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W126: R6 vs. V8, hier: Mehrwert des V8, Investition in den Wagen, Ersatzteilversorgung, u.a.
Hallo zusammen,
zu Beginn oute ich mich; ich fahre einen 300SE, super Zustand, Substanz, Ausstattung, Farbkombi alles so, wie ich es mir wünsche.
Vom Fahrgefühl finde ich den V8 besser, da er souveräner ist, mehr Drehmoment hat und daher mit weniger Drehzahl unterwegs ist. Ich beziehe mich vor allem auf die Fahrzeuge nach Modellpflege, insbesondere die leistungsgesteigerten 420er / 500er.
Meinen Wagen fahre ich sehr gern - damit durchaus Autobahn, dauerhaft um 150 km/h herum, wenn mir danach ist, kurzfristig auch schneller - der Wagen ist sehr gut gewartet und stets warm gefahren.
Ich würd den auch kaum abgeben, da schon viel reingeflossen ist, an Teilen, Zeit, Geld.
Ein Äquivalent als 8 Zylinder zu finden, ist sehr schwer.
Dennoch interessiert es mich, wie Fahrer der 6 Zylinder - und 8 Zylinder - Modelle ganz selbstkritisch ihre Fahrzeuge ...
a) nutzen ... also wie oft kommt der Wagen zum Einsatz und in welchem Fahrprofil
b) empfinden ... also wie stark bestimmte sie Fahreigenschaften wahrnehmen und bewerten
c) investieren ... also technisch auffrischen (gemeint: mehr als reine Wartung, Substanz aufwerten),
...damit z.B. Themen wie Falschluft ziehen, unrunder Motorenlauf ausbleiben (und viele andere Komponenten, an die man so denken kann) damit die Autos theoretisch so nutzbar wären, wie kurz nach Auslieferung
d) zu Punkt c) interessiert mich, wie die Ersatzteillage bei den 8 Zylinder - Modellen derzeit aussieht
e) ... ob man einen groben Kostenvergleich vom R6 zum V8 darstellen kann... also vergleichbare Ausstattung, z.B. jeweils Automatik und Klima drin.
Häufig hört man, dass vor Allem Zustand, ggf. Laufleistung (sofern keine Standschäden vorhanden), ggf. das Vorhandensein einiger wesentlicher Komfort-Extras (z.B. Automatik, Klima) den Nutzwert des Wagens mehr beeinflussen würden, als die Motorisierung.
Stimmt ihr dem zu?
Oder ist die Meinung im Jahre 2024 nach wie vor so; der V8 ist die bessere Wahl, sofern seine Karosse nicht völlig im Eimer ist und der R6 ist keine "richtige" S-Klasse?
Ich freue mich über jeden Beitrag - dieser muss auch nicht alle aufgeworfenen Punkte anschneiden.
Mir geht es um ein Meinungsbild der 126er - Fahrer (oder die einen hatten) und auch von deren Interessenten, was die sich so vorstellen. :)
Viele Grüße,
Stephan
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11 Antworten
Ich fahre aktuell einen W140 S320. Mir wäre ein S500 oder gar S600 lieber gewesen, aber wer heute einen Old- / Youngtimer will, kann nur das kaufen was da ist.
Fuhr früher einen W126 560SEL - das ist schon der richtige Antrieb in einer S-Klasse - wichtig wäre mir auch die Modellpflege V8 Motoren mit Mehrleistung.
a) Ich fahre meinen W140 täglich. 400 km die Woche.
b) tägliche Fahrstrecke mit Geschwindigkeitsbegrenzungen - da reicht ein R6 allemal. Ab und zu zum überholen auf Landstraßen wäre der V8 besser.
c) investieren muß man immer etwas. Neues Gebrauchtfahrzeug, da fängt man wieder an. Wenn deinen R6 gut los bekommst, würde ich es machen. Würde meinen S320 auch hergeben, aber erst sollte ein anderer W140 da sein.
d) Ersatzteillage ist zylinderunabhängig denke ich. Doch der W126 wurde oft gebaut, es gibt viele Schlachter. Neuteile gibt es sicher nicht alles, aber ich denke man wird immer fündig. Irgendwer hat Neuteile XX im Keller / Lager liegen, man braucht nur Zeit und Geld.
e) ein V8 wird immer höher gehandelt - jeder will den, aus Alternativlosigkeit nimmt man den R6 - war bei mir auch so.
Ob R6 oder V8 - das muss jeder für sich entscheiden. Es sind die wenigen Momente, wo man den V8 braucht - um Überholvorgänge zu verkürzen. Der V8 reduziert wichtige Meter die manchmal entscheidend sind.
@ E500AMG
Danke für den Beitrag - sehr ehrlich geschrieben.
Interessant, das auch bezogen auf den W140 gespiegelt zu bekommen.
