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Warum kann Zweitaktöl für ältere Motoren hilfreich sein !

Harley-Davidson
Themenstarteram 10. Juni 2017 um 12:22

Diese Erklärung habe ich vor vielen Jahren im Internet gefunden als ich Problem nach längeren Standzeit mit Vergasern hatte egal ob Auto oder Motorrad und auch der E 5 Kraftstoff ist nicht

optimal für unsere Vergaser .

1% Zweitaktöl zum Benzin.

Wem nutzt das?

Jedem Oldtimerfahrer + Motorradfahrer mit älteren Krads

Wofür wirbt das?

Den gesunden Menschenverstand

Nämlich statt teurer Wynns oder Liqui Moly Benzin "E10 Schutz Additive"125 Ml = 14 Euro

besser das Zweitaktöl (im Prinzip egal welche Marke, Hauptsache es genügt der Norm API TC

oder TC+) zu benutzen , das zusätzlich in 1% Mischung noch hervorragend reinigt und

Ablagerungen in den Kolbenringnuten entfernt.

Damit unterstützt man wenigstens keinen Additiv-Scharlatan.

Nun aber zu den Risiken von E10.

Ethanol weist aufgrund seiner chemischen Eigenschaften gewiss Risiken als Kraftstoff auf. Dies

kann aufgrund der wissenschaftlichen Literatur einfach vorausgesagt werden. Doch welche

Risiken sind real vorhanden und welche sind akut oder nur latent nennenswert? Dies ist zum

Ersten mal von der Menge des Ethanols im Kraftstoff abhängig. Bei der Nutzung eher niedriger

Ethanolgemische sind einige Risiken eher zu vernachlässigen, als bei der Nutzung sehr hoher

Ethanolmischungen oder gar einer reinen Ethanolnutzung.

Korrosionsrisiken können an zwei Stellen auftreten. Zum einen ist die Mischbarkeit von Ethanol

mit Wasser ein Problemfeld, welches auftritt, wenn sehr hohe Ethanolanteile getankt werden. Mit

dem Ethanolanteil steigt auch der Wasseranteil, welcher transportiert werden kann an. Dies

transportiert Wasser in Bereiche des Fahrzeuges, wo dieses normalerweise nicht hinkommen

würde, da Wasser im Allgemeinen nicht mit Benzin mischbar ist. An solchen Stellen könnte es

durch die Ausbildung von wässrigen Lokalelementen z.B. zur Korrosion von Tanks oder

Leitungen durch Redoxreaktionen kommen, besonders gefährdet erscheinen hierbei Bereiche an

denen unterschiedliche Materialien Aufeinanderstoßen. Bei Fahrzeugen die werksseitig für den

Betrieb mit hohen Ethanolgehalten konzipiert sind, wird zu diesem Zweck ein elektrischer

Korrosionsschutz verbaut.

Zeigt mir bitte einmal einen solchen an einer Giulia oder einem Alfa Montreal.

Bei Oldtimern bleibt uns also nur der chemische Weg über einen Kraftstoffzusatz diese

potentielle Agressivität im Benzin effektiv zu bekämpfen. Experten von Bosch schlagen darum

1% Zweitaktöl im Kraftstoff vor, dessen Additive dieses bewirken sollen. Täten sie es nicht,

ältere hochbelastete Viertakter stürben 2011 den Massentod.

Ein weiteres Korrosionspotential bietet die Säure-Base-Reaktivität des Ethanols mit unedlen

Metallen wie z.B. Magnesium und Aluminium. Beides sind heutzutage geschätzte Werkstoffe im

Fahrzeug, sowie im Motorenbau und kommen an vielen Stellen im Fahrzeug zum Einsatz und

dabei auch in Kontakt mit dem verwendeten Kraftstoff. Beide Metalle sind in der Lage unter

Wasserstofffreisetzung mit dem Ethanol zum jeweiligen Metall-Ethanolat zu reagieren. Die

