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Vertragswerkstatt verbaut Billig-Nachbau statt OEM-Teil
Mein PKW wurde kürzlich nach einer Panne zu einer fremden, markengleichen Vertragswerkstatt geschleppt und dort repariert.
Nun nach einigen Monaten trat an dem damals getauschten Sensor erneut ein Fehler auf und meine Stammwerkstatt sagt mir, dass damals kein Originalsensor eingebaut wurde und der Billig-Sensor ständig falsche Werte bringt...
Hat jemand Erfahrung oder weiß ob und was ich da jetzt machen kann? Durch den fehlerhaften Sensor sind mir schon Kosten von fast 500€ entstanden. Und ich ging eigentlich davon aus, dass der Vertragshändler auch OEM-Teile einbaut und keine Billig-Teile.
Gibt es vielleicht ein Recht oder Anspruch auf Originalteile in einer Vetragswerkstatt?
Danke für eure Mühen
Beste Antwort im Thema
August 2019 => du hast noch Sachmängelhaftung in der fremden Opel-Vertragswerkstatt
Und konkret wird es erst mit dem Fahrzeug zusammen. Ist es für dich denkbar, das nochmal an die Werkstatt zu eben, wo du die Sachmängelhaftung hast?
Die häufigsten Probleme entstehen übrigens NCHT am Differenzdrucksensor eines Dieselpartikelfilter, sondern das Teil ist typisch im Motorraum verbaut und geht dann mit 2 langen Druckschläuchen zum Dieselpartikelfilter selbst. Diese Schläuche, manchmal auch Kabel, werden abgerissen oder der Marder knabbert dran rum, etc.
Mancher Differenzdrucksensor braucht auch eine lokale Druckreferenz.
Der Differenzdruck-Sensor selbst ist oft ein recht simples Teil. Es lohnt sich also, erstmal das konkrete System in genau diesem Opel zu verstehen. Ja, das übersteigt die Kompetenz eines normalen Kunden. Und im Idealfall sollte er sich auch nicht drum kümmern müssen. Dafür hat er ja seine Werkstatt.
Leider machen aber auch viele Werkstätten nicht mehr wirklcih den Eindruck, dass sie die Systeme in den Autos wirklich verstehen. Sondern eher einen "Fehlerspeicher auslesen => Bauteilname aus dem DTC-Text rauslesen => Bauteil tauschen"-Ansatz zu einer "Reparatur". Dabei ist das Unsinn.
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44 Antworten
Die Werkstatt baut normalerweise ein, was Kunden in Auftrag geben oder zumindest 'durchwinken'.
Markenwerstätten stehen u.a. deshalb häufig im Ruf nototischer Halsabschneiderei, weil sie gehalten sind, 'Originalersatzteile' zu verbauen.
Nicht markengebundene kaufen naturgemäß überwiegend im 'freien' Teilehandel ein, meist in durchaus identischer oder zumindest vergleichbarer Qualität zu dem, was aus Audis oder MBs Regalen rasch mal das Doppelte kostet. Speziell bei spottbillig herzustellenden Massenartikeln wie Sensoren lohnt aber der Blick auf Herkunft und Ausfallquoten. Eine Werkstatt, die ja stets ihre Gewährleistungspflicht im Hinterkopf hat, wird allein deshalb normalerweise kaum ohne Not fragwürdiges Material verbauen. Lässt sie sich trotzdem darauf ein, steht sie im Fall des Falles dafür gerade.
Besprochen war eigentlich nur: Sensor defekt, Sensor tauschen
Du hast 1 Jahr Sachmängelhaftung auf Reparaturen. Hier halt bei der "fremden, markengleichen Vertragswerkstatt".
Wenn du diese Sachmängelhaftung wahrnehmen willst, dann musst du dich dann auch wieder an diese "fremde, markengleiche Vertragswerkstatt" wenden. Und NICHT an deine Stammwerkstatt. An sich easy.
Das Recht unterscheidet dann nicht, welche konkreten Teile welcher vermeintlichen Qualität verbaut werden. Hauptsache, es hält 1 Jahr. Das Jahr ist noch nicht rum, also wende dich da hin.
