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Was ist mit den Fahrschulen los?
Als ich damals mit 19 den FS gemacht habe, bin ich zu einer Fahrschule gegangen die zwar etwas teurer war, aber von der ich nur gutes gehört habe, da viele aus meiner Familie dort den Schein gemacht haben.
Bei meiner Freundin und ihrer Cousine war es anders, sie hatten den selben Fahrlehrer und haben aufgehört bevor sie überhaupt die Praktische Prüfung hatten. An der Tagesordnung standen : Rumschreien, Aufs Handy statt darauf zu gucken was der Fahrschüler macht, irgendwas mit Ausländer am Zebrastreifen überfahren und der Klassiker sexuelle Belästigung "Kannst mir auch anders zahlen zwinker".
Als ich dann mal die lokalen Fahrschulen auf Google Maps angesehen habe, hatten wirklich 2 von 3 Fahrschulen das gleiche Problem. 2.5-3.2 Sterne Bewertungen und immer wieder das leidige Thema dass nichts beigebracht wird, der Fahrlehrer dauernd genervt ist, wegen Kleinigkeiten ausrastet und statt dinge beizubringen mit "das ist halt so" argumentiert wird. Problematisch ist, sobald man die Anzahlung und Anmeldung bezahlt hat, ist man das Geld meistens los und kann sich eine neue Fahrschule suchen. Auch im Bekanntenkreis hieß es oft "Ich musste die Fahrschule wechseln und dann hat es direkt beim ersten mal geklappt". Manche sogar mehrfach. Auch das Thema Prüfungsangst. Statt dass der Fahrlehrer sachlich mit dem Fahrschüler redet und versucht ihm zu helfen, hieß es bei meiner Freundin nur "Stell dir den Prüfer einfach in Unterhose vor" oder "Wenn du angst vor der Prüfung hast kannst du es direkt bleiben lassen".
Da ist mir die Hutschnur geplatzt, selbst wenn ich kein Fahrlehrer bin, würde ich nie auf die Idee kommen so mit Leuten zu reden die mir Geld für meinen Service zahlen, das ist sogar noch Salz in die Wunde statt zu helfen. Und das mit der Prüfungsangst scheint ein riesen Problem zu sein, wenn man sich mal ein paar Umfragen anschaut, ist doch kein wunder dass so viele durchrasseln wenn der Fahrlehrer destruktiv versucht das ganze sogar noch ins Lächerliche zu ziehen.
Da fragt man sich ernsthaft wie man solche saudummen Geschäfte machen kann, die Kunden zahlen Geld und werden dafür zur Sau gemacht. Jetzt mit 27 würde ich direkt gegen sowas vorgehen falls mir das passieren sollte beim Motorradschein z.B. Aber wenn da junge Fahrschüler zwischen 17 und 23 sitzen, dann gute Nacht. Die werden sich nicht trauen juristisch dagegen vor zu gehen.
Wie sieht es bei euch im Bekanntenkreis aus, ähnliches Spiel, gibt es ein paar interessante Storys dazu?
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252 Antworten
Wird jetzt die Nazikeule schon bei den Fahrschulen gesucht?
Die können froh sein, wenn sie durch zwei Jahre Pandemie über die Runden gekommen sind. Aber ich befürchte, dieser Faden soll in eine bestimmte Richtung gelenkt werden, deshalb plädiere ich hier zu zu machen!
Die geschilderten Zustände kann ich nicht bestätigen.
Wenn einen der Fahrlehrer anbrüllt, gibt es meist zwei Reaktionen dazu:
a) ich bezahle ihn dafür dass er mir sagt was ich falsch mache
b) ich fühle mich in meiner persönlichen Würde so sehr verletzt dass ich gar nich merke was ich falsch mache
Früher gab es mehr a) Typen, heute mehr b). Dementsprechend sind solche Geschichten sehr gerne beim erzählen eingefärbt worden.
Ich hatte vor vier oder fünf Jahren meinen letzten Führerschein gemacht und war mit allen fünf Fahrlehrern die ich im Verlauf hatte hochzufrieden. Das benötigt aber eben auch ein gewisses Maß an Selbstreflektion und Realismus.