Reaktionsprodukte dieser Reaktion sind zum Teil im Kraftstoff löslich und werden so

abtransportiert („scheinbares Auflösen des Bauteiles“) oder verändern Ihre Materialeigenschaften

erheblich, so dass die Betriebssicherheit nicht mehr gegeben ist. Da dieser Prozess nach

chemischer Normierung thermodynamisch sinnvoll ist, findet dieser Prozess auch grundlegend

immer statt. Trotzdem bedeutet dies, wie uns die Geschichte ja zeigt, bei weitem nicht dass sich

ein Aluminiummotor sofort auflöst. Dies liegt an den Eigenschaften des Aluminiums, welches

sich bei Kontakt mit Luft und Wasser sofort selbst passiviert und mit einer Schicht aus

Aluminiumoxid überzieht. Dies stellt zwar keinen absoluten Korrosionsschutz dar, verlangsamt

aber jegliche chemische Reaktion zwischen Aluminium im Motor und dem im Kraftstoff

befindlichen Ethanol. Eine mechanische Beschädigung bei Vergasern kann die

Materialverträglichkeit zwischen einem ethanolhaltige Kraftstoff eher schnell sein. In d. Physik

u. Chemie bezeichnet man eine Reaktion unter diesen Vorraussetzungen als „thermodynamisch

favorisiert“ aber „kinetisch gehemmt“. Das heißt praktisch, diese Reaktion wird ablaufen, aber

sie wird dafür eine evtl. längere Zeit benötigen, solange die Kinetik nicht durch einen anderen

Faktor verändert wird.

Für einen solchen Faktor gibt es auch einen praktischen Fall. Viele Fahrzeuge verschiedener

Hersteller, welche eine Benzindirekteinspritzung verbaut haben und eine Hochdruckpumpe von

Bosch verbaut haben, erhalten aus diesem Grund keine Freigabe für den kommenden E10

Kraftstoff. Durch die hohen Drücke (Bedenkt bitte die Spica Einspritzung!)

wird die Reaktivität von Ethanol stark gesteigert, so daß d. Kinetik d. Reaktion beschleunigt

wird. Bei diesen Pumpen konnte Bosch Korrosionserscheinungen an

Aluminiumverschraubungen feststellen.

Das Risiko von Korrosion an Aluminiumteilen nur rel. groß. Die Passivierung des Aluminiums

dürfte im Normalfall für einen ausreichenden Schutz vor Korrosion sorgen (nicht Vergaser).

Diese Aussage ist jedoch nur für den kommenden E10 Kraftstoff an moderneren Fahrzeugen gut

abzuschätzen, bei sehr hohen Ethanolgehalten od. alten Motormaterialien

(Zinkdruckgussgehäuse von alten Solex-Weber- od.er Dellorto-Vergasern) können weitere

Effekte auftreten.

Die Gefahr von „Korrosion“ v. Kunststoff- und Gummiteilen beruht meist auf

Unverträglichkeiten zwischen dem Kunststoff od. Bestandteilen des Werkstoffes u. dem Ethanol.

Bei einigen Kunststoffen kann Ethanol sich zwischen die Polymerketten schieben und diese

„Auflockern“. Dieser Prozess würde dazu führen, dass Ethanol austreten könnte bzw. die

Dichtung durchdringen bzw. verformen könnte. Bei Polymeren mit geringer kovalenter

Vernetzung können einzelne Polymere herausgelöst werden. Das Werkstück würde sich auflösen.

