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Welcher Rostlöser ist Dein Favorit?
Hallo Werkzeug-Begeisterte,
ich versuch es mal hier im Werkzeugforum, ist eher ein Mittel zum Zweck ...
Habe jetzt schon drei verschiedene Entrostungsmittel ausprobiert, aber keines hat mich dauerhaft begeistert oder gar überzeugt. Erwarte ich vielleicht zu viel oder bin ich zu anspruchsvoll, oder aber taugen die Mittel alle nur mehr oder eher weniger?
Mir geht es hier nicht um Sandstrahlen, oder Schleifen, oder Drahtbürsten oder ...
Nein, ich habe chemische Mittel versucht, die unzählige Male immer wieder aufgepinselt wurden. Der Rost hat sich immer nur im µm- Bereich entfernen lassen.
Ein weiteres Mittel wurde in Wasser aufgelöst und darin das Rostteil gebadet. Einen Tag, zwei Tage, drei Tage, eine ganze Woche und zu guter letzt gar 14 Tage. Das Ergebnis war, na ja mit kräftigem Restrost. Das anfangs klare Entrosterbad war letztlich eine schrecklich blau-schwarze Flüssigkeit, auf der Metall zu schwimmen schien.
Als drittes Mittel habe ich ein Phosphor-Zitronensäure-Gemisch verwendet, mit dem die rostigen Teile, primär Bremssättel, eingepinselt wurden. Auf porösem Gusseisen wurde der Rost recht gut umgewandelt und es bildete sich eine graue Phosphatsicht, aber es gab auch Bereiche, die glänzten nach der Behandlung und sahen immer noch nass aus - waren aber trocken. Diese Stellen hatten keinen grauen Phosphatbelag. Ich würde diese Stellen als noch mit Rost behaftet einstufen. Habe dann diese Stellen mit Schmiergelpapier aufgerauht um evtl. verglasten Rost zu öffnen und nochmals eingepinselt und 12 Stunden einwirken lassen.
Die angehängten Fotos zeigen diese Teile nach der letzten Behandlung. Ist da jetzt noch Rost drauf oder nicht? Und warum bildet sich keine Phosphatschicht, als Zeichen des umgewandelten Rostes - wie ich zwischenzeitlich gelernt habe?
Meine Begeisterung über die erzielten Entrostungsergebnisse hält sich jedenfalls in Grenzen.
Was mach ich evtl. falsch oder gibt es das non-plus-ultra Rostvernichtungsmittel?
Beste Grüße - Reinhard
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30 Antworten
Fedox hatte ich für eine Tankinnenreinigung verwendet..danach die Reste zum Entrosten diverser Teile (auch mit starkem Rostbefall) Daie Wirkung war überzeugend. Jedoch würde ich Strahlen immer vorziehen wenn möglich.
DoMi
Zitat:
@reidiekl schrieb am 2. Oktober 2017 um 16:52:52 Uhr:
Als drittes Mittel habe ich ein Phosphor-Zitronensäure-Gemisch verwendet,
Was mach ich evtl. falsch oder gibt es das non-plus-ultra Rostvernichtungsmittel?
Beste Grüße - Reinhard
Wie kommst du auf so ein Gemisch ? Jede Säure entwickelt eine andere chemische Reaktion. Von Entfettung hast du auch nichts geschrieben ?
@ domi - Fedox soll so ähnlich in der Anwendung sein wie Deox C. Letzteres hatte ich schon verwendet, Fedox aber noch nicht. Wie schon gesagt, die Brühe war nach 14 Tagen rabenschwarz, die Teile jedoch immer noch mit Rost behaftet. Strahlen gefällt mir auch sehr gut, jedoch hatte ich bedenken bezüglich einer Beschädigung der Bremszylinder.
@ schelle1 -
Zitat:
Von Entfettung hast du auch nichts geschrieben
Teile wurden zuvor mit Bremsenreiniger gesäubert und zwischen den Badegängen mit Silikonentferner behandelt und auch die "verglasten" Rostbereiche mit Schmiergelpapier aufgerauht.
Das Mittel heißt PURUX und auf dem Datenblatt sind u.a. die Inhaltsstoffe angegeben.
Was sagt Ihr denn zum "Entrostungsergebnis" auf den Fotos?
Phosphorsäure
Zitat:
@reidiekl schrieb am 3. Oktober 2017 um 12:30:15 Uhr:
... jedoch hatte ich bedenken bezüglich einer Beschädigung der Bremszylinder. .
.
Die Innenflächen der Bremszylinder sind keine Präzisions-Oberflächen.
Ich gehe beim Strahlen so vor:
Manschette, Kolben und Dichtgummi raus.
Altes Dichtgummi stattdessen einsetzen.
In die Anschlüsse drehe ich M10x1 Madenschrauben mit Konus.
Dann in aller Ruhe strahlen. Entstauben mit sauberer Druckluft, hierbei ggf. die Madenschrauben vorübergehend nochmal raus drehen.
Gummi-Dichtring raus und rostversiegeln, grundieren, lackieren, whatever.
Auch die Nut für die Manschette und den Dichtring mitlackieren.
Hinterher die Innen-Oberfläche des Zylinders mit einem Fächerschleifer säubern bis der Kolben wieder leichtgängig rein und raus geht.
