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Wann entstand dieses Foto?

Themenstarteram 12. Mai 2009 um 18:03

Hallo Freunde,

ich bin Archivar, historisch nicht ganz unwissend, muß aber passen, wenn ich zur Feststellung des Alters eines Fotos auf die Abbildung alter Autos angewiesen bin.

Kann mir jemand bei der Altersbestimmung dieser Ansichtskarte helfen?

Schöne Grüße

Hans

Beste Antwort im Thema

Hallo

also das Auto auf der linken Seite könnte ein Opel Kadett

oder Olympia http://www.autobild.de/ir_img/63268024_f3d98b214a.jpg sein ( 1935 aufwärts ).

Aber die Proportionen der Kühlermaske könnte auch auf

einen Renault Juvaquatre passen.

Der Tempo rechts ist klar,, bei der Limo rätsel ich noch.

Ein Innenlenker mit einem integriertem Kofferdeckel der

aber noch etwas auf die separate Ausführung anspielt.

Tendenziel ist das Bild etwas "verschwenkt" und mit relativ

langer Brennweite gemacht erkennbar an den

Grössenverhältnissen des Opel im Vergleich zu dem Fussgänger weiter hinten.

Das Motoorad steht übrigens an einer Zapfsäule die früher

typischerweise von den Apotheken, Fahrradhändlern oder

den Dorfschmieden aufgestellt wurden.

Leider komme ich nicht auf die Marke das Symbol oben

könnte ein Stier/Minotaurus, das Wappen der

Apotheke oder das lokale Stadtwappen sein.

der Schchriftzug ist wohl OEL oder OMV.

Das Haus gegenüber scheint ein Gasthaus mit Auto Garage

zu sein.(Werbetafel)

Tendenziel bedeutet die Anzahl der Standarden (Fahnenstangen)

im Süddeutschen Raum auf Zeiten nach 1936.

Fehlende Rundfunkflüstertüten und Luftalarmangriffswarnsirenen

lassen mich auf Zeiten vor 1940 Tippen.

Anderseits hat das Haus in der Mitte (Wohl das Rathhaus, Magazin

oder Zunfthaus) eine Feuerwarnbimmel.

Das dürfte auf dem land gereicht haben.

Ab mitte 1941 waren auf PKW´s auch Verdunklungsabdeckungen

auf den Leuchten. Auf dem Land wurde das etwas lockerer

gesehen meist bis die ersten "Bombertaxis" über denn Dörfern

rollten aber tendenziel hatten die Nazis ab ca 1937 die Dörfer

im Griff und per Hitlerjugend wurde jeder Schwachsinn zur

Aufgabe der Volksgemeinschaft und damit in fast

jede Familie getragen.

Bild-Retusche war aber damals üblich bzw auch Manipulation mit

Filtertechnik und im Labor.

(Das galt als die hohe Kunst des Fotografierens nämlich ein

"schönes" Bild machen)

Aus meiner Sicht wurde hier einiges abgewedelt.

Da die rechte Seite im Schatten tendenziel zu dunkel

ausfällt wird typischerweise die hellere Seite im Labor abgedeckt.

Hier wurde diagonal abgedeckt und an einigen Stellen mit einem

Passpartout und abwedeln etwas nachgeholfen.

Deswegen ist in der Dachperspektivline rechts ein "Geist"

Von der Gradiation ist das eher ein 6x9 negativ aus

einer Compurverschlusskamera mit einem Hell-Orange

oder Gelbfilter.

Die Perspektive ist ca 2m über der Strasse also von einer

Leiter aus oder einem Podest/Brunnen gemacht

Bei alten Bildern hilft meist ein Besuch vor Ort bei den

offizielen Stellen, Pfarrern und den Altenheimen.

Hier würden fragen helfen wie:

Wann und wie wurde elektrifiziert ?

Wann wurden auf dem Marktplatz Megaphonsprecher

aufgestellt ?

http://www.weber-rudolf.de/aus%20der%20Heimat.htm

Güsse

11 weitere Antworten
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11 Antworten
am 12. Mai 2009 um 18:38

Hallo, zuerst einmal: Tolle AK! Wir besitzen ca. 2000 alte sw-AKs, haben aber keine "passende" von Auerbach. User Tip: Einfach mal die dortige Stadtverwaltung anmailen - und auch den Pastor. Manchmal hat man richtig Glück und gerät an sehr kompetente Leute, die einem gern' weiterhelfen.