Als wesentlicher Punkt erscheint hier die Fähigkeit von Ethanol zu sein, spezielle Weichmacher

u. Stabilisatoren aus dem Kunststoff (Gummi) herauszulösen u. so die Materialeigenschaften des

Werkstückes zu verändern. Ein solches Kunststoffteil würde z.B. seine Flexibilität verlieren u. es

bestünde das Risiko z.B. eines Bruchs oder Risses. An dieser Stelle sind zwei Faktoren zu

beachten. Der Erste ist ebenfalls wieder die Frage der Kinetik. Ein solcher Prozess läuft in den

meisten Fällen evtl. sofort ab oder über eine lange Zeit. Der Zweite ist die Produktion. Diese

Schläuche werden von Zulieferern gefertigt, welche oftmals nicht nur für Autohersteller tätig

sind, sondern die auch andere Unternehmen mit Ihren Produkten beliefern. Daher bestehen an

dieser Stelle zumindest bei der Verwendung von E10 Kraftstoffen vielleicht Chancen, dass die

meisten modernen Kunststoffe auch an dieser Stelle eine ausreichend gute Resistenz mitbringen.

Besteht also ein Korrosionrisiko? Die Frage ist grundsätzlich mit "Ja" zu beantworten.

Einschränkend ist hierbei aber anzumerken, dass diese Prozesse bei den meisten nicht sehr alten

Fahrzeugen längere Zeit benötigen können. Bei Oldtimern ist jedoch eine Prognose schwierig.

Die Zeit wird es zeigen.

Wer kein Risiko eingehen will benutze prophylaktisch 1% Zweitaktöl im Benzin, dessen

Additive die schädlichen Einflüsse weitestgehend von den empfindlichen Materialien fernhalten

bzw. entstehende Säuren neutalisieren. Da Zweitaktöl diese Aufgaben in einem Zweitaktmotor

als einziges flüssiges Schutzmedium noch wesentlich intensiver

übernehmen muß, kann es in einem hochbelasteten 4-Takt Oldtimermotor keinesfalls nutzlos

sein.

Risiken eines Motorschadens:

Auch dies wird von vielen E10 Gegnern stark propagiert, daher versuche Ich auch dies zu

beleuchten. Eines der Probleme von Ethanol als Kraftstoff ist, dass es für die „stöchiometrische

Verbrennung“ eine andere Mischung von Kraftstoff und Luft benötigt, als Benzin. Der Grund

dafür ist, dass Ethanol selbst bereits Sauerstoff enthält und als Molekül wesentlich kleiner ist.

Sofern ein Fahrzeug die Einspritzmengen nicht entsprechend erhöhen kann, weil Einspritzdüse

oder Einspritzzeiten zu klein sind, dann kann es zu einer mageren Verbrennung kommen, welche

wesentlich heißer abläuft, als die stöchiometrische Verbrennung. Diese hohen Temperaturen

können den Brennraum, die Zündkerze und/oder die Ventile schädigen bzw. zerstören. Bei der

Verwendung von E10 als Kraftstoff ist dies jedoch nur bei sehr wenigen neuen Fahrzeugen zu

befürchten, da fast alle Fahrzeuge einen entsprechenden Regelbereich haben müssten. Bei älteren

Fahrzeugen mit Vergasern oder mechanisch geregelten Einspritzanlagen bestünde eventuell eine

Gefahr bei einer grundlegend bereits mager gewählten Einstellung. Hier würde aber ein leichtes

Anfetten des Gemisches durch eine Werkstatt mit Abgastester bereits schnell und einfach

Abhilfe schaffen. 1% Zweitaktöl reichert das Gemisch etwas an, so dass dieses eventuell den

Abmagerungseffekt kompensieren kann. Eine Messung des Abgases unter Vollast bringt hier

Klarheit.

Ein weiteres Risiko stellt die hohe Zündtemperatur von Ethanol im Vergleich zu Benzin dar. Die

Zündtemperatur von Ethanol beträgt rund 425°C, wogegen die Zündtemperatur von Benzin

zwischen 200 und 300°C liegt. Ein höherer Anteil an Ethanol steigert also die

Verbrennungstemperatur im Motor. Entscheidend für die Haltbarkeit eines Motors ist die

Temperatur direkt bei Zündung an der Zündkerze, sowie die Temperatur des Abgases, wenn es

das Auslassventil passiert. Sowohl ein Abschmelzen der Zündelektrode, wie auch eine

Beschädigung des Auslassventils können teure Reparaturen nach sich ziehen...

