W211 OM646 Motorschaden: was nun?
Liebe Community, ich könnte nochmal eure Tipps brauchen :-)
Bei meinem W211, E200cdi, Bj. 2007, OM646.821, 136 PS, 166.000 km habe ich einen Motorschaden. Die Vorgeschichte zu dem Motorschaden wäre hier zu lesen : https://www.motor-talk.de/.../...k-smooth-engine-running-t7285196.html
Nach einer rückwirkenden Analyse durch meine Mercedeswerkstätte, lässt der Hergang des Schadens und die Geräuschanalyse auf einen Schaden des/der Kurbelwellenhauptlagers schließen. Nachdem das bei diesem Motor und dieser Laufleistung sehr ungewöhnlich ist, bleibt als Erklärung eigentlich nur, eine sträflich vernachlässigte Wartung mit stark verzögerten Ölwechseln und Verwendung von falschem Öl. Das deckt sich leider auch mit meinem Wissen zur Historie des Autos.
Ich bezeichne mich selbst zwar als Hobbyschrauber mit einiges an Erfahrung, aber ich bin leider nicht selbst in der Lage, den Motor auszubauen, zu öffnen und die Lager zu wechseln. Zudem kann ich ja nicht ausschließen, dass mehr als nur die Kurbelwellenhauptlager betroffen sind. Sollte der Defekt durch die vernachlässigte Wartung verursacht sein, könnte natürlich an mehreren Stellen noch weiterer überdurchschnittlicher Verschleiß vorliegen. Meine Tendenz geht also zu der Suche nach einem anderen Motor oder einer kompletten Motorinstandsetzung.
Meine erste Recherche brachte mich zu verschiedenen Anbietern, die in sogenannten "Sorglospaketen" für um die 3.500,- das defekte Auto abholen und den Motor "professionell" instand setzen. Wenn ich dann aber mal nach diesen Firmen google, lese ich sehr viele Warnungen, bei denen auch namentlich genau vor diesen Firmen gewarnt wird, von denen ich eigentlich eine beauftragen wollte. Ein "Danke" an dieser Stelle an die Geschädigten, die so offen über ihre Erfahrungen berichteten.
Meine Mercedes-Werkstätte könnte das natürlich auch machen. Der Basismotor (von Ölwanne bis Ventildeckel - aber ohne Anbauteile) mit der Nummer A646010520380 kostet € 4.894,66 netto. Die Arbeitszeit für den Aus-/Einbau wären 60 AW. zzgl. Arbeitszeit für den Ab-/Anbau der Nebenaggregate und Kosten für Dichtungen und Betriebsflüssigkeiten. Grob wären dafür ca. € 2.500,- zu erwarten. Ich müsste also mit rund 9.000,- Euro (inkl. MwSt.) für einen neuen Motor rechnen, wenn ich es bei Mercedes machen lasse. Die Mercedes-Werkstätte kenne ich seit langem, sie arbeitet sehr gut, ist mir gegenüber sehr ehrlich und sagt selbst, dass es für einen älteren W211 finanziell grenzwertig wird. Das heißt zwischen den Zeilen, dass es sich nicht rechnen würde.
Meine Frage nun an die MT-Community :
Wer kann mir einen Tipp geben ?
Wer hat persönliche Erfahrung mit einem vertrauensvollen Motorinstandsetzer ? Ich wäre im Raum München.
Wer wüsste, wo ich einen wirklich glaubwürdig funktionierenden Motor finden könnte ?
Wer hätte sonst noch eine Idee für mich ?
Liebe Grüße :-)
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58 Antworten
@motomania
Schau mal bei "Redhead Zylinderkopftechnik" im Westerwald was die Dir raten.
Leihe Dir ein Gespann fahr es zu denen, die Jungs sind top.
Habe schon etliche Videos auf Youtube gesehen.
Du kannst die Jungs auch per E-Mail und telefonisch erreichen.
Auf die Arbeit der Jungs gibt es auch eine Garantie.
9k€ sind definitiv zu viel für Motorinstandsetzung... mehr als 4-5k€ darf das nicht kosten!
@chemiekutscher
Danke, ich habe sie mal angeschrieben.
@tigu
Die 9k wären für einen neuen Motor mit Einbau und MwSt. - keine Motorinstandsetzung.
Denkst du, dass es auch für einen neuen Motor zu viel ist ?
Ich möchte zu bedenken geben, dass mehr dazugehört als nur anbauteile ab, Motor tauschen, anbauteile ran.
Bei Lagerschäden befinden sich wahrscheinlich Späne im Ölkreislauf. Heißt, dass mindestens gespült und kontrolliert werden muss. Sonst hat man in wenigen km das gleiche Problem wieder.
Danke, ich werde darauf achten.
Frage mal hier
Quarzstraße 6, 51371 Leverkusen
Telefon: 02173/8544570
Die haben ein Sorglospaket für um die 5000 Euro und machen sehr gute Arbeit /auch in You*tube zu finden/
Danke, ich habe sie gerade angeschrieben.
