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Von einem der auszog, ein Motorrad zu verkaufen.

Themenstarteram 23. November 2011 um 8:01

Ich erzähle jetzt mal von den seltsamen Dingen, die mir passiert sind, als ich versuchte ein Motorrad zu verkaufen.

Als ich mich entschloss meine Maschinezu verkaufen, machte ich mich kundig was ich noch dafür erzielen könnte und stellte die Maschine dann in den einschlägigen Plattformen und Foren mit dem Vermerk, daß ohne Besichtigung keine Preisverhandlungen erfolgen, zum Verkauf.

Erst passierte einmal gar nichts, dann kam der übliche Anruf. "Ich habe gelesen, daß ohne Besichtigung keine Presverhandlungen gehen, aber was ist der letzte Preis?" Ich habe dann aufgelegt.

Dann kam eine Mail: "Ich kaufe die Maschine" Als ich mich dann mit dem Interessenten wegen der Modalitäten erkundigen wollte, kam die nächste Mail "Bitte reservieren". Wieder fragte ich den Interessenten wann er den vorbeikommen wolle oder wie er den Kauf sonst abwickeln wolle. Ich erhielt wieder eine Ein-Satz Mail von wegen reservieren. Das wars dann damit. Der nächste der sich meldete, wollte die Maschine haben und wir wollten einen Besichtigungs- bzw. Abholtermin vereinbaren. Dann kam wieder eine Mail in welcher der Interessent, eine Garantie forderte sowie weitere Angaben zur Technik, zu denen wohl ein Zweiradmechaniker die notwendige Kompetenz hätte. Als ich bemerkte, daß er doch dann bei einem Händler besser bedient würde, kam die Antwort, daß diese ihm zu teuer seien. Dann wollte wieder einer alles wissen und erschien dann nicht zur Besichtigung, zu deren Termin ich mir freinehmen musste. Ein anderer war entsetzt, daß ich schon mit der Maschine gefahren bin und sie so nicht mehr neu sei. Als letzter meldete sich jemand aus der Nähe, der unbedingt die Maschine haben wollte, mir ein Loch in den Bauch gefragt hat, aber sich dann ebenfalls nicht mehr gemeldet hat.

So werde ich die Maschine einmotten und es im Frühjahr nochmal versuchen.

Beste Antwort im Thema

Heutzutage nimmt man ein Handy (am besten ein Wegwerfhandy) das man ausschaltet wenn man nicht geweckt werden will. ;)

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Zitat:

Original geschrieben von Hubertus63

So werde ich die Maschine einmotten und es im Frühjahr nochmal versuchen.

Das ist wohl auch die geeignetere Jahreszeit zum verkaufen.

Ansonsten finde ich lediglich seltsam, dass sich keine Interessenten aus dem Ausland (mit grottenschlecht übersetzten Nachrichten) gemeldet haben, die (ungedeckte) Checks über eine höhere Summe anbieten und um Barauszahlung der Differenz bitten.

Aus meinen Erfahrungen habe ich zwei Leitsätze herausdestilliert:

- Motorrad kaufen möglichst im Herbst

- Motorrad verkaufen möglichst im Frühjahr

Eine derartige Häufung von Scheininteressenten wie oben beschrieben habe ich allerdings noch nicht erlebt.

Zitat:

Original geschrieben von Hubertus63

Ich erzähle jetzt mal von den seltsamen Dingen, die mir passiert sind, als ich versuchte ein Motorrad zu verkaufen.

Als ich mich entschloss meine Maschinezu verkaufen, machte ich mich kundig was ich noch dafür erzielen könnte und stellte die Maschine dann in den einschlägigen Plattformen und Foren mit dem Vermerk, daß ohne Besichtigung keine Preisverhandlungen erfolgen, zum Verkauf.

Erst passierte einmal gar nichts, dann kam der übliche Anruf. "Ich habe gelesen, daß ohne Besichtigung keine Presverhandlungen gehen, aber was ist der letzte Preis?" Ich habe dann aufgelegt.

