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Was ist mit dem Begriff "Verarbeitung" genau gemeint
Hallo zusammen,
ich lese in diversen Fahrzeugvergleichen, dass das eine Fahrzeug nicht so gut verarbeitet ist, wie das Andere, z.B. lese ich das auch beim VW Jetta VI, welcher nicht so gut verarbeitet sei, wie der Golf VI.
Nur was ist mit "Verarbeitung" eigentlich genau gemeint?
Heißt das, der Jetta VI klappert und quietscht durch schlecht verarbeitete oder billigere Teile während der Fahrt?
Oder heißt das, dass beim Golf ab einer bestimmten Ausstattungsvariante z.B. die Lüftungsgitter mit Chrom umrandet sind, was beim Jetta nicht verbaut wird?
Ich würde mich über eure Beiträge freuen.
Vielen Dank
Gruß
Foreness
Beste Antwort im Thema
Unter Verarbeitung werden die Punkte zusammengefasst, die mit der Auslegung und dem Zusammenbau der Teile zusammen hängen. Hierbei gehts nicht um z.B. Chromrahmen oder nicht, sondern darum, ob die Teile richtig montiert sind, ob Kanten entgratet werden, wie eine Feinabdichtung bzw. Schweißpunkte der Rohkarosse ausgelegt/sichtbar sind, wie groß die Spaltmaße z.B. bei Hauben und Türen sind usw...
Ein Fahrzeug bekommt dann eben eine bessere Wertung, wenn alles perfekt eingebaut ist, es innen wir außen zwischen den Teilen nur geringe Spaltmaße hat, keine scharfkantigen Kanten zu sehen sind, die Sitze sauber vernäht und faltenfrei sind und weitere solche Punkte. Dazu kommen eben noch Geräuschthemen wie klappen, quietschen usw...
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8 Antworten
Ich denke damit ist allgemein die Materialanmutung gemeint. Im Speziellen die Qualität der Kunststoffe. Das wird meist anhand der Art und weise wie sie sich anfassen und anhören wenn man darauf klopft festgemacht. Ein aufgespritzer weicher Kunststoff wird meist als höherwertig angesehen als billigeres Hartplastik, das licht zerkratzt. Ein weiteres Indiz für Qualität ist das Vorhandensein oder Nichtvorhanden sein von Graten und Scharfen Kanten an Kunststoffteilen. Auch die Spaltmaße und die Passgenauigkeit von Knöpfen und Instrumenten spielt bei der Qualitätsbewertung eine Rolle. Robustheit ist sicher auch wichtig, wenn man am Türgriff zieht und alles knarzt und verzieht sich, dann ist das eher weniger solide und wird als schlechte Qualität empfunden. Natürlichh spielen auch die Qualität der Sitzbezüge und des Leders eine große Rolle.
Das Vorhandensein von Chromapplikationen spielt sicher auch eine Rolle aber wahrscheinlich eher eine untergeordnete weil erst mal die Grundkonstruktion bewertet wird.
Unter Verarbeitung werden die Punkte zusammengefasst, die mit der Auslegung und dem Zusammenbau der Teile zusammen hängen. Hierbei gehts nicht um z.B. Chromrahmen oder nicht, sondern darum, ob die Teile richtig montiert sind, ob Kanten entgratet werden, wie eine Feinabdichtung bzw. Schweißpunkte der Rohkarosse ausgelegt/sichtbar sind, wie groß die Spaltmaße z.B. bei Hauben und Türen sind usw...
Ein Fahrzeug bekommt dann eben eine bessere Wertung, wenn alles perfekt eingebaut ist, es innen wir außen zwischen den Teilen nur geringe Spaltmaße hat, keine scharfkantigen Kanten zu sehen sind, die Sitze sauber vernäht und faltenfrei sind und weitere solche Punkte. Dazu kommen eben noch Geräuschthemen wie klappen, quietschen usw...
Zitat:
Original geschrieben von Foreness
Hallo zusammen, ich lese in diversen Fahrzeugvergleichen, dass das eine Fahrzeug nicht so gut verarbeitet ist, wie das Andere
Tja, es gibt da leider eine konstruktive und eine journalistische Interpretation zur "Verarbeitungsqualität".
In der sogenannten Fachpresse wird dieser Begriff immer dann genommen, wenn man mit den objektiven Vergleichskriterien nicht das gewünschte Testergebnis erzielen kann.
Darum wird auch die VW-Verarbeitungsqualität so oft von der "Fach"-Presse gelobt.