Das gängige Problem: Wenn man mit einer Werkstatt Probleme hat und auch objektivierbare Reparaturmängel vorfindet, dann ist meist das Vertrauen eh hin. Und dann WILL der Kunde gar nicht mehr dorthin. Aber eben nur dort gibt es diese Sachmängelhaftung.
Wenn du die große Keule schwingen wilst, und diese Vertragswerkstatt anschwärzen, dass sie ggf. nicht die Pflichten aus ihrer Vertragsbindung an einen OEM (Verbau von OEM-Teilen) eingehalten hat, dann wäre es es wirksamer, du wendest dich an die Kundenhotline des Fahrzeugherstellers. Ob das dann aber reparaturförderlich ist, steht auf nem anderen Blatt.
Andere Wege, die dich aus der Bindung zu konkreten Werkstätten rausbringen, sind Leistungen im Rahmen der Fahrzeug-Herstellergarantie, wenn im konkreten Fall zutreffend, denn die kann man bei allen Vertrags-Service-Werkstätten wahrnehmen.
Oder Leistungen, die von einer Reparaturkostenversicherung abgedeckt sind, ohne Werkstattbindung. Die Reparaturkostenversicherungen haben dann ggf. eine Liste. Aber das nützt dir für diesen konkreten Fall nix mehr.
Zitat:
Gibt es vielleicht ein Recht oder Anspruch auf Originalteile in einer Vetragswerkstatt?
Ich kenne sowas nicht. Bei Herstellergarantiereparaturen darf der Hersteller vorschreiben, wie repariert wird und mit welchen Teilen, denn das ist ja alles ne freiwillige Sache des Fahrzeugherstellers. Aber abseits dessen hat die Vetragswerkstatt natürlich immer die Option, OEM-Teile zu nehmen, und gängig tun sie das auch, weil es einfach und schnell geht, aber sie muss es nicht so machen. Sondern die EU Right to Repair zieht auch da. Die Kfz-Mechatroniker und Automobilkaufmänner dort können also prinzipiell nach eigenem Ermessen ihre Ersatzteile aus den Quellen beziehen, die sie individuell als vertrauenswürdig einstufen.
Das Märchen einer "OEM-Teile-Pflicht" wird immer nur gern den Kunden aufgetischt, warum die Reparaturen oder Teile so teuer sind. Gerade, wenn der Kunde auch noch Teile mitbringen will.
Zitat:
@CryptonikDE schrieb am 11. Mai 2020 um 10:58:51 Uhr:
Besprochen war eigentlich nur: Sensor defekt, Sensor tauschen
Das ist ein sehr konkreter Auftrag. Aber auch ein recht "dummer". Denn dieser Auftrag wird auch so ausgeführt. Da wird z.B. nicht mehr diagnostiziert, warum der Sensor kaputt ging oder warum er vermeintlich falsche Werte liefert. Die auslösende Ursache wird also nicht gesucht, und dann auch nicht gefunden.
Aber wenn diese auslösende Ursache noch da ist, dann wird auch der neue Sensor (egal welcher Qualität) nur ein kurzes Leben haben. Je nach Sensor können das sein:
* Überspannung, Unterspannung, Masseprobleme
* Temperaturprobleme ringsrum, die den Sensor einem ganz anderen Temperaturniveau aussetzen, als was er für spezifiziert ist
* wackelige Kontakte oder Leitungen dann zwischen Sensor und Steuergerät, die das (in der Regel analoge) Sensor-Signal verfälschen können
Sensorspzifische Sachen:
* ölige Luft für einen Luftmassenmesser
* Luftblasen für einen Kühlmitteltemperatursensor
* Nebenluft für eine Lambdasonde
* usw. für weitere Sensor-Arten
Am Besten "Auto putt, heile machen" in Auftrag geben.
Was sagt die Rechnung?
Um es konkreter zu machen:
Das Auto ging in Notlauf und kam zur fremden Opel-Vertragswerkstatt. Dort wurde diagnostiziert, dass der "Differenzdrucksensor Partikelfilter" defekt war und telefonisch wurde vereinbart diesen zu tauschen.
Dies war im August 2019. Nun war ich im September, Dezember, März und eben letzte Woche bei meiner Stamm-Vertragswerkstatt, da erneut der Notlauf aktiviert wurde und der Sensor fehlerhafte Daten brachte.