Dann kam eine Mail: "Ich kaufe die Maschine" Als ich mich dann mit dem Interessenten wegen der Modalitäten erkundigen wollte, kam die nächste Mail "Bitte reservieren". Wieder fragte ich den Interessenten wann er den vorbeikommen wolle oder wie er den Kauf sonst abwickeln wolle. Ich erhielt wieder eine Ein-Satz Mail von wegen reservieren. Das wars dann damit. Der nächste der sich meldete, wollte die Maschine haben und wir wollten einen Besichtigungs- bzw. Abholtermin vereinbaren. Dann kam wieder eine Mail in welcher der Interessent, eine Garantie forderte sowie weitere Angaben zur Technik, zu denen wohl ein Zweiradmechaniker die notwendige Kompetenz hätte. Als ich bemerkte, daß er doch dann bei einem Händler besser bedient würde, kam die Antwort, daß diese ihm zu teuer seien. Dann wollte wieder einer alles wissen und erschien dann nicht zur Besichtigung, zu deren Termin ich mir freinehmen musste. Ein anderer war entsetzt, daß ich schon mit der Maschine gefahren bin und sie so nicht mehr neu sei. Als letzter meldete sich jemand aus der Nähe, der unbedingt die Maschine haben wollte, mir ein Loch in den Bauch gefragt hat, aber sich dann ebenfalls nicht mehr gemeldet hat.

So werde ich die Maschine einmotten und es im Frühjahr nochmal versuchen.

Man kann jedes Motorrad zu jeder Jahreszeit verkaufen. Ist nur eine Frage des Preises. Im April bekommst Du mehr, denn die Nachfrage regelt die Preise und die ist im Frühjahr höher.

Vermutlich verkaufst Du zum ersten Mal ein Motorrad. Diejenigen, die das schon häufiger gemacht haben, kennen das Theater und ignorieren solche dämlichen "Interessenten". Kommen, Gucken, Zahlen... ansonsten gibts eben Infos zur Technik, fertig.

Reserviert wird nix. Wer zahlt, gewinnt.

Ich habe unlängst ein Motorrad zu einem sehr günstigen Preis angeboten (Nonda NTV 650 für 800 Euro, Topzustand, TÜV und Reifen neu) Meine Preise sind nicht verhandelbar.

Hat tatsächlich so ein Knaller via mobile eine mail gesendet, er zahle 500 für den (wörtlich) "Schrotthaufen" obwohl unmissverständlich "Festpreis" drin stand.

Ich habe ihm zurück geschrieben, er dürfe gerne kommen. Er kam dann auch eine gute Strecke angefahren, 500 Euro im Sack. Ich hatte nicht gesagt, dass er die NTV für 500 bekommt. Ich habe nur gesagt, er dürfe gerne kommen, sie sich anzuschauen.

Das konnte er dann auch, denn sie stand noch da. Allerdings war sie bereits am Telefon an einen Kollegen verkauft worden, der sie wenig später abholte. Für 800 Euro, versteht sich. :D

am 23. November 2011 um 9:49

Wenn man ein Motorrad oder Auto verkauft, muss man sich eine gewisse Kaltschnäuzigkeit aneignen.

Ich machs ungefähr wie der Sammler. Wer als erster Bares auf den Tisch legt, bekommt das Fahrzeug. Fertig. Und das teile ich auch den Leuten am Telefon mit. Reserviert wird nicht.

Ansonsten, alle Fragen zur Technik ordentlich beantworten. Und die ganzen Deppen, die dann fragen, ob sie auch per Check bezahlen könnten (meist englischsprachig) mit "Cash only!" abspeisen. Meistens kommt dann noch ne Mail "aber unsere Firmenpolitik sagt, dass wir nur per Check zahlen". Nach der weiteren Antwort "cash only!" hört man von denen nichts mehr.

Ahhh, ich liebe solche Threads, großartige Unterhaltung!

