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Wann geht Euch der Fürsorgebedarf Eures Klassikers so sehr auf den Sack, dass Ihr TSCHÜSS sagt?

Mein Klassiker ist für die meisten noch kein Klassiker, aber für mich eine Art Traumauto - der Centennial in meiner Signatur. Leider hat der Karren reihenweise Fehler. Mit Freunden bin ich am Rumalbern, dass zu jedem Start ein neuer Fehler auftaucht. Das hat der Karren sich gemerkt und mir heute einen drüber gezogen - indem er nicht startet. :rolleyes:

Sowas kommt vor, aber diese Beziehung ist bald keine freundliche mehr. Ich habe in meinem Leben mehrere Klassiker gehabt, die oft im Alltag bewegt. Aber jetzt, mit Familie, Haus und Boot, das ganze Quartett, gibt es einfach mehr, was Zeit und Energie aufsaugt, und ich habe am ewigen Reparieren einfach nicht mehr die Freude.

Obendrauf kommt, wenn man sich seine Klassiker selbst definiert, investiert man nicht in rollenden Werterhalt, sondern fachelt Werte einfach ab. Ich kriege mein Geld nicht wieder. Was die Entscheidung "wann aufgeben?" eigentlich schwerer macht, denn ob der Wagen in gutem oder schlechtem Zustand ist, macht nicht den grossen Unterschied.

Also, wie macht Ihr das? Stehen Freude am Fahren, Gucken und Geniessen balanciert mit dem Fürsorgebedürfnis Eures Fahrzeugs, oder habt Ihr gar noch Freude am Schrauben? Wann ist's genug? Gibt es eine Schwelle, ab wann Ihr kein Geld mehr in ein Auto investieren wollt? Wie macht man das eigentlich? Normal bin ich Letzthandbesitzer, und da ist es einfacher, ein Fahrzeug abzustossen...das bestimmt idR. der TÜV für mich. :D

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30 Antworten

In der Tat....für mich kein Klassiker, sicher auch nicht in Zukunft.

Dennoch, Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Jedem so, wie er es mag. Daher akzeptiere ich auch, wenn ein Kunde mit einem 18 Jahre jungen Auto kommt. Das wird genauso behandelt wie der "echte" Oldtimer.

Zur Frage, wann ich aufgeben würde, irgendwann ist's zu spät. Wenn zuviel drin steckt, ist der "Point of no Return" vorüber, dann muss man weiter machen

Andreas

Schwieriges Thema...ich mach das vom Einzelfall abhängig.

In erster Linie muss ich natürlich erstmal Freude am Fahrzeug haben, ist dem nicht (mehr) so, dann fallen Investitionen schwerer. Als wir 2017 unser Mazda Coupé abgemeldet haben, stand fest, der wird geschlachtet und das obwohl in 7 Jahren ein kleiner 5 stelliger Betrag in das Auto gesteckt wurde. Der Nachfolger ist nicht besser, ohne Anschaffung stecken gute 7000€ drin, bei einem Wert laut Gutachten von 3000...dafür ist der Zustand besser. Oder der Kombi, eigentlich als Schlachter für kleines Geld gekauft, wird er nun doch gerettet, aber auch da muss wahrscheinlich mehr investiert werden als er wohl wert ist,dafür gibt's halt nur noch sehr wenige.

Auf der anderen Seite mein fast 30 Jahre alter Astra, optisch in einem wirklich guten Zustand und immer noch ungeschweißt, allerdings hab ich seit längerer Zeit ein Problem das die MKL häufig kommt, der Verbrauch hoch ist und noch keiner den Fehler gefunden hat. Er läuft zwar zuverlässig und macht seinen Job, ich geb aber zu, je länger er der Fehler besteht und umso mehr Teile ohne Erfolg getauscht wurden, um so mehr verliere ich die Lust. Mir ist aber auch klar, alles was bis jetzt investiert wurde, ist eher ein Werterhalt als Wertsteigerung und er wird wohl in absehbarer Zeit nicht das wert sein was ich rein gesteckt habe, geschweige denn ein gesuchter Klassiker.

Noch vor ein paar Jahren mussten meine Autos gehen, wenn Probleme oder Rost zuviel wurden, zum Beispiel der S124, heute ist eigentlich nur noch mein Winterauto davon bedroht.

Ist ja nicht mal ein Youngtimer.

Ob der mal ein Objekt der Begierde werden könnte kann ich nicht sagen also gelten für mich folgende Kriterien.

Hab ich noch Interesse/Spaß an dem Auto?

Ist er verlässlich oder muss ich auf Grund Fehler andauernd was schrauben oder bleib gar auf Strecke liegen?

Wie viel muss ich im Durchschnitt investieren und reißt es mein Budget?

