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Viele Einschränkungen und fragwürdige Datenschutzpraktiken bei Launch
Ich habe das Launch CReader Elite Euro 3 für 189,24 € direkt bei Launch Europe GmbH über eBay gekauft. Das Gerät bietet eine gute Fahrzeugabdeckung und praktische Funktionen, aber es gibt erhebliche Einschränkungen und Probleme, die den Nutzen stark mindern.
Probleme:
1. Unvorhersehbares Verhalten:
Das Gerät lässt sich nicht immer zuverlässig einschalten. Manchmal reagiert es weder über den OBD2-Port noch über USB (5V). An anderen Tagen funktioniert es ohne Probleme. Dieses Verhalten ist schwer nachvollziehbar und macht das Gerät unzuverlässig, besonders für regelmäßige Anwendungen.
2. Marken- und Funktionsbeschränkungen:
Drei Marken/Funktionen dauerhaft nutzbar: Bei der ersten Einrichtung kann man nur drei Fahrzeugmarken oder Diagnosefunktionen auswählen, die dauerhaft nutzbar sind. Diese Einschränkung steht klar in der Bedienungsanleitung.
Weitere Marken zeitlich befristet: Zusätzliche Marken oder Funktionen können im internen Shop erworben werden, sind jedoch nur zeitlich begrenzt nutzbar, solange ein kostenpflichtiges Abonnement aktiv ist.
Updates nur ein Jahr kostenlos: Ebenfalls laut Bedienungsanleitung erhält man für die ausgewählten Marken nur ein Jahr lang kostenlose Updates. Danach sind weitere Updates kostenpflichtig, was für ein Gerät dieser Preisklasse enttäuschend ist.
3. Unlogische Markenklassifikation:
Die Mercedes-Benz V-Klasse wird nicht unter "Mercedes-Benz" geführt, sondern unter "Sprinter". Nutzer, die eine V-Klasse diagnostizieren möchten, müssen daher "Sprinter" als Marke auswählen, wodurch eine der begrenzten Markenplätze verloren geht. Diese Einstufung ist irreführend und sollte dringend überarbeitet werden.
4. Datenschutzfragen:
Es ist unklar, ob Berichte automatisch in der Cloud gespeichert werden oder erst, wenn sie geteilt werden. In jedem Fall gibt es für Endnutzer keine Möglichkeit, gespeicherte Berichte zu löschen oder die Sichtbarkeit der Daten zu kontrollieren.
Eine lokale Speicheroption fehlt komplett, was für viele Nutzer, die ihre Daten lieber offline verwalten möchten, ein erhebliches Problem darstellt.
Positives:
• Gutes Design und intuitive Bedienung.
• Breite Fahrzeugabdeckung, insbesondere für europäische Modelle.
• Grundlegende Diagnosefunktionen wie Fehlercodes auslesen und Echtzeitdaten anzeigen funktionieren gut – wenn das Gerät zuverlässig startet.
Negatives:
• Unzuverlässigkeit: Das Gerät startet unberechenbar und zeigt teils Ausfälle.
• Einschränkungen bei Marken: Nur drei Marken dauerhaft nutzbar, zusätzliche Marken oder Funktionen nur zeitlich begrenzt per kostenpflichtigem Abonnement.
• Update-Beschränkung: Laut Bedienungsanleitung Updates nur ein Jahr kostenlos.
• Unklare Markenführung: Die Mercedes-Benz V-Klasse wird unter "Sprinter" geführt, was die Nutzung erschwert.
• Datenschutzmängel: Keine Möglichkeit, Cloud-Berichte zu löschen, und fehlende lokale Speicheroption.
Fazit:
Für 189,24 € hätte ich ein flexibleres und zuverlässigeres Gerät erwartet. Die Diagnosefunktionen sind solide, aber die Einschränkungen bei Marken, die begrenzte Update-Dauer und die Probleme bei der Klassifikation (z. B. Mercedes-Benz V-Klasse unter "Sprinter") sind enttäuschend. Käufer sollten sich über die Abonnements und Zusatzkosten bewusst sein und die fehlende Datensicherheit beachten. Ich hoffe, dass der Hersteller durch Updates und Klarstellungen nachbessert. Bis dahin gibt es für den Preis bessere Alternativen.
