W201 190E / W202 C200
Hallo zusammen,
ich bin aktuell am überlegen mir einen alten Mercedes als Zweitwagen anzuschaffen. Mein Vater hat früher einen schwarzen E190 gefahren und ich fand es immer schade, dass wir ihn damals abgegeben haben. Nun meine Frage, lohnt sich der Kauf solcher Autos noch oder verschleudere ich mein Geld dann nur für Reparaturkosten. Gibt es noch Werkstätten die an den Autos Wartungen durchführen?
Habe mal nachgeschaut und fand zum Beispiel dieses Auto:
https://m.mobile.de/.../details.html?id=356936261&action=parkItem
Was ist eure Meinung dazu?
Vielen Dank, Gruß Manuel??
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7 Antworten
Moin!
Natürlich kannst du so ein Auto heutzutage kaufen, ob jetzt genau diesen, dafür müsste man ihn sich natürlich genauer anschauen. Sieht auf den ersten Blick nicht schlecht aus.
Du musst dir aber sowohl beim W201 190E (ich denke den meinst du ) als mittlerweile auch bei der W202 C-Klasse darüber im Klaren sein, dass das alte Autos sind. Da wird bei jedem noch so gutem Exemplar regelmäßig was dran zu machen sein, zumindest wenn man den Anspruch hat, das Auto auch zu erhalten und nicht einfach aufzufahren. Wenn du selbst etwas schrauben kannst und naja irgendwie ein händchen für Autos hast, dann erleichtert das viel und spart einiges an Kosten. Wenn du wirklich alles in einer Werkstatt machen lassen musst, kann so ein Auto schnell ins Geld gehen. Zudem sollte man sich wirklich eine Werkstatt suchen, denen man vertraut und die sich mit den alten Autos auskennen. Viele Werkstätten, egal ob frei oder sogar Mercedes Vertragswerkstatt, kennen sich nämlich nicht mehr so gut mit den Autos aus. Trifft auf den 190E mit seiner KE Jetronic Einspritzung noch mehr zu als auf den neueren W202.
Wenn du auf alte Autos stehst, und das ganze nicht nur als reines Fortbewegungsmittel siehst, dann lohnt sich der Aufwand finde ich schon. Jedes Mal wenn man in seinen Wagen einsteigt, dann freut man sich einfach und ist glücklich darüber.
Musst du halt entscheiden ob du dir sowas ans Bein binden willst. Wobei so alte Mercedes schon sehr gutmütig sind im Vergleich zu andere Old/Youngtimern, das ist schon so
Dann musst du dir aber auch überlegen ob du deinen im besten Fall gepflegten Altmercedes auch durch den Winter prügeln willst.... Besser wäre es halt das nicht zu tun, aber da geht es schon wieder los mit den Umständen... Das Auto sollte im besten Fall eher Hobby als Gebrauchsgegenstand sein.
Naja, ich bin gespannt wie du dich entscheidest.
Grüße!
Würde ich auch so sehen.
Ich selber kann jetzt nur für die C-Klasse (W202) sprechen - nach meinem Eindruck bekommt man generell für relativ wenig Kohle viel Auto. Für das, was momentan so gezahlt wird, würde ich mein guterhaltenes Erbstück nicht verkaufen.
Den Preis des Mannheimer Angebots finde ich schon etwas sportlicher.
Denn: Sehr vieles steht und fällt mit dem Rostzustand . Dazu steht im Nachbarforum einiges. Mercedes hatte in den 90ern - ich vermute ketzerisch, weil sich die BWLer gegen die Ingenieure durchgesetzt hatten - ein fieses Problem mit der Lackierung (was ca. 1997 auch mal in einer Dissertation an der Uni Stuttgart untersucht worden ist). Die Wasserlack-Tauchbäder wurden aus Geiz zu lange benutzt und gammelten (platt gesagt) vor sich hin. Kam der Wagen (wie meiner vermutlich) in ein frisches Bad, ist er bis heute rostarm - kam er in abgestandene Plörre, konnte man ihm beim Rosten zusehen.
Von daher würde ich (nach einer schlechten Erfahrung mit einem S210) vor einem Kauf zwingend auf die Hebebühne gehen und unten drunter alles akribisch absuchen . Inklusive Hinterachsaufnahmen, Bremsleitungen, Hinterachse, die sicherheitsrelevanten Federaufnahmen vorn und - und - und - und - und - und -...... Keine Kompromisse.
Besonders bei so einem Preis wie dem in Mannheim. Den Satz zum Rost in der Produktbeschreibung würde ich da eher als Ansporn verstehen, noch mal besonders genau nachzugucken.
Übrigens: Da der Anbieter Profi ist und sich was auf sein 30jähriges Firmenjubiläum zugutehält, frage ich mich, ob man nicht von ihm verlangen sollte, nachzuweisen, daß auch unter den Innenkotflügeln wirklich nichts gammelt. Er braucht halt 20 bis 30 Minuten auf der Bühne, um alle vier aus- und wieder einzubauen - aber das soll nicht dein Problem sein. Denn dort kann sich mit der Zeit fieser feuchter Dreck ansammeln: beste Gedeih-Bedingungen für die braune Pest.
Immerhin: Die bekannte Gefahr mit den maroden Motorkabelbäumen dürfte bei diesem Baujahr bereits erledigt gewesen sein; das betraf eher die älteren W202 mit diesem Motor.
