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Was bedeutet für euch "original"? Oder: Was geht und was geht nicht?
Hallo zusammen,
ich stehe vor einer "schweren" Entscheidung
"Make or Buy?"
Was ist "besser"? Eine Karosse, Zust 5 neu einzublechen, sodass evtl. nur noch die Dachhaut "original" ist (so hatte es ein guter Freund im Rahmen seiner Vorbereitung für seiner Meisterprüfung als Karosseriebauer gemacht), oder nach einer sehr guten Karosse Ausschau halten und auf das alte Chassis setzen?
Evtl ist das auch eher "philosophisch", aber gerade, wenn es z.B. um seltene Sondermodelle geht (Jubi, Weltmeister, GSR) wäre eure Meinung mal interessant. Der Käfer ist da ja "zum Glück" geduldig in Bezug auf Chassis und Karosse.
Danke und Gruß
der "Stevie"
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24 Antworten
Ich verstehe irgendwie nicht, was Du eigentlich wissen möchtest. Kannst Du etwas klarer?
Was Original ist, ist ziemlich einfach - das was die Fabrik verlassen hat. Je mehr dran gefummelt, desto weniger original ist es. Also ist ein Dach mit neuen Blechen drumherum nicht so original, wie die alte Karosserie in vollständig.
.... naja, es geht wirklich um eine Restauration oder halt nicht Restauration.
Bsp.: Man bekommt/besitzt/findet einen seltenen (Erstbesitzer war nachweislich Donald Trump oder Clint Eastwood, oder ein seltenes Sondermodell) Käfer/Ghia/Typ3. Ziemlich "rotten" und müsste "FrameOff" restauriert werden. Neue Seitenteile vorn, hinten, Schweller,. ... das komplette (normale) Programm halt.
Und jetzt steht man vor der Wahl:
1. Restauration (schweißen, schleifen, lackieren, ...)
2. Eine gute (bereits restaurierte) Karosse nehmen (nur neuer Lack)
Was wäre für euch welche Option und warum?
Danke und Gruß
der "Stevie"
Bei geschichtsträchtigen Exemplaren von irgendwelchen Berühmtheiten oder sonstigen Super-Exoten (der allererste X, der allerletzte X, der N-millionte, der der nach China und zurück fuhr) würde ich möglichst viel von der Originalsubstanz behalten wollen und nur das ersetzen was notwendig ist. Schließlich möchte man auf ihn gucken und denken, das ist der XYZ. Und nicht denken müssen - das sind die Chinableche aus der Provinz Xingxangchunk.
... ja, genau.
Aber was ist, wenn von der Originalsubstanz nicht mehr viel übrig ist?
Das Problem/der Vorteil bei o.g. Fahrzeugen ist ja, dass das Chassis mit der FIN das gesamte Fahrzeug bestimmt.
Wenn ich in Cherwood Forest nur noch die Fahrgestellnummer von Churchills Käfer finde und zufälligerweise auch den Brief, kann ich mir auf Basis eines Brezels diesen Wagen wieder aufbauen.
der "Stevie"
Tja, nachdem im Ersatzteilkatalog auch komplette Karossen im Angebot waren, kann man das mal als Reparatur betrachten. Zudem ja auch eine Karosse hinlänglich als Verschleißteil durchgeht. Letztlich hat hier sicher jeder seine eigene Meinung darüber und final mußt du für dich selbst wissen, ob dir das Auto danach noch gefällt und Spaß macht.
Jetzt gibt es natürlich den ein oder anderen Betrieb, der die Autos quasi um die Fahrgestellnummer neu aufbaut. Da ist dann eine gewisse Ratonalität gefragt, die sich dann auch im Preis widerspiegelt. Sprich diese Art ist dann eher erschwinglich, als eben vorgenanntes Gesellenstück. Das macht nur für sich selbst, weil eigentlich unbezahlbar. Ich hatte mich auch zu entscheiden, Seitenteil komplett raus oder mit drei Reparaturblechen instandsetzen. Eine Seite wurde dann repariert, man sieht zwangsläufig die Ansatzpunkte bzw. Überlappungen, die andere Seite bekam die große Lösung, sieht aber eben auch schöner aus.
