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Warum schadet das Kurstrecken Ein- und Ausschalten dem Diesel?

Themenstarteram 21. März 2017 um 22:56

Hallo liebe Freunde,

 

Warum schadet das Kurstrecken Ein- und Ausschalten dem Diesel?

 

Ich habe nichts konkretes im Internet gefunden zu dieser Frage, könnt ihr mir evtl. sagen warum das so ist? Mal abgesehen davon, dass es dem DPF schadet. Viele haben was vom Verschleiß geredet, aber wäre das aber dann beim Benziner nicht auch der Fall? Der Diesel hat ja auch etwas Öl im Sprit, das wär ja theoretisch sogar besser als der Benziner.

 

Mit freundlichen Grüßen

Beste Antwort im Thema

Beim Dieselmotor geht es in erster Linie um den Filter. Der verrußt besonders schnell, wenn die Last sich häufig ändert, generell recht niedrig ist und viele Startvorgänge stattfinden. Das Abgas eines Dieselmotors ist sowieso recht kühl im Vergleich zum Ottomotor, hierdurch wird der Abbrand des Rußfilters erschwert. Im Extremfall verstopft er völlig und der Motor läuft nicht mehr oder nur noch im Notlauf. Außerdem gerät durch die Regenerationsversuche bei den meisten Motoren Kraftstoff in das Motoröl, was dessen Viskosität herabsetzt. Dies geschieht auch bei Ottomotoren, dort vermehrt jedoch beim Kaltstart. Deswegen ist ein Ottomotor, entgegen vieler anderer Meinungen, für Kurzstrecken nicht wirklich besser geeignet als ein Dieselmotor mit Rußfilter. Ausgesprochene Kurzstreckenfahrer kaufen sich am besten einen älteren Dieselmotor ohne Rußfilter, am besten auch ohne Turbolader. Das Ding ist dann zwar übicherweise lahm wie ein Tiefseeschwamm und bekommt meist nur eine rote Plakette, aber dafür stören solche Motoren Kurzstrecken gar nicht.

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Beim Dieselmotor geht es in erster Linie um den Filter. Der verrußt besonders schnell, wenn die Last sich häufig ändert, generell recht niedrig ist und viele Startvorgänge stattfinden. Das Abgas eines Dieselmotors ist sowieso recht kühl im Vergleich zum Ottomotor, hierdurch wird der Abbrand des Rußfilters erschwert. Im Extremfall verstopft er völlig und der Motor läuft nicht mehr oder nur noch im Notlauf. Außerdem gerät durch die Regenerationsversuche bei den meisten Motoren Kraftstoff in das Motoröl, was dessen Viskosität herabsetzt. Dies geschieht auch bei Ottomotoren, dort vermehrt jedoch beim Kaltstart. Deswegen ist ein Ottomotor, entgegen vieler anderer Meinungen, für Kurzstrecken nicht wirklich besser geeignet als ein Dieselmotor mit Rußfilter. Ausgesprochene Kurzstreckenfahrer kaufen sich am besten einen älteren Dieselmotor ohne Rußfilter, am besten auch ohne Turbolader. Das Ding ist dann zwar übicherweise lahm wie ein Tiefseeschwamm und bekommt meist nur eine rote Plakette, aber dafür stören solche Motoren Kurzstrecken gar nicht.

Dieselmotoren kommen aufgrund des besseren Wirkungsgrad schlechter auf Temperatur! Turbolader sind auch sehr anfällig auf Kurzstrecke da bekommt allerdings dank der jüngeren Technik auch schneller der Benziner Probleme!

 

Außerdem durch die geringeren Temperaturen im Abgas (im Verhältnis zum Benziner) wird schlechter die innere Temperatur zur eigenreinigung erreicht! Nicht vom DPF sondern Ventile, Kolben! Außerdem die hochdruckpumpen leiden erheblich im niedertemp Bereich!

Kurzstrecke schadet jedem Motor!

Ein Motor ist so ausgelegt, dass er möglichst schnell auf Betriebstemperatur kommen soll. Nur so spielen alle Teile perfekt zusammen. Gilt in erster Linie für die Kolben, die erst im Betriebswarmen Zustand die optimale Form haben, um ihrer Aufgabe gerecht zu werden.

