- Startseite
- Forum
- Auto
- BMW
- 3er
- F30, F31, F34 & F80
- Verschlucken bei Konstanter Geschwindigkeit
Verschlucken bei Konstanter Geschwindigkeit
Hallo liebe Forumgemeinde,
vorneweg..verzeiht mir wenn es ähnliches schon gibt und ich einfach zu doof war es zu finden (bin neu :huh: )
Folgende Symptomatik/Problem.. mein F30 330d N57 Automatik verschluckt sich beim halten von Geschwindigkeiten wie 85kmh und 95kmh mit je ca 1300 Umdrehungen. (Das sind zwei Punkte wo es mir aufgefallen ist und ich auf den Tacho geschaut hab)
weiß nicht ob es hilft aber vor meinem letzten Ölwechsel von 5w30 auf 5w40 hatte ich auf 10000 1l Ölverlust was damals recht aus dem nichts kam. Seit dem Wechsel des Öles hab ich da eig keine Probleme mehr. Das Auto hat jetzt 240000km drauf und daher hab ich das als „normal“ abgetan.
Im FS ist absolut nichts hinterlegt.
Ansaugbrücke wurde erst Ende letzten Jahres im Zuge eines def. Abgasgegendrucksensors geprüft und war komplett sauber. Erstaunlich bei so einer Laufleistung.
So jetzt aber die Frage. Kennt ihr solch Symptome und könnt sagen ob es Beispielsweise die Injektoren sind oder ein defektes AGR Ventil. Mit Rheingold habe ich bereits die Laufruheregelung gemacht. Keine Auffälligkeiten. Beim Test des AGR-Ventils über Rheingold kam mir jedoch etwas komisch vor. Siehe Video (negative Zahl beim Abgleich Rechts -unter 0) es geht von dem negativen Berreich auf ca 95 und dann wieder in den negativen..dann ruckelnd mit einem Zwischenschritt wieder auf um die 95 und dann wieder nach unten in den negativen Bereich.
Hoffe Ihr könnt mir helfen. Bin gerne offen Infos nachzureichen die ggf benötigt werden und ich vergessen hab inch:
Ähnliche Themen
39 Antworten
Vielleicht das AGR mal ausbauen und reinigen?
...die Ursache könnte die Schwergängigkeit des AGR-Ventils sein. Würde es seine Endpositionen nicht erreichen, gäbe es Einträge im Fehlerspeicher. Momentanes "Hängenbleiben" wird aber nicht registriert.
Das Wartungsprogramm schreibt eine händische Prüfung vor
- keilförmige Kunststoffkappe am Stellmotor entfernen
- im stromlosen Zustand die sichelförmige Führungskulisse auslenken
- Schließvorgang beobachten
Die Schenkelfeder auf der Stellmotorachse muss das Ventil ruckfrei zuziehen.
Das AGR-Ventil wird im Betrieb elektrisch unterstützt geschlossen, darf aber keinen erhöhten Reibungswiderstand haben.
Manche schmieren die Kulissenführung, allerdings ist das nicht vorgesehen und auch unnötig, da die Teile gehärtet sind, nur geringe Relativgeschwindigkeit haben und die Flächenpressung klein ist.
Das Mini-Kugellager am Ventilschaft muss natürlich o.k. sein.
Zu bedenken ist das im Betrieb bestehende Druckgefälle zwischen Abgasseite (ca. 2-3bar Überdruck) und Stellantriebseite (Umgebungsdruck) des Ventils, das Ruß in den Ringspalt der Ventil(schaft)führung treibt. Ruß ist sehr abrasiv, vergrößert somit den Ringspalt mit zunehmender Laufleistung und lagert sich dort an.
Saubermachen bringt also nur kurzfristig etwas, zumal die Mechanik des Stellantriebs kaum zerstörungsfrei zu demontieren ist, obwohl es auf dem Bild so aussieht.
Die eleganteste Methode um festzustellen, ob es am AGR-Ventil liegt, ist die testweise elektrische Stilllegung der AGR.
An dieser Stelle erst mal vielen Dank für die schnellen und sehr Informativen antworten. Das stützt zumindest auch schon mal meine Annahme. Werde heut Abend mal die Zeit finden und es testen. Halte euch auf dem Laufenden.
