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Vibrationen im Leerlauf trotz neuer Motorlager

Mazda 323 4 (BG)
Themenstarteram 23. November 2020 um 14:53

Guten Tag,

ich fahre einen Mazda 323 BG mit 1.6 8V (B6-E).

Leider habe ich seitdem ich das Auto gekauft habe starke Vibrationen im Innenraum, sobald das Fahrzeug auf Betriebstemperatur / Leerlaufdrehzahl (ca.800U/min) ist.

Es ist so extrem gewesen, dass ich provisorisch den Leerlauf etwas erhöht habe, denn wenn man etwas Gas gibt auf ca. 1000-1100 U/min sind die Vibrationen eigentlich vollständig weg bzw. nicht mehr zu spüren.

Durch viele Forenberichte und die Tatsache, dass mein 323 auch beim Lastwechsel geruckt hat bzw. beim beschleunigen aus dem Stand ordentlich "geholpert" ist, habe ich nun alle vier Motor/Getriebelager tauschen lassen. Vor allem das holpern hatte sich so angefühlt, als würde der Motor vor und zurück kippen. Es war eine gute Entscheidung, denn das hintere Lager war definitiv defekt und auch die anderen sahen nicht mehr besonders schön aus. Dieses Kippen scheint nun auch verschwunden zu sein, jedoch leider nicht das eigentliche Problem, was mich viel mehr stört - nämlich die Vibrationen. Diese sind nahezu unverändert geblieben..

Nun wäre meine Frage, was das sonst noch sein könnte ? Der Motor läuft absolut rund für mein Empfinden, dreht auch schön hoch und macht auch sonst keine Probleme.

Hin und wieder meine ich zu sehen, dass die Drehzahl etwas hoch und wieder runter geht (nur minimal), was aber vielleicht dadurch sein kann, dass ich den Leerlauf etwas angepasst habe (könnte man natürlich jederzeit wieder rückgängig machen, jedoch wären die Vibrationen dann noch viel stärker).

Ich habe nun gelesen, dass auch die Zündeinstellung bzw. Zündzeitpunkt für so etwas in Frage kommen könnte. Aber kann das so starke Vibrationen hervorrufen ohne dass man starke Drehzahlschwankungen oder Fehlzündungen hat? Zumal der aktuelle AU Test absolut unauffällig ist. Lediglich bei dem "Ist-Wert" vom Zündzeitpunkt ist nichts eingetragen, nur der "Soll-Wert" von 7 +/-1 Grad v.OT.

Beim Rest steht überall i.O.

Ansonsten wäre da evtl. noch Falschluft, wobei ich mir auch hier eher starke Drehzahlschwankungen als Begleiterscheinung vorstellen würde.

Ich weiss da leider nicht mehr weiter, muss das aber unbedingt wegkriegen, da es so einfach keinen Spaß macht, den Mazda zu fahren.

MfG

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18 Antworten

Hallo sneerik

1. Vibriert der Motor ungewöhnlich stark? "Schüttelt" er sich?

2. Übertragen sich die normalen Motorvibrationen ungewöhnlich stark auf die Karosserie?

3. Vibriert irgendetwas an der Karosserie oder im Innenraum ungewöhnlich stark (Resonanz)?

Bei 1. wäre der Motorlauf im Leerlauf zu überprüfen (aber das wurde alles schon gemacht).

Bei 2. könnten die Motor- und Getriebelager defekt sein (wurden schon ersetzt).

Bei 3. ist vermutlich irgendein Karosserie- oder Verkleidungsteil locker oder falsch befestigt, sodass es mitschwingt.

Nach Deiner Beschreibung tippe ich auf 3.

Dafür spricht auch, dass die Vibrationen (Resonanzen) bei Frequenzveränderung (Drehzahländerung) verschwinden.

Themenstarteram 23. November 2020 um 15:51

Zitat:

@prenom schrieb am 23. November 2020 um 16:30:55 Uhr:

Hallo sneerik

1. Vibriert der Motor ungewöhnlich stark? "Schüttelt" er sich?

2. Übertragen sich die normalen Motorvibrationen ungewöhnlich stark auf die Karosserie?

3. Vibriert irgendetwas an der Karosserie oder im Innenraum ungewöhnlich stark (Resonanz)?

Bei 1. wäre der Motorlauf im Leerlauf zu überprüfen (aber das wurde alles schon gemacht).

Bei 2. könnten die Motor- und Getriebelager defekt sein (wurden schon ersetzt).

Bei 3. ist vermutlich irgendein Karosserie- oder Verkleidungsteil locker oder falsch befestigt, sodass es mitschwingt.

Nach Deiner Beschreibung tippe ich auf 3.

