1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Versicherung
  5. Wahl Kriterien H/TK/VK

Wahl Kriterien H/TK/VK

Themenstarteram 28. Januar 2018 um 11:41

Hallo Motortalk,

mir kam die Tage die Gedanke, warum man VK, TK oder nur Haftpflicht nimmt, also welche Kriterien gelten sollten.

 

Mein Gedankengang war folgendermaßen:

Annahme: Ich habe einen Unfall und lasse das über meine VK/TK reparieren. Dann habe ich drei Nachteile: Den gezahlten Versicherungsbeitrag über Haftpflicht, jeweilige Selbstbeteiligung und ich werde wohl wieder eine SF Klasse hochgestuft, was mich die ganze Zeit in der ich ein Auto besitze Geld kostet.

Effektiv also ganz schön teuer - jetzt kann ich natürlich im krassen Gegensatz dazu alles zur Unfallinstandsetzung selbst bezahlen/den Unfall nicht melden. Soweit ich weiß sind Personenschäden und alles, was einen in den Ruin treiben würde von der gesetzlichen Haftpflicht abgedeckt. Ich muss im schlimmsten Fall also mit einem Totalschaden, also etwa der Wert des Autos, rechnen.

 

Das bedeutet doch eigentlich, dass sich Kaskoversicherungen nur bei sehr teueren Fahrzeugen lohnen, bzw. sogar gar nicht, wenn man sich überlegt was ein Unfall im Vergleich kostet.

 

Nun Frage ich mich ob ich hier etwas übersehen habe und wie ihr darüber denkt?

 

Beste Grüße,

BaronBluff

Ähnliche Themen
14 Antworten
am 28. Januar 2018 um 11:50

Zitat:

@BaronBluff schrieb am 28. Januar 2018 um 12:41:33 Uhr:

Das bedeutet doch eigentlich, dass sich Kaskoversicherungen nur bei sehr teueren Fahrzeugen lohnen, bzw. sogar gar nicht, wenn man sich überlegt was ein Unfall im Vergleich kostet.

Sehr geehrter Herr Bluff!

Interessant, dass diese Überlegung endlich mal angeregt wird. Hatten wir noch nie.

Sie haben das aber sehr gut erkannt. Man versichert sich allgemein gegen Risiken, die einem - so man sie selbst tragen muss - zu hoch erscheinen (das ist aber nur der erste Schritt).

Dann stellt man die Kosten der Absicherung ins Verhältnis zum Risiko und entscheidet sich eventuell gegen die Versicherung, weil das Risiko ja gering ist (der zweite Schritt).

Dann lässt man es kräftig krachen, schreibt das schöne Auto als Schrott stocksauer ab und versteht, dass Wahrscheinlichkeiten nicht individuell berechenbar sind (der ungewollte dritte Schritt; bei auserlesenen Autofahrern mitunter gepaart mit Einsicht).

Ich hoffe, Sie konnten diesen komplizierten Gedankengängen folgen.

Hochachtungsvoll

Auch gelangweilter User.

PS: Weil das Leben bekannterweise so ungerecht ist, gibt es Leute, die von 5.000 EUR oder auch weniger aus der finanziellen Bahn geworfen werden. Andere greifen bei 50.000 EUR in die Portokasse.

Und warum steigt die Haftpflicht, wenn nur VK/TK in Anspruch genommen werden?

nehmen wir mal an du bekommst gerade mal so viel Einkommen, dass du 300€ pro Monat über hast, finanzierst dir ein KFZ für 6.000€ und ein Baum fällt drauf.

Wäre doof oder?

Auto weg, weil ein wenig Beiträge gespart wurden, die du hättest über gehabt. Verschuldet, Job verloren, weil du nicht mehr zur Arbeit kommst und Kredit gibt es für den nächsten nicht, weil der erste noch offen ist... :-)

Themenstarteram 28. Januar 2018 um 12:30

Zitat:

@27239 schrieb am 28. Januar 2018 um 13:16:58 Uhr:

nehmen wir mal an du bekommst gerade mal so viel Einkommen, dass du 300€ pro Monat über hast, finanzierst dir ein KFZ für 6.000€ und ein Baum fällt drauf.