Dass es allerdings schwarze Schafe gibt will ich nicht bestreiten. Als ich den B Führerschein gemacht habe, dab es da schon diesen einen bekannten Fahrlehrer der eben nur männliche Fahrschüler zugeteilt bekam.
Auch will ich nicht bestreiten dass der "Markt" gerade sehr überhitzt ist, da dank Covid19 Pause deutlich mehr Fahrschüler als Fahrlerer vorhanden sind. Das heißt die Fahrlehrer haben aktuell unmögliche Arbeitszeiten, massiv Überstunden und sind dementsprechend schwerer belastbar. Auch wird "eingestellt was auf em Markt ist", viele Fahrschulen haben gerade einfach nicht so die Möglichkeit auf Fahrlehrer zu verzichten.
Zu meine Zeit hatte jeder Fahrschüler bereits genügend Fahrpraxis, bevor er die erste Fahrstunde hatte. Da gab es diese Probleme noch nicht. Und Mobbing hieß damals Anschiss und war in den meisten Fällen berechtigt.
Mein Fahrschullehrer hat damals immer seine Privaten Dinge erledigt mit uns Fahrschülern.
Leute abholen von a nach b Bringen.
Irgendwelche Besorgungen machen.
War schon bisschen Strange der Typ,aber hat ein auch oft zum Essen eingeladen von daher war alles cool
AUch auf die Gefahr hin, mich damit unbeliebt zu machen:
Ich glaube, die Jugend von heute und damit auch die Fahrschüler sind verweichlicht. Großgezogen von Helikoptereltern, immer ihren Willen bekommen. Wenn es in der Schule schlechte Noten gab, haben die Eltern das Kind darin bestärkt, dass es nicht an ihnen, sondern am Lehrer liegt. Alles wird abgenommen, Kinder werden systematisch zur Unselbständigkeit erzogen.
Früher in der Fahrschule gab es auch einen Anpfiff, wenn man zigmal hintereinander denselben Fehler gemacht hat. Na und? War ja auch berechtigt. Dann hat man aber nicht rumgeheult und die Fahrschule gewechselt, sondern sich drauf konzentriert, es in Zukunft besser zu machen.
Ich habe damals, als ich recht kurz vor der Prüfung war dachte, ich habs drauf und bin eh ein Naturtalent und der beste Fahrer der Welt, es bei den Fahrstunden etwas lockerer angehen lassen. Also beim Spurwechsel nur kurz Blinker angetippt, Blick in den Rückspiegel nicht deutlich, sondern nur kurz angedeutet, usw. Da hat mich mein Fahrlehrer richtig zusammengefaltet, sinngemäß mit den Worten: Ich sags dir zum letzten Mal: Bei der Prüfung will der Prüfer nicht sehen, dass du lässig durch den Verkehr kommst. Es reicht nicht, wenn du 95% richtig fährtst, du mußt 100% richtig fahren. Wenn du durchfallen willst, fahr so. Wenn du bestehen willst, fahr vernünftig, du kannst es ja.
So, ich wollte bestehen (allein schon aus Kostengründen) und habe mein Fahrverhalten wieder geändert. Und Prüfung bestanden. Im Nachhinein bin ich ihm dafür dankbar, hat es mir doch zusätzliche Stunden und eine zweite Prüfung erspart.
Und damals wurden auch derbe Witze und Sprüche gerissen. Aber das war eben überall so. Das war normal. Durfte man damals auch machen, ohne gleich als politisch unkorrekt, chauvinistisch und ultrasrechts zu gelten.
Das Fahrschülerinnen wirklich belästigt oder angefaßt wurden, habe ich im Bekannten- und Freudneskreis nie gehört. Sprüche gab es natürlich, aber da hat sich keiner drüber aufgeregt.
Auch hat niemand die Fahrschule gewechselt. Doch ,einen Fall weiß ich. Das war aber eine Billigfahrschule, entsprechend überlaufen, zu viele Schüler angenommen, so dass man kaum Termine für Fahrstunden bekommen hat. Lag also an der mangelhaften Organisation, nicht an der Ausbildung selbst.
Ist aber heute auch noch ein zusätzliches Problem: Immer möglichst billig, aber höchste Qualität erwarten. Damals waren die meisten Fahrschulen hier Familienbetriebe mit einem entsprechend guten Ruf. Heute sind es Billiganbieter, die kaum aufgemacht schon wieder dichtmachen, den Inhaber wechseln, usw.