Dafür spricht auch, dass die Vibrationen (Resonanzen) bei Frequenzveränderung (Drehzahländerung) verschwinden.

Danke für die Anregungen.

Ich werde am Wochenende sowieso mal zu einem Bekannten mit einer Werkstatt fahren, dann kann ich mir den auch mal von unten etwas genauer ansehen, ob da vielleicht irgendwas lose oder falsch angeschraubt wurde (bspw. Auspuff o.Ä.)

Der Motor selber vibriert fast gar nicht, zumindest sehe ich augenscheinlich nichts. Wenn ich etwas Gas gebe, hebt er sich ganz leicht, aber das muss ja auch so sein.

Bei den Motor und Getriebelagern hatte ich leider keine große Auswahl, es gibt nur noch 2 Hersteller die für den 323 BG Motorlager herstellen und Originalteile gibt es nicht. Somit musste ich in dem Fall welche von der Firma Yamato nehmen.

Es könnte natürlich sein, dass die wirklich Schrott sind, aber das glaube ich jetzt nicht so recht.. Oder die Werkstatt, die die eingebaut hat, hat die irgendwie verspannt. Das könnte man ja nochmal testen, indem man die Schrauben der Motorlager löst, den Motor startet und dann wieder festschraubt.

Es ist aber noch zu sagen, dass die Vibrationen tatsächlich so stark sind, dass eigentlich die gesamte Karosserie wackelt und der Innenraum dementsprechend auch. Besonders gut zu sehen ist das bei Nacht an den Scheinwerfern, die vibrieren wie verrückt.

Sorry, aber wenn das ganze Auto wackelt dann läuft die Antriebseinheit (Motor, Kupplung, Getriebe, Antriebswellen) eben nicht rund. Wenn Du schreibst "im Leerlauf" gehe ich mal von Ausgekuppelt und im Stand aus, also fallen Getriebe und Antriebswellen schon mal weg.

Du solltest den Motor mal komplett überprüfen und einstellen lassen (Zündung, Zündzeitpunkt, Benzindruck, evtl. Nebenluft, Nockenwellen- und Kurbelwellensensor, Einspritzdüsen, Ventile, Leerlaufdrehzahl usw.) Damit solltest Du in eine gute Werke gehen die über Erfahrung und die nötigen Messinstrumente verfügt.

Ich habe bei diesem Modell schon mal ähnliche Probleme gehabt und mich fast blöd gesucht nach der Ursache. Die Lösung war dann, daß eine abgerostete Halterung des Hitzeschutzblechs vom Auspuff, nähe Kat, schuld war. Die Halterung hat sich so blöd verdreht, daß sie Kontakt mit der Karosserie hatte. Man hatte den Eindruck, daß Auto wäre nicht mehr fahrbar. Vielleicht mal überprüfen. Wer weiss...

P. S. Auch ich hatte schon ein Motorlager getauscht, bis ich auf den eigentlichen Fehler gekommen bin.

An so etwas in dieser Richtung habe ich auch gedacht, gerade weil die Resonanz ganz stark drehzahlabhängig ist.

Wenn sich der Motor schüttelt, dann macht er das gewöhnlich über ein breiteres Drehzahlband als nur so eben um die 800.

Wobei es natürlich immer noch ein Problem mit dem Leerlauf sein kann.

Das müsste man ja hören wenn man die Möglichkeit hat das Auto auf die Bühne zu stellen und dort im Leerlauf laufen zu lassen, dann unten den ganzen Strang absuchen.

Wenn Motorlager kaputt gehen muss das ja eine Ursache haben. Wir hatten so einige alte Kisten, bis 25 Jahre alt und bis über 330.000 km gelaufen. Motorlager sind da nie kaputt gegangen.

Ich denke, dass man zuerst einmal klar ausschließen muss, ob die Vibrationen von einem fehlerhaften Motorlauf kommen.

Danach kann man das vibrierende Teil suchen.

Alles andere wäre nicht zielführend.

Übrigens hatten wir mal einen Wagen (kein Mazda),

bei dem war jedes Jahr einmal das gleiche Mitorlager abgerissen, obwohl der Motor sehr ruhig und schüttelfrei lief. Das äußerte sich dann in einem mit einem starken Klopfen verbundenen stärkeren Verdrehen des Motors bei Lastwechsel.

Auch das muss ja irgendeine Ursache gehabt haben. Das man jedes Jahr ein Montagsteil eingebaut bekommt ist höchst unwahrscheinlich. Spekulativ: die Karosserie war derart verzogen (Unfallfolge?) dass dieses Lager ständig unter Spannung gestanden ist.

