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Verkehrsunfall -> Bußgeldbescheid
Hallo,
ich hatte gestern morgen auf dem Arbeitsweg einen Auffahrunfall auf der Autobahn.
War im Baustellenbereich, daher alles recht eng aneinander. Geschwindigkeit war auf 100 begrenzt, ich bin ca. 70-80 gefahren. Vor mir hatte ich einen silbernen Astra. Ich habe leider zu spät realisiert, dass der so extrem in die Bremse getreten hat, dass ich keine Chance mehr hatte anzuhalten bzw. auf die linke Spur auszuweichen.
Im Gespräch mit der Polizei später meinte der Beamte, dass ich wahrscheinlich einen Bußgeldbescheid wegen nicht angepasster Geschwindigkeit bekommen werde was dazu führt, dass sich die Probezeit verlängert und ich ein Aufbauseminar besuchen muss.
Ich frage mich, wie die Beamten so etwas in den Raum stellen können.
Das war, meines Erachtens, ein Fahrfehler aufgrund fehlender "Wachsamkeit" bzw. Konzentration. Mir hätte der Abstand locker zum Anhalten gereicht wenn ich rechtzeitig reagiert hätte.
Was meint ihr dazu? Können die Beamten das einfach so in den Raum stellen (ich bin zudem ja deutlich langsamer als erlaubt gefahren) und mir dafür einen Bußgeldbescheid ausstellen lassen?
Hab ich eine Möglichkeit mich "erfolgreich" dagegen zu wehren?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von PFPaddy
- Mir gehts nicht um die Bestrafung als solches. Ich hab kein Problem mit einem Bußgeld,
nur sind damit extreme Mehrkosten (Aufbauseminar) verbunden von bestimmt 300-400 Euro. Das man solche Beträge als Azubi nicht mal eben so aus der Jacke schüttelt, sollte klar sein.
Schon klar. Aber ein paar hundert Euro muss man als Autofahrer IMMER zur Hand haben. Es muss ja nicht unbedingt ein Bußgeld oder ein Aufbauseminar sein. Es kann auch einfach mal blöd laufen und der Reifen ist platt (würde in meinem Fall zum Beispiel rund 300 € kosten, weil ich Bridgestone draufhabe), oder bei der Inspektion stellt sich raus, dass wider Erwarten die Bremsscheiben vorne hinüber sind...
Ich meine, was würdest du denn in so einem Fall machen? Die Notwendigkeit von Bremsscheiben wegdiskutieren?
Ernsthaft: Du wurdest in der Fahrschule mehrmals deutlich darauf hingewiesen, dass du zwei Jahre Probezeit hast. Du wurdest auch darauf hingewiesen, dass bei gewissen Verstößen in der Probezeit (dieser hier ist mindestens ein B-Verstoß) eine Nachschulung fällig wird. Du wusstest also, dass das passieren kann. Trotzdem bist du wahlweise zu unaufmerksam, zu schnell oder mit zu geringem Abstand unterwegs gewesen, und jede dieser drei Sachen hätte von dir vermieden werden können. Du trägst also gemäß deiner Schilderung die Schuld daran, dass der Unfall passiert ist. Dann trag jetzt auch die Folgen.
Entweder es gibt eine Nachschulung, oder eben nicht. Und dann hast du die Wahl, Nachschulung zu machen oder eben den Führerschein abzugeben. Der Führerschein ist übrigens ein Privileg, kein Recht. Und deshalb muss man auch eine Eignungsprüfung ablegen. Und deshalb wird er Leuten, die sich nachträglich als ungeeignet erweisen, auch wieder entzogen oder eben an Auflagen gebunden.
Wie jemand anders schon schrieb: Das nächste Mal erwischst du vielleicht einen Menschen. Jeder Unfall ist einer zu viel.
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104 Antworten
-Gelöscht-
Zitat:
Original geschrieben von PFPaddy
Hab ich eine Möglichkeit mich "erfolgreich" dagegen zu wehren?
Innerhalb 2 Wochen Einspruch einlegen. Chancen: Null.
Gegen den Bußgeldbescheid kannst du Einspruch einlegen - warum hast du den Beamten, die den Unfall aufgenommen haben nicht gleich gesagt, dass du nur 70 bis 80 auf dem Tacho hattest?
Warum hat der Typ vor dir gebremst? Starkes Bremsen ohne trifftigen Grund ist auch nicht erlaubt
Nicht angepasst heisst nicht, dass er die zulässige Geschwindigkeit übertreten haben muss.
Zahlen und gut, günstiger wird es in keinem Fall!
Bei einem Verschulden, wie durch Auffahren bekommst Du zu 99% ein Ticket.
Trifftig - geil! Getroffen hat er ja.