Die üblichen Angebote bei einem, sagen wir, 4000€-Gebrauchtfzg. die da lauten "okay, 2000€ bar auf die Hand, ich hole es sofort ab" kennt wohl auch jeder. Wenn ich dann erkläre, daß ein gewisser Abschlag sicher verhandelbar sei, aber keine 50%, ist meine Lieblingsantwort des Interessenten: "aber ich muß ja auch noch was dran verdienen, so lohnt sich das nicht, ich mache das ja beruflich". Ja, klar, aber klinge ich wie die Wohlfahrt? :-)

Grüße

Christian

Hier liegt der große Vorteil von Ebay. Da bieten sich die Interessenten gegenseitig hoch und als Verkäufer spart man sich lästige Verhandlungen.

Ich verkaufe nur an bzw. über Händler, von denen ich dann gleichzeitig mein nächstes kaufe.

Den Stress tue ich mir nicht an. Ein einziges mal habe ich ein Auto über mobile verkauft. Das ging relativ gut, da es sich um ein Modell abseits der "letzte Preis"-Interessenten handelte. Außer ein paar Mails mit abstrusen Preisvorschlägen war da nix und den mir gesetzten Mindestpreis hab ich auch erzielt.

Aber was ich so mitkriege bei Motorrädern, nein Danke.

Über Ebay hab ich letztens noch eine Simson S50 versteigert, die von einem verschollenen Mieter vor über 3 Jahren im Hof "vergessen" wurde. Das ging erstaunlich gut. Für den Zustand und ohne Papiere/Schlüssel gabs doch das 3fache von dem, was ich erwartet hatte.

Hallo Forum!

 

Diesen Erfahrungsbericht finde ich sehr interessant!

Es erklärt auch, wieso ich mein Motorrad kaufen konnte, obwohl es bereits Interessenten gab und ich sogar vorher noch zwei Probefahrten damit unternommen habe.

Denn umgekehrt ist es manchmal aber auch nicht einfach! :)

Ich wollte es mir nach der ersten noch einmal durch den Kopf gehen lassen und wollte noch ein weiteres Motorrad probefahren.

Das letzte war das einzige von einem Händler, und ausgerechnet da gestaltete es sich am schwierigsten, daß sich überhaupt eine Chance zum Kauf bot.

Die zweite Probefahrt mit dann meinem Motorrad sollte mir auch nur noch den entscheidenden Punkt geben.

 

Alles Gute!

Ramses297.

Ja, ich versuche auch gerade meine FJ zu verkaufen und dachte, im Winter kaufen sich Leute vor allem ältere Bikes, um sie ordentlich herzurichten und sie dann im Frühjahr zuzulassen.

Nun habe ich bisher nicht eine einzige Anfrage bekommen.

Der Preis ist kein Mondpreis, aber eine technisch ordentliche Effe mit offener Leistung, Zubehör und relativ wenigen Kilometern verliert eben kaum mehr an Wert.

Wenn ihr jetzt aber sagt, im Frühjahr verkauft man besser, werde ich mich wohl in Geduld üben müssen.

Zum Glück MUSS sie nicht weg, sondern SOLL, ich habe also Zeit.

Ich glaube, Geduld ist beim Verkaufen wirklich wichtig. Wer zu ungeduldig ist, verkauft zu Schleuderpreisen, und das wissen die potenziellen Käufer.

Wenn mir einer mit "letzter Preis" kommt, werde ich auch direkt auflegen, nachdem ich kurz mal gelacht habe...

Als ich meine GPZ los werden wollte war es zwar nicht so schlimm wie beim TE, aber einige "was is´ letzte Preis, Kollega?" - Anrufe kamen da auch.

Die kann man sowieso inne Tonne kloppen.

Die Menschen die anrufen (oder auch mailen) ob ´se noch da ist, ob man sich ´se mal angucken kann und dann auch tatsächlich erscheinen sind die einzig interessanten.

Aber als Käufer steht man auch manchmal doof da.

Als ich danach nämlich ´ne neue Gebrauchte gesucht habe, hatte ich 5 in der engeren Wahl.

3 Leute angeschrieben (die waren quasi das Backup, also meine 2. Wahl von daher nicht so wichtig das se sich sofort melden) und 2 angerufen.

