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VW T3 WBX MV - Zu fettes Gemisch
Hallo,
ich habe folgendes Problem an meiner Doka T3 WBX MV-Motor.
Motor springt gut an.
In der Warmlaufphase läuft der Motor zufriedenstellend.
Bei Betriebstemperatur wird ein zu fettes Gemisch eingeregelt. Abgas schwarzer Rauch.
Trenne ich das Lambdasonden(LS)-Spannungskabel, regelt sich der Motor wieder gut ein - Abgas "OK".
Das Thema ist hier schon oftmals behandelt worden - habe mir vieles / alles durchgelesen und versucht, alle Info's umzusetzen.
- Kabelbaum geprüft
- Thermoelement Wasser Blau erneuert - durchgemessen im Betrieb
an der Trennstelle im Motorraum - 2.000 Ohm --> 200 Ohm
- Lambdasonde erneuert - durchgemessen im Betrieb 200 - 800 mV
- Drosselklappe (DK) schaltet bei Geschlossen und Volllast
- Luftmengenmesser (LMM) durchgemessen
- Nebenluft zwischen LMM und LS geprüft mit Bremsenreiniger (Feuerlöscher im Zugriff).
- zweites Motorsteuergerät (STG) installiert - Fehler reproduziert
- zweites Leerlaufsteuergerät (LSG) installiert - Fehler reproduziert
- zweite Zigarre installiert - Fehler reproduziert
- wieder Rückgebaut auf den Originalzustand
Dann habe ich mal die LambdasondenSpannung im Betrieb gemessen - s. Bild. Da ich nicht der große E-Spezi bin, die Frage, Ist die Messanordnung so OK ?
In der Warmlaufphase liefert ja das STG die Referenzspannung von 0,45 V. Mein Messwert war aber mit 0,70 V deutlich höher - hhmmhh ? Zeitlich länger als 2 Minuten - also vermutlich schon nach der Umschaltung auf LS-Regelbetrieb - Meßwert 0,70 V und guter Motorlauf ohne AbgasRuß. Aber dann wurden plötzlich wirre Spannungswerte - Minuswerte - angezeigt und wenig später dann das bekannte Fehlerbild - Motor überfettet und AbgasRuß. Somit habe ich möglicherweise hier das bestehende Fehlerbild hiermit meßtechnisch erfasst, weiß aber nicht, wie ich dies zu interpretieren habe - was ist die Ursache ?
Mögliche Erklärungen:
- Beim Anschließen der neuen Lambdasonde habe ich das geschirmte grüne Datenkabel mal kurz geknickt. Aufgrund der Kabelelastizität ist der Knick natürlich nicht mehr vorhanden / nicht irgendwie sichtbar. Kann das Datenkabel dabei Schaden genommen haben, die Kupferlitze vielleicht aber einer bestimmten Temperatur guten Kontakt mit der Masse / Abschirmung bekommen. Könnte dass auch die hohe Referenzspannung von 0,70 V im Warmlaufbetrieb (anstatt 0,45 V) erklären. Warm gelaufen / hohe Wärmeabstrahlung vom Motor dann "Kurzschluss" ? Wenn das ein Verdachtsmoment ist, wie prüfe ich da ? Habe jetzt (zu Hause) gesehen, dass die Kabelmantelung im STG auf Kl. 19 geht.
- Aufgrund des zeitlichen Verlaufs und der Motortemperatur meine ich ja, dass der Fehler nach Umschaltung auf Lambdasonden-Regelung erst später auftritt - ist aber nicht eindeutig. Es könnte natürlich auch so sein, dass der Fehler doch direkt nach Umschaltung auf Lambdasonden-Regelung auftritt ? Ich habe ja zwei STG ausprobiert. Aber es können ja auch beide STG'e zerschossen sein. Man soll ja nur nach Zündung aus an dem STG und der Peripherie arbeiten. Ich habe bisher oftmals im Betrieb die Datenkabel zu Lambdasonde und Temperaturfühler Blau getrennt. Könnte man dadurch ein STG zerschießen ?
Wäre das abgeschirmte Lambdasondenkabel zu erneuern, wie ist da vorzugehen beim Anschlussstecker zum STG ? Kann man ein solches Kabel käuflich erwerden - oder muss ich dazu meinen zweiten Motorkabelbaum zerlegen ?
Wenn man im laufenden Betrieb am STG Meßwerte abgreifen möchte - wie ist da vorzugehen ? Ich sehe da erstmal mit meinen Möglichkeiten keinen Zugriff auf irgendwelche Kontakte am STG.
Vielen Dank im Voraus für Eure zielführenden Hinweise.
Wenn jemand von Euch ein großer WBX MV-Experte ist und im Dunstkreis Weser Ems - Landkreis Vechta wohnt und zielgerichtet helfen kann - gerne. Würde mich erkenntlich zeigen. Nachricht dann gerne per PN.
Gruss
Ludger
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6 Antworten
Wow, bisher einiges gemacht.
Und gut beschrieben.
Was dieses Kabel oder ganz allgemein Kabel betrifft.
Das kann auch schon vorher ein Problem gehabt haben.
