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Versehentlich kurz in den roten Drehzahlbereich gedreht! Kritisch?
Hallo zusammen,
ich habe mir vor einem Jahr einen nagelneuen Audi A5 gekauft, der ganz neue der von vorne so schön schnittig und hübsch aussieht ;-) Letztes Jahr im Juni abgeholt und jetzt ca. 8 Monate gefahren.
Motor ist der 2.0L TFSI mit 190PS. Mittlerweile schon 12000km drauf.
Letztes Wochenende ist abends mein Lebensgefährte gefahren und ich war Beifahrer. Er fährt häufiger, ist eigentlich zumindest hinsichtlich Verkehrssicherheit und guter Fahrer.
Doch ihm passierte leider etwas Dummes:
Das Auto stand zuvor in der Garage. Draußen hatte es so ca. +4°C. Wir sind ca. 5 Minuten gefahren, Ortsverkehr. Die Kühlmitteltemperatur war dann schon auf +90°C, zumindest laut Anzeige.
Nach einer Ampelkreuzung wollte mein Freund aus dem Stand heraus einen fremden Mercedes hinterher fahren und schauen, wie schnell unser Audi beschleunigt. Weil laute Musik im Hintergrund lief, hörte man den Motor nicht. Dadurch hatte er zu spät geschaltet und blieb leider so lange im 2ten Gang, bis die Nadel von der Drehzahlanzeige kurz für ca. 1-2 Sekunden im roten Bereich war. Ich hatte zufällig geschaut gehabt, die Nadel war irgendwo zwischen 6500-6800 Umdrehungen, als er dann geschaltet hat. Der gestrichelte rote Bereich fängt bei mir ab 5800 an und geht ab 6500 in den komplett roten Bereich über.
Wir mussten unmittelbar danach an der nächsten Ampel stehenbleiben. Ich hatte dann das Gefühl ganz leicht etwas gerochen zu haben, so nach Abgase, verbrannt. War aber nach 5 Sekunden wieder weg. Mein Bruder meinte hinterher, dass das vielleicht vom Krümmer kam. Aber keine Ahnung.
Der Abend war für mich dann erstmal gelaufen, weil ich Angst hatte, ob diese eine Aktion jetzt schädlich für den Motor war. Zu meinem Freund war ich dann sauer, weil ich ihm Fahrlässigkeit im Umgang mit so einem teuren Auto vorwarf. Ohne Diesel-Abwrackprämie hätte ich mir es gar nicht leisten können. Und wir beide sind schon Mitte 30. Da erwarte ich etwas mehr Professionalität.
Hinterher nachdem ich mit einem Arbeitskollegen gesprochen habe, der selber Maschinenbauingenieur ist, stellte sich heraus, dass diese Aktion vermutlich doch nicht so schlimm war. Ich bin aber E-Techniker und habe kein Plan von Motoren.
Jetzt wollte ich trotzdem euch fragen, was ihr dazu denkt. Mir geht es darum, ob ich Grund zur Sorge haben muss, dass dadurch die Lebensdauer des Motors jetzt merklich reduziert worden ist? Oder ein "schlafender" Fehler entstanden sein könnte, der sich erst nach längerer Zeit bemerkbar machen wird?
z.B. undichte Kolbenringe, Problem mit Zylinderkopfdichtung, Zylinderwand, Problem mit Ventile oder Nockenwelle? Ein kurzeitiger Kolbenfresser für 1 Sekunde könnte ja schon Schaden anrichten...
Interessant wäre auch die Frage, ob der Motor vorher schon wirklich warm war? Laut Anzeige ja. Ich bin aber immer überrascht, wie schnell der Motor so schnell warm wird, nach 5 Minuten. Vor allem komisch ist immer, dass erst 4 Minuten gar nichts passiert und dann steigt die Temperatur auf 90°C innerhalb von 20 Sekunden. Bei meinem Oldtimer Corvette C4 z.B. ist die Anzeige viel viel träger. Ok der hat auch einen V8.
Der Arbeitskollege meinte (Ex-VW Mitarbeiter), dass die bei VW ein Stufenprofil fahren bei den Dauerläufen. Und da werden die Motoren auch in den roten Bereich betrieben, für deutlich mehr als nur 1-2 Sekunden.
Grüße Stephan.
Bitte nur seriöse und fachlich fundierte Antworten. Danke.
Btw: Seit der Aktion bin ich jetzt sensibler geworden auf Motorgeräusche. Seither hab ich das Gefühl, dass er sich im Leerlauf und 1ten Gang fast wie ein Diesel anhört. Aber ich schätze das muss davor auch schon so gewesen sein. Ich habe nur nicht so bewusst geachtet gehabt.