Beste Antwort im Thema

Vom Scrollen habe ich jetzt doch glatt eine offene Wunde am Zeigefinger...:D

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Vom Scrollen habe ich jetzt doch glatt eine offene Wunde am Zeigefinger...:D

Ach du Scheisse , ein Kraftstoffayatollah ...

Kannste erheblich abkürzen... kipps rein oder lass es.... :D

Uli wird sicher auch eine Antwort dazu haben.

aschefrei + raucharm sollte es sein.

Kenne es eher aus dem Diesel Pkw Bereich.

1:100 - 1:150 um die Hochdruckeinspritzpumpe zu schmieren.

Das Zweitaktöl könnte im Viertakter Verbrennungsrückstände erzeugen. Das Ethanol im E10 senkt geringfügig die Leistung (infolge geringerem Brennwert des Alkohols), deshalb ein geringer Mehrverbrauch. Ansonsten bringt es keine Nachteile, wenn man nicht mit einer E10 Tankfüllung überwintern will (Ethanol ist hygroskopisch) und der Hersteller wg. der Dichtungen keine Bedenken hat.

Ich befolge den Tipp von Uwe trotzdem nach der nächsten Einwinterung!

Versuch macht kluch!:)

Schaden wird eine Tankfüllung mit einem Prozent Zweitaktöl auch nicht,

und die Verbrennungsrückstände werden auch wieder verbrennen.;)

Zitat:

@airforce1 schrieb am 10. Juni 2017 um 19:26:53 Uhr:

aschefrei + raucharm sollte es sein.

Kenne es eher aus dem Diesel Pkw Bereich.

1:100 - 1:150 um die Hochdruckeinspritzpumpe zu schmieren.

Und alles klar in Frankreich? ;)

In einem Punkt irrt der TE: die Zündtemperatur von Ethanol ist in der Tat höher, als die der niedrig siedenden Komponenten von Benzin, aber die Verbrennungstemperatur selbst ist sehr viel niedriger. Das liegt u.a. am niedrigeren Heizwert von Ethanol.

In einigen Punkten wirkt das 2T-Öl gegen die ungünstigen Eigenschaften von E10/E5, leider nicht gegen alle. Sicherer ist es, ethanolfreie Kraftstoffsorten zu tanken.Teurer zwar, aber man ist auf der sicheren Seite.

re

am 11. Juni 2017 um 4:54

Hi,

das scheint mir doch recht akademisch zu sein.

Ich tanke den Bock im Herbst auf, macnhaml auch nicht, und stelle ihn dann 5 Monate ab.

10x Kicken und er springt an.

Meine Vespa 2-Takt hatte ich einmal 15 und 1x 2 Jahre stehen. Etwas frisches Benzin aufgefüllt, 4x treten - angesprungen.

Einfach Super 95 tanken, a und an mal fahren und fertig.

Wir sprechen hier schließlich nicht von einem 1970er Ferrari mit 6 Doppelvergasern.

HC

Themenstarteram 11. Juni 2017 um 19:47

(Sicherer ist es, ethanolfreie Kraftstoffsorten zu tanken.Teurer zwar, aber man ist auf der sichern Seite.)

 

 

Das Märchen vom" Bio-Ether" ETBE .

Auch Ether ist hygroskopische und den Microbakterien ist es egal unter welcher Bezeichnung sie ihr Werk verrichten.

Ether oder Ethanolfreie Kraftstoffe

stehen an den Tankstellen nicht zur

Verfügung.

 

 

 

ETBE ist nicht mit Wasser mischbar, ca 1% davon lässt sich in Wasser lösen, da von Hygroskopie zu sprechen ist doch weit aus dem Fenster gelehnt.

Ethanol hingegen lässt sich in jedem beliebigen Verhältnis mit Wasser mischen. Hochprozentige Ethanol-Wasser-Gemische sind in der Tat hygroskopisch. Da Benzin fürderhin kein Wasser enthält, kann E10 oder E5 als hochprozentig angesehen werden.

re

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