Fahrlehrer sind oft n bestimmter Schlag Mensch, manche kommen auch etwas einschüchternd rüber.
Sexuelle Belästigung geht natürlich gar nicht und wenn's nur cholerisches rumbrüllen ist, ist auch indiskutabel.
Ich sehe es aber ähnlich wie meine vorposter. Ich hab über die Jahre dreimal die Fahrschule besucht und war immer hochzufrieden.
Klar, alle Fahrlehrer waren ex-soldaten. Das merkt man auch im Umgang. Wenn's aber Mal ne Ansage gibt, hat das normal auch seinen Grund.
Also, ich will das nicht klein reden. Gibt bestimmt schwarze Schafe wo es total bescheiden läuft. Aber man muss differenzieren und sich die Situation genau anschauen.
Kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Okay bin auch noch aus einer anderen Generation.
2004 Klasse B und dann 2017 Klasse A. Beides tolle Fahrschulen mit tollen Lehrern gewesen.
Okay komme auch eher aus der ländlicherem Gegend. Da läuft die Welt noch einigermaßen rund ^^
Stimmt, zumindest damals waren das oft ehemaliger Bundeswehrfahrlehrer. So einen hatte ich auch. Die sind zwar etwas derber und haben es nicht so mit Wohlfühl-Kuschel-Pädagogik, aber man hat auch gut was gelernt.
Cholerisches Rumbrüllen gab es da aber nicht. Ist aber auch kontraproduktiv und letztendlich ist auch der Fahrlehrer eben ein Lehrer und soll den Leuten was beibringen. Und es gibt eben Fahrschüler, die haben Interesse und Talent, die lernen es schneller und für andere ist ein Führerschein einfach eine nötig und die Ausbildung lästige Pflicht, da dauert es eben etwas länger. Gehört zum Lehrerberuf halt dazu.
Private Fahrten der Fahrlehrer zu Ausbildungszwecken waren damals auch normal. Wie das heute ist, weiss ich nicht. Aber war ja nicht schlimm. Wenn die Überlandfahrt anstand, sagte der Fahrlehrer eben: Ich muß noch was zu meiner Schwester in xy bringen, da machen wir jetzt die Fahrt hin.
Zumindest aufm Dorf hatte man damals aber oft einen Vorteil: Wenn man z.B. mit dem Einparken Probleme hatte, ist man sonntags mit dem Vater ins Feld gefahren, zwei Holzböcke als andere Fahrzeuge aufgestellt und dann hat man es in Ruhe geübt. Wird wahrscheinlich heute auch noch oft so sein.
Und viele vom Land hatten eben schon etwas Erfahrung, weil man vorher schonmal Trecker gefahren ist oder ein Mofa hatte oder sowas.
Vorab - ich bin Inhaber einer Fahrschule und bilde selbst aus. Ja, es gibt gute und schlechte Fahrlehrer/innen. Nette und unfreundliche. Empathische und gefühllose. Engagierte und die mit einer "mir doch egal"- Mentalität. Die Liste ließe sich beliebig fortführen. Das ist leider in allen Lehrberufen so. Die Gründe für eine "schlechte" Ausbildung sind vielfältig und hier alles aufzuführen würde den Rahmen sprengen. Darum gilt auch hier: "Augen auf bei der Berufswahl" und für Fahrschüler "Augen auf bei der Fahrschulwahl".
Alle negativen "Geschichten" des Themenstarters über Fahrlehrer sind nicht akzeptabel oder tolerierbar, und dafür möchte/sollte man auch nicht (viel) Geld zahlen. D.h. den Fahrlehrer/in sofort(!) auf sein (Fehl-)verhalten ansprechen. Sollte das nicht fruchten, das Gespräch mit dem Fahrschulinhaber/in suchen und evt. intern den Fahrlehrer wechseln. Ansonsten hilft nur ein Fahrschulwechsel.
Aus meiner Erfahrung reagieren unzufriedene Fahrschüler/innen leider oft viel zu spät, weil sie der Meinung sind dieses Verhalten des Fahrlehrers sei "normal", oder sie suchen den Fehler bei sich.
