Warum Ölstand prüfen?
Habe gestern auf dem Weg nach Hause die Meldung bekommen, dass ich den Motorölstand prüfen sollte.
Heute habe ich ihn bei kaltem Motor geprüft und der Ölstand ist genau zwischen max. und min. jetzt stellt sich mir die Frage ob das normal ist und ob ich zwingend Öl nachfüllen muss. Sollte diese Warnung nicht erst bei min. angezeigt werden? Es ist ein CLC 230.
Vielen Dank für die Hilfe.
Gruß Jan
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von phoenix84
Den Ölstand sollte man bei noch warmen Motor (ca. 10 Minuten nach dem Abstellen) prüfen. Mach das doch einfach nochmal
Normalerweise prüft man den Motorölstand bei
- waagerecht stehendem Fahrzeug
- frühestens (!) 5 Minuten nach Abstellen des Fahrzeugs.
Dabei spricht nichts dagegen, dass das Fahrzeug auch 10 Stunden oder 10 Tage abgestellt sein kann.
Man kann den korrekten Ölstand also auch bei bei kaltem Motor messen (zumindest hat dies die letzten 100 Jahre so funktioniert ).
Hintergrund:
im gerade abgestellten Motor befindet sich viel Öl an den Schmierstellen, das erst in die Ölwanne zurücktropfen muss, damit man ein realistisches Bild der Füllmenge erhält.
Ist der Motor lange in Betrieb gewesen, ist das zurücktropfende Öl heiß und tropft schnell. War der Motor nur kurz gestartet worden, ist das zurücktropfende Öl gerade im Winter noch sehr kalt und tropft langsam.
Selbstverständlich, und dies nur am Rande, ist eine erwärmte Flüssigkeit voluminöser, als eine kalte, d.h. bei vollständig in die Ölwanne abgetropftem warmem Öl erhält man eine geringfügig höhere Anzeige, als bei eiskaltem Motoröl.
Das löst aber nicht das Problem des Fragers, da er ja bei kaltem Zustand eine ausreichende Ölmenge gemessen hat (stand das Fahrzeug wirklich waagerecht?)
Zwischen MIN und MAX des Ölmessstabs liegen ca 2 Liter Differenz. Steht, bei korrekter Messung, der Ölstand mittig zwischen den 2 Markierungen, sollte also 1 Liter mehr drin sein, als mindestens erforderlich.
Und nun ein dickes ABER:
Bei Fahrzeugen, die überwiegend im Kurzstreckenverkehr bewegt werden, wird das Motoröl nicht soooo heiß, dass sich normale Beimengungen von Kondenswasser und Kraftstoff verbrennen. Folglich kann ein höherer Ölstand angezeigt werden, da es sich um eine verdünnte Ölmenge handelt.
Also, mein Tipp:
1/2 Liter Öl nachfüllen. Dann den Motor über eine längere Strecke gut warmfahren. Dann das Fahrzeug waagerecht abstellen. Und nun bleibt es Dir überlassen, ob Du nach 6 Minuten oder nach 2 Tagen Standzeit messen willst: Du solltest dann in jedem Fall ein realistisches Bild der Ölmenge erhalten.
Möchtest Du das nicht, so würde ich, wenn Deine Messung wirklich korrekt war, mal mit der Werkstatt Kontakt aufnehmen.
Die Betriebsanleitung behandelt das Thema auf den Seiten 217 - 218.
Gruß
k.
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43 Antworten
Den Ölstand sollte man bei noch warmen Motor (ca. 10 Minuten nach dem Abstellen) prüfen. Mach das doch einfach nochmal
Zitat:
Original geschrieben von phoenix84
Den Ölstand sollte man bei noch warmen Motor (ca. 10 Minuten nach dem Abstellen) prüfen. Mach das doch einfach nochmal
Normalerweise prüft man den Motorölstand bei
- waagerecht stehendem Fahrzeug
- frühestens (!) 5 Minuten nach Abstellen des Fahrzeugs.
Dabei spricht nichts dagegen, dass das Fahrzeug auch 10 Stunden oder 10 Tage abgestellt sein kann.
Man kann den korrekten Ölstand also auch bei bei kaltem Motor messen (zumindest hat dies die letzten 100 Jahre so funktioniert ).
Hintergrund:
im gerade abgestellten Motor befindet sich viel Öl an den Schmierstellen, das erst in die Ölwanne zurücktropfen muss, damit man ein realistisches Bild der Füllmenge erhält.