Da testweise ein anderes Kabel zu nutzen ist bestimmt nicht falsch. Da muss man auch nicht das alte Kabel ausbauen und ein neues einbauen.
Nur ein ausreichend langes Kabel zw. Sensor und Steuergerät anschließen und im Stand sehen was passiert.
Ja, gut dass du schon einiges probiwrt und weitgehend ausgeschlossen hast.
Unter den beschriebenen Umständen würde ich auch zuerst auf ein Kabelproblem tippen.
Folgendes würde ich als erstes durchtesten:
- Signalleitung von Stecker Lambfasonde bis Digifant SG Pin2 --> Widerstand sollte nahe 0 sein (Durchgangsprüfer piept...) + keine Verbindung zu Masse
- Masseleitung / Schirmung zw. Lambdasonde und Digifant SG Pin19 --> Widerstand zw. Gehäuse (Metall...) der Lambdasonde und dem Pin19 sollten Widerstand nahe 0 haben.
Auf ein Masseproblem kannst du auch mit einem Kabel testen wenn du wärend das Problem auftritt ein gut gegen Masse verbindendes Kabel an die Lambdasonde hällst und so eine evtl. sachlechte Masseverbindung behebst. Wenn das das Problem ist solltest du den Regeleffekt sofort sehen und hören...
Hallo Alexander 67, DJExpress,
danke für Eure Tipps/Hinweise.
Mit Euren Anregungen bin ich heute nochmal
schrauben gewesen. Habe dabei unter der Zündspule eine lockere Verschraubung von Masseleitungen festgestellt - u.a. war die Motormasseleitung betroffen.
Danach nochmal im Warmlaufbetrieb die LambdasondenSpannung gemessen. Jetzt habe ich die Referenzspannung vom Steuergerät STG mit 450 mV auf der grünen Signalleitung messen können. Wenn der blaue WassertempSensor ausreichend warm meldet, dann hat die Lambdasonde auch die Arbeitstemperatur von min. 300 °C erreicht und liefert dann auf der grünen Signalleitung dem STG Spannungswerte. Ich konnte verfolgen, wie dann die SondenSpannung von 450 mV runterging, auf 200 mV - und leider immer weiter bis in den Minusbereich. Logischer Wertebereich sollte etwa 200 - 800 mV sein. Bei meinen unlogischen Meßwerten dürfte das STG in ein Notprogramm gehen und dann "überfetten". Die ungewöhnlichen Meßwerte interpretiere ich so, daß die "neue" Lambdasonde defekt ist. Oder habt ihr eine andere Erklärung ? Morgen verbaue ich eine heute bestellte neue Bosch-Lambdasonde. Hoffe, das dann die Überfettung bei Betriebstemperatur Geschichte ist.
Gruss
Ludger
Hallo,
habe gestern die Bosch-Lambdasonde verbaut und in der Warmlaufphase die Spannungen auf der grünen Signalleitung mit dem Multimeter gemessen.
Anfängliche Referenzspannung OK - 0,450 mV.
Dann bei Arbeitstemperatur der Lambdasonde liefert diese ja die Spannungen. Wechselten in dem Wertebereich 0,200 bis 0,800 mV, wobei zwischendurch auch noch kleinere Spannungen angezeigt wurden. Der Motor lief unauffällig gut, also keine Überfettung / kein Ruß im Abgas. Alles gut. Heute fährt meine benachbarte Werkstatt mit Rotem Kennzeichen die Doka zum TÜV.
Kann mir jemand sagen, ob es normal ist, wenn die Lambdasonden-Spannungswerte so schnell wechseln ? Spielt hier auch die Trägheit des Multimeter mit rein, dass zwischendurch auch "unplausible" Werte angezeigt werden ?
Gruss
Ludger
Hallo Ludger,
Das ist völlig normal dass die Spannungen da rumpendeln. Das ist ja genau das Prinzip der Spannungssprung-Sonde. Die Spannung liegt bei Lambda=1 zwischen 200 und 800 mV (optimal bei etwa 450 mV), im Bereich bei Lambda>1 (mageres Gemisch, zu viel Luft) unter 200 mV, bei Lambda<1 (fettes Gemisch, zu viel Kraftstoff) über 800 mV.
Immer wenn die Messwerte aus dem optimalen Fenster raus gehen steuert die Regelung über die Spritmenge gegen.
Die 'schlechte' Sonde hatte also vermutlich einen Kurzschluss der Signalleitung auf Masse, oder hat sonst aus irgend welchen Gründen keine oder nur eine viel zu geringe Spannung auf der Signalleitung zurück gegeben. Das bedeutet für das Steuergerät "Gemisch viel zu mager", und deshalb hat es permanent versucht durch anfetten gegen zu steuern...
"DJExpress", ja so verstehe ich das auch. Habe mich heute mal schlau gemacht über Basteleien zum "im Betrieb Auslesen des Steuergerätes". Da gibt es eine interessante Bastelei "DigiTool". Habe mir mal die Doku runtergeladen. Na, da fehlen mir noch Kenntnisse zum Lesen des Schaltplans. Habe schon mal bei jemanden, der das umgesetzt hat, angefragt wg. Hilfe. Wäre eine Bastelarbeit für'n Winter.
Gruss
Ludger