Da es bei den Journalisten echte (technische) Fachleute nur in homöopathischen Dosen gibt, reicht ein billiger Softlack schon für eine Aufwertung.
Da hilft nur, nach eigenen Kriterien zu beurteilen und zu entscheiden.
Ich hatte zu dem Thema Verarbeitung folgende Erlebnisse (s. Bilder):
Loch in der Dachnaht
Rost- oder Lackproblem
miserable Polsterverarbeitung
Verbogene PD-Aluleiste
Ist nur ein kleiner Auszug meiner......
Ja, da hast du wohl ein typisches "Montagsauto" erwischt. Ich hoffe die Mängel konnten alle zu deiner Zufriedenheit beseitigt werden, besonders dieses kleine Loch im Dach.
Wer sich mal in den Jetta gesetzt und gefahren hat und sonst immer Golf fährt. Der wird den Unterschied schon schnell feststellen .
Für die "Verarbeitungsqualität" werden im Allgemeinen immer nur solche Punkte und Komponenten heran gezogen, die auch "Lieschen Müller" im normalen Umgang mit ihrem Auto entdecken könnte.
Auf viele "Fachjournalisten" scheint das auch eine überproportionale Wirkung in Hinblick auf ihr Gesamturteil zu haben.
Das wissen natürlich auch die Autohersteller und achten deswegen oftmals genau auf diese speziellen Punkte (ähnlich, wie sie das Auto exakt auf die Anfordernisse des NEFZ-Spritsparzyklus optimieren.)
Nicht umsonst wird ehrlicherweise manchmal von Qualitätsanmutung geschrieben.
Ein Auto kann toll "verarbeitet" sein, was sich dann beispielsweise in hinterschäumten Armaturenbrettern und geringen Spaltmaßen ausdrückt.
Wie das Auto bei den entscheidenden Dingen "verarbeitet" ist, weiß man (und die "Fachjournalisten") dadurch noch lange nicht.
Um das heraus zu finden, wären sehr umfangreiche Tests und Prüfungen nötig, die keiner leisten kann und will.
Die beste Möglichkeit, etwas über die "Verarbeitung" der entscheidenden Dinge, wie Motor, Getriebe, Lenkung, Klimaanlage usw. zu erfahren, ist leider auf das intensive Lesen von Foren und Kummerkästen beschränkt und daher für ganz neue Modelle nicht möglich.
Ein Audi A3 mag zwar, laut Zeitschriften, etwas besser "verarbeitet" sein, als ein Golf (was sich ja hauptsächlich über das vermehrte Vorhandensein von beispielsweise Alu und Leder ausdrückt), trotzdem hat der die gleichen wichtigen Komponeten, wie der Golf und wenn beim Motor (z.B. Steuerketten, NWV, Wastegategestänge) oder beim DSG (Mechatronic- und Kupplungsprobleme) die "Verarbeitung" nicht stimmt, ist ein Audi genau so davon betroffen, wie ein Golf, ein Skoda oder ein Seat.
So isses, navec!
Zustimm!
Optimiert wird auf hohe Qualitäts-ANMUTUNG bei gleichzeitig geringsten Einkaufs-/Zuliefererpreisen -
BEI ALLEN HERSTELLERN, nicht nur bei VW.
Was man wirklich hat und besitzt, sieht man im Zweifelsfall erst später - und auch das gilt quasi quer über alle Konsumprodukte (wie ich gerade jüngst selbst feststellen durfte an einem autofremden Konsumprodukt: Da kann das Ding noch so teuer gewesen sein damals beim Kauf, von einem anerkannten Markenhersteller mit sehr gutem Image stammen und dennoch hapert es manchmal nur an einem 1ct-Teil, das die ganze, ansonsten sehr ansehnlich hochwertige Technik lahm legt...).
DAS kann man sinngemäß durchaus auch auf´s Auto übertragen, egal, von welchem Hersteller es stammt.
Denn alle stellen Autos nicht aus Gutmenschentum her, also aus altruistischen Motiven, sondern vor allem, um damit eine möglichst hohe Wertschöpfung zu generieren, beim Verkauf und bei den Ersatzteilen hinterher (letzter Aspekt wird von Laien als Wertschöpfungspotential häufig mächtig unterschätzt).
Das gilt, nochmals, quer über alle Hersteller und Konsumprodukte.
Es bleibt die spannende Aufgabe des Käufers, hier sein persönliches und ggf. sogar ein technisch objektives Optimum herauszufinden - per trial & error.