Nun erzählt man mir dort, dass dies kommt, da dies ein nicht-originaler Sensor sei und man ihn ggf. erneut tauschen müsste.
zitat: Gibt es vielleicht ein Recht oder Anspruch auf Originalteile in einer Vetragswerkstatt?
Ja: sagen ich will kein günstiges Angebot, sondern Originalteil
@CryptonikDE
Um was für einen Opel handelt es sich denn?
Und ich bin raus ... TE sucht wieder mal einen Sündenbock ohne auf Fragen einzugehen ...
#ignorierterUser
Es ist durch EU-Recht festgelegt, daß Vertragswerkstätten nicht die Originalteile des Herstellers verbauen müssen. Sie dürfen nach EU-Recht auch Teile fremder Hersteller verbauen. Das kann der Hersteller seinen Vertragswerkstätten nicht verbieten.
Aber die Werkstätten sollten darauf hinweisen! Außerdem würde ich bei Sensoren auf Originalteilen bestehen.
Meine Federbeine vorne wurden getauscht weil der TÜV einen nassen Stoßdämpfer entdeckt hatte. Weil Federbeine nicht so einfach einzubauen sind, mußte ich zur Werkstatt.
Die Werkstatt wechselte bei 200.000 mit einem Fremdfabrikat und berechnete weniger als bei Original-Renault Federbeinen. Das ist bei diesem km-Stand vertretbar. Aber ich habe es nur durch Zufall entdeckt. Das ist nicht schön.
Immer würde ich mir die alten Teile mitgeben lassen. Und wenn ich nur den rostfreien Stahl der Federbeine als Material für meine Drehbank einsetze.
schrauber
Zitat:
@Domte schrieb am 11. Mai 2020 um 11:35:53 Uhr:
Und ich bin raus ... TE sucht wieder mal einen Sündenbock ohne auf Fragen einzugehen ...
#ignorierterUser
Na du bist ja ein lustiger Geselle
Während deine Frage reinkam, war ich bereits am schreiben.
Es sei mir verziehen, dass ich nicht in selber Minute auf deinen Beitrag reagiert habe, sondern sage und schreibe Minuten deiner Zeit verstreichen ließe, welch eine Frechheit...Mensch Mensch du...
Anbei ist ein Bild der Rechnung vom damaligen Austausch des Sensors.
Und nein, ich suche keinen Sündenbock.
Ich informiere mich doch einfach nur, ob vielleicht jemand ähnliches Problem mit Werkstätten hatte und wie man eventuell vorgehen kann um nicht komplett auf den Kosten sitzen zu bleiben. Dafür sind Foren ja da, um sich zu informieren, oder nicht?
Zitat:
@hwd63 schrieb am 11. Mai 2020 um 11:32:02 Uhr:
@CryptonikDE
Um was für einen Opel handelt es sich denn?
Opel Insignia A mit 2.0CDTI 96kW aus 11/2008
August 2019 => du hast noch Sachmängelhaftung in der fremden Opel-Vertragswerkstatt
Und konkret wird es erst mit dem Fahrzeug zusammen. Ist es für dich denkbar, das nochmal an die Werkstatt zu eben, wo du die Sachmängelhaftung hast?
Die häufigsten Probleme entstehen übrigens NCHT am Differenzdrucksensor eines Dieselpartikelfilter, sondern das Teil ist typisch im Motorraum verbaut und geht dann mit 2 langen Druckschläuchen zum Dieselpartikelfilter selbst. Diese Schläuche, manchmal auch Kabel, werden abgerissen oder der Marder knabbert dran rum, etc.
Mancher Differenzdrucksensor braucht auch eine lokale Druckreferenz.
Der Differenzdruck-Sensor selbst ist oft ein recht simples Teil. Es lohnt sich also, erstmal das konkrete System in genau diesem Opel zu verstehen. Ja, das übersteigt die Kompetenz eines normalen Kunden. Und im Idealfall sollte er sich auch nicht drum kümmern müssen. Dafür hat er ja seine Werkstatt.
Leider machen aber auch viele Werkstätten nicht mehr wirklcih den Eindruck, dass sie die Systeme in den Autos wirklich verstehen. Sondern eher einen "Fehlerspeicher auslesen => Bauteilname aus dem DTC-Text rauslesen => Bauteil tauschen"-Ansatz zu einer "Reparatur". Dabei ist das Unsinn.