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Verständnisfrage(n) zur Kalkulation von einem Leasingangebot

Themenstarteram 25. Oktober 2016 um 9:55

Hallo MT-ler,

aufgrund eines laufenden Werbeangebots habe ich die letzten Tage paar Händler mit einer Preisanfrage kontaktiert. In Kürze:

VW Polo

Geschäftsleasing, 0 €/10000km/24 Mon

Der Wagen wird von unterschiedlichen VW Partnern mit marginalen Unterschieden in der Preisgestaltung angeboten - mal mit Sonderzahlung und geringerer Rate, mal ohne, dafür aber die Rate etwas teurer.

Da ich den Wagen nicht unbedingt von der Stange haben wollte, habe ich etwas Sonderausstattung (SA) in meine Wunschkonfiguration reingenommen. Dadurch sind die Angebote unverhältnismäßig teurer geworden. Da ich bisher mit so einem "Problem" nicht zu tun hatte, wollte ich fragen, welche Logik/Motivation dahinter steckt.

Paar Eckdaten mit vereinfachten, aber dennoch realitätsnahen Zahlen, damit die Berechnung leicht fällt (alles netto)

Leasing: geschäftlich 0/10000/24

Wagenpreis "nackt" 20 000

Leasingrate "nackt": 50 € pro Monat

SA: 5 000 Aufpreis

Leasingrate mit SA: 150 € pro Monat

Milchmädchenrechnung: Je 5000 "Beleihungswert" zahlt man bei den 20k 12,50 monatlich, bei der SA aber 100 / Monat -> somit ist die SA 8 mal teurer als das Fahrzeug?

Direkt naiv gefragt: Gibt es eine logische Begründung, wieso die VW Bank die ersten 20 000 für 50,- / Monat überlässt, die weiteren 5 000 aber 100,-/ Monat kosten sollen?

Beste Antwort im Thema

Wir haben Ende Oktober, also noch gut zwei Monate bis Jahresende.

Die Konditionen, die den Händlern vom Hersteller eingeräumt werden, hängen auch von der Stückzahl ab.

Da kann es für einen Händler, wenn ihm nur noch wenige Fahrzeuge zur Erreichung einer Stückzahlschwelle fehlen, durchaus Sinn machen, 2-3 Autos mit Verlust zu verkaufen oder zu verleasen, weil er durch den höheren Nachlass auf die Jahresabnahme unterm Strich immer noch Geld verdient.

Der Verlust ist natürlich bei einem Fahrzeug in Basisausstattung geringer, als wenn da noch Sonderausstattung drin ist, die ja nach Ende der Leasingzeit meist nicht, oder nur mit geringem Aufschlag bezahlt wird.

Da es sich wohl bei allen Händlern um Polos handelt, kann es auch sein, dass diese Fahrzeuge bei VW schon etliche Monate auf Halde stehen. Steht ein Fahrzeug länger als ein Jahr, darf es nicht mehr als Neufahrzeug angeboten werden. Da würde es Sinn machen, wenn VW diese Fahrzeuge noch in der Neufahrzeugfrist günstig an die Händler weitergibt. Oder es müssen Haldenfahrzeuge noch in 2016 zugelassen werden, weil sie irgendwelche Zulassungsvoraussetzungen, die ab 1.1.2017 gelten, nicht erfüllen.

Da kann es viele Gründe geben.

Irgendeinen rationalen Grund muss es geben, weshalb diese Fahrzeuge zu einem LF von 0,25 verschleudert werden, denn es hat keiner was zu verschenken. Und mal ganze ehrlich, da braucht man keinen Taschenrechner um zu erkennen, dass man mit 50 € Leasingrate im Monat = 1.200 € auf 2 Jahre, den Wertverlust eines solchen Wagens in diesen 2 Jahren nicht decken kann.

Sonderangebote gelten eben immer nur für den spezifischen Artikel. Wenn im Supermarkt Spüli im Angebot ist, wird eben Pril deshalb nicht billiger ;)

Wobei, wenn man einen Polo mit SA und LP dann 25.000 € für 150 € mtl. leasen kann, ist das bei einem LF von 0,6 doch immer noch sehr günstig. Ob ihm die SA 100 € mehr Rate im Monat wert ist, muss der TE für sich selbst entscheiden.

