Wehmütiger Abschied und Fazit
Im September 2009 erwarb ich den E220 CDI als Neufahrzeug. Ich holte den Wagen im Werk persönlich ab. Ich habe ihn nun siebeneinhalb Jahre gefahren bei einer Kilometerleistung von 120.000 KM. Das Fahrzeug wird neben zwei anderen Fahrzeugen benutzt, von daher die geringe Laufleistung.
Bei Erwerb des Fahrzeuges war ich mit der Grundausstattung zufrieden. Dies kannte ich bei früheren Mercedes Modellen noch anders. Als zusätzliche Extras orderte ich die Metalliclackierung (cuprit braun), Navigation 50 APS, Glasschiebedach, Automatic und vielleicht noch die ein oder anderen Kleinigkeiten, aber nichts besonderes und auffälliges.
Der Wagen kam aus der ersten Serie und hatte die bekannten Probleme mit den Injektoren. Bei 8000 km war ich reif. Der Wagen lief nur noch ganz geschwächt. Mercedes war auf das Dilemma eingerichtet und sorgte für schnelle Abhilfe. Nach etwa einem Jahr musste ich erneut vorstellig werden. Die Injektoren wurden noch einmal gewechselt, ohne dass der Wagen liegen geblieben war. Bei einer weiteren Inspektion erfolgte ein erneuter Wechsel sämtlicher Indikatoren. Während der weiteren Besitzzeit gab es keine Probleme mehr damit.
Überhaupt machte der Wagen in der gesamten Zeit keinerlei Schwierigkeiten. Der Motor lief tadellos und extrem sparsam für die Fahrzeuggröße. Das Fahrwerk machte einen sehr sicheren und standhaften Eindruck, insbesondere die Bremsen.
Das äußere Bild des Fahrzeuges gefällt mir bis heute. Der Wagen hat eine prägnante und unverwechselbare Form. Er zeigt ausgewogene Proportionen. Besonders das Heck gefällt durch seine Kompaktheit und Dominanz. Auch von der Front her wirkt der Wagen sehr auftrittsstark, auch wenn das Scheinwerfer-Layout ein wenig zerklüftet erschien. Daimler wusste offenbar selbst in der ersten Zeit nicht, wie man diese kleinen Lämpchen unter den Scheinwerfern optimal unterbringen sollte. Mal gab es runde Lämpchen, mal waagerechte. So richtig überzeugt war man bei Daimler wohl selbst nicht von den verschiedenen Lösungen.
Bis heute erkennt man den Wagen zweifelsfrei als E Klasse. Die Verwechslungen, die es bei Audi und bei BMW zwischen den verschiedenen Fahrzeugklassen gibt, sieht man bei diesem Wagen nicht. D.h., selbst nach sieben Jahren, machte der Wagen eine frischen und sehr soliden Eindruck.
Vor der E Klasse hatte ich einen BMW Siebener, danach jetzt einen BMW Fünfer.
Es besteht kein Zweifel, dass der Vierzylinder Diesel von der Geräuschentfaltung mit beiden BMW Modellen nicht mithalten kann. Es gilt aber der alte Mercedes Slogan bei Vierzylinderdiesel: hart aber herzlich.
Genau dies lässt sich auch von dem Wagen sagen. Im Vergleich zu den BMW Modellen gefällt mir insbesondere die über jeden Zweifel erhabene Klimatisierung. Ich stellte über Jahre hinweg das System auf Auto und 21°. In 95 % der Situationen passte diese Einstellung, ohne dass ich irgendwelche Veränderungen vornehmen musste, auch wenn weitere Passagiere hinzukamen. Ganz selten war es nötig, irgendwelche Veränderungen an der Einstellung vorzunehmen. Dies kenn ich bei den BMW Fahrzeugen leider ganz anders. Hier muss ich immer wieder nachregulieren.
Die Freisprecheinrichtung funktionierte zuverlässig und exzellent. Gesprächspartner konnten kaum wahrnehmen, dass man sich in einem fahrenden Auto befand.