Ich verstehe darüber hinaus die Frage nicht. Was ist Kurzstrecke? Für mich sind das 3km. Dafür nehme ich das Fahrrad. Einen Diesel würde ich - wenn ich einen hätte, weil mir die Umwelt egal wäre ;-) - erst ab 25km einfachen Weg nehmen. Sonst würde sich das auch gar nicht von den Kosten lohnen.

Ergänzend zu dem bereits geschrieben ist noch, dass Ruß besonders beim Kaltstart produziert wird.

Es grüßt

der "Stevie"

am 22. März 2017 um 7:53

Kurzstrecken mag kein Motor wirklich. Beim Diesel kommen noch ein paar Dinge hinzu, die ihn für Kurzstrecke ungeeigneter machen als ein Benziner:

Regeneration des DPF: Um den Ruß abbrennen zu können benötigt man eine bestimmte Temperatur. Diese erreicht man nur ab einer gewissen Last und erst nach einer gewissen Strecke/Fahrdauer. Unterbricht man eine Regeneration, wird das Fahrzeug versuchen diese im nächsten Fahrzyklus fertig zu machen. Durch die notwendige Nacheinspritzung kommt dabei unweigerlich Diesel ins Motoröl. Je öfter man durch Kurzstrecke so eine Regeneration unterbricht, bzw. je länger sie aufgrund zu niedriger Last (im Stadtverkehr z.B.) desto schlimmer wird es. Mein Civic brauchte beispielsweise 10min vom Kaltstart weg um mit einere Regeneration zu beginnen und dann 20km um sie zu vollenden. Das geht in 10min auf der Autobahn bei 120km/h oder mit 30min im Stadtverkehr.

Ölverdünnung: Beim Diesel durch die Regeneration, beim Ottomotor durch die Kaltstarts. Passieren tut's bei beiden. Beim Diesel ist es allerdings deutlich schlimmer, da die Biodieselanteile einen dermaßen hohen Siedepunkt haben, das man sie selbst bei hoher Motoröltemperatur nicht mehr ausdampfen kann. Diese hochsiedenden Anteile sammeln sich also und kommen erst beim Motorölwechsel mitraus. Beim Otto erledigt dies eine einfache Autobahnfahrt. Das ist dann der Zeitpunkt wo der Motor auf 100km Autobahn plötzlich scheinbar 0.5l Motoröl gebraucht hat, dabei sind nur die Benzin-Anteile ausgedampft.

Niedrige Abgastemperatur: Die niedrige Abgastemperatur ist zwar super für den Spritverbrauch, es dauert aber auch länger bis die Abgasanlage auf Temperatur kommt. Bis dahin sammelt sich Wasser im Endtopf. Wird der Motor abgestellt bevor das Wasser wieder raus ist, beginnt der Auspuff von innen zu rosten. Grundsätzlich betrifft dieses Problem auch Benziner, aber hier wird der Auspuff durch die höheren Abgastemperaturen schneller warm, weshalb man hier das Wasser schneller wieder raus hat.

Grüße,

Zeph

Themenstarteram 22. März 2017 um 11:26

Vielen Dank an ALLE für die ausführlichen Erklärungen. Warum es schädlich ist habe ich jetzt verstanden nun ein kleinere Frage:

Wie gelangt Sprit in den Motoröl bei Kurzstrecken(Diesel) und bei Kaltstarts(Benziner)?

Zitat:

@itac1 schrieb am 22. März 2017 um 12:26:18 Uhr:

Wie gelangt Sprit in den Motoröl bei Kurzstrecken(Diesel) und bei Kaltstarts(Benziner)?

Bei der Regeneration eines Dieselmotors wird eine Nacheinspritzung durchgeführt. Hierbei wird gegen Ende des Verbrennungstaktes Sprit in den Auspuff geleitet, welcher dort im dem Rußfilter vorgeschalteten Oxidationskatalysator mit dem Restsauerstoff reagiert und die Temperatur nach oben treibt. Die Regeneration des Rußfilters beginnt, der Kohlenstoff oxidiert (verbrennt). Wird dieser Prozess mehrfach unterbrochen, zieht er sich immer mehr in die Länge. Wenn für die Nacheinspritzung aus Kostengründen die Einspritzdüsen des Motors genutzt werden (quasi immer der Fall, aber es gibt seltene Ausnahmen), gelangt hierbei zwangsläufig Kraftstoff in das Motoröl.

