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Vom Bremsen...

Themenstarteram 22. September 2012 um 9:30

Ich hab das mal von nem Thema in der Nachbarschaft aufgegriffen..

 

Damals, als ich noch klein war, hieß es in der Fahrschule: 80% Vorderbremse und 20% die hintere. Bei Notbremsungen die Vordere, wenn es merklich nicht reicht- die hintere dazu nehmen, vorsicht in Kurven und immer sachte..

 

Danach richte ich mich trotz 17 Jahren Pause dazwischen und lege noch immer beachtlich kurze Bremswege trotz alter Möhre hin. Ebenso treffe ich aber Leute mit jüngeren Bikes, die es zB schon mal schaffen, auf einer Tour mit viel Berg ab und Kurven, die hintere Bremse zum Kochen zu bringen oder die sich in Kurven langlegen weils hinten ausbricht..

 

Komisch...

 

Also bitte, gesucht werden Tipps für Fahrer von Maschinen

 

OHNE ABS.

 

Wie gehts am besten?

Was sollte man vermeiden?

Warum kommt es noch so häufig zu solchen Eskapaden?

Beste Antwort im Thema

Wechselt der Belag von grau auf grün, Popo hoch und Kupplung ziehn.....:D

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Ich seh da nur eine Möglichkeit: üben, üben, üben; und zwar an Stellen wo das

ohne Gefährdung möglich ist. Bei niedriger Geschwindigkeit sollte man die

Vorderradbremse kurz und kräftig betätigen (zum Test). Dabei sollte das Rad

ganz kurz blockieren. So kann man relativ gefahrlos feststellen, was das Rad

dann so macht. Natürlich nur für einen wirklich kurzen Moment probieren.

Ich hab aber die Feststellung gemacht, dass eine blockierende Hinterradbremse

nicht so gefährlich ist. Auf Schnee z.B. hab ich immer nur hinten gebremst und

bin dann wedelnderweise zum Stehen gekommen. Wenn man allerdings bei einer

Schreckbremsung das Vorderrad blockiert, ist ein Abflug fast nicht zu vermeiden.

Meiner Meinung nach ist ein Sturz bei blockierendem Hinterrad vor allem mit

mangelnder Erfahrung zu erklären.

wer die bremse zum kochen bringt, sollte mal die bremsflüssigkeit tauschen:D

Zitat:

Original geschrieben von Dessie

 

Also bitte, gesucht werden Tipps für Fahrer von Maschinen

OHNE ABS.

Wie gehts am besten?

Was sollte man vermeiden?

Warum kommt es noch so häufig zu solchen Eskapaden?

Schade. Kann ich leider nicht mitreden, denn meine BMW hat ABS. Die anderen 5 Bikes allerdings nicht. Ich empfehle Dir den Besuch eines Sicherheitstrainings, z.B. beim ADAC. Dort lernt man richtiges Bremsen in der Praxis. Du wirst Dich wundern, was dabei herauskommt. Das hier in Theorie zu beschreiben halte ich für unnütz und gebe WeWa2 Recht: Übung macht den Meister.

Obwohl ich seit 1975 Motorrad fahre, absolviere ich solche Trainings noch immer. Gerade die Themen Bremsen, Ausweichen sowie Ausweichen und Bremsen sind Schwerpunkte.

Themenstarteram 22. September 2012 um 10:27

Joah.. Bremsschule steht für's Frühjahr auf dem Plan.. ist ja ein neues anderes Möpp. Ich hab meinen ollen Dino nämlich fast so lieb wie die Elli und möchte den nicht kaputt machen...

 

Ich finde, das ist etwas was man tun sollte, bevor man sich lang macht und nie wieder aufsteigen will.

 

D. die nach der letzten Bruchlandung im Rapsfeld ( lange her..) nix besseres zu tun hatte, als drei Tage nach Unfall beim Kumpel ein Möpp zu borgen um einen sonderbaren Bann erst gar nicht aufkommen zu lassen...

Ein Vorreiter war Moto-Guzzi mit dem integralen Bremssytem, bei dem der Fusshebel sowohl

das Vorderrad, als auch das Hinterrad abbremst. Der Handhebel bremst nur das Vorderrad (als zusätzlicher Anker bei Vollbremsungen).