Hat das Auto potential mal wieder im Wert zu steigen?

Nein und zu viel dann weg damit.

Ein Auto, das nervt, muss weg. Ab wann es so nervt ist allerdings subjektiv. Es gibt Leute, die es nicht stört, jeden Tag ein überraschendes Problem zu lösen, andere werden schon krank, wenn das Armaturenbrett knarzt.

Ein gepflegter Oldtimer hat nicht jeden Tag eine neue Überraschung für mich. Sonst mache ich bei der Wartung was falsch oder der Instandhaltungszustand ist lausig. Dann läuft auch was falsch. Wenn man das Auto jenseits jeder Wirtschaftlichkeitsrechnung erhalten will, was auf dem Weg zum Oldtimer irgendwann fast immer erforderlich ist, dann investiere ich in eine Grundsanierung oder Restaurierung. Dann läuft es anschließend ohne Überraschungen. Ansonsten wird die Karre zum Groschengrab ohne Aussicht auf Besserung. Daran hätte ich keinen Spaß.

 

Grüße vom Ostelch

Mit steigender Komplexität der Fahrzeuge steigt auch die Anzahl überraschend auftretender Fehler die man auch mit Wartung und Pflege nicht verhindern kann.

Am Besten nur Autos bis Ende der Neunziger kaufen...die hat man noch einigermaßen im Griff.

Mein 72er Granada ist das Auto welches am wenigsten Probleme macht, es ist schlicht stabil und einfach konstruiert.

Der Hauptfeind ist der Rost.

Mein 89er 560 SEC ist ein, für damalige Zeit, superkomplexes Auto mit 25 Elektromotoren und einem halben Dutzend Steuergeräte (Granada 3 Elektromotoren, Null Steuergeräte).

Nun ist auch beim SEC noch alles so wertig und die Elektronik so standfest das nur selten Probleme auftreten und wenn lässt sich das relativ leicht reparieren.

Ab Mitte der Neunziger zogen auch bei Benz andere Zeiten ein, alles wurde billiger konstruiert, komplexer und schlechter reparierbar.

Ist der beschriebene Centennial JS350 der bei Wikipedia beschriebene, des MOBIS Vorstands? Wenn ja, hast Du den Eintrag bei Wikipedia geschrieben?

Ich kannte das Fahrzeug nicht. Scheint ja echt selten zu sein. Allerdings ist er für deutliche Wertsteigerungen wahrscheinlich zu unbekannt. Aber ich finde es cool wenn jemand ein solch besonderes Fahrzeug fährt, unabhängig vom Wert in Euro.

Ein Hobby muss aber Spaß machen, dann ist auch das investierte Geld egal. Bei Oldtimern/Youngtimer wirst Du nur selten finanziell Gewinn machen.

Also ich habe meinen e30 Cabrio damals aufgegeben nachdem ich festgestellt habe das ich zwischen 2 Jahren TÜV nur 1000 km in 2 Jahren gefahren bin. Das war es mir nicht mehr Wert und ich habe Ihn verkauft. Den Buick habe ich verkauft weil er nicht in die Garage gepasst hat und ich letztendlich auch noch kaum mit dem Auto gefahren bin. Daher bin ich jetzt auf einen Blazer umgestiegen und hoffe das ich den mehr nutze wegen der Ladefläche die mein Alltagsauto nicht hat.

MfG

Mike

Danke erstmal für viele ehrliche Beiträge, manchmal muss man mit anderen brainstormen, um seine eigenen Gedanken zu sortieren. Auch herrlich, dass ich eigentlich alles wieder erkenne...von "wenn Du zu tief drin steckst, musst Du weiter machen" bis "bei Schmerzgrenze abbrechen". Der Fehler gestern scheint bloss die Batterie zu sein, die kurioserweise nach dem Volladen beschädigt zu sein scheint. Heute habe ich noch einmal versucht, die zu laden, und die Ctek-Einheit meldet - nach 3-4 Stunden - einen Batteriefehler. Das ist wenigstens überschaubar zu lösen.

Den Centennial habe ich für rund 5000€ erstanden, und bald noch einmal den gleichen Beitrag investiert...allerdings gar nicht in die Sachen, die auf meinem Plan standen. Big Ticket Items wie lackieren stehen komplett in den Sternen, weil andere Probleme in den Vordergrund getreten sind.

Freude am Fahren habe ich noch, und ich habe den Wagen im ersten Jahr ungefähr 3000 km bewegt, das ist inkl. drei Monate Winterruhe. Meine Kinder sind enttäuscht, wenn wir irgendwo parken und kein Mann im midlife-crisis-Alter kommt zu uns, um zu fragen, was das für ein Auto ist. :D Aber der gnagende Zweifel aufgrund der Kosten und Sorgen ist trotzdem immer da.