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15 Antworten
Nur mal so:
Selbst bei den Profi-Software Varianten die Mercedes, BMW und Co nutzen, zahlen die Werkstätten/Glaspaläste für Updates. Und da sind deine 140€ ein Witz dagegen. Da sprechen wir von 1400€ pro Update und mehr.
Oder z.B Delphi, kostet ein Jahr Updates( mehrere Marken) 600-1000€.
Also was willst du? Software mit lebenslangem Update fürn 10er?
Desweiteren ist Launch eh ein 08/15 Teil, welches auch als Autel und Co verkauft wird. Da würde ich nicht mal was suchen.
Immer markenspezifisch.
Mehrmarkensoftware nur als absoluten Notnagel
Zitat:
@Dominick1992 schrieb am 29. Dezember 2024 um 16:07:14 Uhr:
Nur mal so:
Selbst bei den Profi-Software Varianten die Mercedes, BMW und Co nutzen, zahlen die Werkstätten/Glaspaläste für Updates. Und da sind deine 140€ ein Witz dagegen. Da sprechen wir von 1400€ pro Update und mehr.
Oder z.B Delphi, kostet ein Jahr Updates( mehrere Marken) 600-1000€.
Also was willst du? Software mit lebenslangem Update fürn 10er?
Desweiteren ist Launch eh ein 08/15 Teil, welches auch als Autel und Co verkauft wird. Da würde ich nicht mal was suchen.
Immer markenspezifisch.
Mehrmarkensoftware nur als absoluten Notnagel
Vielen Dank für deinen Beitrag. Du sprichst einige wichtige Punkte an, und ich möchte kurz auf deine Argumente eingehen:
1. Kosten von Profi-Software:
Du hast recht, dass professionelle Werkstätten deutlich höhere Kosten für markenspezifische Software oder Updates tragen müssen. Aber genau das ist der Punkt: Geräte wie das Launch CReader Euro 3 richten sich an Endnutzer oder semi-professionelle Anwender, die eben keinen Zugriff auf teure Profi-Software haben. Daher sind die Erwartungen an ein bezahlbares Gerät mit langfristigem Nutzen höher. Die Einschränkungen (z. B. Updates nur 1 Jahr kostenlos) wirken hier im Vergleich enttäuschend, insbesondere bei einem Gerät, das knapp 190 € kostet.
2. 140 € vs. 1400 €:
Der Preisunterschied ist natürlich signifikant, aber auch der Nutzen ist ein anderer. Während Profi-Software ein breites Spektrum an Funktionen für Werkstätten bietet, ist das Launch CReader eher ein Kompromiss für Endnutzer. Ich erwarte keine „lebenslangen Updates für einen Zehner“, sondern zumindest eine transparentere und kundenfreundlichere Update-Politik für diese Zielgruppe.
3. „08/15-Teil“:
Dass Launch keine Profi-Lösung ist, ist klar – das Gerät hat jedoch durch seine Mehrmarkenabdeckung ein großes Potenzial für Hobbyschrauber und kleine Werkstätten. Die Kritikpunkte in meinem Beitrag (Markenbeschränkungen, Datenschutz und unzuverlässiges Verhalten) beziehen sich darauf, dass selbst für diesen Einsatzzweck noch viel Luft nach oben bleibt. Es geht also nicht darum, Profi-Funktionen zu verlangen, sondern dass das Gerät im Rahmen seines Preises und seines Segments eine bessere Nutzererfahrung bietet.
4. Markenspezifische Lösungen:
Dein Hinweis auf markenspezifische Software ist berechtigt. Wer regelmäßig nur an einem bestimmten Fahrzeughersteller arbeitet, sollte sich sicherlich auf markenspezifische Geräte konzentrieren. Allerdings richtet sich das Launch CReader explizit an Nutzer, die eine breitere Fahrzeugabdeckung benötigen, weshalb die Einschränkungen besonders negativ auffallen.
Zusammengefasst:
Ich sehe den Mehrwert von Profi-Software und verstehe die Preisunterschiede, aber meine Kritik bezieht sich auf die Erwartungen an ein Gerät, das Endnutzer anspricht. Für diesen Preis darf man keine Profi-Lösung erwarten, aber auch keine unnötigen Einschränkungen, die den Nutzen des Geräts weiter einschränken.
So wie ich das sehe gibt es 2 Punkte.