Bemerkenswert und besonders hervorzuheben ist, dass der Wagen auch nach 120.000 KM keinerlei Unausgewogenheit im Fahrwerk zeigte. Im Gegenteil, insbesondere die Vorderachse, die die Motorlast trägt, machte einen völlig neutralen und stabilen Eindruck. Bei anderen Marken muss man sich nach mehr als 100.000 km immer wieder mit Querlenken, Zugstreben und solchen Dingen beschäftigen. Dieses Thema blieb bei dem Mercedes völlig außen vor.
Ich muss lange überlegen, wenn ich über Schwachstellen nachdenken will. Hier fällt vielleicht das etwas biedere und plastikartige Standard-Interieur auf. Das können Audi und BMW besser. Dort werden die Fahrer in haptischen Dingen mehr umschmeichelt.
Das Erscheinungsbild des Fahrzeuges bei Besitzende war tadellos. Gott sei Dank hatte ich auch keinerlei Feindberührungen und keinerlei Karosserieanstöße, so dass der Wagen im ersten Lack und ohne jede Karosseriereparatur dastand. Der Wagen zeigte sich wie neu. Man muss sich ehrlich fragen, ob es überhaupt einen Grund gab, das Fahrzeug wegzugeben. Aber dies hat dann hin und wieder auch mit persönlichen Dingen zu tun, weil man einfach mal einen Wechsel möchte.
Unter dem Strich kann ich für den Wagen nur höchstes Lob spenden, fünf Sterne sind es allemal und eine klare Kaufempfehlung.
Beste Antwort im Thema
Im September 2009 erwarb ich den E220 CDI als Neufahrzeug. Ich holte den Wagen im Werk persönlich ab. Ich habe ihn nun siebeneinhalb Jahre gefahren bei einer Kilometerleistung von 120.000 KM. Das Fahrzeug wird neben zwei anderen Fahrzeugen benutzt, von daher die geringe Laufleistung.
Bei Erwerb des Fahrzeuges war ich mit der Grundausstattung zufrieden. Dies kannte ich bei früheren Mercedes Modellen noch anders. Als zusätzliche Extras orderte ich die Metalliclackierung (cuprit braun), Navigation 50 APS, Glasschiebedach, Automatic und vielleicht noch die ein oder anderen Kleinigkeiten, aber nichts besonderes und auffälliges.
Der Wagen kam aus der ersten Serie und hatte die bekannten Probleme mit den Injektoren. Bei 8000 km war ich reif. Der Wagen lief nur noch ganz geschwächt. Mercedes war auf das Dilemma eingerichtet und sorgte für schnelle Abhilfe. Nach etwa einem Jahr musste ich erneut vorstellig werden. Die Injektoren wurden noch einmal gewechselt, ohne dass der Wagen liegen geblieben war. Bei einer weiteren Inspektion erfolgte ein erneuter Wechsel sämtlicher Indikatoren. Während der weiteren Besitzzeit gab es keine Probleme mehr damit.
Überhaupt machte der Wagen in der gesamten Zeit keinerlei Schwierigkeiten. Der Motor lief tadellos und extrem sparsam für die Fahrzeuggröße. Das Fahrwerk machte einen sehr sicheren und standhaften Eindruck, insbesondere die Bremsen.
Das äußere Bild des Fahrzeuges gefällt mir bis heute. Der Wagen hat eine prägnante und unverwechselbare Form. Er zeigt ausgewogene Proportionen. Besonders das Heck gefällt durch seine Kompaktheit und Dominanz. Auch von der Front her wirkt der Wagen sehr auftrittsstark, auch wenn das Scheinwerfer-Layout ein wenig zerklüftet erschien. Daimler wusste offenbar selbst in der ersten Zeit nicht, wie man diese kleinen Lämpchen unter den Scheinwerfern optimal unterbringen sollte. Mal gab es runde Lämpchen, mal waagerechte. So richtig überzeugt war man bei Daimler wohl selbst nicht von den verschiedenen Lösungen.
