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Warum soll Langstrecke weniger Verschleiß bedeuten als Kurzstrecke?

Themenstarteram 8. August 2024 um 18:53

Es heißt ja immer, dass Kurzstrecke schlecht wäre und insb. Verbrenner und insb. insb. Diesel eher Langstrecke bewegt werden sollen. Nun ist klar, auch Diesel-Fahrer müssen zum Supermarkt usw...

Wir stellen uns also mal folgendes vor, wir haben einen Diesel-Fahrer und dieser muss zum Supermarkt fahren. Muss ja jeder (jaja Lieferdienste...).

Möglichkeit A: Der Supermarkt ist 800 Meter entfernt. Diesel an, 800 Meter rüber rollen, Kofferraum vollmachen, fertig.

Möglichkeit B: Wir fahren zu einem Supermarkt, welcher 30 Minuten und etwa 20 Kilometer entfernt ist.

Nach der Theorie, welche immer und immer und immer wieder propagiert wird, wäre B) eine gute Langstrecken-Fahrt und sehr verschleißarm für den Diesel. Möglichkeit A) wäre absolut tödlich für den Diesel.

Das ziehe ich, trotz aller Erklärungsversuche, weiterhin in Zweifel. Darüber möchte ich diskutieren. Nicht über eAutos, liebe e-Auto-Jünger (90% aller Threads werden von denen mittlerweile gekapert).

Wenn ich zu A) fahre, habe ich 2 Minuten böse Kaltlauf-Phase vom Diesel. Ist blöd, aber nur 2 Minuten.

Wenn ich zu B) fahre, habe ich 10 Minuten böse Kaltlauf-Phase, 10 Minuten Lauwarm-Phase und 10 Minuten läuft der Diesel auf Betriebstemperatur.

Die 10 Minuten am Ende von B) machen doch aber die 20 Minuten davor nicht weg. Der Schaden durch Kaltlauf und Lauwarmlauf entsteht doch trotzdem.

(P.S.: der DPF wird wöchentlich am Wochenende in unserem Szenario komplett freigebrannt durch 200 Kilometer Autobahn mit 130 km/h).

Warum sagt man Langstrecke gut, Kurzstrecke schlecht, wenn bei JEDER Langstrecke am Anfang erstmal die maximal mögliche Kaltlauf-Phase ist?

Nochmal, weil es jedes mal nicht klappt: Ich möchte über die technischen Gegebenheiten des obigen Problems diskutieren, nicht über alternative Antriebe oder das Fahrrad. Ich möchte wissen, warum alle Menschen sagen dass 20 Minuten Kaltlauf-Phase für den Motor besser ist als 2 Minuten Kaltlauf-Phase.

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187 Antworten

Bestes Beispiel eines 10TKm gelaufenen VW Crafters im absoluten Kurzstreckenverkehr.

Regelmäßig kommt die MKL,also fährt ein Kollege den übers Wochenende dann etwa 100Km bis er wieder frei ist.

Noch besser das bei 9550 Km die Meldung kam den Ölstand zu reduzieren,also 0,5 Liter abgesaugt weil durch die Kurzstrecken der Diesel das Öl verdünnt hat.

Den Rest kannst du Dir dann selber ausrechnen.

Langstreckenbetrieb bedeutet weniger Kaltstarts für den Motor. Da der Kaltstart die Phase mit dem höchsten Verschleiß ist, sinkt somit im Umkehrschluß der Verschleiß für den Motor beim Langstreckenbetrieb. Man muß das natürlich über die gesamte Nutzungsdauer des Fahrzeugs betrachten.

Zitat:

@Kolati schrieb am 8. August 2024 um 20:53:59 Uhr:

Möglichkeit B: Wir fahren zu einem Supermarkt, welcher 30 Minuten und etwa 20 Kilometer entfernt ist.

Das ist kein Langstreckenbetrieb, sondern lediglich eine etwas längere Kurzstrecke als bei Möglichkeit A.