XF-Coupe

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Vielleicht sofort lieferbare Lagerfahrzeuge. Kosten derzeit nur unnötig Geld und werden daher verramscht.

am 25. Oktober 2016 um 10:20

Bei dem eklatanten Unterschied ist das aus meiner Sicht die einzig logische Erklärung. Für sofort verfügbare Lagerfahrzeuge (die hat der Händler auf dem Hof stehen und kosten ihn Geld) werden Sonderkonditionen angeboten. Wird hingegen ein individuell konfiguriertes Auto bestellt, hat der Händler sein Lagerfahrzeug trotzdem nicht verkauft, und er gewährt deshalb nur Standardkonditionen.

Der Grund ist also nicht bei der VW Bank zu suchen, sondern beim Händler.

Gruß

Der Chaosmanager

Themenstarteram 25. Oktober 2016 um 10:35

Hm, glaube ich eher weniger. Wie ich schon sagte, ich habe nicht nur bei einem Händler nachgefragt, der Grundtenor war aber immer identisch.

Soweit ich mitbekommen habe, handelt es sich um "Kontingente", die man noch "ausschöpfen" kann. Was auch immer das an Unterschied zu Bestandsfahrzeugen haben mag...

am 25. Oktober 2016 um 10:40

Zitat:

@chudomir schrieb am 25. Oktober 2016 um 12:35:02 Uhr:

Hm, glaube ich eher weniger. Wie ich schon sagte, ich habe nicht nur bei einem Händler nachgefragt, der Grundtenor war aber immer identisch.

Soweit ich mitbekommen habe, handelt es sich um "Kontingente", die man noch "ausschöpfen" kann. Was auch immer das an Unterschied zu Bestandsfahrzeugen haben mag...

Kontingente sind Fahrzeuge, die bereits vorbestellt sind.

Was sagt denn einer der Händler, wenn Du ihn konkret darauf ansprichst? Ein Händler müsste ja einen Grund nennen können, weshalb er so unterschiedlich kalkuliert.

Gruß

Der Chaosmanager

Themenstarteram 25. Oktober 2016 um 11:03

"Das ist nun mal so, dass SA die Angebote verteuert, das ist normal". Auch ein Hinweis, dass es unverhältnismäßig teurer ist, brachte nichts.

Ein Verkäufer hat grob im Kopf am Telefon überschlagen, dass die SA wie Restwertleasing gerechnet wird - wenn er nach 2 Jahren mit 50% als RW der SA rechnen dürfte, dann müsste er die Hälfte von 5000 auf 24 Monate umverteilen, was grob 100 pro Monat ausmacht.

Fand ich so als Begründung nicht wirklich akzeptabel, dass bei einem km Leasing ein Teil des KFZs mit RW-Methode gerechnet wird. Aber wer weiß, vielleicht gibt es auch so etwas, was im Computer als Regel hinterlegt ist :-)

am 25. Oktober 2016 um 11:12

Zitat:

@chudomir schrieb am 25. Oktober 2016 um 13:03:16 Uhr:

"Das ist nun mal so, dass SA die Angebote verteuert, das ist normal". Auch ein Hinweis, dass es unverhältnismäßig teurer ist, brachte nichts.

Ein Verkäufer hat grob im Kopf am Telefon überschlagen, dass die SA wie Restwertleasing gerechnet wird - wenn er nach 2 Jahren mit 50% als RW der SA rechnen dürfte, dann müsste er die Hälfte von 5000 auf 24 Monate umverteilen, was grob 100 pro Monat ausmacht.

Fand ich so als Begründung nicht wirklich akzeptabel, dass bei einem km Leasing ein Teil des KFZs mit RW-Methode gerechnet wird. Aber wer weiß, vielleicht gibt es auch so etwas, was im Computer als Regel hinterlegt ist :-)

Das ganze ist mehr als seltsam - ich lease zwar bei BMW, aber dort habe ich noch nie erlebt, dass bei SA Unterschiede gemacht wurden.

Gruß

Der Chaosmanager

Themenstarteram 25. Oktober 2016 um 12:46

Ergänzung von gerade eben: Die Sonderausstattung verliere mehr an Wert als das Fahrzeug selbst. In dem konkret vorliegenden Angebot genau 41% über 24 Monate und die Sonderausstattung spiele kaum Rolle bei der Bestimmung des Restwerts.