Anschließend kann man ja um zu testen ob es nicht doch daran liegt, den AGR Stecker abziehen und nur leicht drauf Stecken das kein Dreck rein kommt, dieser aber deaktiviert bleibt.
Wenn der Fehler nicht mehr Auftritt kann man das AGR Ventil auch mal ausbauen und reinigen.
Zitat:
@maxmosley schrieb am 29. April 2020 um 04:50:00 Uhr:
...die Ursache könnte die Schwergängigkeit des AGR-Ventils sein. Würde es seine Endpositionen nicht erreichen, gäbe es Einträge im Fehlerspeicher. Momentanes "Hängenbleiben" wird aber nicht registriert.
Das Wartungsprogramm schreibt eine händische Prüfung vor
- keilförmige Kunststoffkappe am Stellmotor entfernen
- im stromlosen Zustand die sichelförmige Führungskulisse auslenken
- Schließvorgang beobachten
Die Schenkelfeder auf der Stellmotorachse muss das Ventil ruckfrei zuziehen.
Das AGR-Ventil wird im Betrieb elektrisch unterstützt geschlossen, darf aber keinen erhöhten Reibungswiderstand haben.
Manche schmieren die Kulissenführung, allerdings ist das nicht vorgesehen und auch unnötig, da die Teile gehärtet sind, nur geringe Relativgeschwindigkeit haben und die Flächenpressung klein ist.
Das Mini-Kugellager am Ventilschaft muss natürlich o.k. sein.
Zu bedenken ist das im Betrieb bestehende Druckgefälle zwischen Abgasseite (ca. 2-3bar Überdruck) und Stellantriebseite (Umgebungsdruck) des Ventils, das Ruß in den Ringspalt der Ventil(schaft)führung treibt. Ruß ist sehr abrasiv, vergrößert somit den Ringspalt mit zunehmender Laufleistung und lagert sich dort an.
Saubermachen bringt also nur kurzfristig etwas, zumal die Mechanik des Stellantriebs kaum zerstörungsfrei zu demontieren ist, obwohl es auf dem Bild so aussieht.
Die eleganteste Methode um festzustellen, ob es am AGR-Ventil liegt, ist die testweise elektrische Stilllegung der AGR.
Perfekt erklärt! Ich würde das AGR Ventil einfach mal tauschen. Das kostet ca. 200€ . Schaden kann es bei der Laufleistung eh nicht. Würde mich freuen, wenn du bei beheben des Problems eine Rückmeldung gibst. DANKE!
Ja das ist eindeutig AGR Ventil. Hatte das gleiche und hab ich selber getauscht. Seitdem kein Rucken mehr.
Altes Ventil war sehr sauber obwohl das Teil war Original und hatte 170.000km drauf.
...im Zuge der AGR gibt es 3 Verschmutzungstypen
1. Die Motorabgase enthalten Dieselruß und etwas verbranntes Motoröl. Diese Partikel sind aber "trocken", weshalb das AGR-Ventil keine größeren Beläge aufbaut.
2. Im AGR-Kühler kommt es zur Kondensation des Wassergasanteils im Abgas, was zu einem schleimigen Wasser-Ruß-Besatz führen kann. Ein solchermaßen "verstopfter" AGR-Kühler senkt natürlich den Abgasanteil an der Ladeluft. Das ist gut für die Performance , kann aber zu Fehlereinträgen führen. Um diesen Prozess zu unterbinden, wird das Abgas nach dem Kaltstart parallel zum AGR-Kühler durch den Bypass (Bild) geleitet, bis die Kühlmitteltemperatur 50°C erreicht hat. Bei ungünstigen Betriebsbedingungen (Kurzstrecke) ist diese Versottung aber nicht zu vermeiden - ebenso, wenn undichte AGR-Kühler Kühlmittelübertritt in den Abgaskanal erlauben (AGR-Kühler-Rückruf).
3. Öl-Ruß-Ablagerungen im Luftsammler ("Ansaugbrücke"): Im Mischrohr trifft das Abgas aus dem AGR-Kühler auf das Frischgas (Ladeluft), das vom Verdichter über den Ladeluftkühler zugeführt wird.
Das Frischgas enthält Öldämpfe der Kurbelgehäuseentlüftung, die mit dem Ruß des Abgases Luftsammler und Einlasskanäle kumulativ zusetzen.