Wenns günstig sein soll, gebrauchten Motor aus einem Schlachtauto besorgen oder gleich ein Unfallauto kaufen und dann den Motor tauschen. Ist verhältnismäßig der geringste Aufwand und wenn einer Schrauben kann, ist der Umbau an einem Tag machbar.
Ich würde in Deiner Situation am nächsten Taxenstand fragen - es gibt bestimmt auch in Bayern gute Werkstätten, die nicht auf yout... sind.
Subi Performens die können was
:-) Danke
Zitat:
@motomania schrieb am 10. Juni 2022 um 1 1:43:31 Uhr:
@chemiekutscher
Danke, ich habe sie mal angeschrieben.
@tigu
Die 9k wären für einen neuen Motor mit Einbau und MwSt. - keine Motorinstandsetzung.
Denkst du, dass es auch für einen neuen Motor zu viel ist ?
Der Befund Kurbelwellenhauptlager defekt ist GESICHERT? Geräusche/ Öldruck und Späne im Ölfilter lassen keinen anderen Schaden zu?
W211 Bj. 2007 E200CDI 166tkm Laufleistung, das Auto ist 15J. alt, entsprechend niedrig dürfte der aktuelle Zeitwert sein.
Also hilft nur eine Instandsetzung zu möglich niedrigen kosten. Oder das Auto mit dem Schaden verkaufen und was neues kaufen ..!
Einen Transport über 500km, in den Westerwald zu Readhead oder Subi Performance (wie der Name schon sagt, beschäftig der sich vorrangig mit Produkten eines anderen Herstellers ..) halt ich für unsinnig.
Den Motor ausbauen / öffnen und erst nach dem Befund entscheiden ob Instandsetzen (Umfang) oder "Neuen" Motor, kostet Geld. Ausbau sowieso aber öffnen und Befund erstellen sind auch nicht umsonst, dazu kommt, wenn man dann anfängt, dann erneuert man auch noch ein paar Dinge mehr, weil der Motor ist ja auf ..!
Ich halte einen Gebrauchten Motor für das einzig Sinnvolle. Problematisch ist nur einen Motor zu finden der auch i.O., am besten Unfallwagen ohne schweren Frontschaden, dazu Daten (FIN) vom "Spenderfahrzeug".
Mit der FIN könnte seine MB Werkstatt Wartungshistorie und Laufleistung "beurteilen". Das verringert das Risiko etwas, wenn das "Spenderfahrzeug" bis XXYY eine belegbare Wartung/ Laufleistung hätte.
Einfach einmal prüfen, was so ein Motor ungefähr kostet und eine Werkstatt finden, die den alten aus und den neuen einbaut, dafür braucht man keine 500km fahren.
Vielleicht macht ihm seine MB Werkstatt ein gutes Angebot, für den Motor tausch!?
MfG Günter
Nein, der Befund ist nicht gesichert. Er basiert "nur" auf einer Einschätzung meiner MB Werkstätte auf Basis meiner Erzählungen. Würde es etwas an dem weiteren Vorgehen ändern, wenn es nicht das Kurbelwellenhauptlager wäre, sondern vielleicht Pleullager, Kolben, Ventil oder Nockenwelle wäre ?
Ja, der aktuelle Zeitwert des Autos lässt die Frage aufkommen, ob es denn die Reparatur bei Mercedes, die auf ca. € 9.000,- kommen wird, rechtfertigt. Und wir wissen ja alle, dass dann am Ende bestimmt auch noch ein paar Positionen dazukommen, und wir die 10.000,- erreichen können.
Auch deinen Hinweis, dass auch ein belastbarer Befund Geld kostet, muss ich bereits bestätigen. Ich habe das mit der Werkstätte durchgesprochen. Auch wenn sie den Motor nur im eingebauten Zustand von unten oder von oben öffnen, entstehen bereits Kosten, die mit der Arbeitszeit des Motortauschs vergleichbar wären. Wenn es jemand selbst kann, ist das natürlich was anderes.
Ich habe inzwischen über 15 verschiedene Motorinstandsetzer / Gebrauchtmotorverkäufer angeschrieben bzw. angerufen.
Zu einigen Anbietern von "überholten" Motoren finde ich konkrete Warnungen im Internet (auch im MT-Forum). Ich bin ja auch als Endkunde hier tatsächlich in einer ungünstigen Position. Wenn ein unseriöser Verkäufer einen Motor äußerlich aufhübscht, diesen Motor dann als überholt oder als Gebrauchtmotor aus einem angeblichen Unfallwagen mit wenig KM anbietet, habe ich kaum die Möglichkeit, das zu überprüfen, ohne den Motor vor dem Einbau selbst zu öffnen und die kritischen Stellen selbst zu prüfen. Das macht natürlich kein Endkunde, denn wenn jemand bereit wäre, den Motor zu öffnen, kann man auch den eigenen öffnen und den Defekt selbst beheben. Also lässt der Endkunde den Motor dann ungeprüft einbauen, und erkannt erst dann später, ob / wie lange der gekaufte Motor hält. Die angebliche Gewährleistung kann man in den Wind schreiben. Denn wenn man dann einen weiteren Defekt hat, müsste man den Motor ja wieder ausbauen lassen, hinschicken und dann diskutieren.