Vielleicht muss man die günstigen Konditionen für nackte Autos auch einfach als Lockvogel Angebot sehen. Ist doch nett, wenn man werben kann mit 99 Euro oder so. Ist der Kunde erst mal beim Händler wird dann gefragt ob er wirklich keine Sonderausstattung haben will und gehofft, dass er doch welche will und dann wegen des durchaus happigen Aufpreises nicht davon läuft.

Themenstarteram 25. Oktober 2016 um 16:29

Meine erste Vermutung war auch in diese Richtung, jedoch ist es nicht augenlosen, dass mir backgroundwissen zur Berechnungsmethode fehlt.

Komme gerade vom VW Händler zurück, da haben sie auch putzige Angebote, wie z.B Golf 7 für (ganz groß auf dem Schild) 199 im Monat als Finanzierung mit (ganz klein auf anderem Schildchen) 9 000 Anzahlung bei Barkauf 31000. (Auf die Dauer habe ich nicht geachtet)

Wir haben Ende Oktober, also noch gut zwei Monate bis Jahresende.

Die Konditionen, die den Händlern vom Hersteller eingeräumt werden, hängen auch von der Stückzahl ab.

Da kann es für einen Händler, wenn ihm nur noch wenige Fahrzeuge zur Erreichung einer Stückzahlschwelle fehlen, durchaus Sinn machen, 2-3 Autos mit Verlust zu verkaufen oder zu verleasen, weil er durch den höheren Nachlass auf die Jahresabnahme unterm Strich immer noch Geld verdient.

Der Verlust ist natürlich bei einem Fahrzeug in Basisausstattung geringer, als wenn da noch Sonderausstattung drin ist, die ja nach Ende der Leasingzeit meist nicht, oder nur mit geringem Aufschlag bezahlt wird.

Da es sich wohl bei allen Händlern um Polos handelt, kann es auch sein, dass diese Fahrzeuge bei VW schon etliche Monate auf Halde stehen. Steht ein Fahrzeug länger als ein Jahr, darf es nicht mehr als Neufahrzeug angeboten werden. Da würde es Sinn machen, wenn VW diese Fahrzeuge noch in der Neufahrzeugfrist günstig an die Händler weitergibt. Oder es müssen Haldenfahrzeuge noch in 2016 zugelassen werden, weil sie irgendwelche Zulassungsvoraussetzungen, die ab 1.1.2017 gelten, nicht erfüllen.

Da kann es viele Gründe geben.

Irgendeinen rationalen Grund muss es geben, weshalb diese Fahrzeuge zu einem LF von 0,25 verschleudert werden, denn es hat keiner was zu verschenken. Und mal ganze ehrlich, da braucht man keinen Taschenrechner um zu erkennen, dass man mit 50 € Leasingrate im Monat = 1.200 € auf 2 Jahre, den Wertverlust eines solchen Wagens in diesen 2 Jahren nicht decken kann.

Sonderangebote gelten eben immer nur für den spezifischen Artikel. Wenn im Supermarkt Spüli im Angebot ist, wird eben Pril deshalb nicht billiger ;)

Wobei, wenn man einen Polo mit SA und LP dann 25.000 € für 150 € mtl. leasen kann, ist das bei einem LF von 0,6 doch immer noch sehr günstig. Ob ihm die SA 100 € mehr Rate im Monat wert ist, muss der TE für sich selbst entscheiden.

XF-Coupe

Noch ein möglicher Grund:

Der günstige Preis beim Grundmodell wird möglich, weil der Händler dabei stückbezogene Prämien einkalkuliert.

Beispielsweise gewährt VW eine Prämie von - sagen wir - 3.000 Euro als Verkaufsförderungsmaßnahme und dem Händler noch einmal 1.000 Euro bei erreichen einer bestimmten Anzahl verkaufter Wagen und vielleicht noch einmal 1.000 Euro weil er blind ein bestimmtes Kontinggent reserviert. Diese 5.000 Euro rechnet der Händler in die Leasingraten ein und kann so beim Grundmodell einen sehr attraktiven Preis machen.

Wenn jemand dann für 5.000 Euro Extras bezahlt, bekommt der Händler dafür keine zusätzlichen Prämien und er muss diesen Mehrpreis ohne Abzüge in sein Angebot hineinrechnen.

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