Viele Grüsse und viel Glück -

Sandra & Sina

Ob der Pastor alte Autos kennt?

Ende 30er/Anfang der 40er Jahre kommt hin. Der Opel links ist imho ein 1936er Kadett, spätere Modelle hatten geänderte Kühlergrills.

Gruß

Stefan

am 12. Mai 2009 um 19:27

Na ob der Pastor das Auto kennt, wissen wir klaro net. Aber die Leute haben z. T. ein gutes Archiv, interessieren sich für die Geschichte... deshalb einfach mal fragen! Auch bei alten Aufnahmen haben die Photographen ja gern "geschummelt", soll heissen: "Du, fahr mal das Auto auf die Kreuzung - wird tolles Photo"... oder direkt: "Schnappschüsse" waren schon anno 1893 nicht immer welche...

Hejhej aus BMB

Sandra & Sina

Hallo

also das Auto auf der linken Seite könnte ein Opel Kadett

oder Olympia http://www.autobild.de/ir_img/63268024_f3d98b214a.jpg sein ( 1935 aufwärts ).

Aber die Proportionen der Kühlermaske könnte auch auf

einen Renault Juvaquatre passen.

Der Tempo rechts ist klar,, bei der Limo rätsel ich noch.

Ein Innenlenker mit einem integriertem Kofferdeckel der

aber noch etwas auf die separate Ausführung anspielt.

Tendenziel ist das Bild etwas "verschwenkt" und mit relativ

langer Brennweite gemacht erkennbar an den

Grössenverhältnissen des Opel im Vergleich zu dem Fussgänger weiter hinten.

Das Motoorad steht übrigens an einer Zapfsäule die früher

typischerweise von den Apotheken, Fahrradhändlern oder

den Dorfschmieden aufgestellt wurden.

Leider komme ich nicht auf die Marke das Symbol oben

könnte ein Stier/Minotaurus, das Wappen der

Apotheke oder das lokale Stadtwappen sein.

der Schchriftzug ist wohl OEL oder OMV.

Das Haus gegenüber scheint ein Gasthaus mit Auto Garage

zu sein.(Werbetafel)

Tendenziel bedeutet die Anzahl der Standarden (Fahnenstangen)

im Süddeutschen Raum auf Zeiten nach 1936.

Fehlende Rundfunkflüstertüten und Luftalarmangriffswarnsirenen

lassen mich auf Zeiten vor 1940 Tippen.

Anderseits hat das Haus in der Mitte (Wohl das Rathhaus, Magazin

oder Zunfthaus) eine Feuerwarnbimmel.

Das dürfte auf dem land gereicht haben.

Ab mitte 1941 waren auf PKW´s auch Verdunklungsabdeckungen

auf den Leuchten. Auf dem Land wurde das etwas lockerer

gesehen meist bis die ersten "Bombertaxis" über denn Dörfern

rollten aber tendenziel hatten die Nazis ab ca 1937 die Dörfer

im Griff und per Hitlerjugend wurde jeder Schwachsinn zur

Aufgabe der Volksgemeinschaft und damit in fast

jede Familie getragen.

Bild-Retusche war aber damals üblich bzw auch Manipulation mit

Filtertechnik und im Labor.

(Das galt als die hohe Kunst des Fotografierens nämlich ein

"schönes" Bild machen)

Aus meiner Sicht wurde hier einiges abgewedelt.

Da die rechte Seite im Schatten tendenziel zu dunkel

ausfällt wird typischerweise die hellere Seite im Labor abgedeckt.

Hier wurde diagonal abgedeckt und an einigen Stellen mit einem

Passpartout und abwedeln etwas nachgeholfen.

Deswegen ist in der Dachperspektivline rechts ein "Geist"

Von der Gradiation ist das eher ein 6x9 negativ aus

einer Compurverschlusskamera mit einem Hell-Orange

oder Gelbfilter.

Die Perspektive ist ca 2m über der Strasse also von einer

Leiter aus oder einem Podest/Brunnen gemacht

Bei alten Bildern hilft meist ein Besuch vor Ort bei den

offizielen Stellen, Pfarrern und den Altenheimen.