Beim Benziner liegt das Problem am Kaltstart. Eine kalte Zylinderwand lässt den Sprit kondensieren, er verwandelt sich vom gasförmigen Zustand wieder zurück in den flüssigen Zustand und sickert nach unten in die Ölwanne. Um das Gemisch trotz dieses Verlustes zündfähig zu halten, wird beim Kaltstart stark angefettet. Früher hat man das per Choke gemacht (ohne den sprang der Motor einfach nicht an), heute geht das elektronisch. Fährt man viele Kurzstrecken, sammelt sich mehr und mehr Sprit im Öl an, und weil es nie richtig heiß wird, kann er auch nicht ausdampfen. Die Viskosität des Öls sinkt, die Scherstabilität ist gefährdet, der Motorverschleiß steigt an.

Zitat:

@steviewde schrieb am 22. März 2017 um 08:06:53 Uhr:

Kurzstrecke schadet jedem Motor!

Sicherlich, aber es gibt Unterschiede. Einen Saugdieselmotor ohne Rußfilter jucken Kurzstrecken eher wenig bis gar nicht. Taugt halt leider nur für maximal Euro 4.

Zitat:

Mein Civic brauchte beispielsweise 10min vom Kaltstart weg um mit einere Regeneration zu beginnen und dann 20km um sie zu vollenden. Das geht in 10min auf der Autobahn bei 120km/h oder mit 30min im Stadtverkehr.

Also mein Fiesta braucht dafür zwei bis drei Minuten, egal ob auf der Landstraße, oder im Stadtverkehr.

Zweimal ist es mir bisher passiert, das ich eine Regenaration unterbrochen habe. Allerdings hat er nicht bei der nächsten Fahrt weiter gemacht. Ich vermute mal, das durch die teilweise Regenaration die Drucksensoren wieder Werte geliefert haben, die ein weiteres Regenerieren bei der nächsten Fahrt nicht notwendig machten.

 

Und so wird damit gefahren.

Von November bis März ist der Kühler vorne zu. ;) Ab ca. 40/50° wird er dann deutlich schneller warm.

Zitat:

Niedrige Abgastemperatur: Die niedrige Abgastemperatur ist zwar super für den Spritverbrauch, es dauert aber auch länger bis die Abgasanlage auf Temperatur kommt. Bis dahin sammelt sich Wasser im Endtopf. Wird der Motor abgestellt bevor das Wasser wieder raus ist, beginnt der Auspuff von innen zu rosten. Grundsätzlich betrifft dieses Problem auch Benziner, aber hier wird der Auspuff durch die höheren Abgastemperaturen schneller warm, weshalb man hier das Wasser schneller wieder raus hat.

Wasser im Auspuff, beim Diesel?

Also ich habe noch keine Danpfwolken und Wassertropfen aus meinem Auspuff kommen sehen.

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 22. März 2017 um 20:09:24 Uhr:

Zitat:

Niedrige Abgastemperatur: Die niedrige Abgastemperatur ist zwar super für den Spritverbrauch, es dauert aber auch länger bis die Abgasanlage auf Temperatur kommt. Bis dahin sammelt sich Wasser im Endtopf. Wird der Motor abgestellt bevor das Wasser wieder raus ist, beginnt der Auspuff von innen zu rosten. Grundsätzlich betrifft dieses Problem auch Benziner, aber hier wird der Auspuff durch die höheren Abgastemperaturen schneller warm, weshalb man hier das Wasser schneller wieder raus hat.

Wasser im Auspuff, beim Diesel?

Also ich habe noch keine Danpfwolken und Wassertropfen aus meinem Auspuff kommen sehen.

.... das Abgas besteht zu 9% aus Wasser(dampf).

http://www.kfztech.de/kfztechnik/motor/diesel/DieselAbgas.htm

Wird aber tw von Kat und DPF erstmal blockiert.