Themenstarteram 24. November 2020 um 20:27

Zitat:

@w108er schrieb am 24. November 2020 um 18:14:33 Uhr:

Ich habe bei diesem Modell schon mal ähnliche Probleme gehabt und mich fast blöd gesucht nach der Ursache. Die Lösung war dann, daß eine abgerostete Halterung des Hitzeschutzblechs vom Auspuff, nähe Kat, schuld war. Die Halterung hat sich so blöd verdreht, daß sie Kontakt mit der Karosserie hatte. Man hatte den Eindruck, daß Auto wäre nicht mehr fahrbar. Vielleicht mal überprüfen. Wer weiss...

P. S. Auch ich hatte schon ein Motorlager getauscht, bis ich auf den eigentlichen Fehler gekommen bin.

Vielen Dank für denn Tipp! Da wäre ich im leben nicht drauf gekommen, das mal zu checken, werde ich dann auch auf jeden Fall mal machen. Ich kann mir zwar irgendwie schwer vorstellen, dass dieses Blech das ganze Auto zum Vibrieren bringt, aber nachschauen werde ich definitiv mal.

Bei Bedarf kann ich auch gerne ein Video vom Motorlauf hochladen , habe da eins direkt nach dem Tausch der Motorlager gemacht.

 

Was mir noch aufgefallen ist, ist, dass es auch so ein kleines Geräusch gibt, welches mit der Drehzahl in der Frequenz mitgeht. Es hört sich für mich wie ein Hydrostößel an, könnte aber evtl. auch ein loses Teil sein... es ist jedenfalls nicht dauerthaft da, sondern eher richtung klack-klack-klack-ruhe-klack-klack-klack usw. (Ist blöd so zu beschreiben, besser ich lade das video mal hoch, da kann man es auch hören). Ich glaube aber dass das eher was Richtung Motor/Motorraum ist.

Kann ein Hydrostößel sein, ein Ventil oder sonst was. Da können wir hier lange rätseln. Das muss sich ein Fachmann in Natura anhören. Du brauchst eine gute Werke die nicht einfach irgendwelche Teile tauscht sondern nach der Ursache forscht, anders hilft da nichts.

Themenstarteram 24. November 2020 um 21:34

Hier ist der Link zu einem kurzen Video vom Motorlauf:

 

https://mega.nz/.../tDY0ybyS?...

Themenstarteram 24. November 2020 um 21:38

Zitat:

@Wolfgang_II schrieb am 24. November 2020 um 21:40:40 Uhr:

Kann ein Hydrostößel sein, ein Ventil oder sonst was. Da können wir hier lange rätseln. Das muss sich ein Fachmann in Natura anhören. Du brauchst eine gute Werke die nicht einfach irgendwelche Teile tauscht sondern nach der Ursache forscht, anders hilft da nichts.

Genau, werde ich auch so machen. Ich rufe morgen mal bei einer Werkstatt an, wo ich mit Sicherheit weiss, dass sie nicht wehrlos irgendwelche Teile tauscht. Sie sollen erstmal eine Diagnose machen und dann kann man weitersehen.

Komisch ist wirklich nur, dass das Problem bei meinem ersten 323, den ich Anfang des Jahres verkauft habe auch schon auftrat.

Genau dieses Vibrieren im Leerlauf. Der hatte aber einen anderen Motor mit 1,8l und 16 Ventilen. Ist schon echt komisch, bin aber mal gespannt, woran das dann im endeffekt liegt.

Hallo Wolfgang_II

Der Wagen war ein sehr gepflegtes und absolut unfallfreies Fahrzeug, das in jeder Beziehung technisch und optisch in bestem Zustand war.

Dieses Motorlager war eine allseits bekannte "Krankheit" dieses Typs. Dabei löste sich ein aufvulkanisierter Gummipuffer von einem Metallträger. Wenn es mit dem Klopfen losging, wusste jeder, was wieder Sache war.

Teil besorgt und ausgetauscht, was zwar aus Platzgründen ein bisschen knifflig war, und es war wieder Ruhe - bis zum nächsten Mal.

War ja auch nur spekulativ. Konstruktionsfehler ist natürlich auch möglich, sei es beim Lagerblock oder bei der Motorlagerung insgesamt. Auf jeden Fall hat sowas eine Ursache und die ist in der Regel nicht damit behoben das man reihenweise Lagerblöcke austauscht. Bei dem von Dir beschriebenem Fall war es eben ein Konstruktionsfehler und es bleibt nichts anderes übrig als Austauschen.

Wenn aber, wie beim Themenstarter, der Motor erhöhte Leerlaufdrehzahl braucht um sich nicht mehr zu schütteln und sogar Klackergeräusche macht dann sollte man eben da nach der Ursache forschen bevor der Motor ganz kaputt ist anstatt nur die Lager auszutauschen.

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