1.) Die Hardware Da sehe ich hier zumindest das Einschaltproblem.
2.) Die Software.
Hiermit versucht der Hersteller wohl auch nach dem Kauf der Hardware Geld zu verdienen.
Ich denke die Hardware kostet eigentlich nur ein paar €.
Ein Adapter von CAN oder dem veralteten VAN (zum Beispiel Peugeot) nach USB sollte nicht viel Kosten.
Kleine Ein-Platinen Rechner haben teilweise auch schon gleich einen CAN Anschluss. Beim Raspberry benötigt man wohl zusätzliches wie zum Beispiel "Waveshare RS485/CAN".
Was die Frage aufwirft was passende Open Source Software taugt. Ob jetzt für Linux oder Windows oder Android oder.....
Zitat:
@Alexander67 schrieb am 30. Dezember 2024 um 02:49:08 Uhr:
So wie ich das sehe gibt es 2 Punkte.
1.) Die Hardware Da sehe ich hier zumindest das Einschaltproblem.
2.) Die Software.
Hiermit versucht der Hersteller wohl auch nach dem Kauf der Hardware Geld zu verdienen.
Ich denke die Hardware kostet eigentlich nur ein paar €.
Ein Adapter von CAN oder dem veralteten VAN (zum Beispiel Peugeot) nach USB sollte nicht viel Kosten.
Kleine Ein-Platinen Rechner haben teilweise auch schon gleich einen CAN Anschluss. Beim Raspberry benötigt man wohl zusätzliches wie zum Beispiel "Waveshare RS485/CAN".
Was die Frage aufwirft was passende Open Source Software taugt. Ob jetzt für Linux oder Windows oder Android oder.....
Vielen Dank für deine Analyse! Du bringst zwei entscheidende Punkte auf den Punkt: die Hardware und die Software. Ich stimme dir zu, dass die Hardwarekosten bei solchen Geräten oft gering sind, insbesondere bei der heutigen Verfügbarkeit von Ein-Platinen-Computern wie dem Raspberry Pi, die bereits viele notwendige Schnittstellen mitbringen.
1. Hardware – Einschaltproblem
Das unzuverlässige Verhalten beim Einschalten deutet auf eine Schwäche im Design oder der Qualitätskontrolle hin. Es könnte sich um ein Problem mit der Spannungsversorgung, der internen Elektronik oder der Firmware handeln. Solche Probleme mindern den praktischen Nutzen eines Geräts erheblich, selbst wenn die Diagnosefunktionen ansonsten solide sind.
2. Software – Monetarisierung nach dem Kauf
Dass Hersteller wie Launch durch Software-Abonnements zusätzliche Einnahmen erzielen möchten, ist heutzutage gängige Praxis. Allerdings sollte ein Grundmaß an Funktionen ohne Einschränkungen verfügbar sein, gerade bei einem Endkundengerät. Die Begrenzung auf nur drei Marken und die zeitliche Beschränkung von Zusatzfunktionen wirken daher wenig kundenfreundlich.
Open-Source-Software als Alternative
Dein Hinweis auf Open-Source-Software ist spannend. Es gibt mittlerweile einige Projekte, die in Verbindung mit günstiger Hardware leistungsfähige Diagnoselösungen bieten:
Linux: Tools wie openOBD oder PyOBD bieten grundlegende OBD2-Funktionalitäten.
Windows: ScanTool.net oder ähnliche Programme könnten eine Lösung sein, abhängig von der Hardwareunterstützung.
Android: Apps wie Torque Pro (mit Bluetooth-Adaptern) sind kosteneffizient, auch wenn sie nicht dieselbe Tiefe wie professionelle Systeme bieten.
CAN-Adapter und Raspberry Pi
Dein Gedanke, einen Raspberry Pi mit einem CAN-Adapter wie dem „Waveshare RS485/CAN“ zu verwenden, ist technisch machbar und relativ günstig. Es gibt auch CAN-HATs für den Raspberry Pi, die direkt auf die Platine gesteckt werden können, um Fahrzeugdaten zu lesen. Mit passender Software könnte man damit eine maßgeschneiderte Lösung entwickeln, die keine Einschränkungen durch Abonnements hat.