Honda hat später ähnliche Systeme vermarktet.

Die ideale Verteilung der Bremsleistung auf normalem, trockenen Asphalt ist nach meiner Erfahrung ungefähr 70% vorne, 30% hinten. Je weniger Haftung der Untergrund bietet, desto mehr sollte die Hinterradbremse benutzt werden, um ein Überbremsen des Vorderrades und die damit verbundene Sturzgefahr zu vermeiden. Ein blockierendes Hinterrad ist viel beherschbarer.

Bremsen sind vor allem im Rennen nötig, um möglichst gute Rundenzeiten zu erzielen.

Im normalen Strassenverkehr kann man durch vorrausschauendes Fahren viele Bremsungen

vermeiden und ist dadurch nicht wesentlich langsamer als viele "Bremser" (oft ist eher das Gegenteil der Fall).

 

 

Ein Sicherheitstraining kann ich auch nur jedem empfehlen.

Ich werde es künftig in etwas kürzeren Abständen als bisher wiederholen. Habe im Frühsommer gemerkt, dass es sich immer wieder lohnt - v.a. wenn man das Mopped gewechselt hat und mit dem neuen Material noch nicht so vertraut ist. 

Zitat:

Original geschrieben von TDIBIKER

Ein Vorreiter war Moto-Guzzi mit dem integralen Bremssytem, bei dem der Fusshebel sowohl

das Vorderrad, als auch das Hinterrad abbremst. Der Handhebel bremst nur das Vorderrad (als zusätzlicher Anker bei Vollbremsungen).

Der Einzige, der sich beim Sicherheitstraining beim Bremsen auf nasser Fahrbahn beinahe auf die Fresse gelegt hat, war der Teilnehmer mit einer Moto Guzzi California mit integralem Bremssystem.

Die elektonischen Systeme von Honda sind damit nicht vergleichbar, denn das sind ABS-Systeme, von denen dessie nichts wissen will, nützt ihr bei einer antiqierten Ixjott auch nichts.

Die Bremslastverteilung ist imho nicht von der Fahrbahn abhängig, nicht zu verwechseln mit dem Reibkoeffizienten, denn in der Regel finden Vorder- und Hinterrad gleiche Fahrbahnbedingungen vor.

 

Ein durchschnittliches Motorrad verzögert etwa 6 bis 10 Metern pro Sekunde in Abhängigkeit vom Fahrbahnbelag und der Bremslastverteilung zwischen Vorderrad- und Hinterradbremse. Wird beispielsweise nur die Vorderradbremse eingesetzt, hat ein Motorrad etwa eine Verzögerung von 6,5 Metern pro Sekunde. Die Hinterradbremse leistet sogar nur 4 Meter pro Sekunde. Eine optimale Bremswirkung von bis zu 10 Metern pro Sekunde erreichen geübte Fahrer nur bei einer optimalen Bremslastverteilung auf beide Räder.

(Quelle: sicher-motorrad-fahren.de)

Die Lastverteilungsmöglichkeiten sind konstruktionsbedingt unterschiedlich und können daher nicht konkret in Prozenten ausgedrückt werden.

Aber, wie ich gerade erkennen muss, nützt die beste Bremse zuweilen nichts.

Meine Frau legt mir gerade den Regionalteil des heutigen SchwaBo auf den Schreibtisch: Ich zitiere:

"Gegen 17:45 Uhr (Anm: Gestern) war der Dornstetter (Anm.: Gemeinde im Kreis FDS) von Glatten her stadteinwärts gefahren. Hinter ihm, so teilt die Polizei weiter mit, fuhr ein weiterer Motorradfahrer, mit dem zusammen er eine kleine Tour unternommen hatte.