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13 Antworten
Also da brauchst du dir wirklich keine Gedanken machen. Es gibt ja noch den Drehzahlbegrenzer. Und wegen der Temperaturanzeige, die zeigt zwischen 75 und 105Grad immer die 90Grad an. (ca. Werte)
Oh nein, jetzt ist der Motor Kernschrott, da er einmal Drehzahlen erlebt hat, für die er kurzfristig konstruiert wurde ;-)
Der hat einen elektronischen Begrenzer, der die Drehzahl begrenzt, bevor es für den Motor kritisch wird, jedoch sollte man den Motor nicht ständig auf dieser Drehzahl fahren.
Was unschön ist ist, dass das Motorenöl sicherlich noch nicht sehr warm war, jedoch aufgrund des Wärmetauschers über 60°C gewesen sein müsste, von daher vermutlich ebenfalls unkritisch, wenn auch unschön. Man sagt, dass man einen Motor so 15-20km warmfahren sollte, allerdings kommt diese Aussage von vor 30 Jahren.
Die Kühlmitteltemperatur wird von Wert X bis Wert Y auf 90°C fixiert, um den Fahrer nicht zu verwirren, dass diese auch mal über 100°C ansteigen kann. Steht die Nadel auf 90°C heißt es eigentlich nur, dass das Wasser auf Betriebstemperatur und nicht zu heiß ist.
Roch es etwas nach verfaulten Eiern? Vermutlich hast du deinen Kat gerochen. Wenn man Vollgas fährt und gleich stoppt, dann riecht man natürlich seinen heißen Abgasstrang.
Das er sich wie ein Diesel anhört, könnte daran liegen, dass es ein Motor mit Zylinderabschaltung ist, sofern diese nicht benötigt werden. Zündet der Motor nun nur noch halb so oft, dann läuft er auch etwas rauer.
Muss er aushalten und tut er auch. Ob es förderlich für die Lebensdauer war? Wahrscheinlich nicht, wenn du aber solche Angst hast solltest du das Auto abmelden und in der Garage stehen lassen
Der EA888 B-Zyklus (Motorbezeichnung deines Motors) hat einen wassergekühlten Abgaskrümmer und diverse andere Techniken um schnell warm zu werden, das kannst du in keinster Weise mit einer alten Corvette vergleichen.
Das er also in 5 Minuten warm wird ist normal und auch richtig so. Die Dämpfung der Anzeige existiert natürlich und vllt. waren es nach 5min auch erst 75°C oder so. Ist aber für den Fall ziemlich egal.
Ich findes es aber verwunderlich das man mehrere Sekunden fast im Drehzahlbegrenzer fahren kann ohne es zu merken. Da sollte man sich vllt. Gedanken um die eigene Aufmerksamkeit beim fahren machen, hier waren die Gedanken wohl ganz wo anders.
Grüße
Alexander
Danke für eure ersten Antworten.
Mir ist nachträglich eingefallen, dass ich meine Frage eigentlich anders formulieren wollte.
=>Würdet ihr mit dem Wissen, dass dieses Auto jetzt einmal kurz (wie oben beschrieben) die 6500 Umdrehungen gesehen hat, das Auto aus dem Grund nicht kaufen wollen, sofern ich es rein hypothetisch verkaufen würde ? Oder nochmal anders formuliert: wäre diese Info für euch ein Grund, den Kaufpreis zu drücken ?
Würde mich freuen, wenn ihr nachträglich diese Frage noch beantwortet.
Hintergrund: Menschen reagieren eher zurückhaltend, solange sie nicht persönlich betroffen sind.
Zitat:
Muss er aushalten und tut er auch. Ob es förderlich für die Lebensdauer war? Wahrscheinlich nicht,
In welcher Größenordnung/Dimension nicht förderlich ? 1000km weniger, 10.000km oder 50.000km weniger?
Also wird man es merken oder reden wir eher von einem "Tropfen auf den heißen Stein" ?
Zitat:
Was unschön ist ist, dass das Motorenöl sicherlich noch nicht sehr warm war, jedoch aufgrund des Wärmetauschers über 60°C gewesen sein müsste, von daher vermutlich ebenfalls unkritisch, wenn auch unschön.
Oha. Also doch ein potentielles Risiko?
Ich habe im Internet eine gemessene Kennlinie gefunden von einem Porsche 996 Carrera 2003. Nach Kaltstart war Öl immer ca. 10-15 Grad kälter als Kühlwasser. Ich denke das hängt stark davon ab, wieviel Liter Öl reinpassen. Ich vermute dass mein 4Zylinder TFSI eher noch schneller warm wird? Ich weiß grad nicht wieviel Liter Öl bei mir reinpassen.