So oder so würde ich zu jedem Kauf einen selbst schraubenden Kenner der betreffenden Baureihe mitnehmen, der auf der Bühne mit unter die Kiste guckt. Diese Leute sehen einfach viel mehr, als man als Laie-Liebhaber sehen könnte - sie sehen manchmal sogar mehr als ein junger Dekra- oder TÜV-Prüfer, der die Erfahrung mit den alten Kisten einfach noch nicht sammeln konnte (meine Erfahrung).
Es gibt im W210-Teil dieses Forums noch eine ausführliche Kaufberatung - die ist zwar schon von 2013, aber man kann vieles auf den 202 übertragen, speziell zum Rost-Thema.
Werkstätten sollten mit dem W202 eigentlich nicht überfordert sein (ich habe hier eine gute gefunden). Aber @Handgeschaltet hat recht: Je mehr man selber machen kann, desto besser.
Wenn man ein gutes Exemplar erwischt hat (also Augen auf beim Kauf), hält sich der Aufwand in Grenzen. Bei meinem beschränkt sich der Werkstatt-Arbeitsbedarf meist auf den Tausch typischer Fahrwerk-Verschleißteile - die letzte größere Aktion (prophylaktische Rostsanierung an einer Federaufnahme vorn) liegt schon locker vier, fünf Jahre zurück.
Und natürlich: Nach einem Kauf bis zum Exzeß gegen Rost konservieren. Dazu findet man einiges in den Foren. Rostarme Benze aus der Zeit sind es wert, erhalten zu werden.
Michael
Danke für die schnellen Antworten! Wir haben aktuell einen Passat als Familienauto und meinen C205 coupe. Diesen möchte ich allerdings verkaufen, da wir als Familie keine verwendung mehr haben. Deswegeb würde ich mir gerne einen „alten“ holen damkt ich im Notfall trotzdem noch mobil bin und weiterhin Spaß habe wenn ich ins Auto einsteige?? Ich habe allerdings überhaupt keine Erfahrung was Autos und dran schrauben angeht, deswegen habe ich etwas Angst was für kosten auf mich zukommen…
Wenn man auf Werkstätten angewiesen ist, ist es das wichtigste überhaupt, eine gute Werkstatt zu finden die das Knowhow und die Muße noch hat, an den alten Kisten Schrauben zu wollen. Das ist heute leider nicht mehr so einfach.
Man kann natürlich so ein altes Auto nutzen, das man nicht unbedingt tagtäglich braucht, um Schritt für Schritt zu lernen, kleiner Pflege- und Wartungsarbeiten selbst zu erledigen.
Zum oben angeführten Inserat sei noch gesagt, dass man sich wirklich mit den speziellen Schwachstellen des gewünschten Fahrzeugtys auseinandersetzen muss. Auf den Bildern sind da in Bereichen der mittleren Zierleisten und mehrer Bauteilen, an den Kanten, Flecken zu erkennen, die sich nicht zweifelsfrei verifizieren lassen, ob es Kalk-, oder Schmutzflecken, oder doch die gefürchteten Rostflecken sind. Das wichtigste beim Kauf ist eine realistische Zustanfseinschätzung... Es gilt halt, wie überall. Nicht der Preis sollte das ausschlaggebende Entscheidungskriterium sein. Sondern eher det beste Zustand fürs geringste Geld.
Vielfach wird der Reparaturaufwand für gering erscheinende Mängel unterschätzt.
Das bessere Auto ist da immer der bessere Kauf. Reparaturen können schnell den Fahrzeugwert übersteigen. Ob das dann unbedingt gleich ein Totalschaden ist, nur weil die Reparatur weit über dem Fahrzeugwert liegt ist dann ein streitbares Thema.
Gruß
Jürgen
Also für mich sind beide vorderen Kotflügel an Radläufen sowie im Übergang zu den Stoßfängern klar von Rost befallen. Oberhalb der Zierleisten an den Türen ist es nicht so eindeutig.
Ich weiß nicht, was ihr alles auf solchen Fotos seht.
Würde mir, falls der C 200 gefällt, ihn mir ansehen. Oder wenigstens vor der evtl. weiten Anreise Detailaufnahmen schicken lassen.
Aufgrund des Alters ist m.E. eine Besichtigung immer wichtig.
Ob 190er oder C 202 ist m.E. auch wichtiges Kriterium: die Größe des Fahrers und der Personen, die mit fahren.
Die Platzverhältnisse im Innenraum sind schon recht unterschiedlich.
Ab 1,85 m oder Sitzriese ist im 190er hinten kein Platz ; meist ist im 190er ein Schiebedach statt Klima, dann ist auch die Kopffreiheit noch geringer.
Aber letztendlich ist immer der Zustand entscheidend.
Grds. ist trotz des Alters meist der 190er weniger rostanfällig, obwohl es teilweise noch gut erhaltene W202 Exemplare dann meist mit besserer Ausstattung gibt.
Zitat:
@Horst B schrieb am 6. Dezember 2022 um 13:44:21 Uhr:
Also für mich sind beide vorderen Kotflügel an Radläufen sowie im Übergang zu den Stoßfängern klar von Rost befallen. Oberhalb der Zierleisten an den Türen ist es nicht so eindeutig.
Das sehe ich genauso. Der Rost, zumindest an der vorderen Radläufen, springt einen geradezu an.