Ist der Motor lange in Betrieb gewesen, ist das zurücktropfende Öl heiß und tropft schnell. War der Motor nur kurz gestartet worden, ist das zurücktropfende Öl gerade im Winter noch sehr kalt und tropft langsam.
Selbstverständlich, und dies nur am Rande, ist eine erwärmte Flüssigkeit voluminöser, als eine kalte, d.h. bei vollständig in die Ölwanne abgetropftem warmem Öl erhält man eine geringfügig höhere Anzeige, als bei eiskaltem Motoröl.
Das löst aber nicht das Problem des Fragers, da er ja bei kaltem Zustand eine ausreichende Ölmenge gemessen hat (stand das Fahrzeug wirklich waagerecht?)
Zwischen MIN und MAX des Ölmessstabs liegen ca 2 Liter Differenz. Steht, bei korrekter Messung, der Ölstand mittig zwischen den 2 Markierungen, sollte also 1 Liter mehr drin sein, als mindestens erforderlich.
Und nun ein dickes ABER:
Bei Fahrzeugen, die überwiegend im Kurzstreckenverkehr bewegt werden, wird das Motoröl nicht soooo heiß, dass sich normale Beimengungen von Kondenswasser und Kraftstoff verbrennen. Folglich kann ein höherer Ölstand angezeigt werden, da es sich um eine verdünnte Ölmenge handelt.
Also, mein Tipp:
1/2 Liter Öl nachfüllen. Dann den Motor über eine längere Strecke gut warmfahren. Dann das Fahrzeug waagerecht abstellen. Und nun bleibt es Dir überlassen, ob Du nach 6 Minuten oder nach 2 Tagen Standzeit messen willst: Du solltest dann in jedem Fall ein realistisches Bild der Ölmenge erhalten.
Möchtest Du das nicht, so würde ich, wenn Deine Messung wirklich korrekt war, mal mit der Werkstatt Kontakt aufnehmen.
Die Betriebsanleitung behandelt das Thema auf den Seiten 217 - 218.
Gruß
k.
Es ist schon wichtig wann man den Ölstand prüft, und zwar bei betriebswarmen Motor ca 5min nach dem abstellen, wenn der etwas länger steht mach das nichts, über Nacht kann aber z.B. der Ölfilter leerlaufen was das Ergebniss verfälscht (es wird mehr gemessen).
Genau, ist schon wichtig, unter nahezu Betriebsbedingungen zu messen. Bei mir zeigt er z.B. wenn das Auto ein paar Tage stand um einiges mehr an als wenn ich nach wenigen Minuten oder Stunden messe. Dass der Wagen waagrecht stand habe ich jetzt einfach mal angenommen. Und selbst wenn das Öl verdünnt sein sollte, misst der Sensor ja auch die verdünnte Menge, sollte sich also auch nicht melden wenn die manuelle Messung gestimmt hat.
Also ich mess immer bei kaltem Zustand!
Bei der Inspektion wurden 5,5l nachgefüllt. Lt. Peilstab lag der Stand genau zw. min und max in der Mitte.
Nun bin nach 5 TKm knapp bei 40 % des Peilstabes.
Habe früher öfters bei warmem Motor gemessen und immer andere Ergebnis erhalten. Jetzt bei kaltem Motor ist das exakt. Das mit dem austropfenden Ölfilter hör ich allerdings jetzt zum ersten Mal. Ist das wirklich so ernst?
Eine Messung bei kaltem Motor führt grundsätzlich zu falschen Ergebnissen (es sei denn der Hersteller schreibt es so vor).
Normalerweise wird man bei kaltem Motor weniger messen, da sich das Öl ausdehnt wenn es warm ist, füllt man bei kaltem Motor auf max ist es zuviel wenn der Motor betriebswarm ist. Man kann durchaus kalt messen wenn man dies berücksichtigt. Wenn das Fzg. schon längere Zeit steht kann es vorkommen dass man zuviel misst, das kommt durch das angesprochene auslaufen des Filters. Der Einfluss dieses Umstandes ist nicht überall gleich groß, z.B. Größe des Filters sowie dessen Anordnung und Konstruktion.
Vielen Dank schonmal für die ausführlichen Antworten, hat mir schon geholfen.
Das Auto stand waagerecht aber dafür auch schon 1 1/2 Tage.
ich geh mal davon aus, dass ca.18 Kilmoter noch fast Kurzstrecke sind das sind 20min. fahrt.