Es grüßt

der "Stevie"

am 23. März 2017 um 13:11

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 22. März 2017 um 20:09:24 Uhr:

Zitat:

Niedrige Abgastemperatur: Die niedrige Abgastemperatur ist zwar super für den Spritverbrauch, es dauert aber auch länger bis die Abgasanlage auf Temperatur kommt. Bis dahin sammelt sich Wasser im Endtopf. Wird der Motor abgestellt bevor das Wasser wieder raus ist, beginnt der Auspuff von innen zu rosten. Grundsätzlich betrifft dieses Problem auch Benziner, aber hier wird der Auspuff durch die höheren Abgastemperaturen schneller warm, weshalb man hier das Wasser schneller wieder raus hat.

Wasser im Auspuff, beim Diesel?

Also ich habe noch keine Danpfwolken und Wassertropfen aus meinem Auspuff kommen sehen.

Mach die Augen auf. Die Diesel dampfen im Winter fast genau so schön wie die Benziner.

Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 22. März 2017 um 12:30:29 Uhr:

Beim Benziner liegt das Problem am Kaltstart. Eine kalte Zylinderwand lässt den Sprit kondensieren, er verwandelt sich vom gasförmigen Zustand wieder zurück in den flüssigen Zustand und sickert nach unten in die Ölwanne.

Mh, das dürfte sich mit Direkteinspritzung eigentlich erledigt haben, oder?

DI spritzt beim Kalstart doch erst kurz vor der Zündung ein, so hat der Sprit gar keine Zeit wieder zu kondensieren. (Oder auch schon gar nicht erst komplett zu verdampfen. :D )

am 23. März 2017 um 13:27

Ich meine mal gehört zu haben, das 1 Liter Sprit zu ungefähr 1l Wasser verbrennt. Somit jagt man pro Tank etwa 50l Wasser durch den Auspuff.

Grüße,

Zeph

Also, ich habe noch keinen Diesel dampfen gesehen.

Und ich habe 1978 den LKW-Führerschein gemacht und bin seit dem, wenn auch nicht die großen Dinger, überall wo ich gearbeitet habe, mit LKWs gefahren.

Das ältere Dieselmotoren nach dem Kaltstart hellgraublau räuchern, das ja. Aber das ist kein Dampf, sondern liegt daran, das der Diesel nocht nicht richtig verbrennt. Erst wenn der Motor nen bissl Temperatur hat, verzieht sich dieser hellgraublaue Rauch.

Wenns Dampf wäre, würde es nicht so in der Luft stehen.

 

Bei den alten Motoren konnte man übrigens auch an der Farbe der Rauchfahne (weiß oder blau) erkennen, ob der Einspritzpunkt stimmt.

 

Und der Dampf bei kalten Benzinmotoren kommt ja meistens daher, dass das angesammelte Kondenswasser im Auspuff durch die warmen Abgase zu kondensieren beginnt. Zusätzlich spukt er ja noch reichlich Wassertropfen mit raus.

Wie gesagt, habe ich bei nem Dieselmotor noch nie gesehen.

Moin

Beide dampfen.

Unterschiede:

Benzin hat um 13% Wasserdampf im Abgas (Ansaugluft nicht betrachtet) Diesel nur 9%

Benziner brauchen insbesondere beim Kaltstart mehr Kraftstoff als ein DIesel, noch mehr Wasser beim Benziner.

Und drittens, der Benziner wird schneller warm im Auspuff, es entsteht schnell viel Wasserdampf. Beim DIesel verteilt sich das einfach mehr, es dampft weniger und damit unsichtbarer.

Moin

Björn

Ein jeder Motor ob Diesel oder Bezin will nicht ständig ein und ausgeschaltet werden, er will am Besten immer bei Betriebstemperatur laufen.

Sehr schlecht ist es eine Motor z.B auf der Autobahn voll zu schuchen und dann am Parkplatz sofort auszuschalten, das ergibt Hitzestau an den Kolben und der Turbo mag sowas überhaupt nicht, daher wie früher beim LEO immer kalt laufen lassen, ich denke das gilt heute noch genauso, Spritsparen und Umwelt hin oder her.

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