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Warum sind "Mofas" so "teuer"?

Themenstarteram 16. Dezember 2024 um 16:17

Ich meine damit jetzt konkret diese Mofas, wie sie in den 80ern und 90ern noch stärker verbreitet waren. Also Hercules Prima, Piaggio Ciao, Sachs usw. Man sieht die kaum noch auf den Straßen (also will die ja scheinbar keiner mehr haben), schaut man aber auf mobile.de oder so, wird für ordentlich erhaltene, fahrbereite Exemplare fast genauso viel oder teilweise mehr als für fabrikneue (Plastik)Roller aus Asien verlangt.

Liegt es daran, dass der Bestand dieser Fahrzeuge klein geworden ist und es im Grunde nur noch eine recht kleine Liebhabergemeinde solcher Fahrzeuge gibt, die auch bereit sind entsprechende (Sammler)Preise zu zahlen oder in der Lage sind billige "Schrotthaufen" selbst zu restaurieren?

Ich dachte sonst ja, dass Dinge die scheinbar eh keiner haben will (man sieht ja kaum welche), einem hinterher geschmissen würden.

Ich hätte ja irgendwie mal so just for fun Lust auf so ein Ding, aber garantiert nicht für 1000,-€ oder mehr.

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22 Antworten

1k ?

Guck mal was für eine S51 , Schwalbe etc aufgerufen wird.

Sie sind kult, selten und das bestimmt wohl den Preis

Es gibt nicht viele, in den 80'ern wurden etliche kaputtgefahren oder zu tode getunt und da sie wegen vieler Unfälle Versicherungsmäßig teuerer wurden als stärkere 125er sind sie jetzt so rar das die Preise der Nachfrage folgen. Und die Chinateile sind wohl auch so günstig weil sie dort nicht mehr gefahren werden dürfen, so kann man wenigstens noch etwas dafür erlösen.

1000€ find ich jetzt nicht brutal teuer. Für das Geld bekommst du ansonsten bestenfalls nen einigermaßen modernen Roller wo noch Arbeit reingeht.

Wenn du dafür ein perfekt restauriertes, klassisches Mofa bekommst ist das fast wieder nen Schnapper im Vergleich. Schau mal was gebrauchte Vespen so bringen. Wenn du da unter 1.000€ suchst, findest du fast nur viel gelaufenes Zeug das schon mindestens 1-2 Kampfspuren hat.

Die Boomer(*) verbinden ihre Jugend damit. Und erfüllen sich in Wohlstand den verpassten Traum von der Zündapp, die sie sich als Schüler nicht leisten und als Student nicht gebrauchen konnten. Waren ja damals schon so unangemessen teuer wie die E-Mofas heute (Pedelec). Damals wie heute bekam man für den Neupreis ein sehr gutes gebrauchtes Einsteigermotorrad.

(*) Ich darf das Wort benutzen, bin ja auch einer. Bin aber froh, dass ich diese Fahrzeugklasse damals übersprungen habe und daher heute keines als Andenken kaufen muss.

Alles was selten ist kostet. Wenn es dazu noch aufwendig restauriert werden muss, erst recht.

Die Dinger, sind schließlich 40-50 Jahre alt und nicht gerade für die Ewigkeit gebaut. Die meisten wurden geschunden, gequält, Wartung nur das Nötigste, wenn überhaupt.

Meine Kreidler auch auch mehrere Zylinder verbraucht, weil immer über dem Limit getrieben. Lief allerdings auch an die 40 :rolleyes:

Gasstellung grundsätzlich digital 0 oder 1 :D

Solche Sammlerstücke, ja es gibt inzwischen jede Menge Klubs und IGs die sich mit den Dinger beschäftigen, kosten hat ihren Preis, soweit sie eben überlebt haben.

1.000,-€ ein Schnäppchen :)

Mofas konnte man in den 70ern aus dem Quelle- oder Neckermann- Katalog bestellen. Die gab es, je nach Jahrgang so ab 600 DM. Meine Zündapp KS50 Supersport kostete 1973 gute 1600 DM. Das konnte man mit einem Ferienjob über 6 Wochen bei Coop zu einem Stundenlohn von 4,50 DM mit Regale einräumen erreichen.

Geile Zeit. Nur die Pickel im Gesicht störten. Und nein, man hatte nicht mehr Bräute, nur weil man eine Karre hatte ...

Hallo

Wenn man die Baujahre betrachtet , sind es hauptsächlich die etwas älteren Herrschaften unter uns (mich eingeschlossen), die sich nach Kinderkriegen, Erziehung,Heirat, Geschäftsaufbau und Häuslebau und jetzt ihre Schäfchen im Trockenen haben, jetzt Zeit finden, sich an die wunderbare Mofa und Moppedzeit zurückerinnern und sich doch wieder ein Stück Nostalgie nach Hause holen wollen. Dabei spielt der Preis dann keine Rolle mehr. Das riechen natürlich auch die Verkäufer und rufen dementsprechende Preise auf.

Ein Beispiel :

Suzuki GSF 750.

Reifen neu. TÜV neu, unfallfrei, topgepflegt. Der erzielte Verkaufspreis - 950 €.

Simson Schwalbe.

In der Mitte auseinandergefault.

Motor fest, keine Schlüssel, keine Papiere.

Erzielter Verkaufspreis - 1600 €.

Es gab mal einen kurzen Trend der Jugend zur Rollerabkehr zu alten Mofas hin. Vermutlich auch auf Druck der „Alten“.