Themenstarteram 8. August 2024 um 19:12

Zitat:

@Timbow7777 schrieb am 8. August 2024 um 21:01:08 Uhr:

Langstreckenbetrieb bedeutet weniger Kaltstarts für den Motor.

Nein, das stimmt nicht. Die Anzahl der Kaltstarts ist gleich hoch. In meinem Beispiel oben: 1.

Oder ich erweitere das Beispiel:

A) 3x Supermarkt pro Woche: 800 Meter; 2x Kindergarten pro Woche: 2.000 Meter; 2x Arbeit pro Woche: 8.000 Meter

B) 3x Supermarkt pro Woche: 30 km; 2x Kindergarten pro Woche: 10 km Landstraße; 5x Arbeit pro Woche: 40 km

Beide Autos fahren am WE 200 Kilometer Autobahn.

Wie soll bei B) weniger Verschleiß auftreten als bei A)? Habe jetzt A) das Fahrprofil mit 3x HO pro Woche und bei B) z.B. ein Schichtarbeiter auf dem Land, der 40 Kilometer ins Werk fährt.

Themenstarteram 8. August 2024 um 19:13

Zitat:

@Timbow7777 schrieb am 8. August 2024 um 21:03:24 Uhr:

Zitat:

@Kolati schrieb am 8. August 2024 um 20:53:59 Uhr:

Möglichkeit B: Wir fahren zu einem Supermarkt, welcher 30 Minuten und etwa 20 Kilometer entfernt ist.

Das ist kein Langstreckenbetrieb, sondern lediglich eine etwas längere Kurzstrecke als bei Möglichkeit A.

Klar, dann machen wir es so:

A) 800 Meter zum Supermarkt.

B) 200 Kilometer zum Supermarkt in den Niederlanden.

Besser? Trotzdem wäre die böse Kaltlauf-Phase bei B) höher als bei A)!

Bei Variante A kommst du auf eine Jahresfahrleistung von 10483 km (inkl. der 200 km an jedem Wochenende) und bei Variante B kommst du auf eine Jahresfahrleistung von 31200 km (ebenfalls inkl. der 200 km an jedem Wochenende).

Bei Variante B hast du, auf die Gesamtjahresfahrleistung gerechnet, definitiv weniger Kaltstarts als bei Variante A, nämlich nur 1/3 davon und somit definitiv weniger Verschleiß.

Fahr die 800 m mit dem Fahrrad oder gehe zu Fuß und schon ist das Problem gelöst.

Beim Diesel meiner Holden "durfte" ich regelmäßig 30 Minuten spazieren fahren, um den Filter wieder frei zu bekommen. Bei meinem Diesel hab ich das die letzten rund 55.000 km nicht einmal gemusst. Der wird nur sehr selten richtige Kurzstrecken gefahren, meist mind. 22 km, oft deutlich mehr.

Ist das jetzt ein realistischer Vergleich oder eher Denkfehler, welcher keiner wirklichen Diskussion bedarf?

A - Eine 3 jähriger Leasingrückläufer ist insgesamt 200.000 km Autobahn gefahren…

B - Eine 30 jähriges, ehemals Neufahrzeug, ist 200.000 km nur im Ort bewegt worden…

Beide werden wohl die gleiche Anzahl an Kaltstarts aufweisen … :confused:

Beide werden wohl die gleich Anzahl identischer extremen Temperaturschwankungen aller entsprechenden thermisch belasteten Teile durchlaufen haben …:confused:

Also ich bin hier raus, weil der Thread für mich eher sinnfrei erscheint…:)

Also ich würde mich für den 200.000 km gelaufenen Rückläufer entscheiden….

Zitat:

@Kolati schrieb am 8. August 2024 um 20:53:59 Uhr:

Warum sagt man Langstrecke gut, Kurzstrecke schlecht, wenn bei JEDER Langstrecke am Anfang erstmal die maximal mögliche Kaltlauf-Phase ist?

Na denk doch mal nach, du kaufst ein Auto mit 100.000km. Das eine wurde jeweils nur 2km gefahren und das andere ist immer 100km am Stück gelaufen. Welches ist wohl besser?