Fazit
Die Kombination aus günstiger Hardware und Open-Source-Software hat großes Potenzial, ist jedoch oft mit einem höheren Initialaufwand verbunden (Einrichtung, Anpassung). Dennoch könnte dies eine spannende Alternative sein, insbesondere für technisch versierte Anwender. Für den Durchschnittsnutzer bleibt jedoch zu hoffen, dass Hersteller wie Launch ihre Geräte durch Software-Updates zuverlässiger und kundenfreundlicher gestalten.
Vielen Dank für die Teilnahme an der Diskussion rund um das Launch Creader Elite Euro 3.
Nach anfänglichen Problemen mit dem Gerät, die auf die Nutzung einer inkompatiblen Powerbank zurückzuführen waren, funktioniert es seit der Umstellung auf ein USB-Netzteil oder die Stromversorgung über einen PC einwandfrei.
Allerdings bleiben Fragen zum Datenschutz offen: Es scheint, dass Prüfprotokolle nach dem Auslesen automatisch auf Servern von Launch gespeichert werden, vermutlich in China. Dabei werden möglicherweise sensible Daten wie FIN und Werkstattinformationen hochgeladen. Ob und wie diese Daten gelöscht werden können oder welche konkreten Datenschutzmaßnahmen implementiert sind, ist bislang unklar.
Zudem habe ich durch Zufall festgestellt, dass das Gerät über Bluetooth verfügt und aktiv Geräte in der Umgebung finden kann. Diese Funktion wird weder in der Artikelbeschreibung noch in der deutschen Bedienungsanleitung erwähnt. Dies verstärkt meine Datenschutzbedenken zusätzlich, da nicht ersichtlich ist, wofür diese Funktion genutzt wird und welche Daten dabei möglicherweise übertragen werden.
Als Testingenieur für Prototypen eines führenden deutschen Technologieunternehmens verfüge ich über fundierte Kenntnisse, um Geräte auf technische und funktionale Eigenschaften zu prüfen. Während meiner Tests sind mir die oben genannten Punkte aufgefallen, die aus meiner Sicht dringend einer klareren Kommunikation und Transparenz seitens des Herstellers bedürfen.
Ich hoffe, dass diese Punkte zukünftig besser adressiert werden, da dies für viele Anwender entscheidend sein dürfte.
Moin zusammen,
und wenn man sich mal vor Augen führt, wie viele elektronische, technische Gerätschaften in China produziert werden und bei jedem von uns auch vieles im täglichen Gebrauch Verwendung finden, dann darf man schon mal tief durchatmen.
Aus aktuellem Anlass, bzgl. dem kürzlich entdeckten Datenleck bei Volkswagen habe ich mich eben erst gestern mit dem Thema Datenschutz etwas intensiver befasst.
Das ist ein komplexes, weitreichendes und, wie ich finde, ein ernst zu nehmendes Thema - dieses Dilemma Datenleck bei VW ist mit Sicherheit kein Einzellfall.
Ich denke, es liegt außerhalb unserer Vorstellungskraft, wieviel sensible Daten überhaupt in China landen - und das nicht nur auf Servern von Launch!
Mein Interesse zu dieser Recherche galt vorwiegend wegen unseres privaten Volvo-Fahrzeugs, inwieweit und umfangreich in Volvo-Fahrzeugen personenbezogene Daten genau erfasst und an Dritte weitergegeben/verkauft werden, kann ich momentan "noch" nicht beurteilen, aber denke ich in diesem Zusammenhang an „Horse Powertrain“ und „Aurobay“, kommt mir spontan und unweigerlich China in den Sinn – China und Transparenz zum Datenschutz? – Mmmh, ich weiß nicht …
„Horse Powertrain“ ist dabei, der Weltmarktführer bei Verbrennungsmotoren zu werden.
Sie bauen aber nicht nur Verbrenner, sie liefern kundenspezifisch ganze Systeme, Verbrenner, Getriebe, E-Motoren, Akkus – alles im Paket; auch für Hybride.
„Aurobay“ ist eine Tochterfirma und sind die ehemaligen Volvo-Motorenbauer.
Und hinter „Horse“ steht Geely Auto – Volvo, Lotus, Proton, Polestar, Lynk & Co, Zeekr, London EV Company (LEVC)/Taxi, Radar Auto, Smart (halb/halb mit Mercedes-Benz), Geome und Geometry, Ji Yue (Joint Venture mit Baidu), Benelli (Motorräder), Qianjiang Motorcycle, Terrafugia (Flugautos) – sind alle Marken aus dem Geely-Konzern.