Generell resultieren aber die horrenden Preisgestaltungen für die Mofas/Moppeds, auf der Kaufkraft der älteren Klientel und nicht auf einem Trend der Jugendlichen.

Gruss

Themenstarteram 17. Dezember 2024 um 5:13

Dann liege ich mit meiner Einschätzung ja doch gar nicht so falsch.

Man spricht immer über Billigroller aus Kina.

Tatsächlich aber können sie alles besser als die alten Mofa/Moppeds. Sie haben viel besseres Licht. Sie bremsen viel besser. Sie haben bessere Fahrgestelle mit viel mehr Reserven. Zu guter Letzt haben sie auch noch viel mehr Leistung. Zeitgleich muss man aber enorme Qualitätseinbussen in verschiedenen (nicht allen) Baugruppen hinnehmen.

Leider haben die europäischen Kleinmotorenhersteller in den 70 und 80er Jahren ihre Tätigkeiten eingestellt und ihr KnowHow nach Fernost verhökert. Auf Umwegen kommt dies in Form von Kinarollern wieder ins Land zurück. Allerdings als Konsument und nicht mehr als Hersteller. Das Geschäft machen jetzt die Kinesen. Qualitätsmässig werden sie allerdings den nächsten Generationen - nicht - als teure „Erinnerungsoptionen“ (trotz massenhafter Verbreitung) zur Verfügung stehen.

Da wir uns für die Internetz Wegwerfgesellschaft entschieden haben, werden eben auch die dann nicht mehr vorhandenen Erinnerungen weggeworfen ….

Gruß

Aha, eine z. B. ZD 25 war eine schlechte Mofa, schlechter als die Chinesen?

Licht, mag sein. FW Bremsen auf keinen Fall.

Und eine Schwalbe hat eine Sonderstellung bei den Moppeds. Mit der darf man schneller als mit den Wessi-Moppeds fahren und daher unterliegen sie einer so hohen Beliebtheit, etwas Nost- bzw. Ostalgie kommt noch dazu.

Zitat:

@Fashionbike schrieb am 17. Dezember 2024 um 07:24:26 Uhr:

Zu guter Letzt haben sie auch noch viel mehr Leistung.

Naja, soooo viel mehr ist es nicht. Was hatte damals so ein Mofa? An die 2 PS? Die handelsüblichen 4-Takt Billigroller kommen auch kaum über die 2 PS hinaus. Lahm sind beide. Die richtig kräftigen Fuffies sind allesamt 2-Takter und kommen aus den 90ern. Alles davor war schwächer, alles was danach kam litt schon unter Abgasentgiftung oder musste eingestellt und durch schwächere 4-Takter ersetzt werden. Mein erster Roller hatte 5,5 PS eingetragen, meine Vespa mit 3,4 und damit gehört die noch zu den kräftigeren 4-Taktern. Die meisten krebsen heute im Bereich 2,x PS rum. Nicht gerade die Welt.

Zitat:

Leider haben die europäischen Kleinmotorenhersteller in den 70 und 80er Jahren ihre Tätigkeiten eingestellt und ihr KnowHow nach Fernost verhökert.

Selbst Schuld wenn genau die Generation die von sowas immer geträumt hat das ganze KnowHow billig verhökert. Die Quittung für soviel kurzsichtiges Wirtschaften bekommt unsere Automobilindustrie gerade mächtig zu spüren. Über Jahrzehnte hat man KnowHow und Arbeitskräfte ins Ausland verlagert und dann wundert man sich das genau die plötzlich die selbe oder bessere Qualität zu günstigeren Preisen anbieten. Die Chinesen waren nicht blöd als Sie die Regel aufgestellt haben das ausländische Firmen vor Ort produzieren müssen, mit lokalen Arbeitskräften und man eine Zwangsehe mit einer chinesischen Firma eingehen muss. Mit der Fabrik stärkt man die eigene Wirtschaft, mit dem Zwang zu einheimischen Arbeitern stärkt man deren Arbeitsmarkt und mit dem Joint Venture zieht man dann ganz legal das ganze KnowHow ab. Selbst schuld!

Zitat:

Da wir uns für die Internetz Wegwerfgesellschaft entschieden haben, werden eben auch die dann nicht mehr vorhandenen Erinnerungen weggeworfen ….

Jetzt ist das Internet an unserer verschwenderischen Konsumgesellschaft Schuld? Oh je :D Hemmungslosen Konsum, Müll- und Umweltprobleme gab es schon, da wussten noch nicht mal Universitäten was ein Internet sein soll. Das die Welt heute so ist wie Sie ist, ist auf dem Mist genau der Generation gewachsen die sich jetzt beschwert das keiner Ihre Kindheitserinnerungen aufgehoben hat und das alles den Bach runtergeht ;)

Zitat:

@Dynamix schrieb am 17. Dezember 2024 um 09:47:29 Uhr:

Mein erster Roller hatte 5,5 PS eingetragen, meine Vespa mit 3,4 und damit gehört die noch zu den kräftigeren 4-Taktern. Die meisten krebsen heute im Bereich 2,x PS rum.

Der Peugeot Kisbee 50 4T Euro5 ist mit 2.6 kW = 3.5 PS angegeben. Qingqi Motor aus China. Die Kisten mit nur 2 PS sind wohl eher aus dem rückständigen Europa. ;)

Nee, da sind auch einige Asiaten bei.

Für mein Puch Moped M50S wurden mir schon 4.500 € geboten. Ich denke aber nicht an einen Verkauf. :-)

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