Ich kaufe bevorzugt junge Autos mit vielen Kilometern. Warum? Das waren keine Kurzstreckenhuren. Auf jeden Fall besser als wenig km und ewig alt.

Gruß Metalhead

Themenstarteram 8. August 2024 um 19:56

Zitat:

@Timbow7777 schrieb am 8. August 2024 um 21:40:25 Uhr:

Bei Variante A kommst du auf eine Jahresfahrleistung von 10483 km (inkl. der 200 km an jedem Wochenende) und bei Variante B kommst du auf eine Jahresfahrleistung von 31200 km (ebenfalls inkl. der 200 km an jedem Wochenende).

Bei Variante B hast du, auf die Gesamtjahresfahrleistung gerechnet, definitiv weniger Kaltstarts als bei Variante A, nämlich nur 1/3 davon und somit definitiv weniger Verschleiß.

Wieso auf die Gesamtfahrleistung gerechnet? Wie ist der Verschleiß in Jahren?

Mal angenommen du kaufst einen gebrauchten und gepflegten Diesel mit 120tkm und willst ihn 8 Jahre fahren... bei A) bist du dann bei 200tkm und bei B) bei 370 tkm.

Also, wo hast du nach 8 Jahren mehr Verschleiß und warum? Ist doch am Ende A) ganz klar das Profil, womit du in den 8 Jahren weniger Verschleiß hast, weil du weniger Stunden in den den 8 Jahren mit kaltem Motor gefahren bist...

Zitat:

@Kolati schrieb am 8. August 2024 um 21:56:05 Uhr:

Wieso auf die Gesamtfahrleistung gerechnet?

Weil die Betrachtung hinsichtlich des Verschleißes nur dann einen Sinn ergibt. Je kleinteiliger die Betrachtung, desto geringer ist deren Aussagekraft.

Zitat:

@Kolati schrieb am 8. August 2024 um 21:56:05 Uhr:

Wie ist der Verschleiß in Jahren?

Die Zeit hat keine Auswirkung auf den Verschleiß, sondern ausschließlich die Laufleistung.

Wenn das Fahrzeug steht, findet kein Motorverschleiß statt (wenn man mal das Aushärten von Dichtungen durch lange Stillstandszeiten außer Betracht läßt).

Zitat:

@Kolati schrieb am 8. August 2024 um 20:53:59 Uhr:

Darüber möchte ich diskutieren.

Ich eher nicht. Bin aber gespannt, welche Erkenntnisse hier am Ende stehen werden (wenn der Mod genug hat und ein Schloss dranmacht).

Themenstarteram 8. August 2024 um 20:04

Zitat:

@LCG schrieb am 8. August 2024 um 21:55:12 Uhr:

Ist das jetzt ein realistischer Vergleich oder eher Denkfehler, welcher keiner wirklichen Diskussion bedarf?

A - Eine 3 jähriger Leasingrückläufer...

B - Eine 30 jähriges ...

Denkfehler? Keine Ahnung.

Meine Frage ist eine andere... ich geh von der Nutzung nach dem Kauf aus, du vergleichst hier 3 und 30 Jahre alte Autos.

Meine Frage eher so: du hast einen Diesel mit 120tkm runter und 5 Jahre alt. Top in Schuss und nur Langstrecke gefahren. Du kaufst das Ding.

Womit hast du in den 8 Folgejahren mehr Verschleiß, mit Profil A oder B?

Es geht mir nicht darum, zwei Autos miteinander zu vergleichen, sondern exakt das gleiche Auto und exakt 8 Jahre, aber einmal 8 Jahre Kurzstrecken-Profil A mit WE-Ausflug und einmal Langstrecken-Profil B. Nach den 8 Jahren hast du hier einen 13 Jahre alten mit 200tkm, dort einen mit 370tkm.

Am Ende steht da eine andere Fahrleistung, völlig klar. A) fährt nicht 5x am Tag zum Supermarkt um die gleiche Jahresfahrleistung zu bekommen, er hat das gleiche Pensum (bzw. weniger, weil er 3x HO hat) an Strecken, nur sind die alle kürzer.

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