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Wärmewerte bei Zündkerzen- hoffe auf Erklärungen :)

Themenstarteram 16. März 2006 um 10:21

Moin!

Kann mir mal jemand das mit den Wärmewerten von Zündkerzen nochmal n bissl näher bringen?

Nehmen wir als Beispiel den C20XE, der hat als Serienmotor Kerzen von z.B. Bosch mit der Kennung FR8LDC (keine 100%ige Garantie auf die Kennung, war aber glaub irgendwas mit 8 )

Wann und warum benutzt man dann "kältere" Kerzen (z.B. eine mit ner 7 statt ner 8 ) und inwiefern sind die kälter?

Ich kenne das nur vom Lesen bei leistungsgesteigerten Motoren (z-B. Mantzel PowerBox am X14XE [glaube Zero schrieb da mal was von kälteren Kerzen] ). Daher war meine Überlegung, wenn man z.B. ne "scharfe" Nockenwelle verbaut, kriegt der Motor ja durch längere Öffnungszeiten und und größeren Ventilhub mehr Luft, was ggf. zu nem etwas magereren Gemisch führen kann (glaube mal gelesen zu haben, dass ein minimal zu mageres Gemisch optimal für die Maximalleistung ist, als NICHT Lambda=1 ?!), was wiederum heisst dass die Verbrennungstemperaturen etwas ansteigen (korregiert mich bitte, wenn ich falsch liege). Werden aus diesem Grund andere Kerzen verwendet, weil die evtl. mehr Hitze abkönnen (auch wenn der Begriff "kältere" Kerzen dann etwas irreführend wäre) oder denk ich grad voll aufm Holzweg?

Ich hoffe mal ihr könnt mich etwas schlauer machen.

Thx so far

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8 Antworten

ich hab jetzt einfach mal was für dich rausgesucht . ist zwar allgemeiner gehalten , aber das sollte dir auch schon ein wenig helfen !?

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Zündkerzen gibt es fast schon so lange wie es Verbrennungsmotoren gibt. Zuerst waren es nur wenige Typen von einigen Herstellern. Mit der Weiterentwicklung der Motoren wurden immer höhere Anforderungen an die Zündkerzen gestellt.

Es entstanden immer mehr neue Kerzentypen, um den Forderungen der Motorenherstellern Rechnung zu tragen. Leider gibt es von Anfang an keine einheitlichen Kennzeichnungen der Zündkerzen. Jeder Hersteller wählte eine andere Bezeichnung bzw. Verschlüsselung der Daten. Daher kommt es, dass es heute auf dem Markt unzählige Kerzentypen gibt, die zum erheblichen Teil die gleichen Abmessungen und Eigenschaften haben.

Allein die Firma BOSCH bietet heute mehr als 400 Kerzentypen an, egal ob für Rasenmäher oder Rennwagen. Es müsste also in diesem Riesenangebot auch die richtige Kerze für unseren Oldtimer zu finden sein. Aber wie?

In den alten Betriebsanleitungen ist zumeist wenigstens der geforderte Wärmewert angegeben. Wenn dann noch eine Gewindebezeichnung genannt wird, gibt es kaum noch Probleme. Notfalls kann man das Gewinde auch nachmessen. Mit den folgenden Vergleichstabellen der alten und neuen Kerzenbezeichnungen des Fabrikates BOSCH will ich den Oldtimerfahrern bei der Kerzensuche behilflich sein. Listen mit Daten anderer Hersteller habe ich auch. Wollte man diese Angaben zusätzlich in diese Tabelle mit aufnehmen, wäre der Aufwand riesengroß.

Ein Beispiel für die Suche nach der richtigen Kerze

Werksangaben für Ford Eifel 1938:

Bosch oder Beru 145/45

Das ist einfach: Wärmewert 145, Gewinde 14x 1,25 mm normallang.

Spätere Boschbezeichnung: W 145 T1.

Nach Einführung der Wärmewert-Kennzahlen: W 8 A.

Aktuelle Bosch -Bezeichnung: W 8 A C

 

Daraus ergibt sich nach alter Kennzeichnung:

1. Buchstabe vor der Zahl = Gewindedurchmesser

2. Buchstabe vor der Zahl = Sonderausführung

Zahlen von 45-400 = Wärmewert

Buchstaben/Zahlen nach dem Wärmewert = Gewindelänge und Besonderheiten

 

Die neue Kennzeichnung folgt dem gleichen Schema:

1. Buchstabe vor der Zahl = Gewindedurchmesser, Sitzform, Schlüsselweite

2. Buchstabe vor der Zahl = Sonderausführung, z. Bsp. entstört

Zahlen von 13 - 06 = Wärmewert-Kennzahl

1. Buchstaben nach der Zahl = Gewindelänge und Funkenlage

2. Buchstabe nach der Zahl = Angabe zu Elektrodenmaterial und Form

3. Buchstabe nach der Zahl = wenn vorhanden wie 2. Buchstabe

Ich hoffe, dass mit dieser Vergleichsliste etwas Übersicht in den Dschungel der Zündkerzenbezeichnungen gekommen ist. Also ab sofort, jedem Oldtimer seine richtige Zündkerze.