Welche Temperatur sollte das Öl mindestens haben, dass man beruhigt den Motor kurz hochdrehen darf?
Ich könnte das ja eigentlich mal messen. Da gibts bestimmt Handy Apps dafür, die das Steuergerät in Echtzeit auslesen...
Das merkt keiner, und ist schon vielen passiert.
Wir reden von einem Tropfen aus den heißen Stein. Vermutlich wird dieses einmalige Hochdrehen keine nachweisbaren negativen Auswirkungen haben.
In der Regel sitzt zwischen Öl- und Wasserkreislauf noch ein Wärmetauscher, so dass Wasser und Öl ziemlich gleichmäßig erwärmt werden. Ich habe mir in meinem Sharan (ohne Abgaswärmetauscher soweit ich weiß) beide Temperaturen anzeigen lassen und die Öltemperatur eilt anfangs 10-5°C nach. Früher war es wohl kritischer, wenn man früh Gas gegeben hat, da es aufgrund der unterschiedlichen Temperaturen eher zu Spannungsrissen kommen konnte, heute (und auch schon etwas länger) gibt es die Wärmetauscher.
Meinen alten Diesel, der auch oft etwas zwischen die Hörner bekommen hat (hatte ja nur 150PS...), habe ich mit über 400tkm verkauft und das nicht weil der Motor hin war, der schnurrte wie ein Kätzchen, sondern weil die Einspritzpumpe defekt war und diese den Restwert eine lauffähigen Fahrzeugs in dem Alter überstiegen hätte.
Also wenn du das Fahrzeug aufgrund dessen nun verkaufen möchtest und das günstiger, dann mache mir ein gutes Angebot ;-)
Es wird sich nicht negativ auf einen Verkauf auswirken. Eher würde ich verkokte Motoren von Rentnern meiden. Alle schwärmen von Rentnerfahrzeugen, aber ist es was gutes oder etwas schlechtes? Von den Inspektionen her vielleicht gut, aber wenn sich alles dichtgesetzt hat, weil immer nur geschlichen wird, dann eher schlecht. Die Kupplung würde ich mir bei einem Rentnerfahrzeug auch näher ansehen. Also meiner Meinung nach ist es gut für den Motor, wenn er mal in höheren Drehzahlen bewegt wird. Man muss es ja nicht übertreiben.
Früher im Zivildienst gabs paar Zivis, die haben die Motoren tagein tagaus am Drehzahlbegrenzer betrieben.
Ich persönlich fands kacke, aber ausgehalten haben die es auch über Monate / Jahre. Erstaunlicherweise.
Das Auto wurde nicht überdreht.
Erst wenn man über den Drehzahlbegrenzer dreht, z.B. durch ein Verschalten, dann wird ein permanenter Fehler im Speicher abgelegt und die Garantie ist futsch.
Alles ok.
Habe derzeitig sicher 2000h Stunden Arbeiten in der Werkstatt von Kollegen verbracht und in meiner eigenen Reparaturwerkstätte, bin eigentlich ausgebildeter Ing. der Informatik, habe mir aber auch das Fachwissen in der Elektronik und in der Automobiltechnik angeeignet, ein wenig mehr als wie der Hobby-Schrauber.
Der Diesel dreht nicht höher als wie meist 5000rpm, da der Zyklus sonst zu wenig Zeit hat, um den Treibstoff richtig zu entzünden bzw. vollständig. Bei höherer Drehzahl fangen an die Diesel einen Teil des Treibstoffe ins Auslassventil bzw. Krümmer zu blasen, also wird im Turbo, Krümmer oder Auspuff der Rest verdampft bzw. verbrannt und resultiert in Russ. Für den Motor spielt der Vorgang überhaupt keine Rolle. Es schaltet sich die elektronische Zünd- und Timingeinheit ein (ECU), welche den Motor nicht mehr höher als wie der rote Bereich erlaubt, drehen lässt, zumindest in neuen Autos.
Der Diesel hält auch ohne Probleme 7000rpm aus, ohne Schäden anzurichten. Habe meinen CLK neu gemappt, was bedeutet, die Limitierung der Umdrehungen wurde höher gesetzt, sowie die Einspritzung angepasst und ein stärkerer Turbo, der Block hat zig mal im überhöhten Bereich gedreht, auch im Originalstand. Derzeitig 190.000km auf dem Tacho, ohne einen Ausfall, ein Luftmassenmesser war kaputt sonst nichts. Bezweifle, dass die Audi Motoren so Schrott sind, dass sie im Verhältnis zu einem Benz, die rote Linie überschreiten nicht aushalten.
Ob ein Vorbesitzer den Motor auf 7000rpm gedreht hat, wäre mir bei einem Diesel vollkommen egal, so lange die Steuerkette in einem guten Zustand ist und der Kümmer frei von Dieselkoks ist.