Auf der Gegenfahrbahn war ein 57-jährige Frau aus dem Kreis FDS mit ihrem Auto unterwegs. Sie fuhr zunächst rechts an den Straßenrand und bog dann offenbar direkt vor dem Motorradfahrer links in Richtung Schrebergärten ab. Der 33-Jährige, nach Angaben der Polizei ein sehr erfahrener Motorradfahrer, prallte mit seinem Fahrzeug frontal gegen das Auto, dessen Fahrerin ihm die Vorfahrt genommen hatte. Bremsspuren gab es nach Auskunft der Polizei so gut wie keine. Der Bekannte des tödlich verletzten Motorradfahrers erlitt einen Schock. "

Ich glaube, der SLV-Rider hat eine weise Entscheidung getroffen.

Zitat:

Original geschrieben von WeWa2

Auf Schnee z.B. hab ich immer nur hinten gebremst und

bin dann wedelnderweise zum Stehen gekommen. Wenn man allerdings bei einer

Schreckbremsung das Vorderrad blockiert, ist ein Abflug fast nicht zu vermeiden.

Richtig, genau die Situation hatte ich nach gerade einem knappen Jahr Erfahrung mit meiner kleinen Zephyr. Frankfurt Innenstadt Regen, draußen auf einmal Schnee, bergab eine Brücke hinunter, Ampel, vorher ging alles gut, Ampel auf einmal rot, Silke packt ohne nachzudenken beherzt vorne zu. Zum Glück fuhr ich keine 30 mehr, die Kleine wog nur 180 Kilo und ich war dick gepolstert. :D

Außer einem verbogenen Kupplungshebel und einem kaputten Limadeckel nix gewesen.

Zitat:

Original geschrieben von WeWa2

Meiner Meinung nach ist ein Sturz bei blockierendem Hinterrad vor allem mit

mangelnder Erfahrung zu erklären.

Auch da würde ich zustimmen. Blockierendes Hinterrad hatte ich oft genug, von 80 (GT50) bis 280 (FJ1200) Kilo, von 40 bis 90 km/h und außer einem kurzen Wedler ist nie etwas passiert, nicht einmal als totale Anfängerin. So was fängt man wunderbar leicht ab. Bei höheren Geschwindigkeiten natürlich etwas schwieriger und irgendwann nahezu unmöglich.

Dass ein blockierendes Hinterrad zum Sturz führt, kann eigentlich nur in Schräglage passieren, oder wenn man so überhaupt gar kein Körper- und Balancegefühl besitzt. (bei jungen Leuten heutzutage ja leider keine Seltenheit)

Und selbst in "normaler" Schräglage kündigt sich ein Abschmieren an und dann hat man noch die Möglichkeit, weich vom Gas zu gehen, die Maschine leicht aufzurichten und abzufangen.

Wer natürlich nichts von Fahrphysik weiß oder auch als Anfänger eine digitale Fahrweise an den Tag legt, dem nützt der beste Tipp nix. Da habe ich dann jedoch auch nullkommakein Mitleid.

Themenstarteram 22. September 2012 um 11:10

... nützt ihr bei einer antiqierten Ixjott auch nichts.

 

Antiquiert?!

 

Die is doch noch gut.. und ABS liefert sie auf ihre ganz eigene Weise...*Hust

 

*Beachte unseren PN-Verkehr seit meiner Registrierung hier - ich wollte so ne olle Hau-Ruck-Kiste..

 

 

Zitat:

Ich glaube, der SLV-Rider hat eine weise Entscheidung getroffen.

Manchmal glaube ich das auch. Aber irgendwann steckt man zu tief drin.

Und Krebs ist auch nicht schön...

Zitat:

Original geschrieben von volvosilke

Dass ein blockierendes Hinterrad zum Sturz führt, kann eigentlich nur in Schräglage passieren, oder wenn man so überhaupt gar kein Körper- und Balancegefühl besitzt.

Da wage ich zu widersprechen. Andersherum wird ein Schuh draus. Durch ein blockierendes Hinterrad werden die stabilisierenden Kreiselkräfte eliminiert. Dadurch fällt auch die seitliche Stabilisierung weg und das Hinterrad kann ausbrechen.

Auch das gehört zur Fahrphysik.

Daher ist einer der wichtigsten Punkte bei einer Vollbremsung: Kupplung ziehen !