Zitat:
Original geschrieben von marcu90
Gegen den Bußgeldbescheid kannst du Einspruch einlegen - warum hast du den Beamten, die den Unfall aufgenommen haben nicht gleich gesagt, dass du nur 70 bis 80 auf dem Tacho hattest?
Warum hat der Typ vor dir gebremst? Starkes Bremsen ohne trifftigen Grund ist auch nicht erlaubt
War, wie gesagt, im Baustellenbereich. Ich hab schlicht und einfach zu spät erkannt, dass er gebremst hat. Seine Vordermänner haben auch gebremst. Ich hab auch gesagt, dass ich deutlich unter 100 war, nur meinte er trotzdem, dass es nicht angepasst gewesen wäre.
//edit:
Mir gehts weniger um den Unfall als solches bzw. den Bußgeldbescheid.
Mir gehts viel mehr um die mögliche Probezeitverlängerung und das Seminar. Ende Juni wäre die Probezeit um. Und ich bin mit der Reparatur und dem Bußgeld schon bestens bedient. ^^
Selbst 40 km/h können unangepasst sein.
Zitat:
Original geschrieben von PFPaddy
Ich frage mich, wie die Beamten so etwas in den Raum stellen können.
Das war, meines Erachtens, ein Fahrfehler aufgrund fehlender "Wachsamkeit" bzw. Konzentration. Mir hätte der Abstand locker zum Anhalten gereicht wenn ich rechtzeitig reagiert hätte.
Hätte wäre wenn, für deine fehlende Konzentration warst du zu schnell. So einfach ist das.
Aber ob so ein Bußgeld gleich mit Punkten verbunden sein muss, bezweifle ich.
Wohl zuwenig Sicherheitsabstand gehabt,
gerade im Baustellenbereich sollte man besonders aufmerksam sein.
Viktor
Du bekommst in der Regel bei jedem Verschulden zumindestens eine Verwarnung in Höhe von 30 Doppelmark.
Zitat:
Original geschrieben von viktor12v
Wohl zuwenig Sicherheitsabstand gehabt,
gerade im Baustellenbereich sollte man besonders aufmerksam sein.
Viktor
Das ist richtig. Nur ist es fast unmöglich den Sicherheitsabstand so einzuhalten wie dieser vorgeschrieben ist. Wenn ständig Fahrzeuge von der linken auf die mittlere Spur wechseln weil diese wegen einer Baustelle gesperrt ist.
Mir gehts mit der Nachfrage eher darum, ob das mit der Probezeit-Verlängerung & Aufbauseminar stimmen kann.
Da sieht man mal wieder, wie lapidar mit der Ursache "nicht angepasste Geschwindigkeit" um sich geworfen wird. Kein Wunder, dass es in der Statistik so oft auftaucht, ist halt am leichtesten zu behaupten.
Fakt ist aber: Du bist jemandem drauf gekracht. Du räumst ein, dass es deine Schuld (Unaufmerksamkeit) war. Du hast sogar gesehen, dass die Fahrzeuge vor deinem Vorderman gebremst haben. Das ganze dann als Fahranfänger in der Probezeit...
Jeder Einspruch kann's eigentlich nur schlimmer machen. Wie willst du nem Richter glaubhaft machen, dass dein Fehler mit Unfallfolge doch "eigentlich gar nicht so schlimm" sei, dass keine Nachschulung angemessen ist? Der wird dir dann eher Uneinsichtigkeit vorwerfen und die Strafe erhöhen wollen.
Sehe ich genauso.
Vllt. schicken die Dir auch nur ne Verwarnung über 40 Eier.
Ich hab nicht gesehen, dass die Vordermänner gebremst haben.
Das hat er gegenüber der Polizei und mir geäußert.
Ich finde eine Nachschulung für einen solchen Unfall aber ziemlich heavy.
Wenn ich überleg was für Hirnakrobaten teilweise auf der Straße unterwegs sind - die haben lustigerweise immer das Glück nicht erwischt zu werden. Und Leute die angemessen fahren und einmal einen kleinen Blechschaden verursachen, die werden wie die größten Verkehrsrowdys behandelt.
Naja ich warte mal ab bis ich Post bekomme ... Vlt. hat er auch übertrieben.
Wenn Du jemals mit der Aussage vor nen Richter kommen solltest, dass mach der Dich richtig zur Minna;-)
Ich finde eine Nachschulung für einen solchen Unfall aber ziemlich heavy.
Wenn ich überleg was für Hirnakrobaten teilweise auf der Straße unterwegs sind - die haben lustigerweise immer das Glück nicht erwischt zu werden. Und Leute die angemessen fahren und einmal einen kleinen Blechschaden verursachen, die werden wie die größten Verkehrsrowdys behandelt.
Naja ich warte mal ab bis ich Post bekomme ... Vlt. hat er auch übertrieben.