Wem es möglich ist, der sollte schon vor(!) der Ausbildung Erkundigungen über Fahrschulen/Fahrlehrer einholen und dann gezielt dort hingehen. Bei uns kommt der grösste Teil auf Empfehlung und mittlerweile viele Kinder ehemaliger Fahrschüler. Anscheinend haben wir doch einiges richtig gemacht...
@VIN20050
Gibt es eine übergeordnete Stelle bei der man sich beschweren kann wenn Beschwerde beim Chef der Fahrschule nichts bringt oder der Fahrlehrer = Chef ist?
Eine Innung, Handwerkskammer, Schlichtungsstelle, Ombudsmann o.ä.
Wenn es ein gravierendes (strafwürdiges) Verhalten ist, kann man sich an die für Fahrschulen zuständige Aufsichtsbehörde (Führerscheinstelle) wenden und sollte die Fahrschule Mitglied im Fahrlehrerverband sein, dann an diesen.
Zitat:
@VIN20050 schrieb am 18. Februar 2022 um 10:57:31 Uhr:
Vorab - ich bin Inhaber einer Fahrschule und bilde selbst aus. Ja, es gibt gute und schlechte Fahrlehrer/innen. Nette und unfreundliche. Empathische und gefühllose. Engagierte und die mit einer "mir doch egal"- Mentalität. Die Liste ließe sich beliebig fortführen. Das ist leider in allen Lehrberufen so. Die Gründe für eine "schlechte" Ausbildung sind vielfältig und hier alles aufzuführen würde den Rahmen sprengen. Darum gilt auch hier: "Augen auf bei der Berufswahl" und für Fahrschüler "Augen auf bei der Fahrschulwahl".
Alle negativen "Geschichten" des Themenstarters über Fahrlehrer sind nicht akzeptabel oder tolerierbar, und dafür möchte/sollte man auch nicht (viel) Geld zahlen. D.h. den Fahrlehrer/in sofort(!) auf sein (Fehl-)verhalten ansprechen. Sollte das nicht fruchten, das Gespräch mit dem Fahrschulinhaber/in suchen und evt. intern den Fahrlehrer wechseln. Ansonsten hilft nur ein Fahrschulwechsel.
Aus meiner Erfahrung reagieren unzufriedene Fahrschüler/innen leider oft viel zu spät, weil sie der Meinung sind dieses Verhalten des Fahrlehrers sei "normal", oder sie suchen den Fehler bei sich.
Wem es möglich ist, der sollte schon vor(!) der Ausbildung Erkundigungen über Fahrschulen/Fahrlehrer einholen und dann gezielt dort hingehen. Bei uns kommt der grösste Teil auf Empfehlung und mittlerweile viele Kinder ehemaliger Fahrschüler. Anscheinend haben wir doch einiges richtig gemacht...
Dann seid ihr aber auch eine Fahrschule, die schon Jahrzehnte am Markt ist und sich einen Ruf aufgebaut hat.
Wenn man so durch die Stadt geht, sieht man aber immer wieder neue Fahrschulen, die gerade eröffnet haben, mit niedrigsten Preisen werben und dann irgendwann wieder verschwunden sind.
Vermutlich zahlen die auch entsprechend wenig an die Fahrlehrer und kriegen dann die Fahrlehrer, die sonst keiner will.
Dazu kommt, dass die Fahrlehrer keine persönliche Bindung zur Fahrschule haben. Die arbeiten eben dort, weil sie nichts anderes finden und wenn einer ein bisschen mehr zahlt, sind sie sofort wieder weg.
Bei langjährig bestehenden Fahrschulen sind auch häufig die Fahrlehrer lange dabei und haben eine ganz andere Bindung zum Betrieb und auch ein Interesse daran, dass die Fahrschule in gutem Licht dasteht.
Da hast Du sicher Recht, Landsknecht, wir hatten in unserem Stadtteil über die Jahre auch einige Fahrschulen die es heute alle nicht mehr gibt. Deswegen ist es ja so wichtig vorher(!) Informationen über die entsprechende Fahrschule einzuholen und, falls das nicht möglich ist/war (da Neueröffnung), sofort(!) die Reissleine zu ziehen, wenn man nicht zufrieden ist.