Auch ein "sauberes" AGR-Ventil kann aber schwergängig werden, wenn Ruß in die Schaftführung dringt.
Servus Leute,
habe jetzt über Rheingold den Test gestartet und mir die Bewegung des AGR Ventils per Sichtprüfung angeschaut. Die Sichel bewegt sich geschmeidig auf und zu. Ob der Ringspalt allerdings im Durchmesser größer wurde kann ich nicht sagen. Werde das AGR Ventil mal ausgesteckt lassen und fahren. Dennoch zu meinem Verständnis..wenn bzw falls der Durchmesser des Ringspalts nun durch Abrieb größer ist, würde auch ein Ausstecken nichts bringen, da ja der Ventilschaft das „Loch“ nicht mehr voll verschließen würde?
...die Ventilführung kann man nur beurteilen, wenn das Ventil entfernt ist. Das ist praktisch unmöglich.
Zwar ist das Minikugellager in der Gabel des Ventilschafts mit der sichtbaren Kreuzschlitzschraube gesichert, aber hinter der Schraube steckt ein Passstift in der Bohrung, der nicht nach hinten ausgetrieben werden kann, wel dort der Freiraum zum Gehäuse fehlt. Kugellager und Ventilschaft lassen sich also nicht entkoppeln, so dass das Ventil nicht rausgezogen werden kann.
Ein neues WAHLER-Ventil kostet ca. 120€ (es gibt auch billigere Nachbauten).
Der Test mit der deaktivierten AGR liefert auf jeden Fall Klarheit, ob es am AGR-System liegt oder nicht.
Die Ladedruckregelung führt entsprechend mehr Frischgas zu.
Die MKL wird nach kurzer Zeit dauerhaft leuchten, 2 Fehlereinträge zu Versorgung und Signal des Stellmotors und - eventuell - ein weiterer zur Luftmassenabweichung werden abgelegt.
Nach Wiedereinstöpseln des Steckers geht die MKL nach dem automatischen Prüfzyklus wieder aus, da dann kein aktiver Fehler mehr vorliegt.
Ihr alle scheint aber die Injektoren auszuschließen? Warum?
...nach Beschreibung des Mangels kann es das AGR-Ventil sein. Der Test ist ohne Aufwand zu erledigen. Außerdem wird so ein komplettes Teilsystem isoliert. Da ist es doch naheliegend, das zuerst zu machen.
Habe das AGR Ventil jetzt mal ausgesteckt und bin mal n Stück gefahren. Danach hab ichs wieder angesteckt. Ich konnte weder mit noch ohne das „verschlucken“ repsoduzieren..was mir aber auffiel. Mit angestecktem AGR war die Automatik deutlich ruppiger.
Kommt das den sonst immer vor?
Wenn der Wagen gerade frei brennt, sehe ich auch eine leichte Drehzahlschwankung. Aber eher zwischen 55 und 75 im hohen Gang. Also niedrige Geschwindigkeit.
Dann wäre das normal.
Wenn der Wagen aber oft frei brennt, sollte man mal auslesen.
Gegendruck und errechnete Restreichweite checken.
...d.h. mit deaktivierter AGR schaltet die Automatik weicher?
Ohne AGR ist das Motorverhalten selbstverständlich besser, da der Abgasanteil in der Ladeluft fehlt. Es ist bei der hohen Laufleistung auch anzunehmen, dass Dein Luftsammler, die Drallklappen und die Einlasskanäle ziemlich zugesifft sind.
Das behindert eine gleichmäßige Gemischbildung, was zu schlechtem Motorverhalten führt - insbesondere dann, wenn ein Betriebszustand mit hohem AGR-Anteil vorliegt.
Ich würde, um das AGR-Ventil als Ursache auszuschließen, mal etwas länger mit deaktivierter AGR fahren und beobachten, ob das Ruckeln auch dann auftritt.
Noch ein Hinweis: Beim älteren N57, der noch den eingegossenen AGR-Kanal im Zylinderkopf hat, führt ein Fehler im Luftmassensystem - also auch eine deaktivierte AGR - zur Blockade der DPF-Regeneration. Dies scheint aber auch nur bei frühen Firmwareversionen (I-Level) so zu sein.
Da sich der Test ja nicht über mehrere 100km erstreckt, sollte das aber kein Problem sein.