ForumVolvo
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volvo
  5. VOLVO in der Armutsfalle

VOLVO in der Armutsfalle

Themenstarteram 13. Juli 2005 um 22:03

In den letzten Wochen fielen mir im Osten immer häufiger seltsame Kombinationen auf. Da finden sich plötzlich VOLVO und Chevrolet oder VOLVO und Kia unter einem Dach. Doch inzwischen ist mir klar, die Händler wollen ihre Kundschaft halten, wenn es für VOLVistis auf der Wohlstandsleiter nach unten geht. Zumindest im Osten hat VOLVO wohl mit Absatzproblemen zu kämpfen. Das betrifft nicht den relativen Marktanteil sondern die absoluten Zulassungs-Zahlen, da der deutsche Ost-Markt schrumpft. Leider habe ich keine übergreifende Statistiken. Kann es nur an einigen Landkreisen festmachen. Meine Hypothese von der Armutsfalle stützt nun auch das DIW, wonach jeder fünfte Ossi unter der Armutsgrenze lebt. Tendenz rasant steigend. Schlechte Aussichten für VOLVO :(

 

Aus der Berliner Zeitung vom 14.07.

"Seit Jahren ist die Arbeitslosigkeit in den neuen Ländern mehr als doppelt so hoch wie in den alten. Arbeit ist aber im Osten die Haupteinnahmequelle. Einkünfte aus Kapitalvermögen und aus privaten Renten spielen anders als im Westen nur eine untergeordnete Rolle.

Außerordentlich bedenklich stimmt der Befund des Instituts, dass der Unterschied zwischen Ost und West zunimmt. Hatte der Osten 1998 schon einmal 85 Prozent des westdeutschen Durchschnittseinkommens erreicht, sind es jetzt noch 80 Prozent. Damit ist der Osten auf das Niveau der ersten Hälfte der 90er Jahre zurückgefallen. Wie bei der Arbeitslosigkeit oder beim Wirtschaftswachstum - die Ost-Raten übertreffen die West-Steigerungen schon lange nicht mehr - zeigt es sich bei Einkommen und Armut: Der Osten holt nicht auf, er bleibt zurück. Die innere Einheit Deutschlands, das große politische Ziel der Parteien, rückt - bei allen regionalen Unterschieden - in die Ferne. Ein klares Programm, diesen Prozess wieder umzukehren, ist nirgendwo zu entdecken."

 

Die nachdenkliche Gurke

Ähnliche Themen
14 Antworten

Guten Morgen Gurke ;-) Hallo @all, es geht bergab in diesem Land :-( Aber das schrieb ich bereits in dutzenden Posts. Habe gerade (vor ein paar Wochen) dieses Buch gelesen: http://www.amazon.de/.../028-3957430-8700566

That´s all. Habe dem nichts hinzuzufügen. Wir fahren alle dieses Land sehenden Auges gegen die Wand ...

Tschau

Torsten - der XC-Fan (aber wir sitzen ja in einem Volvo ;-) *quälendes Lächeln* ... ;-)

Bis 2003 hat das KBA noch eine getrennte Statistik für Ost- und Westdeutschland geführt. Demnach entfielen während 2003 folgende prozentualen Anteile der Firmenverkäufe auf WESTdeutschland:

Mercedes 93,5%

BMW 92,5%

Volvo 90%

Audi 89,5%

VW 89%

Ford 87,5%

Opel 87,5%

Renault 82,5%

Hyundai 76%

Kia 71,5%

Daewoo 67%

Skoda 66,5%

 

Ich denke, diese Zahlen spiegeln sehr gut wider, was im Ausgangsbeitrag gesagt wurde.

am 14. Juli 2005 um 10:17

Zitat:

Wir fahren alle dieses Land sehenden Auges gegen die Wand ...

Genau das sind die Phrasen, die wir brauchen, um endlich ein anderes Denken bei den Menschen in Gang zu setzen... :mad:

Es tut mir leid, aber solche Sprüche finde ich zum K..... !

Nichts persönliches, aber wenn immer und überall nur schlecht geredet, zitiert und alles schwarz gemalt wird, verliert irgendwann auch der letzte den Mut. Aber das ist wohl leider typisch deutsch, denn statt

"Mir/uns geht es gut!"

heisst es bei uns:

"Ich kann nicht klagen....."

also selbst im Positiven finden wir ganz selbstverständlich eine negative Formulierung.

 

Es ist sicher nicht alles toll, aber doch vieles besser, als es Statistiken und Medien hergeben (wer hat noch nicht die eine oder andere Statistik so hingedreht, dass sie passt?).