Hier würden fragen helfen wie:

Wann und wie wurde elektrifiziert ?

Wann wurden auf dem Marktplatz Megaphonsprecher

aufgestellt ?

http://www.weber-rudolf.de/aus%20der%20Heimat.htm

Güsse

am 12. Mai 2009 um 20:53

Na super, so viele Details - dann ist es für Dich ja kein Problem, Dir selbst Deine Frage zu beantworten.

Hejhej aus BMB

Sandra & Sina

am 13. Mai 2009 um 10:07

Dir (oder euch?) ist schon klar, dass die hervorragende Analyse des Bildes von IXXI stammt, die Fragen aber Rosejack gestellt hat? Von daher verstehe ich deine schnippische Anmerkung wirklich nicht.

Mein Rat wäre auch gewesen, mal ältere Einwohner zu befragen, was da an Erinnerungen noch wach ist ist oft erstaunlich. Wenn man Glück hat können die einem sogar sagen wem die Autos gehört haben, die da zu sehen sind.

Themenstarteram 13. Mai 2009 um 10:18

Ich bedanke mich herzlich!

Schöne Grüße

Hans

Wenn die ermittelte Zuordnung <1937> nicht ausreicht, kann man sich noch in Kennzeichen-SammlerInnen-Kreisen umtun, wann diese (erstmalig) ausgegeben wurden ..., ... so nicht auch die ortsansässige Gemeindeverwaltung bzw ihre (mittlerweile) übergeordnete Verwaltungsdienststelle noch als Hinwendungsanschrift taugt.

Baumoptik und Personenkleidung lassen II. Quartal vermuten, unbelastet von kirchlichen Feiertagen bzw. bürgerlichen Brauchtumsveranstaltungen, auch für diese Teilbereiche des (ländlichen) Lebens gibt es Fachpersonen/Vergleichsunterlagen ...,

 

... mit ergänzenden Grüssen von FrankWo.

 

Hallo

ja die Kennzeichen sind eigentlich passend.

Der Opel hat so wie ich da sehe evtl. ein BN

Kennzeichen in Blau/weiss welches durch die

Gelbfilter in Schwarz/Weiss erscheint.

Deswegen kam ich auf den Renault weil die Kombination

weder Vorkrieg noch in der Besatzungszeit danach gebräuchlich

war ausser evtl. in der Sowetisch Besetzten Zone.

Anderseits könnte es auch II N sein und damit Nürnberg/Fürth.

Leselupe am Original bringt mehr als noch so hoch

extrapolierte Scans...

Die anderen Autos könnten IIC & IIE sein und damit

Niederbayern und Oberpfalz.

Da Tempo Dreiräder bevorzugt im Kurzstreckenbereich

unterwegs waren "passt" das schon.

In den 30ern war auf dem Land die PKW Dichte enorm Dünn

und zu Kriegszeiten noch dünner....

Wenn man die Postkarte genau ansieht sind meist noch der

Fotograf und dessen Heimatstandort aufgedruckt, würde

mich nicht wundern wenn der aus Nürnberg kam und seinen

Opel als Optisches Gegengewicht auf der Strasse plazierte.

Würde mich auch nicht wundern wenn dessen Bildarchiv bei

der Stadt gelandet ist oder bei der lokalen Zeitung.

Anderseits war Nürnberg Bombentechnisch besät worden.

Vor 20 Jahren hätte man noch per Telefonbuch den

Fotografen rausfinden können.

Dass Bild ist definitiv kein Schnappschuss sondern eine

vorbereitete und ausgetüfftelte Bild-Komposition.

( Man beachte die "besetzten" Goldenen Schnittpunkte

und die gleichmässig übers Bild auf fast einer Linie verteilten Passanten und als Blickfänger links noch den Hund.... )

Schätze sogar das die Passanten absichtlich etwas langsamer gingen

weil damalige Filme und kleine Blenden nun mal meist mit 1/8 bis 1/15 Sekunden an bedeckten Tagen erlaubten.

Der Hund war wohl an der Leine oder per Extrawurst bestochen worden.

Wer genau hinsieht kann an dem plastisch fast oval

erscheinden Kamin am 3ten Hausdach links die

asymetrische Ebenenverschwenkung der Kamera erkennen.