Bei dieser mir sehr sympathischen Baureihe ist wahrscheinlich das Fahrzeuggewicht eher noch das Thema.
Wenn der S320 eine 5 Gang-Automatik hat, läuft der ja schon sehr schön.
V8 ist dann eben das Stück Souveränität.
Beim 126er ist Drehzahl das Thema. Mir reicht die Leistung des 300SE wirklich aus.
Toller wäre nur, wenn sein Drehzahlniveau mit Automatik so wäre wie das vom Handschalter.
Der hat den 5.Gang, der der Automatik fehlt.
Vor dem W140 (mit 5-Gang Automat) fuhr ich den Audi A8 D2 4.2 Quattro als Facelift - da war das Drehzahlniveau niedriger als beim S320. Das hat mir besser gefallen und das stört mich etwas am S320 mit 5G.
Mir sind niedrige Drehzahlen bei normaler Fahrt auch wichtig - ist halt deutlich leiser. Und das bietet der V8 eben durch mehr Drehmoment.
Ich fahre einen W126 260 SE 5Gang Schalter. Ca. 1500 km p.A. Das Fahrgefühl ist für mich nicht von der Motorleistung abhängig.
Bei der Anschaffung war für mich niedrige Laufleistung, guter Zustand und der Charme der originalen Buchhalter-Ausstattung, mit Schaltgetriebe, Stahlfelgen und Radio Becker Europa Elektronik ohne Casette wichtiger wie Motorleistung.
Im Vergleich geht mein W140 als 300er mit Automatik natürlich besser. Da ich aber 99% Landstraße fahre, kommt es nicht auf die Geschwindigkeit an.
Mit den "alten Herren" will auch nicht mehr hetzen.
Hatte früher einen W116 450 SE, der ging auch nicht besser. ( Auch wenn der Vergleich hinkt) und gegen die 68 PS in meinem T4 Multivan sind das alles Raketen!
Die Laufruhe vom R6 ist, für mich, ohne Tadel.
Ich persönlich brauche nicht mehr.
Hallo Stephan,
ich hatte schon einige 126er, beginnend mit einem 260SE, den ich Mitte der 90er Jahre als Firmenwagen hatte bis zum 560 SEC. Damals war der Sprung vom 6Zylinder zum 8er für mich eklatant, da ich die 126er ca. 50tsd Kilometer/Jahr im Alltag bewegte. Trotzdem tritt bei jeder Motorisierung ein Gewöhnungseffekt ein - mit dem 260SE war ich nach einem 190E mit 4-Zylinder Motor 3 Jahre und 150std Kilometer sehr glücklich (er hatte die 5-Gang-Schaltung). Der folgende 560SEC war dann eine damals noch ungewohnte Erfahrung für mich in Beschleunigung und Geschwindigkeitsbereichen oberhalb 200, aber 100tsd Kilometer später war ich das natürlich längst gewohnt.
Meine damaligen 126er waren zudem junge Gebrauchte mit niedriger Kilometerleistung und frischem Fahrwerk/Lenkung. Trotzdem kann ich mich noch gut erinnern, dass ich im 560SEC in etwas engeren Autobahnkurven bei hohen Geschwindigkeiten leicht vom Gas gegangen bin - die Hinterachse ist eben noch 80er Jahre Technik.
Heute spielt der Zustand, auch Material/Farbe innen/außen und die wichtigsten Ausstattungsdetails eine größere Rolle für mich. Ich hatte auch einmal einen 280SE von 1984, der sehr gut ging, und eine deutlich rauere Charakteristik hat - so wie auch der 560er gegenüber dem 500er. Es ist letztlich immer auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich fahre heute einen 500SEL Vormopf mit 231PS. Ich wollte eine Vormopf-Langversion in origineller Farbe und guter Ausstattung haben - das es der 500er wurde, lag an dem Angebot, aber meine Priorität lag auf einem 8-Zylinder.
Der 500er fährt deutlich agiler ist als ich es erwartet hatte und hält im aktuellen Verkehr, auch auf der Autobahn problemlos mit, aber am meisten beeindruckt er mich stehend an der Ampel, wenn ich auf den Tacho sehe, um nachzusehen, ob der Motor noch läuft. Ich höre ihn nicht. Für mich ist das die ideale Motorisierung.
Gruß Udo
Zitat:
@Bretzelburger schrieb am 30. Juni 2024 um 12:43:15 Uhr:
Trotzdem kann ich mich noch gut erinnern, dass ich im 560SEC in etwas engeren Autobahnkurven bei hohen Geschwindigkeiten leicht vom Gas gegangen bin - die Hinterachse ist eben noch 80er Jahre Technik.
Die Hinterachse von W126 ist kein 80er Jahre Technik. Sie stammt aus W114/W115 und ist daher 60er Jahre Technik!!!