Beispiel:

Umsatzsteigerung von 2003 zu 2002: 20%

Umsatzsteigerung von 2004 zu 2003: 10%

Fakt: 2004 lief besser als 2003

Medien: Die Umsatzsteigerung ist rückläufig

Klar wäre die Meldung mit der rückläufigen Umsatzsteigerung inhaltlich nicht falsch, aber eine Schlagzeile: "Fa. XY stemmt sich gegen den Trend und kann weiter zulegen" würde doch ganz anders ins Bewusstsein dringen und positive Signale aussenden.

 

So - dat war´s

Muss jetzt wieder meine Mitarbeiter motivieren gehen. :rolleyes:

Gruß

keepcoolman

am 14. Juli 2005 um 10:41

@keepcoolman

Teilweise muß ich Dir schon recht geben, es geht uns mit sicherheit gut, und da sollte man nicht klagen.

Aber, was sagt denn Umsatz aus ??? Bin kein BWLer, aber der Umsatz interessiert mich kein bisschen, dass was uebrig bleibt ist das, was die Kosten decken muss ! Was will ich mit 20 Mio Umsatz, wenn nix uebrigbleibt !

Ok, dann habe ein "Nix-Steigerung" gehabt, hat auch was !

am 14. Juli 2005 um 10:45

@V70 2.4T Deshalb das Wort BEISPIEL !!

hätte ich Deckungsbeitrag statt Umsatz verwendet, wäre es evtl. nicht jedem sofort geläufig.

Gruß

keepcoolman, der so langsam wieder abkühlt :D

Hi keepcoolman (auch ruhig wörtlich nehmen...),

für mich und meine beiden Firmen gilt:

"Mir/uns geht es gut!"

"2004 lief besser als 2003" (und 2005 wird noch besser)

Und das sage ich auch gerne und jedem der fragt und eigentlich Klagen hören will. Optimismus ist wichtig und scheint sich immer mehr zumindest im gewerblichen Bereich zu entwickeln (sehr vorsichtig und OPTIMISTISCH ausgedrückt).

Ich bin zufrieden - mehr könnte es gerne sein und an Ergebnisse von 99 o.ä. ist noch lange nicht zu denken...

Gruß

Jürgen

muss seine Mitarbeiter gar nicht so stark motivieren.

am 14. Juli 2005 um 15:22

@keepcoolman und @Gseum

Möchte mich Euch beiden da jeweils anschliessen. Und die Tatsache, dass VOLVO im Osten mit Absatzproblemen zu kämpfen hat, hängt sicher nicht mit der "Armutsfalle" (Watt ein Wort!) zusammen. Es hat ganz andere Gründe, dass VOLVO im Osten Deutschlands nicht so positiv besetzt ist, bei etlichen Leuten jedenfalls. Das war hier das "Bonzenauto", weil die ganze Mischpoke in und um Wandlitz die grossen Schweden gefahren haben. Und: genau wie bei den Wahlen gibt es hier im Osten nicht so sehr die Markentreue (Wahl:Parteientreue) wie im Westen. Die Markenbindung im Osten für westliche Autos kann seit maximal 15 Jahren bestehen...hier wird eben einfach noch grösstenteils einem preisgünstigeren Hersteller der Vorzug gegeben...da schert es niemadnen, dass Renault , Fiat ] Co im Westen eher Naserümpfen hervorrufen. Die Ossis kaufen einfach weniger eine Marke (soweiso weniger Markenbewusstsein hier, glaub' ich) als vielmehr nach dem Gesichtspunkt Preis/Leistung. Ausserdem fahren sie ihre Autos viel länger als Wessis....hier war es eben nicht Usus, seine Kiste nach 3 Jahren zu verhökern. Hatte man sie erstmal nach 11-16 Jahren bekommen, hat man sie einfach nicht mehr hergegeben....

Und dass 20% der Ostdeutschen unterhalb der Armutsgrenze leben....naja, da sag' ich lieber nix zu!! Kann auf Oberlehrer-PNs gerne verzichten!!

Gruss Michael

Zitat:

Original geschrieben von BILDCHEF

Ausserdem fahren sie ihre Autos viel länger als Wessis....hier war es eben nicht Usus, seine Kiste nach 3 Jahren zu verhökern. Hatte man sie erstmal nach 11-16 Jahren bekommen, hat man sie einfach nicht mehr hergegeben....

Dann bist du also der Wessi-Prototyp von Ostdeutschland. :D;)

Und da beschweren wir uns hier über 6 Monate Lieferzeit für einen neuen Volvo?