Erreicht habe ich nur einen.

Auf Rückmeldung der anderen 3 und demjenigen, dem ich auf die Mailbox gequatscht habe warte ich bis heute.

Nein, natürlich nicht, habe schon eine gefunden und gekauft.

Das ist jetzt 3 Wochen her, die Maschinen derjenigen die sich nicht gemeldet haben stehen immer noch in den Börsen.

...aus dem was der TE geschrieben hat, sehe ich dass meine Methode (ähnlich wie von Lewellyn vorher schon gepostet) die Effektivste für mich ist.

Beim :) die "alte" Karre vorstellen (nachdem man sich die "neue" Karre bei ihm angesehen hat) und nicht zu fragen ,was der Händler mir gibt, sondern ihm zu sagen, was ich bereit bin "draufzuzahlen" - hat bisher bestens geklappt und ich hab den Streß der Diskussion über abgefahrene Reifen, Bremsbeläge, Inspektionen, Kettensätze nicht mehr.

Auch die ständigen Terminabsprachen (zu denen dann oft nur ich erscheine) fallen weg.

Vom anschließenden Ärger mit der Zahlung und verborgenen Mängeln, Garantie und anderem Gegrantel ganz zu schweigen.

Seit ich 40+ bin, ist mir meine Zeit dazu zu schade.

Gruß aus EN

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Aus meinen Erfahrungen habe ich zwei Leitsätze herausdestilliert:

- Motorrad kaufen möglichst im Herbst

- Motorrad verkaufen möglichst im Frühjahr

Eine derartige Häufung von Scheininteressenten wie oben beschrieben habe ich allerdings noch nicht erlebt.

Ist ne lustige Wiederspruch an sich ... aber es geht wirklich so ...

Einen Widerspruch sehe ich da eigentlich nicht, nur unterschiedliche Blickwinkel, welche eben aus den unterschiedlichen Interessen von Käufern und Verkäufern resultieren.

Ich seh' das wie Drahkke. Momentan gibts gute Bikes für kleines Geld. Im Frühjahr ist die Nachfrage höher und das Angebot guter Bikes schnell abgeschöpft. Das wirkt sich natürlich auf die Preise aus. So etwas nennt man -glaube ich- Marktwirtschaft. Ich verstehe nichts davon...;)

Wenn man ein ordentliches Bike zu vernünftigem Preis anbietet, kommen die Leute von alleine. Da brauch ich mich nicht anzubiedern.

Ich habe vor Jahren eine bildschöne und technisch astreine Honda XL 600 R für 1300 Euro angeboten. Ein junger Mann kam und wollte sie haben, war alles klar. Ich mache sehr gute Preise, aber man darf mit mir nicht verhandeln, das stelle ich von vornherein klar. Der türkische Bazar ist woanders.

Ein paar Tage später kam der Jüngling mit Papi, die XL abholen. Vermutlich hatte der Alte dem Jungen vorher klar gemacht, dass er mal zeigen werde, wie das geht. Von Tuten und Blasen keine Ahnung hat er erstmal alles an dem Motorrad schlecht gemacht. "Flugrost am Auspuff, Reifen nicht neu, Gebrauchsspuren und springt nicht auf den ersten Tritt an (hat selbst getreten und den Choke vergessen). So ein Schrotthaufen sei nie und nimmer 1300 Euro wert.

Ich habe das nicht kommentiert. Mit solchen Idioten zu reden ist Zeitverschwendung. Ich habe wortlos die XL genommen, in die Garage geschoben und das Tor zugemacht. Der Alte hat mich mit offenem Mund angestarrt, als ich ihm erklärte, dass ich Tüpen wie ihm keines meiner Motorräder gebe, denn da ist Folgestreit programmiert.

Der Filius war den Tränen nahe, aber das war mir in dem Fall scheißegal. Die XL ging wenige Tage darauf an einen Käufer in Bayern. Ohne hin und her, wir sind heute befreundet und schreiben uns ab und zu. So ist mir das am Liebsten.

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