@Metalcrisis hier geht es aber nicht um einen Diesel. ;-)
Zitat:
@Bennif schrieb am 26. Februar 2019 um 12:01:00 Uhr:
@Metalcrisis hier geht es aber nicht um einen Diesel. ;-)
Habe durch die Zeile mit dem gestrichelten roten Bereich (nur überflogen), einen Diesel angenommen, hätte mir aber bei einem TFSI klar sein sollen, selbe Prinzipien gelten natürlich auch für einen Benziner. Wird er über die rote Linie gedreht, meldet sich die ECU des Motors und verhindert eigentlich in 99% der Fälle einen Schaden, auch hier gilt, dass der Motor auch 10.000rpm schafft, wie bei vielen Tunern der Fall ist, auch wenn da gehärtete Zylinder verwendet werden und auch Teile wie Nockenwelle sowie Kurbelwelle auch getauscht werden im Bestfall. Ein normaler Motor würde das auch öfters aushalten, auch wenn nicht Tausende von Kilometer. Auch hier ist das Treibstoffgemisch nicht mehr optimal und Rückstände gelangen in den Krümmer, alles nicht wirklich der Rede wert, wenn es ein paar Mal vorkommt.
Als kleine Erfahrung, hatte persönlich als Firmenwagen einen VW Arteon und der wurde von mir zig Mal überdreht und nach 50.000 Autobahnkilometer und nicht gerade bester Behandlung, lebt der Motor immer noch. So lange es ein Motor mit Steuerkette ist, welche Nockenwelle und Kurbelwelle synchronisiert und ECU besitzt sind grobe Schäden, bei ein paar Mal hochdrehen kaum möglich oder ausgeschlossen, bei Zahnriemen kann es anders aussehen, da bei Überdrehen möglicherweise eine Synchronisierung nicht mehr gegeben ist, aber dann ist es meist ein kurzer Tod, Ventilteller und Zylinder kommen sich dann nämlich ein wenig nahe, um es freundlich auszudrücken.
Wenn der Thread auch schon älter ist schreib ich trotzdem mal was...
Als ich Zivi war, hatten wir beim MHD immer die Sprinter mit 140PS Benzin.
Hier wurden diese bei Blaulichtfahrten immer - ich wieder hole IMMER in jedem Gang bis in den Begrenzer gedreht. Egal ob Winter oder Sommer. Weil die schweren Kisten gingen anders nicht und auf das Material wurde keine Rücksicht genommen.
Der Motor war auch nur auf ca. 50°C vorgewärmt. Also auch nicht einmal komplett betriebswarm.
Der einzige "Schaden" der da entstand ist, dass die Abgaskrümmerdichtung ab und zu mal undicht wurde. Aber keines der Autos hat jemals einen Schaden am Motor erlitten. Und die wurden immer erst mit über 160tkm ausgesondert bzw. kamen neue. Und bis dahin hatten die immer die volle Leistung und wie gesagt, kein Motorproblem.
Ich selbst hatte auch nie mit einem Motor wegen dem Probleme. Denn wieso sollte denn der reguläre Drehzahlbereich einen warmen Motor probleme bereiten? Dafür gibt es den Begrenzer. Abgesehen davon werden durch die hohen Drehzahlen und hohen Temperaturen alle Bauteile wieder mal so richtig heiß - schadet keinem.
Bei MAN (wo ich in der Motorenentwicklung arbeitete) wurden die Dieselmotore (ist leider etwas Off-Topic) auch immer in den roten bzw. darüber hinaus gedreht. Sowohl am Prüfstand als auch im Fahrzeug.
Vor allem bei aktivierter Motorbremse darf/sollte man den Motor in den roten Bereich drehen, weil hier die höchste Bremsleistung erst anliegt.
Und bis die Ventile die Kolben mal berühren braucht´s schon viel höhere Drehzahlen.
Bei einem Benziner, wo ab 6500 der rote Bereich beginnt, geschieht das frühestens bei 7500. Da lassen sich die Hersteller schon noch viel genug Sicherheit. Und es ist egal ob Kettenantrieb oder Zahnriemen.
Bei den damaligen LKW´s war es immer: roter Bereich ab 2500 - höchste Bremsleistung: 2800 und max. Überdrehzahl 3400
Daher - keine Sorgen
Dazu kommt noch, dass eigentlich alle sportlich fahrenden Automatik-Fahrer den Motor regelmäßig beim Beschleunigen voll ausdrehen, d.h. erst am Drehzahllimit geschaltet wird. Darauf ist der Motor ausgelegt und bei Betriebstemperatur passiert da nicht auf Dauer nichts.