Von einem Motorinstandsetzer, zu dem ich nichts Negatives im Internet gefunden habe, habe ich ein Angebot für einen instandgesetzten Motor bekommen : 8.734,60 (ohne Einbau). Das ist über (!) dem Neumotor von Mercedes.
Ich habe zwei Antworten von Motorverkäufern bekommen, die sehr unverfänglich und allgemein sagen, dass alle ihre Motoren aus Unfallwägen kommen und von ihnen geprüft wurden. KM-Stände haben sie gelegentlich notiert - aber einen Nachweis dazu haben sie natürlich nicht. So einen Motor zu kaufen und durch eine freie Werkstätte einbauen zu lassen, kommt mich auch noch auf grob gerundete 4.000,- bis 5.000,- (Ich bin in München. Hier finde ich keine Werkstätte unter 100,- Stundensatz.). Und dann habe ich die Gefahr, dass die ganze Aktion umsonst war, wenn der Motorverkäufer mir einen Motor gegeben hat, den er als defekte Rückgabe eines Vorkunden erhalten hat und bei dem er nur den unmittelbaren Schaden möglichst aufwandsarm vorübergehend behoben hat. Warum sollte der Gebrauchtmotorverkäufer denn mehr Aufwand investieren ? Ich denke, dass nur die wenigsten Kunden, die einen Motor haben einbauen lassen, diesen wieder ausbauen lassen und zurückschicken.
Dann habe ich auch einige Angebote, bei denen der Motor jeweils noch in dem Unfallwagen drin wäre und ich damit den KM-Stand plausibler prüfen kann. Aber dann kommt das Problem des Ausbaus dazu. Dann transportiere ich den Ausschlacht-Wagen auf einem Hänger und zusätzlich meinen Wagen auf einem Hänger zu einer Werkstätte, und danach den Restwagen wieder zu dem Motorverkäufer zurück. Ich müsste dafür sowohl das Zugfahrzeug, als auch den Hänger mieten. Zu dem grob geschätzten Preis von 4.000,- bis 5.000,- käme dann eben dieser Transportaufwand noch dazu. Dafür, dass ich dann einen Motor mit 200-300 tkm drin habe. Für das Geld kann ich dann auch gleich einen anderen W211 mit 300 tkm kaufen.
Schön wäre, wenn ich eine Werkstätte im Münchner Raum finden würde, die meinen Motor zu einem realistischen Preis instandsetzen kann und der ich vertrauen kann. Ich habe auch bei zwei freien Werkstätten nachgefragt. Beide sagten mir, dass man natürlich nicht sagen kann, wie viel Arbeit da drin steckt und wie lange sie für den Aus-/Einbau brauchen. Und beide sagten, dass sie dann den Motor zu einem Instandsetzer geben würden. Wie lange das dauert und was dann die Instandsetzung kostet, können sie natürlich nicht sagen. Auf die Frage, ob die Arbeitszeit für Aus-/Einbau über 1.000,- kosten würde, erhielt ich einmal die lächelnde Antwort "auf jeden Fall" und einmal die Größenordnung von 2.500,- zzgl. MwSt, wenn nichts Unerwartetes dazukommt. Wenn dann noch die Kosten für die Instandsetzung oder eines guten Gebrauchtmotors dazukommen, sind wir nicht mehr weit den dem Preis eines neuen Motors in der MB Wertstätte entfernt. Und es ist eben nur ein alter W211, der nicht viel Wert ist.
Darf ich mal technisch diejenigen hier im Forum fragen, die schon mal Motoren offen hatten ?
Wie geht man bei einem Motorschaden vor, wenn man keinen gesicherten Befund hat ? Öffnet man zuerst den Motor von unten und prüft die Kurbelwelle und deren Lager im noch eingebauten Zustand ? Könnte man von unten auch die Kurbelwelle mit Pleul und Kolben raus ziehen, um zusätzlich auch die Pleullager zu ersetzen ? Oder wird das dann am Ende teurer, als ein Tausch des ungeöffneten Motors ?
Ich war einmal dabei.
Der Mechaniker hat zuerst den Ölfilter inspiziert auf Späne.
Anschließend die Ölwanne unten abgebaut und dann die Lager abgebaut und sich das Tragbild angeschaut.
Zum Schluß hat er oben die Injektoren abgebaut und mit einem Endoskop die Zylinderlaufbahn begutachtet.
Arbeitszeit waren um die 3 Stunden mit viel Gequatsche....