Zudem besitzen Li Shufu, der Gründer und Chairman der Geely Holding Group, über seine Investmentfirma Tenaciou3 Prospect Investment rund 9,7 Prozent an Mercedes-Benz. Zusätzlich hat die staatliche Beijing Automotive Group (BAIC) seit 2019 einen Anteil von rund 9,98 Prozent an Daimler erworben, wodurch auch sie zu den größten Anteilseignern von Mercedes-Benz gehört – bis hinein in die C-Klasse.
Die „kleinen“ Vierzylinder, ursprünglich Renault-Entwicklungen, sind heute Motoren von Horse.
https://www.yicaiglobal.com/.../...rman-auto-giant-largest-shareholder
In Spanien hat Horse von Seat einige Sparten gekauft – besonders erwähnenswert ist die Motorenproduktion, bei der Seville-Werk von Horse bedeutende Fortschritte gemacht hat. Sie begannen in ihrem Werk in Sevilla mit der Produktion des neuen DB49-Getriebes, das sowohl in Hybrid- als auch in Elektrofahrzeugen eingesetzt werden kann.
Aber auch an Renault, an Stellantis, weitestgehend überall sind sie beteiligt und bauen ihren Markteinfluss immer weiter aus.
Horse Powertrain geht durch die Partnerschaften mit Unternehmen wie Renault und Stellantis eine beträchtliche Marktpräsenz ein. Das Joint Venture von Renault und Geely wurde gegründet, um moderne Antriebstechnologien, einschließlich hybrid- und kohlenstoffarmer Kraftstoffe, zu entwickeln. Dieser strategischen Vereinbarung trat kürzlich auch Saudi Aramco bei, um nachhaltige Kraftstoffinnovation weiter voranzutreiben.
Horse Powertrain hat sich ambitionierte Ziele gesetzt und betreibt Forschungs- und Entwicklungszentren sowie Produktionswerke in verschiedenen Ländern auf der ganzen Welt, darunter auch Spanien, Rumänien und Portugal.
Und Europa wird abgehängt – Der Ausverkauf der europäischen Automobilindustrie hat längst begonnen.
Sämtliche Sicherheitssysteme in Fahrzeugen halten stets Augen und Ohren offen – Kameras, Sensoren, Mikrofone, Fahrtenbuchaufzeichnung,
Sprachbefehle via Apps, Bewegungssensoren, die Gesten, Fingerzeig oder Fußbewegung aufnehmen, Müdigkeitserkennung, die Stresssituationen erkennen und Rückschlüsse ziehen können bspw. etc. – eigentlich mehr als sie sollten.
Aus dem Artikel:
"Ein weiterer Weg, wie Autos Daten sammeln, sind verbundene Services am Armaturenbrett, darunter Satellitenradio oder GPS-Navigation. Hinzu kommen Geräte, die Sie aktiv mit dem Auto koppeln, z. B. ein Telematiksystem, das als Plug-in Informationen über Ihr Fahrverhalten an Ihre Versicherung oder Ihr Handy sendet. Autohersteller können zudem persönliche Daten von Ihrem Handy abrufen, wenn Sie die entsprechende Fahrzeug-App herunterladen."
Jeder, der sich ein neues Fahrzeug anschafft oder einen neuen Handyvertrag abschließt, stimmt in diesem Augenblick den Datenschutzrichtlinien des Herstellers zu – ein regelrechter Datenschutz-Albtraum.
Autos sind in puncto Datenschutz die übelste Produktkategorie, die je getestet wurde.
Zitat:
„Während wir uns Sorgen darüber machen, dass unsere vernetzten Türklingeln und Smartwatches uns ausspionieren könnten, ist die Automobilindustrie still, leise und im großen Stil ins Datengeschäft eingestiegen. Wie? Indem sie ihre Fahrzeuge zu datenhungrigen Überwachungsapparaten gemacht hat, die dank modernstem Chichi und Schnickschnack nie da gewesene Möglichkeiten haben, uns zu beobachten, zuzuhören und Informationen darüber zu sammeln, was wir im Auto tun und wohin wir unterwegs sind.“
https://foundation.mozilla.org/.../
Jedem, dem Datenschutz auch nur ein wenig am Herzen liegt, sollte so weit wie möglich von Fahrzeug-Apps und damit verbundenen Diensten fernbleiben.