O tempora, o mores. ;)

Zitat:

Original geschrieben von BILDCHEF

Und dass 20% der Ostdeutschen unterhalb der Armutsgrenze leben....naja, da sag' ich lieber nix zu!!

wusste gar nicht, dass Du so viel Angestellte hast! :p :D

Zitat:

Original geschrieben von BILDCHEF

Kann auf Oberlehrer-PNs gerne verzichten!!

mach mal dein Postfach leer, ich krieg meine PN nich los! :D

Naja, dass Volvo noch heute mit der DDR-Regierung in Verbindung gebracht wird glaub ich ned so richtig. Zumindest bei mir hat sowas noch niemand angebracht. Außerdem komme ich schon aus einer Generation, die garnicht mehr so nach Ost und West unterscheidet...

Ciao,

Eric,

PS: mir gehts gut - meine OHL hat Arbeit :D ;)

Themenstarteram 14. Juli 2005 um 18:02

Also BILDCHEF kurvt wahrscheinlich nur durch Potsdam und Umgebung. In Ostsachen, Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Uckermark denke ich meist, bloß weg hier - keine VOLVisti-Region. :(

Schade eigentlich - doch mit vorgestanzten Jammer-Schablonen aus dem Osten und allbekannten Raffke-Vorwürfen aus dem Westen kommt dieses Land nicht weiter. Da ist Kreativität gefragt und der Mut zu neuen Lösungen, damit es wieder mehr VOLVIstis werden - auch in Gelsenkirchen, Duisburg und im Ammerland :)

Die Gurke, deren "Geschäft" auch im Osten gegen den Trend nach oben fährt

am 14. Juli 2005 um 21:46

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO

In Ostsachen, Vorpommern, Sachsen-Anhalt und der Uckermark denke ich meist, bloß weg hier - keine VOLVisti-Region. :(

Ja, das kenn' ich auch! Ich nenn' das den Ost-Blues...kommt alle 4-5 Monate über mich...aber Potsdam hilft da sehr! Diese Stadt ist der einzige Grund, warum ich noch hier lebe! Ansonsten könnte ich meinen Job (dank Internet mit IP-Adressen, ISDN und allem heute möglichem Zeugs) überall auf der Welt machen...bevorzugt im Süden. :)

Michael (der nicht findet, dass Leute, die keinen VOLVO kaufen können, gleich arm sein müssen. Vielleicht entdecken sie ja dadurch erst die Möglichkeiten... ;) ??)

am 16. Juli 2005 um 22:38

Re: VOLVO in der Armutsfalle

 

Zitat:

Original geschrieben von Spreewald-VOLVO

In den letzten Wochen fielen mir im Osten immer häufiger seltsame Kombinationen auf. Da finden sich plötzlich VOLVO und Chevrolet oder VOLVO und Kia unter einem Dach.

Eine Ursache der Kombination mehrerer Automarken ist bestimmt die immer geringer werdende Verdienstspanne, nicht nur in Ostdeutschland. Mit Volvo lassen sich nicht die grossen Stückzahlen verkaufen, es wird ja nur ein Marktsegment ab der Mittelklasse abgedeckt.

2004 sprach man bei Volvo von einer Rendite von 1,09% für den Händler, da muss einfach ein zweites Standbein her:

http://www.autokiste.de/start.htm?site=/psg/0408/3371.htm

Grüsse

Volvo 174

Neben all den genannten Aspekten kommt meiner Ansicht nach aber noch ein wesentlicher Punkt hinzu, der diese Markenverteilung in D erklärt.

Solange man sich in den neuen Bundesländern nicht in einem beruflichen oder gesellschaftlichen Umfeld bewegt, dass eine gewisse Repräsentation des finanziellen Status über das eigene Auto voraussetzt, ist man hier weitaus weniger bereit als in den gebrauchten Bundesländern, aus Imagegründen mehr Geld für ein Auto auszugeben als notwendig ist.

Das genaue Abwägen des Preis- Leistungsverhältnisses ist einfach wesentlich ausgeprägter, was dann natürlich auch durch die geringere Markentreue reflektiert wird.

Das heißt natürlich nicht, dass nicht auch hier die meisten Autofahrer ein sogenanntes "Traumauto" haben. Auch dazu gibt es ja repräsentative Umfragen. Nur wägt man die Anschaffung rationaler ab, selbst wenn man sich das Auto eventuell sogar unter Zuhilfenahme einer Bank leisten könnte.

Ausnahmen bestätigen dabei natürlich wie immer die Regel.

Gruß, dixi

Zitat:

Original geschrieben von dixi

gebrauchten Bundesländern

Scherzkeks! ;)

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volvo
  5. VOLVO in der Armutsfalle