Ich werde nochmal bei warmen Motor messen und ggf. 0,5 Liter nachfüllen.
Vielen Dank für die Hilfe.
Gruß Jan
Zitat:
Original geschrieben von farmer1
Eine Messung bei kaltem Motor führt grundsätzlich zu falschen Ergebnissen (es sei denn der Hersteller schreibt es so vor).
Normalerweise wird man bei kaltem Motor weniger messen, da sich das Öl ausdehnt wenn es warm ist, füllt man bei kaltem Motor auf max ist es zuviel wenn der Motor betriebswarm ist. Man kann durchaus kalt messen wenn man dies berücksichtigt. Wenn das Fzg. schon längere Zeit steht kann es vorkommen dass man zuviel misst, das kommt durch das angesprochene auslaufen des Filters. Der Einfluss dieses Umstandes ist nicht überall gleich groß, z.B. Größe des Filters sowie dessen Anordnung und Konstruktion.
... zur Ölausdehnung:
- im Betrieb liegt die Öltemperatur um die 100 Grad Celsius (Wassertemperatur bei 90);
- nehmen wir an, daß der Stand bei 10 Grad Celsius gemessen wird - also nach mehrstündigem Abkühlen;
- der Dehnungskoeffizient des öles liegt gewönlich bei 0.0003/Grad Celsius;
- also ist die Ausdehnung (100-10)x0.0003 = 0.027,das heißt 2,7
Prozent...
- ... also von Deinen 5 Liter, sind (nur) 0,135
Liter auf den Einfluß der Temperatur zurückzuführen.
Gruß
jpr
Bei meinem z.B. sind's dann allerdings schon ca. 0,24l Unterschied, das macht schon was aus wenn der Ölstand nahe an den Limits ist.
Spannende Sache, das mit dem unbedingt-Ölmessen-bei-warmem Motor. Ist dies ein W204-spezifisches Phänomen, denn in der mir bekannten Kfz-Literatur habe ich davon nie etwas gelesen. Würde mich, und dies jetzt wirklich ganz seriös, interessieren, da ich sehr viel mit Motoren zu tun habe: Gibt's dazu Fachquellen?
Übrigens: aus dem "Jetzt helfe ich mir selbst" - Buch für den W202 :
"Nach dem Abstellen des vorher warm gefahrenen Motors mindestens 5 Minuten warten, damit alles Öl in die Ölwanne abtropfen kann. Besser ist die Kontrolle vor dem ersten Start bei kaltem Motor.......... Wenn Sie den Ölverbrauch exakt messen wollen, muß der Wagen jeweils auf einer absolut waagrechten Stelle stehen und der Motor mindestens 5 Minuten stillstehen. Am einfachsten geht das vor dem ersten Start. Dann wird der Ölstand ganz genau angezeigt, da über Nacht alles Öl in die Ölwanne zurückgesickert ist. "
Aber, wie gesagt: auch beim W204 erzählt die BA nichts davon, tunlichst nur bei warmem Motor zu messen.
Und nochmal zum Thema Ölverdünnung, falls dies noch nicht verstanden wurde:
Wenn ich nach regelmäßiger Kurzstreckenfahrt den Ölstand messe, kann (!) ich ein verdünntes Öl haben, das durch Kondensate angereichert ist. Das Ergebnis des Messtabes wäre also noch o.k.. Fahre ich dann mal etwas länger / weiter, erwärmt sich der Motor mehr (Nochmal zur Erinnerung: Wassertemperaturanzeige ist nicht gleich Öltemperatur) so dass das Kondensat "verdampft", d.h. ich habe jetzt nur noch das reine Motoröl und damit von der Füllmenge her weniger, als vorher, da ich das verdünnte Öl gemessen habe. Somit kann mein Ölmengenmesssensor ansprechen.
Das Kondensat verdampft, dies als Faustregel, bei Öltemperaturen über 100 Grad nach ca. einer halben Stunde vollständig.
Also, Jan: Dein Ansatz ist schon richtig.
Gruß
k.
Der Ölstand wird bei betriebswarmen Motor gemessen, es ist halt so, ausser der Hersteller schreibt was anderes vor.
Das ist Stoff aus dem 1 Lehrjahr.
Früher stand das auch in den Betriebsanleitungen.