Hammerbeispiel:
"Die Datenschutzerklärung von Subaru besagt, dass sogar die Beifahrer/innen „eingewilligt“ haben, dass vernetzte Dienste ihre persönlichen Daten nutzen und vielleicht sogar verkaufen dürfen – nur, weil sie im Auto sitzen.
Wenn Autohersteller also sagen, dass sie Ihre „Zustimmung“ haben oder etwas „ohne Ihre Zustimmung“ nicht tun werden, bedeutet das oft nicht das, was Sie denken. Zum Beispiel, wenn Tesla anmerkt, dass Sie sich natürlich auch gegen eine Datenerfassung entscheiden können, dadurch aber riskieren, Ihr Auto zu beschädigen:
„Wenn Sie nicht mehr wünschen, dass wir Fahrzeugdaten oder andere Daten von Ihrem Tesla Fahrzeug sammeln, kontaktieren Sie uns bitte, um die Konnektivität zu deaktivieren. Bitte beachten Sie, dass bestimmte hoch entwickelte Funktionen wie Over-the-Air-Updates, Remote-Dienste und die Interaktivität mit mobilen Anwendungen und fahrzeuginternen Funktionen wie Standortsuche, Internet-Radio, Sprachsteuerung und Webbrowser-Funktionalität von dieser Konnektivität abhängen. Wenn Sie sich gegen die Erfassung von Fahrzeugdaten entscheiden (mit Ausnahme der Präferenzen für Data-Sharing im Fahrzeug), können wir Sie nicht in Echtzeit über Probleme informieren oder benachrichtigen, die Ihr Fahrzeug betreffen. Dies kann dazu führen, dass Ihr Fahrzeug eine eingeschränkte Funktionalität aufweist, ernsthaft beschädigt wird oder nicht mehr funktionsfähig ist.“
Datenschutzerklärung von Tesla für Kunden:
https://www.tesla.com/legal/privacy
Honda und Nissan schießen, hinsichtlich Datenschutz, wohl dabei den Vogel ab:
https://foundation.mozilla.org/.../
https://foundation.mozilla.org/de/privacynotincluded/nissan/
Dort heißt es:
"Autohersteller greifen noch auf andere unverschämte Tricks zurück, um uns darüber im Unklaren zu lassen, welche Daten genau erfasst werden. So haben wir in der Datenschutzerklärung von Honda dieses kuriose Osterei gefunden: Am Ende einer langen Liste von Kategorien persönlicher Daten, die gesammelt werden, steht „Persönliche Daten wie in Cal. Civ. Code § 1798.80(e) aufgeführt“. Äh, bitte was? Wie sich herausgestellt hat, steht diese Abkürzung für so ziemlich alles, was „eine Person identifiziert, sich auf sie bezieht, sie beschreibt oder mit ihr in Verbindung gebracht werden kann.“
(e) „Persönliche Informationen“ bezeichnet alle Informationen, die eine bestimmte Person identifizieren, sich auf sie beziehen, sie beschreiben oder mit ihr in Verbindung gebracht werden können, insbesondere ihren Namen, ihre Unterschrift, ihre Sozialversicherungsnummer, ihre körperlichen Merkmale oder deren Beschreibung, ihre Adresse, ihre Telefonnummer, ihre Reisepassnummer, ihre Führerscheinnummer, ihre Personalausweisnummer, die Nummer ihrer Versicherungspolice, ihre Ausbildung, ihr Beschäftigungsverhältnis, ihren beruflichen Werdegang, ihre Kontonummer, ihre Kreditkartennummer, ihre Debitkartennummer oder andere finanzielle Informationen, medizinische Informationen oder Informationen über ihre Krankenversicherung. „Persönliche Informationen“ umfasst nicht öffentlich zugängliche Informationen, die der Öffentlichkeit rechtmäßig aus Aufzeichnungen von Bundes-, Landes- oder Kommunalbehörden zur Verfügung gestellt werden.
Cal. Civ. Code § 1798.80(e)
https://leginfo.legislature.ca.gov/.../codes_displaySection.xhtml?...
