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Waschraum komplett erneuert und mit einer (echten) Duschmöglichkeit ausgestattet

Themenstarteram 22. Mai 2022 um 12:32

Unser Eriba-Nova 540 ist Baujahr 1994. Gekauft in 2004. Der Erstbesitzer hatte die Banktoilette, die schon Serie war, abbestellt und ein Porta-Potti hingestellt. Die Tür/Luke für die Toiletten-Kassette war aber vorhanden. Als erstes habe ich nach dem Kauf eine Thetford C200 Kassetten-Toilette eingebaut. Nach einigen Jahren war der Waschtisch dran (Wasserhahn war schon ausgetauscht) – der Kunststoff war in der Oberfläche nicht mehr so glatt und es gab erste Risse an den Ecken. Daraufhin habe ich eine Buchenplatte (stabverleimt) in Form geschnitten und bei einer Autolackiererei mit Klarlack „überziehen“ lassen. Zusammen mit einer Edelstahl-Waschmulde sah der Raum wieder richtig gut aus. Allerdings zeigten auch die Schrank- und Spiegelrahmenteile aus glattem Hartkunststoff im Laufe der Zeit einige kleine Risse.

Seit 2020 beschäftigen wir uns mit dem Thema Duschen im Wohnwagen. Die Duschtasse im Waschraum war zwar noch o.k., aber platztechnisch und vor allem in Sachen „Spritzschutz“ war an Duschen nicht wirklich zu denken. Die gesamte Warmwasserversorgung hatte ich sowieso schon entfernt (Therme, Schläuche, Mischbatterien), da ich warmem Wasser in Sachen „Keime“ nicht so ganz traue. Zunächst hatte ich den Plan, den Raum zu vergrößern (auf Kosten eines Unterschrankes und einer Vitrine im Wohnbereich), das war mir aber aus statischen Gründen eher nicht so recht und hätte die relative Großzügigkeit des Wagens im Wohnbereich sehr eingeschränkt. Also mussten Dusche, Waschtisch und Toilette irgendwie auf dem Raum von 90 x 75 cm (der zudem noch durch einen Radkasten beschnitten wird) untergebracht werden. Besagter Radkasten war ja nicht zu ändern, allerdings konnte man die Verkleidung etwas weniger „großzügig“ gestalten als Hymer es seinerzeit gemacht hatte. Nachgedacht habe ich über alle Varianten von Dreh- und Klappwaschtischen, fand dabei aber keine gute Lösung. Zumal man ja z.B. nach der Toilettennutzung gern die Hände wäscht – und zwar direkt und nicht erst nach bestimmten „Umbauten“. Letztlich kam ich auf die Idee, das WC variabel zu gestalten – jetzt sind wir wieder beim Porta-Potti – wobei es da seit einiger Zeit ein optisch und technisch durchaus ansprechendes Modell gibt. Im Laufe der Planungen wurde klar, dass von den vorhandenen Einbauten nichts übernommen werden konnte: Der Waschraum wurde komplett ausgebaut – nur die Wände blieben stehen. Grundlage und erstes Einbauteil ist eine maßgefertigte Duschtasse aus Aluminium, gekantet und geschweißt und anschließend weiß lackiert. Sowas findet man im Internet – ist allerdings nicht so ganz billig. Der Raum wurde komplett mit weißem Alu-Dibond in 2 mm ausgekleidet, vorher wurde der ober erwähnte Radkasten mit Sperrholz umbaut. Als Oberschrank mit Spiegel und Beleuchtung wurde ein Modell für den Haushalt bei einem Baumarkt gefunden, komplett aus Alu und mit nur einem Gewicht von 7,2 Kg. Die 230V LED blieb dran, zusätzlich wurde eine 12V Beleuchtung drangesetzt. Die Glaseinlegeböden wurden ebenfalls aus Alu-Dibond ersetzt, die Aufhängung wurde von 2 auf 14 Schrauben mit entsprechenden Abstandshaltern umgestaltet. Zusätzlich zu den Magnetschnäppern der Spiegeltüren wurde noch eine Fahrsicherung konzipiert. Allein der Umbau dieses Teiles hat ca. 3 Stunden in der Werkstatt bedeutet. Die Duschtür ist zweiflügelig ebenfalls aus Alu-Dibond und trennt den Raum diagonal. Sie deckt den neuen Waschtisch (wieder Buche lackiert mit dem Edelstahlbecken) sowie den Unterschrank ab. Um den Waschtisch gibt es aus optischen Gründen eine Nischenverkleidung aus Kunststoff-Hartschaumplatten in blau. In der Dusche liegt bei nicht Gebrauch ein angepasstes Holzrost aus Bambus, auf dem die Grundplatte für das WC verschraubt ist. Auf dieser Grundplatte wird das Porta Potti fest eingerastet. Vor dem Duschen muss nun also das WC weichen, dann den Holzrost rausnehmen. Beide Duschwände vor klappen und man hat eine Dusche von ca. 75 bis 40 Tiefe mal 90 Breite. Da alle Wände glatt sind, kann man mit dem Abzieher alles recht zügig wieder trocken legen. In den Ecken noch mit einem kleinen Tuch nacharbeiten, letztlich dauert das Vor- und Nachbereiten auch nicht länger als die Wege zum Sanitärhaus und zurück. Das Duschwasser wird in einem völlig eigenen System in einem Tank ( Kanister von außen durch die ehemalige WC-Service-Tür zugänglich) thermostatisch geregelt und ggf. auch zeitgesteuert mittels eines 250 Watt Heizstabs erwärmt – bislang sind dort 10 L untergebracht, was für uns 2 People ausreichend sein sollte. Ggf. könnte man das Volumen aber auch noch erhöhen. Das System hat nur eine Schlauchlänge von insgesamt knapp 2 Metern, die ohne Ventil auskommen und nach dem Urlaub wirklich austrocknen können, zumal sie ausschließlich fast senkrecht verlaufen.