Ein großes Dankeschön möchte ich der Firma Fath-Trippmacher in Heidelberg sagen, für die großzügige Hilfe beim Erstellen von Listen und Tabellen.

Fritz Kempf

Gesamtübersicht nach alter Kennzeichnung:

1. Buchstabe vor Wärmewert:

M = Gewinde M 18 x 1,5

W = Gewinde M 14 x 1,25

2. Buchstabe vor Wärmewert (wenn vorhanden):

Besondere Eigenschaften oder Abmessungen

Wärmewertangabe: 45 - 400 in 20 Abstufungen

Buchstaben-Zahlenkombination nach dem Ww

T 1 = Gewindelänge 12,7 mm

M1 = Gewindelänge 12,7 mm evt. Bauformabweichung

T 2 = Gewindelänge 19,0 mm

M2 = Gewindelänge 19,0 mm evt. Bauformabweichung

T3 = Gewindelänge 9,5 mm

T4 = Gewindelänge 12,7 mm Abweichung von Grundausführung

T6 = Gewindelänge 9,5 mm Abw. v. Grundausführung

T7 = Gewindelänge 12,7 mm Abw. v. Grundausführung

T30 = Gewindelänge 19,0 mm Abw. v. Grundausführung

T35 = Gewindelänge 12,7 mm Abw. v. Grundausführung

Doppelbuchstabe-Zahlenkombination nach dem Ww:

Zündkerze hat Zusatzeigenschaften (z. Bsp.: TR1 = Entstörung)

Gesamtübersicht nach aktueller Kennzeichnung

1. Buchstabe vor Ww-Kennzahl=Sitzform u. Gewinde

D = M 18 x 1,5 Kegelsitz SW 21 mm

F = M 14 x 1,25 Flachsitz SW 16 mm

H = M 14 x 1,25 Kegelsitz SW 16 mm

M = M 18 x 1,5 Flachsitz SW 26 mm

U = M 10 x 1,0 Flachsitz SW 16 mm

W = M 14 x 1,25 Flachsitz SW 21 mm

X = M 12 x 1,25 Flachsitz SW 17,5 mm

Y = M 12 x 1,25 Flachsitz SW 16 mm

2. Buchstabe v. Wwert-Kennzahl = Sonderfunktion:

B = geschirmt, wasserdicht, W-Zündkabel 7 mm

C = geschirmt, wasserdicht, W-Zündkabel 5 mm

E = Gleitfunkenzündkerze ohne Masseelektrode

G = Gleitfunkenzündkerze mit Masseelektrode

L = Luftgleitfunkenzündkerze

M = für Motorsport

R = mit Entstörwiderstand

S = für Kleinmotoren

Vergleichtabelle Wärmewertkennzahl neu / Wärmewert alt:

Kennzahl 13 = Wärmewert unter 45

Kennzahl 12 = Wärmewert 45

Kennzahl 11 = Wärmewert zwischen 45 und 95

Kennzahl 10 = Wärmewert 95

Kennzahl 9 = Wärmewert zwischen 95 und 145

Kennzahl 8 = Wärmewert 145

Kennzahl 7 = Wärmewert 175

Kennzahl 6 = Wärmewert von 200 bis 215

Kennzahl 5 = Wärmewert von 225 bis 235

Kennzahl 4 = Wärmewert von 240 bis 260

Kennzahl 3 = Wärmewert von 275 bis 280

Kennzahl 2 = Wärmewert von 300 bis 310

Kennzahl 09 = Wärmewert zwischen 310 und 340

Kennzahl 08 = Wärmewert 340

Kennzahl 07 = Wärmewert 370

Kennzahl 06 = Wärmewert 400

Achtung Wärmewertkennzahlen anderer Fabrikanten stimmen nur selten mit denen der Firma BOSCH überein!