Bis heute erkennt man den Wagen zweifelsfrei als E Klasse. Die Verwechslungen, die es bei Audi und bei BMW zwischen den verschiedenen Fahrzeugklassen gibt, sieht man bei diesem Wagen nicht. D.h., selbst nach sieben Jahren, machte der Wagen eine frischen und sehr soliden Eindruck.
Vor der E Klasse hatte ich einen BMW Siebener, danach jetzt einen BMW Fünfer.
Es besteht kein Zweifel, dass der Vierzylinder Diesel von der Geräuschentfaltung mit beiden BMW Modellen nicht mithalten kann. Es gilt aber der alte Mercedes Slogan bei Vierzylinderdiesel: hart aber herzlich.
Genau dies lässt sich auch von dem Wagen sagen. Im Vergleich zu den BMW Modellen gefällt mir insbesondere die über jeden Zweifel erhabene Klimatisierung. Ich stellte über Jahre hinweg das System auf Auto und 21°. In 95 % der Situationen passte diese Einstellung, ohne dass ich irgendwelche Veränderungen vornehmen musste, auch wenn weitere Passagiere hinzukamen. Ganz selten war es nötig, irgendwelche Veränderungen an der Einstellung vorzunehmen. Dies kenn ich bei den BMW Fahrzeugen leider ganz anders. Hier muss ich immer wieder nachregulieren.
Die Freisprecheinrichtung funktionierte zuverlässig und exzellent. Gesprächspartner konnten kaum wahrnehmen, dass man sich in einem fahrenden Auto befand.
Bemerkenswert und besonders hervorzuheben ist, dass der Wagen auch nach 120.000 KM keinerlei Unausgewogenheit im Fahrwerk zeigte. Im Gegenteil, insbesondere die Vorderachse, die die Motorlast trägt, machte einen völlig neutralen und stabilen Eindruck. Bei anderen Marken muss man sich nach mehr als 100.000 km immer wieder mit Querlenken, Zugstreben und solchen Dingen beschäftigen. Dieses Thema blieb bei dem Mercedes völlig außen vor.
Ich muss lange überlegen, wenn ich über Schwachstellen nachdenken will. Hier fällt vielleicht das etwas biedere und plastikartige Standard-Interieur auf. Das können Audi und BMW besser. Dort werden die Fahrer in haptischen Dingen mehr umschmeichelt.
Das Erscheinungsbild des Fahrzeuges bei Besitzende war tadellos. Gott sei Dank hatte ich auch keinerlei Feindberührungen und keinerlei Karosserieanstöße, so dass der Wagen im ersten Lack und ohne jede Karosseriereparatur dastand. Der Wagen zeigte sich wie neu. Man muss sich ehrlich fragen, ob es überhaupt einen Grund gab, das Fahrzeug wegzugeben. Aber dies hat dann hin und wieder auch mit persönlichen Dingen zu tun, weil man einfach mal einen Wechsel möchte.
Unter dem Strich kann ich für den Wagen nur höchstes Lob spenden, fünf Sterne sind es allemal und eine klare Kaufempfehlung.
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10 Antworten
Genau das bewegt mich nun dazu, nach einem gut erhaltenen objekt mit 8 Zylinder zu suchen... derzeit fahre ich den neuen e43 AMG
Und komm mit diesem Fahrzeug optisch gar nicht klar. Das Fahrzeug kann Alles sehr gut, aber ich vermisse das mercedeshafte Fahrverhalten.
Der w212 war bis jetzt der beste E den ich bisher hatte.
Hallo Peter.
Einen schönen Bericht über eine innige Autobeziehung hast du da geschrieben.
Ich bin seit 2 Wochen Besitzers eines W212 8-Zylinders, MOPF, aus mitte 2015. Hatte erst nach einem Vor-MOPF gesucht, da der mir gerade von vorne puristischer erschien. Es ist dann aus vielerlei Gründen das MOPF-Modell geworden. Ich muss mich noch etwas an den Look gewöhnen, aber er gefällt mir jeden Tag besser. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen. Und vom Motor bin ich sehr begeistert, da er einfach zum souveränen Gleiten verführt und sich in allen Lebenslagen schön anhört.
