Verteilergetriebeschaden durch falsches und zuviel Öl?
Nabend zusammen,
heute sind wir mit unserem 4matic auf dem Weg in den Urlaub gestrandet. VTG in Fritten. Bei der Inspektion (90tkm) letzte Woche hatte ich einen VTG Ölwechsel mit in Auftrag gegeben. Heute hat es dann nach 400km Anhängerdauerbetrieb angefangen, beim Schiebebetrieb hässliche Schläge im Antriebsstrang zu verteilen. Der nächste erreichbare Freundliche hat dann schnell das Verteilergetriebe als Verursacher ausgemacht. Die Ölstandskontrolle ergab, dass 170ml zuviel drin waren und dass ATF anstelle des freigegeben Öls eingefüllt war.
Da es hier um 4500-5000 EUR Reparaturkosten geht, wird das morgige Gespräch mit meiner MB Werkstatt sicher kein einfaches. Kann mir jemand sagen, ob und wie der Schaden durch die beschriebenen Umstände verursacht werden kann?
Danke fürs Zuhören!
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Millau03 schrieb am 4. September 2015 um 21:12:26 Uhr:
Ähnlich wie ein Automatikgetriebe, weil das Öl massgeblich ist ? Und der Kraftschluss kommt durchs Öl ?
Das Öl ist eigentlich nicht sooo maßgeblich aber das VTG beim 211er hat eine sogenannte Festwertsperre. Diese Festwertsperre besteht im grunde aus einer Lamellenkupplung, die für ein geringes "Grundsperrmoment" bei der Kraftverteilung zw. der V.- u. H.-achse sorgt.
Dieses "Grundsperrmoment" hat in bestimmten Situationen vorteile da jeder Achse immer ein gewisses mindest Drehmoment "zugeteilt" wird.
Das problem ist nur, das einerseits der antrieb V.-achse u. der antrieb H.-achse bis auf ein bestimmtes maß (Grundsperrmoment) mit einander "verbunden" sind, andererseits es aber immer gewisse Drehzahlunterschiede zw. den zwei Achsen gibt u. dieser Drehzahlunterschied, führt in der Lamellenkupplung zu einem gegeneinder verdrehen der Bauteile. Wenn das Öl jetzt nicht 100ig "passt" dann kann es zu den sogenannten "Stip slick" effekten kommen: Der "Drehzahlunterschied" wird nicht schön gleichmässig "ausgeglichen" in der Lamellenkupplung, sondern es baut sich durch den Drehzahlunterschied ein moment auf. Wenn dieses groß genug ist löst sich die Lamellen schlagartig von ihren "Gegenstücken", fängt an zu gleiten..., "eilt" durch das gespeicherte moment" sogar etwas vor u. "klebt" wieder fest u. das macht sich als "schlagen/ brummen" im Antrieb bemerkbar!
Der Opel Frontera B gibt es eine Hinterachse (G80 Achse) die hat eine solche Lamellenkupplung im hinteren Differential. Das Grundsperrmoment ist so hoch, das auf nassem Gras/ Schnee die H.-achse praktisch "gesperrt" ist, da dreht kein Rad mehr einzeln durch!
Diese Achsen (G80) neigten im normalen Strassenbetrieb, beim Kurven fahren etc. auch schon einmal zum rubbeln. Um das zu minimieren gibt es spezielle Hypoid Öl die mit "LS" (Limited Slip) gekennzeichnet sind.
MfG Günter
Bild VTG:
http://www.motor-talk.de/.../verteilergetriebe2-i202966302.html
Das Teil mit dem gelben Pfeil, ist die Festwertsperre.
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22 Antworten
Das Öl das ins VTG rein gehört, ist ein ATF.
Freigabe 236.13 wenn ich es grad richtig im Kopf habe.
Wie haben die den Ölstand kontrolliert? Es gibt drei Schrauben. Ablass, Kontroll und Einfüll.
Zitat:
@michael25 schrieb am 2. September 2015 um 22:20:15 Uhr:
Das Öl das ins VTG rein gehört, ist ein ATF.
Freigabe 236.13 wenn ich es grad richtig im Koof habe.
Das Freigabeöl hatte er mir gezeigt, das ist farblos. Drin war rotes.