Durch die erhöhte Zentralperspektive werden stürzende Gebäudekanten vermeiden aber ich schätze hier wurde

nochmal im Labor nachkorregiert deswegen erscheinen die

Fassadenkanten rechts etwas Bauchig wobei bei alten

Häusern eh nie alles im Wasser/Lot war.

(Deswegen haben die ja den Charme).

Wenn man am Kamin genau hinsieht erkennt man daran die

Porzellanisolatoren und zwei Kabel die zu dem Strommastträger

an der Ecke der Metzgerei gingen.

Da ab ca 1935 die ländliche Elektrifizierung wegen dem Bau der

Taschenkreuzer und Schlachtschiffe auf spezielen relativ dicken Aludraht umstellte und der wegen der Sprödigkeit eine speziele Anhängemethode bekam bin ich am Rätseln ob das Bild da etwas retuschiert ist oder noch dünne Kupferdrähte gespannt sind.

Da ende 1938 wegen der Bismark und der Tirpitz die Gemeinden

angehalten waren Kupfer zu "spenden" und viele nicht die

Dorfglocken "opfern" wollten wurden oft die bis dahin

noch hängenden Kupferdrähte durch moderneres Material ersetzt.

Natürlich wurden auch im Haus vorhanden Kupferleitungen

modernisiert. ( Wers nicht tat wurde oft dank der Hauseigenen

Spione in der Schule verpfiffen und von den lokalen Parteibonzen

"besucht"). Als Argumentationshilfe für den "Kupferklau" bekamen

die Gemeinden mit hoher Kupferquote lokale Rundfunlautsprechüberträger ( Göebbels statt Gebimmel )

Diese wurde zuerst auf den Dorfzentren wie den Marktplätzen

aufgestellt.

In katholisch geprägten Dörfern kam dass seltener vor.

1936 zur Olympiade hat der Reichs-Rundfunk schon viele Hörstuben

und mobile Rundfunkübertragungskolonen auf den Dörfern gehabt

und viele Dorfbewohner konnten sich keinen Volksempfänger

leisten aber empfanden Radio als Bereicherung des Alltags.

(Übrigens für den Volksempfänger gabs den gleichen Sparplan

wie für Volkswagen dito für Volkskühlschrank und der Volkstraktor war auch schon in Planung)

So wie es aussieht war das Dorf noch nicht komplett elektrifiziert

und in vielen Postkarten der 30er wurden die Drähte gerne als

Zeichen von Wohlstand und Fortschritt deutlich herausgearbeitet.

Daher tippe ich Zeitmässig auf die Jahre 1937-1938 evtl noch

1939. Und wie Frank Wo schon fesstellte im Früjahr/Sommer.

Tendenziel war das Motiv mit Laborarbeit ein Tageswerk und die meisten Dorfbewohner kauften sich die Karten weil es nun mal schöner als die Realität erschien (Supernatural)

Irgendwie musst man ja zum Opel kommen ;)

GRüsse

Themenstarteram 14. Mai 2009 um 15:58

Es ist verblüffend, wie genau ihr da hinsehen und einschätzen könnt.

Das Fragen alter Leute fand natürlich statt, ohne nähere Erkenntnisse, sonst hätte ich dieses Bild hier nicht eingestellt.

Dein Link, IXXI, auf weber-rudolf ist nett und zeugt von Einsatz. Auch diesen Punkt können wir allerdings ablegen, Rudolf Weber ist ein guter Freund von mir, der mir jedoch hier nicht weiterhelfen konnte.

Ich habe noch zwei interessante Bilder aus der gleichen Perspektive, über die ich zwecks Verwendung in einer Stadtchronik gerne Näheres wüßte, ich stelle sie getrennt in zwei neuen Threads ein.

Achja, Auerbach hatte die Nummernschilder IIE für Oberpfalz.

Herzlichen Dank und viele Grüße

Hans

Hallo

netzrecherche kann ich mit links oder mit google

evtl ist der link auch hilfreich http://www.ulischubert.de/index.html?auerbach/auerbach2.html

Übrigens so sieht die Ansicht heute aus

Ist nur ein Schnappschuss aber ähnliche Wolkenstimmung ;)

Grüsse

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