W202 startet nicht, Anlasser dreht
Hallo,
fahre einen W202 Bj 96, C180 Classic. Also Standardmotor mit 120 PS. 1-Knopf IR Fernbedienung, keine Alarmanlage aber Wegfahrsperre.
Der Wagen fuhr bis gestern gut, seit heute steht er.
Zentralveriegelung funktioniert, ich kann die Zündung starten, Innenelektronik und Antenne auch ohne Probleme, Anlasser läuft aber Motor startet nicht.
Also Autobatterie ist älter aber nicht ganz tot
Beim Anlassen leuchten die grüne und rote Leuchte im Rückspiegel abwechselnd. Schlüsselbatterien habe ich frisch gewechselt und nochmal getestet aber der Wagen springt nicht an.
In einem anderen Thread im Internet hat jemand ein ähnliches Problem gehabt und Sicherung 23 austauschen müssen. Hat in meinem Fall nichts geändert.
Andere beschreiben dass der Kurbelwellensensor defekt war, wieder andere schreiben von einem defekten PMS-Motorsteuergerät.
Habt ihr irgendwelche Ideen wie ich dieses Problem lösen kann? Ich bin auf dieses Auto aktuell angewiesen und würde mich freuen wenn das schnell behoben wird.
Könnte es doch an einer schwächelnden Autobatterie liegen? Genug Strom für das restliche Auto liefert sie ja anscheinend noch.
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11 Antworten
Zitat:
@HansFriede schrieb am 24. November 2020 um 12:57:29 Uhr:
Beim Anlassen leuchten die grüne und rote Leuchte im Rückspiegel abwechselnd.
Leuchten sie auch abwechselnd, wenn du den Wagen mit der Fernbedienung entriegelt hast?
Wenn ja, dann würde ich vermuten, daß der Schlüssel erneut synchronisiert werden muß. Das kannst du selber machen.
Wie das geht, steht in dieser Broschüre, die Mercedes 2008 gemacht hat und die ich sehr hilfreich finde.
Es steht alles mögliche darüber drin:
- wie genau man das Schließsystem seines Wagens identifiziert (es gibt eine ganze Latte unterschiedlicher Systeme)
- und was bestimmte Rückmeldungen des Systems bedeuten.
Wenn es der obige Fehler ist - wundere dich nicht, daß er auftritt. Mit diesen IR-Schließsystem habe ich an meinem Vormopf schon die verrücktesten Sachen erlebt . Nach meiner persönlichen Sicht ist das IR-Schließsystem das Überflüssigste, was Mercedes sich damals ausdenken konnte - statt einfach wie beim W201 eine ZV einzubauen, die man mit simplem Bart-Schlüssel in der Fahrertür auf- und zumacht.
Am besten, man nimmt beim 202 auf jede Fahrt mindestens zwei funktionierende IR-Schlüssel mit .
Michael
Vielen Dank Michael für den Ansatz. Das werde ich direkt später nach der Arbeit testen. Bisher habe ich absolut keine Probleme mit dem Schließsystem gehabt.
Ich bin mir auch ziemlich sicher dass die Leuchten nicht abwechselnd leuchten bei Entriegelung, sondern nur die grüne (so wie das normal ist) aber vielleicht habe ich da nie so genau drauf geachtet. Jedenfalls gibt es später die Auflösung
Falls hier noch andere Ideen auftauchen bin ich gerne bereit die auch zu testen
die Leuchten nicht abwechselnd leuchten und beim Starten Seite 36 im FBS-Buch!
So, Case closed:
Vielen Dank nochmal an Michael mit seinem Diagnosehandbuch.
Der Wagen fährt wieder.
Tatsächlich musste nur der Schlüssel neu synchronisiert werden, da die Wegfahrsperre ihn nicht mehr erkannt hat.
Zitat:
@W202mk67 schrieb am 24. November 2020 um 13:14:04 Uhr:
Nach meiner persönlichen Sicht ist das IR-Schließsystem das Überflüssigste, was Mercedes sich damals ausdenken konnte.... man nimmt beim 202 auf jede Fahrt mindestens zwei funktionierende IR-Schlüssel mit
Beim Mopf ist es noch schlimmer. Ein unglücklicher Fall des Schlüssels hunderte Km entfernt von Zuhause und das wars. Bei weiten Fahrten habe ich immer den zweiten Schlüssel dabei. Ich frage mich ob andere Hersteller ihre Funk Schlüsselsysteme besser und auch weniger anfällig gestaltet haben
?!
Beim Mopf hast du doch gar kein Problem, wenn der Funk nicht funktioniert. FBS3 braucht zum Öffnen nur den mechanischen Schlüssel. Und zum Starten muss nur noch der Teil mit Spule und IR-Dioden funktionsfähig sein. Leere Batterien kein Problem, kaputte Taster kein Problem. Ein besseres System hab ich selten gesehen.
Und wer da den IR-Wegfahrsperren-Teil kaputtkriegt, kriegt bei der Konkurrenz auch den (dort meistens noch verwendeten) Transponder kaputt. Also das kann kein Argument sein.