Mal ne Frage:
Wo ist der Unterschied, wenn ich 10 min nach Abstellen des Motors warte oder ob ich mit kaltem Motor messe. Klar dehnt sich das Öl aus. Wenn ich in der Skala bin, dann reicht das doch. Klar nicht auf max. auffüllen bei kalten Motor. Aber in 10 min tropft doch der Ölfilter bestimmt auch komplett aus ???
Tatsache ist, dass ich bei kaltem Motor immer ein gleiches Ergebnis habe. Bei warmem Motor hab ich ab und zu wirklich Abweichungen.
Ich achte auch, dass nicht der Stand max ist oder auch nicht min. Im Mittelfeld ist alles in Ordnung. Und beim Nachfüllen würd ich nie auf einmal einen kompletten Liter reinfüllen, sondern nur stückweise.
Gruß
Das mit dem Ölfilter würde ich nicht so hoch bewerten.
Bei einem gut konstruierten Motor hat der Ölfilter eine Einbaulage, die verhindert, dass er leerläuft.
Grund: Beim Start des Motors würde die Ölpumpe erstmal das Filtergehäuse vollpumpen. Dies dauert eine gewisse Zeit und das Öl fehlt in diesem Moment an den Stellen, wo es wirklich gebraucht wird.
Außerdem würden beim Leerlaufen des Filters auch die Partikel in den Ölkreislauf zurücklaufen, die im Filtergehäuse gehalten werden, bzw. die, die nicht fest mit dem Filterpapier verbunden sind. Allein das kann ja wohl nicht erwünscht sein.
Der Dreck soll schließlich im Ölfilter bleiben.
Zurück zum Thema: Vielleicht ist es ja ein ähnliches Problem, wie es die A-Klassen haben. Da wird nämlich in schöner Regelmäßigkeit, vorzugsweise auf Autobahnfahrten, angezeigt: "Ölstand zu hoch". Ist er aber nicht! Das Problem ist der Ölstandssensor und bei MB bekannt. Evtl. hat der W204 ja eine ähnliche Macke. Nur, dass er "zuwenig Öl" anzeigt?
Gruß
Bernd
... am allerbesten: so fahren, daß man nie weder kontrollieren, noch nachfüllen muß. Relativ einfach:
1. den Motor sorgfältig einfahren, auch wenn aus Marketinggründen behauptet wird, daß man es nicht mehr braucht,
2. bis der Motor die Nominaltemperatur erreicht hat (Kühlmittel = 90 Grad Celsius), keine Leistung verlangen: z.B., unter 1800 Upm (bei Diesel), mit geringer Last. Daher läßt man die Metallteile (und hauptsächlich Kolben und Gehaüse) ihre Nominaldimensionen erreichen. Die Metalteile sind aus unterschiedlichen Legierungen hergestellet, deren unterschiedlichen Dehnungsfaktoren dafür sorgen, daß unter Nominaltemperatur mehr Reibung /Verschleiß entsteht. Wo Verschleiß vorkommt, entstehen sinngemâß "Lücken" wo das das Schmiermittel (=Öl) eben leichter durchfließt.
3. Eine Bemerkung: wenn der Motor einmal¨angefangen hat, öl zu verbrauchen, ist est freilich nicht mehr nachzuholen. Wo Verschleiß entstanden ist - denn im Endeffekt geht es nur darum - ist der Zug vorbei.
4. Noch ein kleiner Beispiel, bezogen aus dem Extremfall: wenn Rennautos gestartet werden, wird 1. das Kühlmittel in der Box durchgejagt, ca. 20 Minuten lang, ohne daß der Motor laüft. Er wird nur gestarted wenn die Temperatur etwas über Nominal steht. Dann, wird das Getriebe gewärmt - ohne daß die Räder den Boden berühren. Am Ende wird auf die Strecke gefahren - auch wenn der Motor 15 Minuten lang abgestellt wird, sinkt die Temperatur nur ungefähr auf Nominal...
5. Und im Fall du Flieger bist: würdest Du dein Flugzeug in die Luft heben, bevor dein Motor die Nominaltemperatur erreicht hat ?
6. Schließlich sind wir ja aber nur Amateure - und gute Consumers. Wir fahren nicht mehr ein, wir strapazieren die Motoren, wir brauchen teures Öl , zur großen Freude der Autohersteller, der Werkstätten und der Öllieferanten. Und der Mitglieder verschiedener Fora...
Bitte entschuldinge Deutschfehler - ist nicht meine Mutter sprache.
Take care
jpr