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Walter Röhrl Video-Dokumentation Teil 3: Fiat - Walters Autos, Röhrls Karriere - Fiat

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Im Jahr 1978 geht Röhrl nach Italien - es beginnt eine schöne, erfolgreiche Zeit. Und Christian Geistdörfer wird sein Copilot. Teil 3 unserer Röhrl-Video-Dokumentation.

Christian Geistdörfer fuhr 1978 mit Walter Röhrl auf Fiat Abath 131 die Rallye Akropolis Christian Geistdörfer fuhr 1978 mit Walter Röhrl auf Fiat Abath 131 die Rallye Akropolis Quelle: (c) picture-alliance / ASA

Hier geht es zu Teil 2 unserer Video-Dokumentation: Opel

Die Fiat-Zeit von 1978 bis 1980 mit Fiat 131 Abarth

Fiat, das war für Röhrl 1977 nicht nur ein Auto, das war halb Italien. „Dort habe ich mich richtig wohl gefühlt: tolles Team, tolles Land und vor allem tolle Menschen. Ich habe heute noch guten Kontakt zu damaligen Wegbegleitern aus Italien“, sagt Röhrl. Allerdings bekommt er auch viermal so viel Geld wie bei Opel und die Rennautos gelten als zuverlässig. Zumindest halten sie länger als die Opel-Rennwagen und kommen sogar ins Ziel.

 

Nicht nur der Fiat 131 Abarth passte, sondern auch sein neuer Beifahrer, Christian Geistdörfer. Röhrl lernt ihn 1977 bei einem Probelauf in Italien kennen, als er noch offiziell bei Opel fährt. Die beiden harmonieren von Anfang an, werden schnell zu einem perfekten Gespann.

Dazu kommt noch der Fiat 131, der Röhrl einen neuen Fahrstil aufzwingt. „Mit dem Trainingsauto des italienischen Meisters Maurizio Verini bin ich losgefahren, erste Linksecke quer wie vom Kadett gewohnt. Da hätte es mich fast zerrissen“, sagt er. Durch die 15-Zoll-Räder mussten die Mechaniker den Lenkeinschlag begrenzen. „Für mich war klar, dass ich meinen Fahrstil auf das Auto anpassen muss, viel sauberer Fahren, einen ganz sauberen Strich, sonst wird das nix“, sagt Röhrl.

Dadurch kommt er zu einem neuen Stil. Ab da an fährt er weniger spektakulär, weniger quer, dafür umso schneller. Doch das Streben um die ideale Linie quält ihn auch. Wenn er merkt, dass er während einer Rallye viele Fehler macht, ärgert er sich. Auch noch Tage danach. Walter Röhrl, der Perfektionist.

Röhrl und Geistdörfer liegen 1980 bei der San Remo in Führung Röhrl und Geistdörfer liegen 1980 bei der San Remo in Führung Quelle: picture alliance / LAT Photographic

Per Stallorder zum zweiten Platz

Auf seiner ersten Rallye nimmt er dem italienischen Star Verini gleich ein paar Minuten ab. Zu viele. „Deshalb musste ich als Stallorder bei der letzten Etappe acht Minuten warten“, sagt er. 200 Meter vor der letzten Sonderprüfung steht er auf der Bremse, wartet und wartet. Die Zuschauer denken, das Auto hat einen Defekt. Sie fangen an zu drücken und zu rütteln, wollen es durchs Ziel schieben. Röhrl steht weiter auf der Bremse, erklärt ihnen, warum er halten muss. Als sie begreifen, warum Röhrl parkt, sind sie begeistert.

Der Fiat begeistert Röhrl. So sehr, dass er für 1978 einen Vertrag bei den Italienern unterschreibt. Der Erfolg gibt ihm recht. Bei der Monte Carlo 1978 fährt er gleich auf Platz vier. Allerdings nur, weil ein anderes Auto die Straße blockiert hat und ihn vier Minuten aufhält – sonst hätte er die Rallye wahrscheinlich gewonnen.

1978 gewinnt er auf Anhieb die Akropolis-Rallye, ein paar Monate später landet er bei einem Fahrfehler auf der San Remo Rallye gleich auf zwei Dächern: auf dem seines Autos und mit diesem auf einem Hausdach. Ein Jahr später wird er in San Remo Zweiter. Doch das Jahr 1979 läuft für ihn nicht perfekt, er startet nur bei vier WM-Läufen.

Mit 32 Jahren das Lebensziel erreicht

Ende 1980 gewinnt er erstmals die Monte, seine eigentlich Triebfeder. „Damit habe ich mein Lebensziel erreicht, schon mit 32 Jahren“, sagte er. Im gleichen Jahr wird er Weltmeister. Von sieben mitgefahrenen WM-Läufen gewinnt er vier, bei zwei weiteren wird er Zweiter. Mit 118 Punkten hat er fast doppelt so viele WM-Punkte wie der Zweitplatzierte.

Zur Legendenbildung um Röhrl trägt eine Etappe in Portugal bei, besser bekannt als der „Husarenritt von Arganil“: Bei dichtestem Nebel mit Sichtweite unter fünf Metern fährt Röhrl quasi blind nach Aufschrieb. Metergenau. Die Prüfung läuft nur in seinem Kopf ab, die Augen schließt er. Dafür trainierte er nachts und fuhr die Strecke immer wieder im Kopf ab – mit der Stoppuhr in der Hand. Am Ziel ist er fast fünf Minuten schneller als sein Teamkonkurrent.

Der Fiat 131 Abarth ist für die Saison 1981 nicht mehr konkurrenzfähig, Röhrl wechselt ganz kurz zu Mercedes Der Fiat 131 Abarth ist für die Saison 1981 nicht mehr konkurrenzfähig, Röhrl wechselt ganz kurz zu Mercedes Quelle: picture alliance / Michael Walter „Bei Fiat hatte ich eine tolle Zeit. Mit 230 PS und Hinterradantrieb war der 131 Abarth aber keine Option mehr für die nächsten Jahre“, sagt er. Nebenbei fährt Röhrl noch auf der Rundstrecke, wird auf dem Lancia Beta Markenweltmeister für Sportwagen. Warum Rundstrecke? „Weil ich auf der Rundstrecke meine Linie weiter verbessern wollte, ich wollte noch sauberer fahren“, sagt er.

Sehr kurzes Intermezzo bei Mercedes

Röhrl wechselt Ende 1980 das Team. Er unterschreibt einen Fünf-Jahres-Vertrag bei Mercedes. Mit einem umgebauten 500 SLC (C107) wollen die Stuttgarter in die Rallye einsteigen, nach zwei Jahren soll ein siegfähiges Gruppe-B-Auto mit Mittelmotor, Turbo, Allrad und 600 PS entstehen. Doch ein paar Wochen nach der Vertragsunterzeichnung wird das Projekt gekippt, Röhrl lässt seinen Vertrag auflösen, kassiert eine anständige Ablösesumme und kauft sich ein Haus in Österreich.

Er schlüpft für ein Jahr bei Porsche unter, fährt ein paar Rallyes, aber auch Rundstrecken-Rennen wie bei den 6 Stunden von Silverstone und den 24 Stunden von Le Mans. Doch Röhrl ist wieder heiß auf Rallye. Als er als Eisspion einen Ascona B 400 fährt, ist er von dem Auto überzeugt und unterschreibt noch mal bei Opel.

Weiter mit Teil 4 unsere Dokumentation "Walters Autos, Röhrls Karriere": Lancia

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