Danke, da war ich mir nicht sicher, Gruß Udo
Ich kann den gegebenen Antworten hier jeweils viel abgewinnen.
Heimlich schaue ich immer mal nach einem V8 - lege die Messlatte jedoch bewusst hoch, damit ich kein Auto finde. ;)
Zwei Limousinen zu haben, die sich wesentlich nur durch den Motor unterscheiden in dem Bewusstsein,
mit dem V8 dann nochmal alle Themen durchzumachen, die mein R6 schon bekommen hat, ist für mich nicht
so super attraktiv. Und wie schon gesagt - wenn mein 300er warm ist und ich mich an die Geräuschkulisse des
... eher Fahrtwindes ... als weniger des Motorengeräuschs ... gewöhnt habe, ist auch sehr viel gut bei mir.
Nur auf den Drehzahlmesser schaue ich dann nicht, da ich mich sonst immer erschrecke. ;)
Frage nach subjektiver Wahrnehmung:
Wie fährt sich das Schaltgetriebe im 126er?
Die Mercedes-Getriebe seinerzeit galten oft als hakelig und langwegig.
Wie sieht man das heute im Bewusstsein einen Oldtimer zu bewegen?
Wie präzise lässt sich das schalten?
Ganz normal gefahren - nicht um bestmögliche Ampelsprints zu machen.
Wäre das 126er Schaltgetriebe eher mit einem R107 zu vergleichen oder
einem 124er? Falls es Leute gibt die beides mal gefahren sind.
Letztere Fahrzeuge könnte ich mal fahren. Einen 126er mit Schaltung gibt
es in meinem Bekanntenkreis leider nicht.
Danke für die Antworten. :)
Nachdem ich an meinem 126er die Buchsen am Schaltgestänge erneuert habe, lässt es sich sauber schalten.
Ist ein 5 Gang Getriebe in einem Mopf1 .
Hatte mal einen 124 250D mit 5 Gang. Das war vergleichbar.
Direkter Vergleich ist mir nicht möglich, da mein jetziger 124er hat Automatik .
Das Schalten gibt mir das Gefühl noch mehr mit dem Auto verbunden zu sein und mehr Einfluss zu haben.
Ab 30 km/ h gemütlich Bummeln, alles im 4. Und 5.
Oder kurz runterschalten und Gasgeben.
Meine Entscheidung.
Trotzdem genieße ich auch die Automatik im 124er und 140er, als Daily einfach bequemer.
Vor 40 Jahren hätte ich gelästert: so alt kann ich nicht werden, um Automatik zu fahren!
Tja, man wird halt gemütlich!
?
Es gibt ja auch Leute die sind mit Ihrem 1,0 Liter Dreizylinder zufrieden. Das kann man also nicht verallgemeinern. Ich finde den V8 genial und das hat nicht mit der höheren Leistung zu tun, sondern einfach nur mit der Souveränität. Der macht halt kein tam tam, ist immer ruhig und besonnen und hat jederzeit genug Reserven.
Von der Wartung sehe ich kaum einen Mehraufwand. Ersatzteilversorung sehe ich auch gleich gut.
Verbrauchen tut der V8 natürlich mehr - wobei Langstrecke und Landstrasse nicht so ins Gewicht fallen.
Ich hatte mal einen 420 SE, Bj 1990 also mit 224 PS.
Was hier zum Gewöhnungseffekt geschrieben wurde, kann ich voll unterschreiben.
An dem M116 fand ich das Drehzahlniveau sehr angenehm, gerade auf der Autobahn.
Einen M103 bin ich im W126 nie gefahren. Allerdings dürfte der wegen seiner deutlich kürzeren Übersetzung im Stadtverkehr etwas agiler sein.
In Sachen Haltbarkeit würde ich dem M103 mehr Potential zuschreiben. Beim V8 gibt es mehr und teurere Baustellen, gerade im Bereich Ventiltrieb etc.
Wie lange die Grundmechanik (Zylinderlaufbahnen usw) hält, weiß ich beim M116 nicht.
Beim M102/103 scheint es aber keine wirkliche Grenze nach oben zu geben. Ich kenne M102, die jenseits der halben Million liegen und nach wie vor gut laufen. Das habe ich bei den V8 nie in der Form mitbekommen.
Die Mercedes Schaltgetriebe finde ich eigentlich sehr gut, insbesondere wenn sie anständig gewartet sind lassen die sich super schalten und halten ewig.
Meine heimliche Liebe gilt dem Viergang-Schalter. Der lässt sich schön präzise und schaltfaul fahren. Außerdem erzeugen die Getriebe alle dieses leichte „Singen“, was ich sehr melodisch fand.
Vielleicht doch nochmal einen 350 SE W116 mit Handschaltung…