Viel Erfolg,
Marc
Moin Stevie,
exakt diese Frage haben wir uns auch vor 1 1/2 Jahren gestellt. Und voll zutreffend beantwortet hat sie (im Nachhinein) ein alter VW-Meister, von dem ich weiß, dass er sich selbst einen Dickholmer fertiggemacht hat und dem ich unseren frisch erworbenen Jubi (mit damalig noch 3-stelligem KM-Stand) gezeigt habe.
Er stellte das Auto auf die Bühne und besah sich den mit transparentem Multifilm versiegelten Unterboden, der noch nie einen Tropfen Wassers gesehen hatte. Er stellte trocken-norddeutsch fest, so etwas habe er schon 35 Jahre nicht mehr gesehen. Dann fragte er mich, was ich für das Auto bezahlt hätte. Üblicherweise hatte eine ehrliche Antwort unverständiges Kopfschütteln zur folge und so nannte ich kleinlaut und verunsichert die gezahlte Summe. Er zog die Augenbraue hoch und meinte dann anerkennend kopfnickend:
"Dafür hättest Du keine Restauration bekommen!"
Gruß
raginhart
p.s.: und SO verstehe ich das Wort "Restauration"....
@Raginhart
Ja, Geld ist eins, aber was wäre, .... z.B. wenn dein Jubi ein "Zwitter" wäre.
Es hat mal einer das Dach abgeschnitten, um einen Speedster daraus zu machen.
Und dann kam einer - der es "besser" wusste und hat das ganze wieder zurück gebaut.
Irgendeine gute Karosse geholt, "Jubi-Metallic" lackiert und drauf gesetzt.
Und jetzt? Ist es dann immer noch ein "originaler" Jubi?
Andere Methode: Nur die Dachhaut von einem anderen Käfer neu drauf gesetzt.
Ist es dann wieder ein "original" Jubi?
Ich weiß, dass es schwierig ist und hinterher würde es vmtl. keiner merken - außer es ist eine Sparkäferkarosse ohne Zwangsentlüftung und/oder kleiner Heckscheibe. Aber auch das sehen nur Kenner.
Der Laie würde wahrscheinlich sogar einen 71er 1303 kaufen. Oder einen 75er nullzwo mit 13er FIN
der "Stevie"
Original ist mir eigentlich egal.
Es muß stimmig aussehen.
Wie z.b. 03 mit Exportstoßstangen-fürchterlich.
Oder bei den Kotis,ein originaler mit Repro auf der anderen Seite,sieht man leider auch zu oft wenn man sehen kann.
Auch ein Ovalihäuschen auf einer 69er BG ist ok. Sieht ja deswegen nicht schlecht aus. Und besser die Teile leben so als anderwo zu vergammeln.
Wenn mir beim kaufen etwas nicht gefällt oder nicht original genug ist-dann kauf ich es halt nicht. Oder eben doch wenn es stimmig ist und gefällt.
Vari
Naja - die Frage war ja, was original IST und nicht, was lediglich danach aussieht.
Es gibt dazu auch Richtlinien der FIVA, in denen festgelegt ist, bis zu welchem Ausmaß von Neuheiten noch von einer "Restauration" gesprochen werden darf...
Hallo Stevie
Deine Frage gliedert sich für mich in zwei Teile auf.
Was ist original?
Wie Naxel schreibt, gibt es dazu Richtlinien der FIVA. Im Grunde aber, ist der Originalbegriff auch sehr subjektiv. Jeder kann es für sich definieren. Für mich ist z.B. ein Käfer nur Original, wenn er sich nahezu im Zustand der Werksauslieferung befindet. Absolut unverbastelt und im Erstlack. Verschleißteile wurden durch die richtigen Originalteile ersetzt und repariert. Die Innenausstattung ist noch im Originalstoff und nicht durch irgend einen ähnlichen Stoff ersetzt. Ja, sogar die Schrauben, werden bei mir gestrahlt und wieder passend galvanisch verzinkt, um auch hier original zu bleiben. Man kann sich da richtig reinsteigern. Muss aber jeder selber wissen.