Neuen Dichtring, und sauberen Kolben mit Bremszylinderpaste einsetzen. (manchmal muss gleichzeitig die Manschette eingesetzt werden).
Bei Fedox waren manche Teile hinterher ziemlich angefressen..daher habe ich das für Bremszylinder noch nie in Betracht gezogen
DoMi
Danke für Eure Beiträge. Habe heute mal die Bremsenteile zusätzlich mechanisch mittels diverser Drahtbürsten bearbeitet, trotz des Hinweises in Purux-Datenblatt:
Wirkungsweise
Es erfolgt zunächst ein Beizangriff auf das Eisen, bei dem Metallkationen unter Wasserstoffentwicklung in Lösung
gehen.
Dann erfolgt die Schichtbildung durch Ausfällung schwerlöslicher Phosphate, es wird Eisen(III)-oxid zu Wasser und
Eisen(III)phosphat umgesetzt. Es entsteht eine dünne, feinkristalline und wasserunlösliche Schicht, die fest mit dem
Grundmetall verbunden ist.
Die meistens hell- bis dunkelgrau gefärbten Schichten sind, da sie aus einer chemischen Reaktion mit dem Grundmetall
entstehen, in der Metalloberfläche fest verankert und weisen zahlreiche Hohlräume und Kapillaren auf. Deshalb bieten
sie einen guten Haftgrund für Lacke, Farben und Wachse.
Die hellgrauen und auch die dunkel-glänzenden Stellen ließen sich gut entfernen - und siehe da, es zeigte sich die langersehnte Gusseisenstruktur mit nur noch geringem Rostanteil. So lass ich mir das gefallen. Auf solch einer Oberfläche kann ein gescheiter Lackaufbau erfolgen. Hatte schon die ganze Zeit Bauchschmerzen bezüglich guter Haftbindung auf dieser christallinen Schicht. Wieso der Hersteller dies so schreibt ist mir ein Rätsel.
Fazit: Entrosten nur durch alleiniges Tauchen ist wohl eher nichts, eine anschließende mechanische Bearbeitung gehört einfach dazu.
Gruß - Reinhard
Ne andersrum. Erst mechanisch entrosten und dann tauchen! Die Eisenphosphatschichten bilden nen top-haftgrund für die nachfolgende Grundierung!
Ich habe hier immer den Presto Rostumwandler zur Vorbehandlung genommen, dannach zusätzlich schleifen, dann Zinken und Grundieren.
Zitat:
Die Eisenphosphatschichten bilden nen top-haftgrund für die nachfolgende Grundierung!
sind das die gläsernen schwarz-blauen Bereiche?
Die sind bei mir mittlerweile, nach vielfachem Einpinseln, spröde und springen beim Bürsten recht schnell ab.
Mag ja sein, dass Grundierung darauf gut hält, aber was nutzt das wenn die ?Eisenphosphat?schicht, samt der gut haftenden Grundierung letztlich vom Gusseisen abspringt?
Habe ich hier einen Denkfehler? Oder ist die gute Haftung auf Eisenphosphat nur ein Argument nicht weiter / vollens entrosten zu müssen?
Was ist chemisch der andere, weiß-graue Belag und wie nennt sich diese Schicht? Diese lässt sich ebenso gut abbürsten und erscheint wenig tragfähig für eine Grundierung.
Schwieriges Thema - wer hat den Durchblick?
Gruß - Reinhard
Zitat:
@Wolfgang4412 schrieb am 4. Oktober 2017 um 08:41:57 Uhr:
Ich habe hier immer den Presto Rostumwandler zur Vorbehandlung genommen, dannach zusätzlich schleifen, dann Zinken und Grundieren.
Hast Du mal ein Foto, wie es nach der Prestobehandlung aussieht?
Zitat:
@Medwedik schrieb am 3. Oktober 2017 um 20:46:23 Uhr:
Ne andersrum. Erst mechanisch entrosten und dann tauchen! Die Eisenphosphatschichten bilden nen top-haftgrund für die nachfolgende Grundierung!
mit flex schleifbürste abbürsten , bis alle tteillen mechanisch ok, dann rostumwandler (oder grundierung)
Eigentlich suche ich ein Mittel welches den Rost auflöst und entfernt ohne große und umfangreiche mechanische Bearbeitung des Werkstücks - gibt es so einen Rostvernichter überhaupt?
Sonst ist es in der Tat wesentlich einfacher, schneller und nachhaltiger die Teile gleich strahlen zu lassen, nur etwas teurer, wenn man es nicht selbst machen kann. Wozu also all diese angeblichen Wunder-Entrostungsmittelchen???
Bin gerade auf dem Weg der Ernüchterung, wenn mich nicht doch noch hier jemand überzeugen kann.
frustrierte und rostige Grüße - Reinhard,
wäre sooo gerne rostlos glücklich
Willkommen in der Matrix!
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 9. Oktober 2017 um 12:55:54 Uhr:
Willkommen in der Matrix!
Der Schrauber schraubt, der Hebel wächst, es steigt die Kraft, die Schraube ächzt.
Zu spät erst merkt die Großhirnrinde: Die Schraube hatteeinLinksgewinde.
so klingt und reimt sich's besser