Es folgen mit Sicherheit noch kuriose Zeiten – passt auf euch und eure Lieben auf.
Grüße aus der Vulkaneifel,
Heinz
Vielen Dank für die ausführliche Analyse, Heinz! Deine Ausführungen zeigen deutlich, wie tiefgreifend die Themen Datenschutz und Datenverarbeitung mittlerweile in der Automobilbranche verankert sind. Für unseren Thread hier wäre vielleicht besonders interessant, wie du die Balance zwischen nützlicher Fahrzeugdiagnose und Datenschutz siehst. Welche Lösungen würdest du speziell für private Anwender empfehlen, die ihre Daten schützen möchten?
Zitat:
@Autopilot2025 schrieb am 30. Dezember 2024 um 15:31:50 Uhr:
Als Testingenieur für Prototypen eines führenden deutschen Technologieunternehmens verfüge ich über fundierte Kenntnisse, um Geräte auf technische und funktionale Eigenschaften zu prüfen.
Dan solltest du wisse, dass dies bei Allen Autoherstellern, mittlerweile so ist.
Bei Porsche heißt es FAP.
Zitat:
@maxtester schrieb am 30. Dezember 2024 um 17:32:54 Uhr:
Zitat:
@Autopilot2025 schrieb am 30. Dezember 2024 um 15:31:50 Uhr:
Als Testingenieur für Prototypen eines führenden deutschen Technologieunternehmens verfüge ich über fundierte Kenntnisse, um Geräte auf technische und funktionale Eigenschaften zu prüfen.
Dan solltest du wisse, dass dies bei Allen Autoherstellern, mittlerweile so ist.
Bei Porsche heißt es FAP.
Danke für deinen Hinweis! Es stimmt, dass diese Art von Datenerfassung mittlerweile Standard bei vielen Herstellern ist und unter verschiedenen Begriffen geführt wird. Bei Porsche mag es FAP heißen, aber mein Fokus liegt weniger auf den Begrifflichkeiten als auf der Transparenz und den möglichen Einschränkungen für Endkunden. Die Frage bleibt, wie Nutzer trotz dieser Systeme eine bessere Kontrolle über ihre Daten erhalten können. Hast du dazu Erfahrungen oder Einblicke?
Nochmals herzlichen Dank, @BaggerHeinz und @maxtester, für eure ausführlichen Beiträge! Heinz, deine umfassenden Ausführungen zum Thema Datenschutz in der Automobilbranche und den globalen Verflechtungen verdeutlichen, wie tiefgreifend und vielschichtig dieses Thema ist. Maxtester, dein Hinweis auf die branchenweite Verbreitung ähnlicher Systeme, wie beispielsweise FAP bei Porsche, zeigt, dass diese Entwicklungen mittlerweile Standardpraktiken darstellen.
Für mich bleibt jedoch die zentrale Frage, wie das Launch CReader Elite die Balance zwischen Funktionalität und den bestehenden Einschränkungen für den Endnutzer findet. Es wäre interessant, die Diskussion wieder darauf zu lenken, wie dieses Gerät im Vergleich zu anderen Lösungen abschneidet. Gibt es aus eurer Sicht empfehlenswerte Alternativen, die sowohl einen besseren Datenschutz als auch eine höhere Nutzerfreundlichkeit bieten?
Nun, einen vollständigen Schutz wird vermutlich nie zu gewährleisten sein.
Jeder Anwender, der sich nützlicher Diagnosetechnik/Fahrzeugdiagnose bedient, sollte sich zwingend die Datenschutzerklärungen und die Nutzungsbedingungen der Diagnosetechnikhersteller, Fahrzeughersteller und Apps sorgfältig durchlesen, um im Bilde zu sein, welche Daten gesammelt und wie sie verwendet werden.
(Dabei unbedingt auf schwammige, z. T. verwirrende Auslegungen dazu, die in den obigen Links zu den entsprechenden Artikeln bereits ausführlich erklärt wurden, beachten.)
Wenn möglich, Diagnosetools benutzen, die Daten alternativ lokal speichern können, anstatt sie an externe Server zu senden.
Die Datenschutzeinstellungen in einem Fahrzeug prüfen und in verbundenen Apps anpassen, um die Menge der gesammelten Daten zu minimieren.