Ich mache es auch vom Modell abhängig. Unser Brezel, unser 62er Faltdach da gibt es absolut keine Kompromisse.
Bei den Mexikanern bin ich schon großzügiger und bastel auch mal gerne etwas Individuelles.
Ob Restauration oder nicht Restauration?
Diese Frage muss sich jeder selber stellen. Welche handwerklichen Fähigkeiten habe ich, welche finanziellen Möglichkeiten, habe ich den Platz für eine längere Restauration, wann will ich mit dem Auto fertig sein.
Das alles kannst nur Du entscheiden.
Wichtig ist aber, bei einem Verkauf ehrlich zu sein. Ein restaurierter Käfer ist in der Regel kein Original mehr. Er kommt ihm je nach Qualität der Arbeiten mehr oder weniger nahe.....aber er wird es nie erreichen.
Das sollte man dem Käufer klar kommunizieren und der kann dann entscheiden ob es für ihn OK ist.
Gruß
Georg
PS: Lese mal auf TheSamba.com den Bericht über Grundmanns VW 38.
Du wirst Dich hinterher vermutlich das Gleiche wieder fragen wie oben.....;-)
Hallo an alle "Diskussionsbeteiligten"
Ja, die Frage ist schon sehr interessant und wird von jedem anders be-/gewertet.
@geo-georg , du hast noch mal sehr interessante Impulse rein gebracht - auch wenn ich auf Samba gesucht habe, habe ich Grundmanns nicht gefunden.
Ich "hadere" halt, weil eine Restauration, dann evtl. eher ein "Blechflickenteppich" werden könnten, wenn doch eine "neue" Karosserie einfacher und nachhaltiger wäre.
Zumal das Vorhandensein von vernünftigen "Restaurationsblechen" mangelware ist habe ich mich ja bei meinem Mexikaner (der eh auf ein 73er Chassis kommt) dennoch dazu entschlossen viel altes Blech zu behalten.
Aber ich denke, dass ich das auch bei meinem (über-)nächsten Projekt so machen werde.
Das würde aber auch bedeuten, dass ein "restaurierter" 23 Fenster Sambabus, dem die unteren 20cm Blech weggerostet sind nie wieder ein Zustand 1 werden kann. Wobei die Zustandsnoten ja mitunter auch sehr kontrovers diskutiert werden. Gerade, wenn solche Aussagen kommen: "Nach der Restauration, besser als Note 1.!
der "Stevie"
Edith sagt: Ich habe nochmal drüber nachgedacht. Evtl. ist der "Wert" eines unrestaurierten, vergammelten 42er Kübelwagens, den man aus dem Moor gezogen hat höher, als wenn man den originalgetreu restauriert.
Ich stelle hiermit:
http://1-ocp.at/?id=r&restau_num=3
einmal eine konkrete Restauration zur Diskussion.
Ist das Ergebnis original, oder nicht?
Jo,ist eine Resto.
Sogar sehr gut gemacht und nicht nur irgendwie nen Blech drübergebraten.
Ich sehe das original Resto. Ist ja nix dran verändert was es nicht wirklich mal gab.
Vari
Zitat:
@Vari-Mann schrieb am 20. April 2021 um 10:12:33 Uhr:
Jo,ist eine Resto.
Sogar sehr gut gemacht und nicht nur irgendwie nen Blech drübergebraten.
Ich sehe das original Resto. Ist ja nix dran verändert was es nicht wirklich mal gab.
Vari
Bis auf die Farbe und die Innenausstattung.
Ohne Scherz jetzt - ich gehe vor Menschen mit derartigen handwerklichen Fähigkeiten in die Knie. Einfach bewundernswert. Von der Qualität der Arbeiten und den verwendeten Teilen etc. her also sehe ich das Ergebnis als original.
Keinesfalls aber von der gewählten Lackierung her - auch bin ich mir ziemlich sicher, daß die Sitzkeder der roten Innenausstattung (die der 56er meiner Eltern hatte) nicht weiß waren.
Na und die Dämmung im Motorraum geht ja gar nicht...
Daher sehe ich das Auto zwar als handwerklich top, aber vom Design her absolut nicht original...