Wäre doof oder?

Auto weg, weil ein wenig Beiträge gespart wurden, die du hättest über gehabt. Verschuldet, Job verloren, weil du nicht mehr zur Arbeit kommst und Kredit gibt es für den nächsten nicht, weil der erste noch offen ist... :-)

Das kann natürlich so passieren, richtig.

Ich meinte aber auch eher, das man das Geld für die Versicherung selbst spart - laut Wahrscheinlichkeit müsste das mehr sein als man für Unfälle braucht. Das gilt natürlich nur mit dem Gesetz der großen Zahlen, also muss der Glücksfaktor auch mitspielen.

 

Aber im Endeffekt danke, ihr denkt wohl alle wie ich (Bzw ich habe das Konzept des versicherns verstanden;)).

 

 

Eine Versicherung ist ja ein wenig ein Wettschein und jeder kann frei entscheiden wie viel Risiko er verkraften kann.

Zitat:

@UliBN schrieb am 28. Januar 2018 um 13:05:27 Uhr:

Und warum steigt die Haftpflicht, wenn nur VK/TK in Anspruch genommen werden?

Tut sie ja gar nicht:

HP-Schaden: Hafplicht steigt

TK-Schaden: am Versicherungsbeitrag ändert sich nichts

VK-Schaden: VK-steigt, HP bleibt

Und deswegen ist die Ausgangsannahme Quatsch!

Zitat:

Annahme: Ich habe einen Unfall und lasse das über meine VK/TK reparieren. Dann habe ich drei Nachteile: Den gezahlten Versicherungsbeitrag über Haftpflicht, jeweilige Selbstbeteiligung und ich werde wohl wieder eine SF Klasse hochgestuft, was mich die ganze Zeit in der ich ein Auto besitze Geld kostet.

Auch wenn da plötzlich Haftpflicht steht. Entweder TK, VK oder Haftpflicht.

Themenstarteram 28. Januar 2018 um 18:39

Zitat:

@UliBN schrieb am 28. Januar 2018 um 16:43:43 Uhr:

Und deswegen ist die Ausgangsannahme Quatsch!

Zitat:

@UliBN schrieb am 28. Januar 2018 um 16:43:43 Uhr:

Zitat:

Annahme: Ich habe einen Unfall und lasse das über meine VK/TK reparieren. Dann habe ich drei Nachteile: Den gezahlten Versicherungsbeitrag über Haftpflicht, jeweilige Selbstbeteiligung und ich werde wohl wieder eine SF Klasse hochgestuft, was mich die ganze Zeit in der ich ein Auto besitze Geld kostet.

Auch wenn da plötzlich Haftpflicht steht. Entweder TK, VK oder Haftpflicht.

Da muss ich sagen der Sinn des Satzes steckt im Detail. Ich meine die Differenz VK - H, nicht das die H Klasse steigt.

 

Wettschein ist eine gute Analogie.

Die einzige Frage für mich ist immer: bin ich bei einem Totalverlust in einer für mich wirtschaftlichen Situation die ich nicht haben "möchte". (ob es bezahlbar wäre, steht nicht zur Frage, mit Kredit und extrem-sparing könnte man ja wieder was kaufen, aber das möchte ich eben nicht)

Wir haben insgesamt 7 KFZ mit einem Zeitwert von ca. 220.000.- € und zahlen dafür im Jahr für alle ca. 2000.- für die VK. Das günstigste Auto fährt mein Sohn, es hat zur Zeit ca. 8500.- Wiederbeschaffungswert. Er studiert und da sind die 350.- im Jahr gut angelegt, da er im Falle eines Totalverlustes oder eines erheblichen Schadens nicht in der Lage ist, ein gleichwertiges zu kaufen. Der Ford GPW mit einem Wiederbeschaffungswert von 40.000.- kostet 135.- für eine erweiterte VK, die Allgefahrenversicherung, da denkt man nicht mal nach ob ja oder nein. Der Rest liegt irgendwo dazwischen und die Differenz zur TK ist auch nicht erheblich.