Das Thema Komplexität, das @frankyboy anspricht, dachte ich eigentlich, wäre zu meinem Vorteil: Hier haben wir ein recht simples Fahrzeug, auf den Markt gekommen in 1999, mit (fast) allen Eigenschaften, auf die ich aus war: Konservativ, super leise, stark, gross und für Familien- und Bergausflüge ausgezeichnet geeignet. Eigentlich wollte ich auch "zuverlässig" ankreuzen, und der Plan war, einen Toyota Century zu kaufen. Daraus ist nichts geworden, aber rein optisch gefällt mir die Kopie genauso gut. :D Preislich sind die Centennial/Equus der LZ-Generation eigentlich der Hammer, 105000 wurden im Heimatland verkauft und die Teileversorgung ist okay. 1000 Fahrzeuge stehen zu einem willkürlichen Zeitpunkt zu Verkauf. Allerdings kostet der Teileversand oft viel mehr, als ich erwartet habe (auch hier lässt Korona nochmal grüssen).

Zitat:

@Istefanos schrieb am 19. März 2021 um 11:11:11 Uhr:

Ist der beschriebene Centennial JS350 der bei Wikipedia beschriebene, des MOBIS Vorstands? Wenn ja, hast Du den Eintrag bei Wikipedia geschrieben?

Nein, das ist Europas zweiter von zwei JS350. Zusätzlich gibt es 35 Fahrzeuge mit dem 4,5L V8, die in 2006 zur Fussball-WM nach Deutschland kamen, und danach in ganz Europa versteigert wurden. Das macht meinen Wagen zu dem einzigen mir bekannten Fahrzeug der ersten Generation Equus, das neu verkauft wurde. MOBIS und die WM-Fahrzeuge sind noch mehr in Sondersituationen als mein Wagen. Die Geschichte des Fahrzeugs macht für mich einen Grossteil des Wertes aus, ich bin mir aber natürlich dessen bewusst, dass der Standardgeschmack Käfer/Mercedes/Amazon/Mustang von so einem Fahrzeug unangefechtet bleibt. Anbei mal ein Zeitungsartikel über mein Auto von 2011, mit Übersetzung in der .txt-Datei.

Lieb Gruss

Oli

Ok, entweder Textdatei oder Bild... :D Dann eben in zwei Beiträgen.

Dn2011-noskilt

Moin,

Meinen letzten Klassiker, Mustang von 1968, habe ich nach drei Jahren Haltedauer wieder verkauft.

Ich kaufte ihn kurz nach der Geburt meines ersten Sohnes. Das kam bei meiner Frau „nicht so gut“ an.

Dann kam der zweite Sohn.

Neben Familie und Arbeit war kaum Zeit für den Mustang. Auch wenn ich nicht viel dran schrauben musste. Selbst für das Fahren war nicht viel Zeit oder Verständnis seitens der besseren Hälfte da.

Der Mustang war das „fünfte Rad am Wagen“ und belastete irgendwann mehr als das er (mir) gut tat.

Da fiel mir die Entscheidung ihn wieder zu verkaufen relativ leicht.

Bereut habe ich den Verkauf vor mittlerweile fast dreieinhalb Jahren nicht.

Gerne stöbere ich zwar wieder durch die üblichen Verkaufsportale, habe jedoch seit dem Verkauf auch nicht mehr das Gefühl des „Habenwollens“ gehabt - naja, fast nie mehr. Gelegentlich schon, jedoch nicht nachhaltig.

Ach, schaun’ wir mal, was die Zukunft bringt...

Beste Grüße,

Michael

Der "Fürsorgebedarf" nervt mich überhaupt nicht, das macht Spaß und ich fahre ja auch 5-7000 km damit. Was mich tierisch nervt, ist die Tatsache, daß man hier in München weit und breit keinen gescheiten Schrauber-Raum bekommt. Und somit den ganzen Winter automäßig untätig sein muß.

Garage oder Halle sollte man schon haben, auch allein zum Abstellen den Youngtimers oder Oldies.

Ohne würde ich mir sowas nicht antun.

Und jedes mal für irgendwas in die Werkstatt wäre mir zu kostenintensiv.

Kann ich nachvollziehen, meine Garage ist für einen Käfer gebaut. Kriege gerade so den Leaf rein, mit dem Centennial geht da gar nichts. Der steht also auch den ganzen Winter draußen.

Lieb Gruß

Oli

Der verlinkte Bursche würde mich jedenfalls nie nerven!

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../1702549918-276-2765

Der dürfte gleich nach der Produktion mal um die 10.000 Mark gekostet haben.

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