Großen Aufwand habe ich mit der Dichtigkeit getrieben, so sind z.B. dort wo die Wandverkleidungen nicht bis in die Duschtasse laufen können (man muss das Teil ja auch reinbekommen!) Z-Profile zum Einsatz gekommen, damit evtl. die Abdichtungsnähte doch überwindendes Wasser auf alle Fälle in die Wanne läuft. Vor der Haustür funktioniert alles bestens, nächste Woche kommt es zum ersten „echten“ Einsatz auf dem Campingplatz.

Waschraum 2004
WC 2004
Waschtisch original
+7
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Hallo da steckt ja jede Menge Gehirn und Arbeit drin, super. Wenn du Erfahrungswerte hast melde dich noch mal. Und danke für deinen Ausführlichen Bericht. Gruß Franz

Tolle Arbeit, dann viel Spaß auf dem Campingplatz mit deinem neuen Bad.

Themenstarteram 29. Mai 2022 um 17:14

Nur als Ergänzung:

Über Himmelfahrt waren wir unterwegs und die Dusche hat sich bewährt. "Umbau" zum Duschbetrieb ist wirklich unspektakulär, das Wasser war warm und für uns 2 people waren die 10 Liter auch wirklich ausreichend. Das trocknen der Kabine hinterher mit Gummiwischer und Gäste-Handtuch dauert ca. 3 Minuten. Aufgrund des Dachlüfters war trotz kalter Witterung auch die Rest- bzw. Luftfeuchtigkeit kein Problem. Vorteilhaft war, dass der Stellplatz über einen Abwasseranschluss verfügte, aber auch mit einem Abwassertaxi wäre das alles gut machbar gewesen - es sind ja nur 10 Liter pro Tag mehr als der ohnehin vorhandene Verbrauch.

Da muss ich sagen , echt sparsam. Da brauchen wir weitaus mehr. Aber auch mit Abwasch.

Themenstarteram 30. Mai 2022 um 13:25

Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:

Die 10 Liter sind rein Warmwasser zum Duschen - komplett extra System.

Spülung der Toilette waren vorher und sind jetzt mit einem extra Spülwassertank, Verbrauch habe ich nie gemessen, aber das ist auch nicht so viel - das sind mechanische Pumpen - keine elektrischen.

Für Heißgetränke, Waschen und Abwaschen verbrauchen wir je nach Anwesenheit so täglich um die 20 Liter - wenn man den ganzen Tag im Sommer vor Ort ist (Platz hinter dem Deich) kommen wir auf bis zu knapp 30, wenn man den ganzen Tag unterwegs ist, entsprechend weniger. Der Frischwassertank bei mir hat 45 Liter Inhalt und wird eigentlich täglich aufgefüllt. Die Wasserpumpe wird übrigens per Fußschalter geschaltet (Küche und Bad) - das reduziert den Verbrauch ziemlich deutlich.

Zitat:

@bebahunter schrieb am 30. Mai 2022 um 15:25:58 Uhr:

Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:

Alles gut , wir sind noch in der Findungsphase.

Können auch jeden Tag Wasser tanken. Aber jenachdem wo man ist muss man auch sparsamer umgehen.

Das mit dem Wasserverbrauch ist aber schon spartanisch. Wir haben keine Dusche und nur einen 25 L Tank, Toilettentank ist extra und brauchen wenn wir uns den ganzen Tag am Wohnwagen aufhalten rund 3 x ca 10 Liter Nachfüllung, also gesamt runde 40 bis 50 Liter. Allerdings spülen wir auch das Geschirr meistens im Wohnwagen.

Meine Pappschachtel fasst ca 230l Wasser. Wir duschen beide täglich. Dazu kommen kochen, 3l Kaffee, Abwasch und Toilette als Verbraucher hinzu. 4-5 Tage ohne nachzufüllen sind immer drin. Der Abwassertank hat auch 230l Volumen. Toilettenkassette wird täglich entleert!

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