Zitat:
@michael25 schrieb am 2. September 2015 um 22:20:15 Uhr:
Das Öl das ins VTG rein gehört, ist ein ATF.
Freigabe 236.13 wenn ich es grad richtig im Kopf habe.
Wie haben die den Ölstand kontrolliert? Es gibt drei Schrauben. Ablass, Kontroll und Einfüll.
Die 170ml kamen aus der Kontrollöffnung raus, also zuviel
Hatten die auch das Getriebe abgestützt auf der Bühne?
Wenn sich das Ding sonst neigt, dann läuft mehr aus der Kontrollbohrung als richtig wäre.
Zitat:
@michael25 schrieb am 2. September 2015 um 22:30:45 Uhr:
Hatten die auch das Getriebe abgestützt auf der Bühne?
Wenn sich das Ding sonst neigt, dann läuft mehr aus der Kontrollbohrung als richtig wäre.
Kann ich leider nicht sagen, denn ich stand nicht die ganze Zeit daneben. Es hat aber ganz schön lange gedauert. Er hat mir nachher nur den Messbecher präsentiert und anhand der bebilderten Dokumentation die 3 Öffnungen erklärt. Ich hatte den Eindruck er wusste was er tat.
Hallo#
der Ölstand ist nicht so wichtig!!!! wie die Qualität des Öls .ich hatte nach dem ich ein neues VTG bekommen habe nach einem Jahr wieder das Rubbeln, da war ein guter Liter öl drinne aber wieder braun und verbrannt.also 0,4l zuviel. nach dem wechsel alles wieder gut. ich habe schon ein Getriebe geöffnet das angeblich defekt war und da war nichts defekt. lest mal das FAQ von abcPeter ( ich) dazu
MFG Andre
Zitat:
@hans813116964 schrieb am 3. September 2015 um 20:25:26 Uhr:
Hallo#
der Ölstand ist nicht so wichtig!!!! wie die Qualität des Öls .ich hatte nach dem ich ein neues VTG bekommen habe nach einem Jahr wieder das Rubbeln, da war ein guter Liter öl drinne aber wieder braun und verbrannt.also 0,4l zuviel. nach dem wechsel alles wieder gut. ich habe schon ein Getriebe geöffnet das angeblich defekt war und da war nichts defekt. lest mal das FAQ von abcPeter ( ich) dazu
MFG Andre
Das würde ich jetzt auch erst einmal so sehen!
Das zuviel Öl ein Getriebe zerstören soll nach 400km?
Ich tippe da vielleicht auch eher auf das falsche ÖL!
@ Bensiner
Du fährst Keine Mischbereifung auf deinem 4matic?
Vorne u. hinten gleicher Hersteller/ gleiches Profil?
V/ Hinten ungefähr gleiche Profiltiefe der Reifen?
Ich würde jetzt einmal vermuten, das die "schläge im Schiebebetrieb" eine verschärfte form des "rubbelns bei Kurvenfahrt" ist!
Unter Last "bauen" sich die unweigerlichen "Verspannungen" im Antriebsstrang unmerklich ab, im "schiebebetrieb" "entläde" sich das halt in die "lose" im Antriebsstrang, es "schlägt"!
Ich denke das ein einfüllen, des "richtigen" Öls das problem beseitigen wird, einen versuch ist es jedenfalls wert.
MfG Günter
Der Zweck eines Verteilergetriebes für 4WD ist mir klar, aber wie kann ich mir die Funktion vorstellen ?
Ähnlich wie ein Automatikgetriebe, weil das Öl massgeblich ist ? Und der Kraftschluss kommt durchs Öl ?
hallo
lese mal bei FAQ 4matic verteilergetribe
MFG Andre
http://www.motor-talk.de/faq/mercedes-e-klasse-w211-q2.html#Q4642611
Zitat:
@Millau03 schrieb am 4. September 2015 um 21:12:26 Uhr:
Ähnlich wie ein Automatikgetriebe, weil das Öl massgeblich ist ? Und der Kraftschluss kommt durchs Öl ?