Man sollte zudem auch in Erwägung ziehen, verbundene Dienste, die nicht wesentlich in die Funktionalität eines Fahrzeugs eingreifen oder die für das Fahrzeugmanagement erforderlich sind, zu deaktivieren, sofern diese Möglichkeit besteht, um unnötige Datenübertragungen zu vermeiden - falls unumgänglich, alternativ ein VPN verwenden, wenn man Daten über das Internet überträgt, um zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten.
Beste Grüße
Heinz
Zitat:
@BaggerHeinz schrieb am 30. Dezember 2024 um 17:50:33 Uhr:
Nun, einen vollständigen Schutz wird vermutlich nie zu gewährleisten sein.
Jeder Anwender, der sich nützlicher Diagnosetechnik/Fahrzeugdiagnose bedient, sollte sich zwingend die Datenschutzerklärungen und die Nutzungsbedingungen der Diagnosetechnikhersteller, Fahrzeughersteller und Apps sorgfältig durchlesen, um im Bilde zu sein, welche Daten gesammelt und wie sie verwendet werden.
(Dabei unbedingt auf schwammige, z. T. verwirrende Auslegungen dazu, die in den obigen Links zu den entsprechenden Artikeln bereits ausführlich erklärt wurden, beachten.)
Wenn möglich, Diagnosetools benutzen, die Daten alternativ lokal speichern können, anstatt sie an externe Server zu senden.
Die Datenschutzeinstellungen in einem Fahrzeug prüfen und in verbundenen Apps anpassen, um die Menge der gesammelten Daten zu minimieren.
Man sollte zudem auch in Erwägung ziehen, verbundene Dienste, die nicht wesentlich in die Funktionalität eines Fahrzeugs eingreifen oder die für das Fahrzeugmanagement erforderlich sind, zu deaktivieren, sofern diese Möglichkeit besteht, um unnötige Datenübertragungen zu vermeiden - falls unumgänglich, alternativ ein VPN verwenden, wenn man Daten über das Internet überträgt, um zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten.
Beste Grüße
Heinz
Vielen Dank, Heinz, für deine ausführliche und praxisorientierte Antwort! Deine Empfehlungen, wie man den Datenschutz bei der Nutzung von Diagnosetools und verbundenen Diensten verbessern kann, sind äußerst hilfreich. Besonders der Hinweis auf lokal speichernde Diagnosetools und die Anpassung von Datenschutzeinstellungen in Fahrzeugen und Apps ist ein wertvoller Ansatz.
Ich stimme dir vollkommen zu, dass ein vollständiger Schutz schwer zu erreichen ist, aber durch deine genannten Maßnahmen können Endnutzer sicherlich einen großen Schritt in Richtung mehr Datensicherheit machen.
Hast du eventuell konkrete Vorschläge oder Erfahrungen mit Diagnosetools, die eine lokale Speicherung unterstützen und gleichzeitig eine breite Funktionalität bieten? Solche Empfehlungen könnten anderen Nutzern in ähnlicher Situation sehr weiterhelfen.
Beste Grüße
Autopilot2025
Abschließender Beitrag:
Vielen Dank an alle, die sich an der Diskussion beteiligt haben! Eure Beiträge, insbesondere die detaillierten Hinweise zu Datenschutz und der Nutzung von Diagnosetools, waren sehr hilfreich und haben viele interessante Perspektiven eingebracht.
Die Diskussion hat gezeigt, dass der Launch CReader Elite Euro 3 sowohl Stärken als auch Schwächen hat, aber auch, dass es wichtige allgemeine Fragen zur Fahrzeugdiagnose und Datensicherheit gibt. Für mich haben sich aus den Antworten wertvolle Ansätze ergeben, wie man sowohl mit den Einschränkungen des Geräts als auch mit Datenschutzthemen besser umgehen kann.
Da die wesentlichen Punkte meiner ursprünglichen Fragestellung geklärt sind, halte ich es für sinnvoll, den Thread an dieser Stelle abzuschließen. Ich habe die Moderation gebeten, den Thread zu schließen, damit er als informative Ressource für andere Nutzer bestehen bleibt.
Vielen Dank nochmals für eure Zeit und die konstruktiven Beiträge!
Beste Grüße
Autopilot2025
Das Problem ist, dass die meisten Diagnosegeräte, nur online funktionieren für die neuen Autos.