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WARNUNG vor Öl-Ablass-Schrauben aus Alu

Wollte hier einmal warnen vor den günstig angebotenen Öl-Ablass-Schrauben aus Alu.

Ich brauchte eine M12x1.5 für eine Honda CBR-900, aber das gleiche Gewinde haben auch x andere Modelle, Hersteller und PKW-Motoren.

Dieses Teil hat einen magnetischen Stift, der Eisenabrieb im Öl festhalten soll, zudem eine Bohrung, wo man für Rennsport eine Plombe anbringen könnte (soll Stürze anderer Biker durch Ölverlust vermeiden).

Vorsichtshalber fragte ich den Händler, ob das für die original (Stahl-) Schraube genannte Drehmoment von 30 Nm hier auch gilt - ja, das wurde bestätigt.

ABER dann beim Anziehen zeigte sich, dass das Gewinde schon bei 25 Nm durchdreht.

Das Foto zeigt, wie es am Schaft abgerissen ist.

Nicht verwunderlich, da die Wandstärke durch die Bohrung für den Magnetstift reduziert wird.

Und die 30 Nm braucht es auch, um die Alu-Dichtscheibe wirksam anzupressen.

Also das ist eine FEHLKONSTRUKTION der guten Techniker-Kollegen aus Fernost.

Und die Gefahr besteht, neben Ölverlust > Motorschaden bei Bikern auch:

> Sturz, wenn das Öl ans Rad spritzt - da reichen auch ein paar Tropfen.

Ablass-Schraube Riss
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31 Antworten

Bei dem Wort "günstig" sollte man bei einem solchen Teil schon hellhörig werden. Die Teile werden bewußt über den Preis verkauft und nicht über die Qualität. So etwas legen sich auch nur Händler ins Regal, die vom Thema nicht wirklich Ahnung haben.

Das Anzugswerkzeug war wohl auch vom Krabbeltisch?

Exakt ! Wenn ich mir den Sechskant anschaue entsteht der Eindruck als wären da weit mehr als die 30 Nm im Spiel gewesen .

Ist immer die Frage, was für ein Material (AL Legierung) es ist und wie sie behandelt worden ist. Ich verwende M18 x 1,5 Aluschraube. Werden mit 50Nm angezogen. Aber die sind eloxiert. Eine 4.6 Stahlschraube gibt auch schnell nach, wenn man sie wie eine 8.8 anzieht.

4,6er Güte findet man vermutlich nur in der Gartenabteilung/Baumarkt und nicht an Fahrzeugen?

Kommt drauf an, von wem man das Fahrzeug gekauft hat.

Er hat wohl ne neue reingedreht, was hat hier also der verkäufer des Fahrzeugs mit der schraube zutun?

Da hat der Händler keine Ahnung gehabt und dich falsch beraten. Aluschrauben haben ein viel geringeres Anzugmoment als Stahlschrauben bei gleichem Gewinde, da das Alugewinde wesentlich weniger Reibung hat. Der Anpressdruck der Schraube ist dann gleich, der hat so gesehen nur temporär mit dem Drehmoment zu tun. Da hätten 15 -20 NM gereicht und wenn die Schraube dann noch aus einer minderwertigen Legierung gefertigt wurde, ist das Ergebnis nicht überraschend.

Learning by doing. :D

Zugfestigkeit von Alu ist nicht gleich der von Stahl. Hätte einem klar sein dürfen.

solange der Cu oder Al Dichtring nicht dicht gepresst ist, ist es nicht genug angezogen !

Außerdem kommt es auf das Werkzeug an, ob der Schraubenkopf Druckstellen bekommt.

Aluminium kann je nach Legierung eine Wärmebehandlung zur Steigerung der Festigkeit bekommen.

Da kann auch mal was schiefgehen.

unter dem Strich: es kann schiefgehen und das war hier der Fall.

Für alle die den Fehler beim Anwender suchen: Ihr seid schuld, wenn es keine solchen Hinweise mehr gibt und dann ist Euch zu wünschen, dass ...

Dann muß man halt den entsprechenden Dichtring nehmen. Gibt auch weiche Aludichtringe, welche bei M10 x1,5 Stahlschrauben bei 30 Nm sich fast komplett rausrücken, und andere verformen sich erst bei 30Nm.

Es kommt auf die Kombination an. Aber das ist ein Problem mit zu Ende denken, was heute öfters auftritt. Der Händler sollte sowas wissen und beachten!! Sonst halt unzufriedene Kunden!!

Zitat:

Also das ist eine FEHLKONSTRUKTION der guten Techniker-Kollegen aus Fernost.

Nein das kommt davon wenn man diese mit Gewalt abdreht.

Anzugsdrehmoment solcher Alu schrauben:

Man schraubt die schraube mit der Hand ins Gewinde bis es nicht mehr weiter geht. Dann mit der einfachen Ratsche sanft aus dem Handgelenk anziehen.

So sollte das später aussehen:

https://www.ronge-motorsport.de/.../20230321_110706.jpg

"" Schau dir die bereits feste Schraube an, da sind keine Druckstellen vom Werkzeug sichtbar"

Dagegen sieht deine Alu schraube aus als hätte man sie mit einem Schlagschrauber angezogen.

https://img.motor-talk.de/Klxyo2x5nyhvHwa7.59.jpg

Zitat:

solange der Cu oder Al Dichtring nicht dicht gepresst ist, ist es nicht genug angezogen !

Hier wird kein Kupfer oder Alu gespresst.

https://www.ronge-motorsport.de/.../Ronge_Oel_Ablass_Schraube.jpg

Leute gibts, die gibts garnicht.

Müsste aber einem Dipl Ing doch so komisch vorkommen ,das man sich noch woanders erkundigt ,ob das mit dem Drehmoment stimmt.

Zitat:

@micha23mori schrieb am 21. Dezember 2023 um 20:14:12 Uhr:

Das Anzugswerkzeug war wohl auch vom Krabbeltisch?

Nein, das war eine Wisent Nuss und ein Proxxon Drehmoment-Schlüssel.

Das Material ist offenbar so weich (also vermutlich nicht einmal 6060 Legierung sondern Al 99,x).

Die Macken sind aber nicht das Problem.

Zitat:

@HD-Moos schrieb am 22. Dezember 2023 um 02:04:19 Uhr:

Aluschrauben haben ein viel geringeres Anzugmoment als Stahlschrauben bei gleichem Gewinde, da das Alugewinde wesentlich weniger Reibung hat.

Oha, das höre ich zum ersten Mal.

Bei Edelstahl ist der Reibungs-Unterschied bekannt, es geht da aber nur um ein paar Prozent.

Hast du mal eine Quelle / Tabelle, wo das in Zahlen für Alu benannt ist?

Zitat:

... wenn die Schraube dann noch aus einer minderwertigen Legierung gefertigt wurde, ist das Ergebnis nicht überraschend.

Das angegebene Drehmoment muss einfach zu dem Material passen.

Es ist grundsätzlich auch mit reinem Alu ohne Legierung und Wärmebehandlung möglich, haltbare Verschraubungen zu bekommen.

Zweite Frage ist, welche Kraft die Verschraubung halten muss.

Hier: Genug, um die Dichtscheibe (auf dem Foto nicht sichtbar) so anzudrücken, dass kein Öl mehr durchkommt.

Das Problem war ja hier auch nicht, dass das Gewinde von dem Drehmoment überfordert wurde - dann reissen die Gewindegänge wie Späne ab - sondern dass die Schraube innen am Schaft die Zugkraft nicht aushielt.

Und das dürfte daran liegen, dass der Schaft hohlgebohrt ist, für den Magnetstift.

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