Das Öl ist eigentlich nicht sooo maßgeblich aber das VTG beim 211er hat eine sogenannte Festwertsperre. Diese Festwertsperre besteht im grunde aus einer Lamellenkupplung, die für ein geringes "Grundsperrmoment" bei der Kraftverteilung zw. der V.- u. H.-achse sorgt.
Dieses "Grundsperrmoment" hat in bestimmten Situationen vorteile da jeder Achse immer ein gewisses mindest Drehmoment "zugeteilt" wird.
Das problem ist nur, das einerseits der antrieb V.-achse u. der antrieb H.-achse bis auf ein bestimmtes maß (Grundsperrmoment) mit einander "verbunden" sind, andererseits es aber immer gewisse Drehzahlunterschiede zw. den zwei Achsen gibt u. dieser Drehzahlunterschied, führt in der Lamellenkupplung zu einem gegeneinder verdrehen der Bauteile. Wenn das Öl jetzt nicht 100ig "passt" dann kann es zu den sogenannten "Stip slick" effekten kommen: Der "Drehzahlunterschied" wird nicht schön gleichmässig "ausgeglichen" in der Lamellenkupplung, sondern es baut sich durch den Drehzahlunterschied ein moment auf. Wenn dieses groß genug ist löst sich die Lamellen schlagartig von ihren "Gegenstücken", fängt an zu gleiten..., "eilt" durch das gespeicherte moment" sogar etwas vor u. "klebt" wieder fest u. das macht sich als "schlagen/ brummen" im Antrieb bemerkbar!
Der Opel Frontera B gibt es eine Hinterachse (G80 Achse) die hat eine solche Lamellenkupplung im hinteren Differential. Das Grundsperrmoment ist so hoch, das auf nassem Gras/ Schnee die H.-achse praktisch "gesperrt" ist, da dreht kein Rad mehr einzeln durch!
Diese Achsen (G80) neigten im normalen Strassenbetrieb, beim Kurven fahren etc. auch schon einmal zum rubbeln. Um das zu minimieren gibt es spezielle Hypoid Öl die mit "LS" (Limited Slip) gekennzeichnet sind.
MfG Günter
Bild VTG:
http://www.motor-talk.de/.../verteilergetriebe2-i202966302.html
Das Teil mit dem gelben Pfeil, ist die Festwertsperre.
Zitat:
@ Bensiner
Du fährst Keine Mischbereifung auf deinem 4matic?
Vorne u. hinten gleicher Hersteller/ gleiches Profil?
V/ Hinten ungefähr gleiche Profiltiefe der Reifen?
Ich würde jetzt einmal vermuten, das die "schläge im Schiebebetrieb" eine verschärfte form des "rubbelns bei Kurvenfahrt" ist!
Unter Last "bauen" sich die unweigerlichen "Verspannungen" im Antriebsstrang unmerklich ab, im "schiebebetrieb" "entläde" sich das halt in die "lose" im Antriebsstrang, es "schlägt"!
Ich denke das ein einfüllen, des "richtigen" Öls das problem beseitigen wird, einen versuch ist es jedenfalls wert.
Das ist ja mal eine Erklärung, da bin ich nicht drauf gekommen. Danke! Das passt 100%, denn die Rubbelei beim Wenden hab ich auch schon lange, habe das aber immer ignoriert weil ja eigentlich nix schlimmes. Reifen sind 5000km alt, keine Mischbereifung. Aber klar, wenn sich die Spannungen im labberigen Antriebsstrang entladen, dann scheppern die die Diffs und Gelenke. Unter Last ist alles ok. Oh Mann und deswegen haben wir unsere Reise abgebrochen! Jetzt steht er beim Getriebemann und wartet auf Überholung.
Neues VTG ist übrigens nicht lieferbar. Auch nicht in absehbarer Zeit. Wie kann das?
ruf die mal an. Vielleicht machen die das auch.
Hallo. Ich habe auch das VTG spülen lassen und die haben das fuchs Titan 4134 atf mit mb 236.14 Freigabe eingefüllt. Genau wie in das nach TE gespülte Automatik Getriebe. Also ist das Öl rot und nicht durchsichtig. Haben die da das falsche öl reingefüllt oder ist das doch das richtige. Probleme habe ich keine festgestellt - will aber auch keine bekommen. Hilfeeeee