Es ging mir nicht um die Türöffnung. Wie man liest ging es dem TE auch nicht darum, sondern um den Startvorgang/WFS. Das man zum Starten sogar überhaupt keine Batterien benötigt ist klar. Ich habe kein empfindlicheren Schlüssel (Mopf) bisher gesehen, zwei Nummern robuster die Transponder Spule, usw und man könnte drüber reden.Kannst ja mal in die Suche Mercedes FBS3 Schlüssel eingeben, wie oft ein Thread mit Problemen auftaucht.
Zitat:
@_RGTech schrieb am 25. November 2020 um 12:04:06 Uhr:
kriegt bei der Konkurrenz auch den (dort meistens noch verwendeten) Transponder kaputt. Also das kann kein Argument sein.
Wie bekommt man denn den oft einsetzbaren losen Transponder bei der Konkurrenz kaputt, ähnlich wie in den letzten W202 Vormopf Modellen vorhanden ?
Zitat:
@_RGTech schrieb am 25. November 2020 um 12:04:06 Uhr:
zum Starten muss nur noch der Teil mit Spule und IR-Dioden funktionsfähig sein
Hm *grübel* Du schreibst so schön: "nur"...
Ich frage mich trotzdem, was der technische Firlefanz in dem Falle sollte: Welchen Vorteil bringt mir ein solches Plastikgehäuse, das ich in ein EZS stecke und herumdrehe und das offenbar im Einzelfall schon bei niedrigen Temperaturen u.U. herumzickt, das garantiert wegen Ermüdung des Plastiks früher oder später brechen wird, gegenüber einem simplen metallenen Bart, den ich genauso reinstecke und drehe, der sogar bei Minustemperaturen funktioniert und den mir jede Klitsche bei Bedarf für ein paar Ocken nachmachen kann?
Man braucht MB da nicht mal irgendein System der Konkurrenz als vorbildlich entgegenzuhalten - die Benz-Leute hatten das bessere System ja selbst schon: siehe die ZV beim W201-Vormopf (und ja vermutlich auch bei ähnlich alten 124ern). Genauso, wie man seine Haustür wahrscheinlich auch nicht auf ein elektronisches Schlüsselsystem umstellen wird.
Aber klar, das sieht natürlich nicht so irre cool aus wie bei Miami Vice oder watweißich für Typen, wenn ich meine Karre nicht zum Staunen meiner Mitwelt mit einem lässigen Tastendruck aus drei Metern Entfernung aufmachen kann . Daß das simple System "Bartschlüssel ins Schloß" einfach nur funktionierte, war selbstverständlich viel zu langweilig - es mußte ja schön blinken und klicken, wo bleiben denn sonst die Spielereien? Grrr.....! Warum mußten die in den 90ern solchen Faxenkram in die Karren einbauen??
Michael
Weil's die Versicherungen so wollten. Es ging um Diebstahlschutz durch Wegfahrsperren. Und egal, wo du seither suchst: ab Mitte der 90er findest du nirgends mehr so ein "Simpelsystem", das hat schon Gründe. Es gibt nur durchdachte oder weniger durchdachte Lösungen.
Die frühe IR-FB ohne Transponder ist für mich z.B. letzteres. Knopfzelle leer, Pech gehabt. Und dass die Taster abfallen, passiert da ja nicht grade selten.
Das Nachrüsten einer Funk-FB aus dem Zubehörhandel, nach dem man ein letztes Mal mit IR aufschließt (und damit die WFS deaktiviert), war nicht umsonst hier öfters ein Thema. Dann ging es wieder wie früher nur mit Bart.
Wenn du aber nebenbei mal nach hakelnden Zündschlössern hier im Forum suchst (auch gerne bei w124 und 190ern)... wirst du einige finden. Also perfekt war das auch nicht.
Übrigens - mein 1993er C180 hatte ab Werk keine Fernbedienung. Nur 190er-mäßige Bartschlüssel. Dann wurde (für die Versicherung!!!) eine Immobilizer-II-Funkwegfahrsperrbedienung eingebaut. Die war genauso katastrophürchterlich wie andere WFS damals (im Scorpio war eine mit Zusatzstecker, den man vor Start in eine nachgerüstete Buchse stecken musste), aber immerhin mit Funköffnung. Das war insgesamt auch nicht besser als die IR-Variante. Auch da ziehe ich definitiv einen FBS3-Mopf vor.
Zitat:
@_RGTech schrieb am 25. November 2020 um 20:37:58 Uhr:
Die frühe IR-FB ohne Transponder ist für mich z.B. letzteres. Knopfzelle leer, Pech gehabt.
Die IR-FB mit Transponder funktioniert auch ohne Batterie. Mit dem Bartschlüssel aufschließen und starten. Für mich der beste Schlüssel sowie ein mechanisches Zündschloss.
Siehste, das kann ich mit dem FBS3 genauso; nur mit dem elektronischen Zündschloss hatte ich bisher weniger Beschwerden als mit dem mechanischen.
Und das mechanische hatte ich nur 4 Jahre, gegenüber jetzt 15 mit dem EZS.
Wenn man den Komfortgewinn durch die Funk-IR-Kombination (öffnet/schließt auf längere Distanz, auch ohne Sichtkontakt, ist aber trotzdem auch neben Störsendern funktionsfähig) ignoriert, sind sich diese beiden Systeme annähernd gleichwertig. Das mit dem Zündschloss artet aber in einen Glaubenskrieg aus, da haben wir einfach unterschiedliche Ansichten.