europ. Länder, die in der Statistik teils weit hinter Deutschland zuirückfallen (also mehr Verkehrstote zu beklagen haben), allesamt über ein ATL verfügen.
Daraus lässt sich ja auch nicht ableiten, dass z.B. Polen ohne ein ATL und mit Alklimit 0,5 plötzlich weniger Verkehrstote zu beklagen hätte.
Möglicherweise nähern wir uns langsam einem möglichen Minimum an Verkehrstoten an, da irgendwann der Faktor "menschliches Versagen" übermäßig schwer wiegt.
Ich würde eher temporäre Limits und Radarmessungen, wo es wirklich(!) sinnvoll ist, i.V.m. empfindlichen Strafen für nennenswerte(!) Übertretungen vorziehen.
Ausserdem sollte man die intransparente MPU abschaffen und die Strafen für Alkohol- und Drogenmißbrauch an realistischen Grenzwerten festmachen und viel teurer machen.
Was das Thema TÜV-betrifft: hier bedarf es einer weitergehenden Reform, denke ich.
Der Gefälligkeits-TÜV für Autohändler ist wohl eines der größten Sicherheitsprobleme im technischen Bereich.
Die Überprüfung alle 2 Jahre hingegen sehe ich als völlig ausreichend an.
Die Kriterien hingegen könnte man im Einzelfall ruhig diskutieren, z.B. in Bezug auf Restprofiltiefen, Scheibenwischer, Beleuchtung (blinde Gläser), verkratzte Scheiben.
Ob hingegen die Ventilkappen eingetragen sind, sollte nicht so hoch bewertet werden.
Aber das alles wird wohl ein Wunschtraum bleiben.
M. D.
Da fällt mir ein Zitat von Helmut Schmidt ein: "Ich glaube nur Statistiken, die ich persönlich gefälscht habe"
An den Umweltaspekt bei einem Tempolimit denkt hier scheinbar keine Sau, mal sehen wie lange Sylt noch da ist
@MvM:
An den bisherigen Diskussionen zum Thema Verkehrssicherheit (auf Autobahnen) habe ich mich selbstverständlich bereits beteiligt (oder sie initiiert).
Ich bin gegen Denkverbote, weshalb aus meiner Sicht auch (hier) unpopuläre Themen sachlich(!) diskutiert werden sollten.
In bisherigen Diskussionen zu diesem Thema wurde oft darauf verwiesen, dass Deutschland ja die "weltweit sichersten Autobahnen" habe und deshalb keine weitere Optimierung möglich bzw. notwendig sei. Nach den aktuellen Zahlen ist dies (mit allen Einschränkungen) nicht der Fall - im Gegenteil.
Persönlich halte ich nach allen mir zur Verfügung stehenden Daten ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen sehr wohl für zielführend, die Sicherheit auf deutschen Autobahnen auf das internationale Spitzenniveau zu heben. Mich würden jedoch besonders andere Maßnahmen interessieren - und auf welcher Datenlage (bitte entsprechende Publikationen zitieren) sie (ggf. in Kombination) zu ähnlich guten Ergebnissen führen können.
@birscherl:
Für Deutschland sind die vom statistischen Bundesamt verfassten Statistiken zu Verkehrsunfällen maßgeblich. Bei den Verungfallten handelt es sich um in den Staatsgrenzen von Deutschland auf Autobahnen tödlich verunglückte Beteiligte von Straßenverkehrsunfällen (Fahrer und Mitfahrer von KFZ und Fahrrädern sowie Fußgänger - ohne Suizide) - unabhängig von der Nationalität.
@Mr. Driveyanats:
Einige Deiner Fragen lassen sich z.B. aus der Statistik der Verkehrsunfälle 2013 beantworten.
Zu zwei Punkten: Fahrer von schweren LKW als Hauptverursacher spielen auf deutschen Autobahnen keine herausragende Rolle; und "negative" Witterungseinflüsse sind fast zu vernachlässigen (im Gegenteil - Kälte und Schnee wirken sich insgesamt (auch auf Autobahnen!) eher positiv aus (s. 2010!).
Ich gebe Dir dahingehend recht, dass wir uns unter den aktuellen Rahmenbedingungen einem Minimum annähern. Dies scheint für Deutschland bein knapp unter 2 Getöteten/1Mrd. Fahrzeugkilometern zu liegen - es ist aber offensichtlich eine Halbierung dieser Zahl problemlos möglich.
Abgesehen davon sollten sich durch neue Maßnahmen (Assistenzsysteme!) auch weitere Fortschritte erzielen lassen.
Grüße, südwikinger