1. Buchstabe nach Wärmewertkennzahl = Gewindelänge/Funkenlage

A = 12,7 mm bei Flachsitz, Elektrodenhöhe über Rand 1 mm

A = 11,2 mm bei Kegelsitz Elektrodenhöhe über Rand 1 mm

B = 12,7 mm bei Flachsitz, Elektrodenhöhe über Rand 3 mm

B = 11,2 mm bei Kegelsitz Elektrodenhöhe über Rand 3 mm

C = 19,0 mm bei Flachsitz, Elektrodenhöhe über Rand 1 mm

C = 17,5 mm bei Kegelsitz Elektrodenhöhe über Rand 1 mm

D = 19,0 mm bei Flachsitz, Elektrodenhöhe über Rand 3 mm

D = 17,5 mm bei Kegelsitz Elektrodenhöhe über Rand 3 mm

E = 9,5 mm nur Flachsitz, Elektrodenhöhe über Rand 1 mm

F = 9,5 mm nur Flachsitz Elektrodenhöhe über Rand 3 mm

G = 12,7 mm nur Flachsitz, Elektrodenhöhe über Rand 4 mm

H = 19,0 mm bei Flachsitz Elektrodenhöhe über Rand 7 mm

H = 17,5 mm bei Kegelsitz, Elektrodenhöhe über Rand 7 mm

K = 19,0 mm bei Flachsitz, Elektrodenhöhe über Rand 4 mm

K = 17,5 mm bei Kegelsitz Elektrodenhöhe über Rand 4 mm

L = 19,0 mm bei Flachsitz, Elektrodenhöhe über Rand 5 mm

L = 17,5 mm bei Kegelsitz Elektrodenhöhe über Rand 5 mm

M = 25,0 mm nur Kegelsitz Elektrodenhöhe über Rand 3 mm

2. Buchstabe nach Wärmewertkennzahl und noch weitere = Elektrodenwerkstoff, Elektrodenausführung, Ausführungsvariationen

C = Kupfer

E = Nickel-Yttrium

P = Platin

S = Silber

D = Zweifach-Masseelektrode

T = Dreifach-Masseelektrode

Q = Vierfach-Masseelektrode

R, U, V, W, X , Y, Z, O besondere Elektrodenausführung

 

Der Wärmewert beschreibt die Fähigkeit einer Zündkerze, Wärme aufzunehmen und wieder abzuführen. Die Wärmezufuhr an der Zündkerze im Brennraum ist dabei vom jeweiligen spezifischen Motortyp abhängig.

 

Der Wärmewert ist deshalb so wichtig, da einerseits eine bestimmte Mindesttemperatur (Freibrenngrenze) erreicht werden muss, um ein "Verrußen" und damit Zündungsaussetzer zu vermeiden, andererseits jedoch eine bestimmte Höchsttemperatur (Glühzündungsbereich) nicht überschritten werden darf, um Glühzündungen auszuschließen. Aus diesen Gründen ist die sich abhängig von der abgegebenen Motorleistung einstellende Arbeitstemperatur (Betriebstemperaturbereich) der Zündkerze konstruktiv in den oben abgebildeten Grenzen zu halten.

 

Der Wärmewert einer Zündkerze wird durch die Wärmewert-Kennzahl bestimmt und muss der spezifischen Motorcharakteristik angepasst sein. Die Wärmewert-Kennzahl ist Bestandteil der Bosch-Zündkerzen- Typformel.

Niedrige Kennzahlen (z.B. 2 bis 4) bedeuten "kalte" Zündkerzen, also eine geringe Wärmeaufnahme bei heißen Motoren (z.B. Ferrari).

Hohe Kennzahlen (z.B. 7 bis 10) bedeuten "heiße" Zündkerzen, d.h. eine hohe Wärmeaufnahme für kalte Motoren (z.B. VW Käfer).

Bosch-Zündkerzen werden kompromisslos auf den jeweiligen, spezifischen Motortyp individuell abgestimmt.

 

ich hoffe das reicht fürs erste :D

 

 

MFG

MR_NOS

Themenstarteram 16. März 2006 um 11:13

Whoa, das war schonmal sehr gut, Danke.

Bleiben noch Kleinigkeiten offen:

1) Glühzündung -> Entzündung des Gemischs (ungewollt) weil der Werkstoff der Kerze schon glüht, Abhilfe durch kältere Kerzen?

2) War meine Annahme mit den kälteren Kerzen bei geändertem Motor aufgrund magerer Verbennung und somit höheren Temperaturen nun korrekt, oder hat es andere Ursachen dass dann kältere Kerzen verwendet werden?

3) Sind die alten Wärmewertangaben auf bestimmte Temperaturbereiche zurückzuführen oder wie entschlüsseln sich diese Zahlen?

am 16. März 2006 um 11:15

schau mal hier:

http://www.tuning-tipps.de/Index6Tuningtipps.html

zwar knapp aber gut

Themenstarteram 16. März 2006 um 11:35

Hmm..naja...schön kurz gehalten, aber sagt ja nix anderes bzw. mehr aus als der Text da oben und ne Antwort auf meine Fragen war auch net bei. Aber schön übersichtlich isses :)

 

EDIT

Ahh.. man sollte vielleicht die Praxishinweise lesen :D

Danke, coole Seite.

Also dann nach dem Motto "Versuch macht kluch" :D

Jaja, die gute alte Zündkerze.......

 

Hatte erst letzte Woche drei Sätze in den Ofen geschoben. Dabei wars der LMM ( falsche Nebenluft ). :D:D:D

Nun hab ich mehr Standgasluft und einen Bosch-Wärmewert von 5 drin......

@fate_md:

die höchste Leistung hast Du im leicht fetten Bereich (Vollgasanreicherung).

@rb23:

Was für einen Motor hast Du? Du fährst aber nicht 5er Kerzen im Serienmotor oder?

ciao

Korrekt; höchste Lesitung bei Lambda 0,85-0,9; niedrigster Verbrauch bei ~ 1,1.

Praxis: Betrieb bei 1,0 zwecks Kat; also immer ein Kompromiss.

am 20. März 2006 um 23:50

was sind die opel kerzen für welche? bauen die die selber oder kaufen sie die bei bosch ?

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