Klar würden wir in 10 Jahren bei dem jetzigen Stand ca. 20.000.- mehr in der Tasche haben, aber wenn es dumm läuft, auch erheblich weniger...schon bei einem einzigen Unfall mit VK-Schaden kann es weit über das doppelte sein...

am 30. Januar 2018 um 7:27

Versicherungen kosten im Mittel immer Geld und spielen keines ein. Für dieses Geld kauft man Sicherheit. Diese Sicherheit sollte einem aber nur das Geld wert sein, wenn man sie auch braucht, sprich ein Verlust richtig weh tut oder gar existenziell wird.

Ein guter Mittelweg sind übrigens Versicherungen mit (hohen) Selbstbeteiligungen.

Beispiel: Meine Privathaftpflicht mit 250€ Selbstbeteiligung kostet nur gut die Hälfte im Jahr im Vergleich zu einer ohne Selbstbeteiligung. Alles Existenzielle ist damit abgesichert, auch wenn man nicht jeden Käse abrechnen kann.

Und immer an die Wahrscheinlichkeit denken:

Hat man sie, braucht man sie nicht. Hat man sie aber nicht, braucht man sie.

Zitat:

@simfer schrieb am 30. Januar 2018 um 08:27:08 Uhr:

Ein guter Mittelweg sind übrigens Versicherungen mit (hohen) Selbstbeteiligungen.

Beispiel: Meine Privathaftpflicht mit 250€ Selbstbeteiligung kostet nur gut die Hälfte im Jahr im Vergleich zu einer ohne Selbstbeteiligung. Alles Existenzielle ist damit abgesichert, auch wenn man nicht jeden Käse abrechnen kann.

Vom Prinzip 100% Zustimmung! Nur die Privathaftpflicht ist ein schlechtes Beispiel... Die Ersparnis beträgt bei 250 Euro SB häufig unter 20 Euro im Jahr. Das würde sich nur etablieren, wenn die Versicherungen nur noch Tarife mit SB anbieten würden, was ich persönlich super fände, würde es doch zum einen für alle günstiger werden und zum anderen den ein oder anderen Brillen-/Handy- oder was auch immer für einen gelinkten Schaden verhindern!

am 30. Januar 2018 um 16:27

Zitat:

@Mimro schrieb am 30. Januar 2018 um 17:15:24 Uhr:

Vom Prinzip 100% Zustimmung! Nur die Privathaftpflicht ist ein schlechtes Beispiel... Die Ersparnis beträgt bei 250 Euro SB häufig unter 20 Euro im Jahr. Das würde sich nur etablieren, wenn die Versicherungen nur noch Tarife mit SB anbieten würden, was ich persönlich super fände, würde es doch zum einen für alle günstiger werden und zum anderen den ein oder anderen Brillen-/Handy- oder was auch immer für einen gelinkten Schaden verhindern!

Wieso schlecht? Natürlich geht es hier nicht um große Summen, aber es zeigt, dass so eine Versicherung eben schnell nur noch gut die Hälfte kostet. Und das liegt natürlich an all den Kleinschäden, die die Versicherung nicht zu regulieren hat. Aber warum sollte es für mich billiger werden, wenn die Versicherung nur noch Tarife mit SB anbietet? Diese Kleinschäden sind ja schon rausgerechnet (darum ist es ja billiger).

Mit meinem Prius hatte ich letztes Jahr ein Wildschwein gerammt. Die 2300 Euro Reparaturkosten hätten mir schon wehgetan. Vielleicht werde ich später die Vollkasko weglassen, aber TK hat selbst mein alter Focus noch.

Deine Antwort
Ähnliche Themen