Schönen Gruß Martin
Was passiert mit dem alten jetzt? Gibst du ihn in Zahlung oder Privatverkauf? Wie viel erhoffst du dir ihn noch?
Sehr schöner Bericht. Dafür grün.
Der VorMopf ist authentisch. Der Mopf schon wieder zu glattgebügelt.
Behalte meinen so lange wie möglich, da mich fast nichts stört. Und mir die Fuhre stets ein Grinsen ins Gesicht zimmert.
LG
Zitat:
Der VorMopf ist authentisch. Der Mopf schon wieder zu glattgebügelt.
Behalte meinen so lange wie möglich, da mich fast nichts stört. Und mir die Fuhre stets ein Grinsen ins Gesicht zimmert.
LG
Sehe ich auch so, auch wenn ich den Mopf technisch richtig gelungen und ausgereift empfinde, war der Vormopf das klassischere Auto. An den neuen 213, gerade als T kann ich mich optisch noch garnicht gewöhnen. Ist mir irgendwie zu rund und nichtssagend und wirkt wie eine minimal größere C Klasse. Warum machen das alle? Ist wohl günstiger. Eigenständigkeit ade. Vielleicht doch noch einen Shooting Break holen? Wird bestimmt mal ein Designklassiker.
Jüngst nachdem ich den Lack-Detailer drauf gemacht hatte, fragte doch tatsächlich jemand ob das ein Neuwagen ist.
Also Altbacken wirkt er schon mal nicht - so wie z.B. der selige 211er. Insofern zeitgemäß, passt.
Und vor allem, so lange noch sooooo viele Taxen davon unterwegs sind....
Habe mir gerade erst bewusst einen Vormopf gekauft, da ich das Design auch als sehr gelungen empfinde. Innen wie aussen.
Gerade die von vielen relativ oft bemängelten eckigen Scheinwerfer und der barrocke Hintern machen das Teil erst einzigartig für mich. Habe letztens zufällig die neue C-Klasse gesehen. Sorry aber das geht ja gar nicht. Man muss schon genau hinschauen, um es als MB zu erkennen. Vom Weiten könnte es auch irgendein stromlinienförmiger Japaner sein.
Aber vielleicht gewöhne ich auch mich mit der Zeit noch an das neue Design. Mal sehen.
Je häufiger ich die neuen Mercedes sehe, desto mehr erkenne ich auch den MB-Stil. Ja, sie sind eine komplette Neu-Interpretation und man merkt das wir Deutschen nicht mehr den automobilen Geschmack vorgeben, es gab ja mal Zeiten da erprobten Asiaten die Autos bei uns. Aber ich finde den W213 sehr schick und er gefällt mir immer besser. Bisher muss ich mich noch mit dem Kombiheck des S213 anfreunden.
Aber zum Thema:
Viel Spaß mit dem 5er. Wahrlich ein ebenso schönes Auto und für mich sind MB und BMW die einzigen wirklichen Premiumautos.
Der VorMopf nimmt ein wenig Traditionen seiner Vorfahren auf.
Hinten das Thema der Ponton-Kotflügel (W120).
https://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_W_120
Das Armaturenbrett läßt Erinnerungen an den W124 hochkommen.
Deshalb mag ich den VorMopf auch lieber leiden.
Zitat:
@AndyW211320 schrieb am 18. Mai 2017 um 09:26:13 Uhr:
Sehr schöner Bericht. Dafür grün.
Der VorMopf ist authentisch. Der Mopf schon wieder zu glattgebügelt.
Behalte meinen so lange wie möglich, da mich fast nichts stört. Und mir die Fuhre stets ein Grinsen ins Gesicht zimmert.
LG
Erzähl uns mal was Neues Andy .
Der Beste Motor den ich ebenfalls gefahren bin - der 5.5er Sauger. Da gebe ich dir auch recht .