Durch ein über Kette oder Kardan sowie Getriebe mit dem Motor verbundenes Hinterrad, das ich beim Bremsen blockiere (und das geht schneller als man denkt) wird nämlich auch der Motor gestoppt.

Lässt man die Bremse los, ergibt das eine neue Wechsellast, die ebenfalls die Seitenführung des Hinterrades beeinträchtigt.

Deshalb empfehle ich nochmal diese Sicherheitstrainings. Genau das wird dort vermittelt und geübt.

Ein interessanter Beitrag ist auch dieser.

 

Zitat:

Original geschrieben von moppedsammler

 

 

Schade. Kann ich leider nicht mitreden, denn meine BMW hat ABS. Die anderen 5 Bikes allerdings nicht. Ich empfehle Dir den Besuch eines Sicherheitstrainings, z.B. beim ADAC. Dort lernt man richtiges Bremsen in der Praxis. Du wirst Dich wundern, was dabei herauskommt. Das hier in Theorie zu beschreiben halte ich für unnütz und gebe WeWa2 Recht: Übung macht den Meister.

Obwohl ich seit 1975 Motorrad fahre, absolviere ich solche Trainings noch immer. Gerade die Themen Bremsen, Ausweichen sowie Ausweichen und Bremsen sind Schwerpunkte.

Wieso solltest du nicht mitreden können weil deine BMW ABS hat ? Der Schluss eergibt sich mir irgendwie nicht.

Das Bremsen an sich ist doch "das selbe", nur das im Fall des Blockierens das ABS die Bremse wieder öffnet.

 

War das nicht das Problem von BMW am Anfang ? Das alle Leute viel stärker bis in den Regelbereich gebremst haben und so übermässig die Bremsen verschleisst haben. :D

 

Ansonsten kann ich allen Vorrednern recht geben. Es geht um das Gefühl zu spüren bis wie weit man mit der Vorderradbremse gehen kann. Richtig schwierig wird es dann noch bei unterschiedlichen Steigungen, wenn beim Bergabfahren und Bremsen schon das Einkuppeln zum blockieren des Hinterrades führen kann :D

 

Das kann man nur Üben und in's Blut übergehen lassen, so das es bei "Schockbedarf" von selbst geht.

am 22. September 2012 um 11:43

Als Ingenieur bin ich ein Freund der angewandten Physik (Bremsen als negative Beschleunigung hat übrigens die Einheit m/s^2 ;) ), kann sogar die auftretenden Kräfte beim Fahren in der Kurve berechnen, finde aber diese theoretische Diskussion sinnlos.

Fahrradfahren lernt man auch nicht durch mathematische Ableitung sondern durch Übung. Viele Kinder dürften besser mit dem Rad fahren als so mancher Nobelpreisträger der Physik.

In dem Sinne gebe ich allen Recht, die hier das Üben empfehlen und ich werde nächstes Jahr so schnell wie möglich ebenfalls mal ein Fahrsicherheitstraining besuchen. Schlecht ist nur, wenn gute Vorsätze mit "Im nächsten Jahr ..." anfangen :rolleyes:

Themenstarteram 22. September 2012 um 11:44

ABS kann auch indirekt drollige Tücken haben...

 

Mit Elli bei Regen unterwegs gewesen..

Vor mir ein Audi mit ABS, Tempo 60, Stadtverkehr.

Rechts will ein Bus an die Fahrbahn einscheren,. setzt den Blinker. Noch genug Zeit für meinen Vordermann, daran vorbei zu ziehen.

 

aber er wirft Anker, ABS greift, der Bus darf rein.

Ich ankere auch, merke "schaffe ich nicht" ziehe gen Mittelstreifen trotz Gegenverkehr und komme neben seiner hinteren Tür zum stehen. Mit hätten gute 1,5 m Bremsweg gefehlt.

 

Es nutzt manchmal nichts, sich auf sein Können zu verlassen wenn der Vordermann nicht darüber nachdenkt was der nachfolgende Verkehrsteilnehmer von Aktionen wie dieser hat.

 

Mein eingeschätzter Sicherheitsabstand war also ein Irrtum - so schnell kanns gehen.

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