welches Frostschutzmittel für E200?
Hallo Leute,
welches Frostschutzmittel ist für den E200 TE, Bj. 1995 ( Motor M111 ?) das richtige? Was passiert, wenn man das falsche einfüllt?
Gruß
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Lenschi1
Häää? Silikathaltiges für Alumotoren?
Das ist mir neu, ich dachte immer das silikathaltige ist blau und für Graugusmotoren, und das rote ist silikatfrei und für Alumotoren.
Ein leider weit verbreiteter Irrglaube.
Für europäische Fahrzeuge sind derzeit überwiegend zwei unterschiedliche Kühlmitteltechnologien im Einsatz.
Bei der silikathaltigen Technologie beruht der Schutz der Aluminiumoberflächen auf der Verwendung von Natriumsilikaten. Der Vorteil dieser Chemie ist eine schnelle Reaktion dieses Inhibitors mit Aluminium und damit einem schnellen Schutz vor Korrosion. Nachteilig ist hier, dass sich nur eine begrenzte Menge dieses Inhibitors stabil in das Kühlmittel einbringen lässt und die Wirkung somit über der Laufzeit nachlässt. Für diese Technologien wird daher in der Regel ein Wechselintervall von 2-4 Jahren empfohlen.
Als Alternative werden in neuerer Zeit auch silikatfreie Technologien verwendet. Da hier anstelle von Silikaten in erster Linie Salze organischer Säuren (organic acids) als Inhibitoren verwendet werden, spricht man hier auch von der OAT (organic acid technologie) – Technologie. Aufgrund ihrer guten Löslichkeit lassen sich diese Inhibitoren deutlich höher dosieren als Silikate und gewährleisten hierdurch einen Langzeitschutz, der längere Wechselintervalle bzw. Lebensdauerfüllungen ermöglicht. Nachteilig ist hier allerdings, dass zur Entfaltung des Oberflächenschutzes auf Aluminium zunächst eine Anfangskorrosion stattfindet, die bei empfindlichen Kühlsystemen bereits zu Verstopfungen im Kühler führen kann. Daher sind mittlerweile auch Kombinationen (Hybride) dieser beiden Technologien auf dem Markt präsent. Das genannte G48 enthält, wie die meisten Mittel der MB Spezifikation 325.0, ein Hybrid-Inhibitorenpaket auf Basis von Silikaten und Salzen organischer Säuren.
Aufgrund dieser Komplexität handelt es sich letztendlich auch bei der Kühlerschutzflüssigkeit um ein Konstruktionselement. Da je nach Fahrzeughersteller unterschiedliche Kühlkreislaufsysteme, sowie unterschiedliche Materialien zum Einsatz gelangen, resultieren hieraus auch unterschiedliche Anforderungen an die Formulierungen der jeweiligen Kühlerschutzflüssigkeiten. Da Vermischungen verschiedener Rezepturen durchaus zu Unverträglichkeiten führen können, sollten die Herstellerangaben hinsichtlich der empfohlenen Kühlmittelqualitäten und der Wechselintervalle unbedingt eingehalten werden. Wie Mark-86 bereits richtig schreibt, sagt die Farbe nicht mehr unbedingt etwas über den Silikatgehalt aus. Es gibt zB das silikatfreie blaue Glysantin G33 für Peugeot/Citroen.
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33 Antworten
- G48 von BASF
- G12 verklumpft mit den anderen, bei Verwendung von allen anderen (G12 Plus, etc.) passiert einfach nix.
G48 wäre auch meine Empfehlung, zumal das Mittel bei Praktiker günstig zu bekommen ist.
fleibaka
Danke für die Empfehlung. Hab noch eine Frage: es gibt ja rote Frostschutzmittel und Blaue. Welche darf es für den E200 sein und welche ( welches Bestandteil des Mittels) darf es auf keinen Fall sein?
Gibt es Freigaben von MB?
Gruß
Hallo,
meines Wissens ist es so:
Rotes Kühlmittel --> Silikatfrei
Blaues Kühlmittel -->Silikathaltig
Rot/Blau darf man nicht mischen. Moderne Motoren mit Alublock brauchen das Rote, da es speziell für diese entwickelt wurde. Bei Motoren mit Graugussblock ist es egal weches man verwendet (nur eben nicht Mischen!), bzw. ist eben oft das früher gebräuchliche blaue drin.
Bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege.
MfG
PS Ja, es gibt Freigaben von MB die in deiner Betriebsanleitung stehen.
Alle freigegebenen Korrosions-/Frostschutzmittel findest du in der MB Spezifikation 325.0. Ich persönlich zB verwende das ROWE Hightec Antifreeze AN.
Ich kipp auch immer die billige Brühe von TE-Taxiteile rein und wechsel das alle 3 Jahre.
Die Farben sagen mitlerweile nichts mehr aus, darüber, was das ist.
Es gibt z.B. G11, das ist für Alu- und Gussmotoren (VW) und Blau/Grün.
Dann gibt es G12, das ist nur für Alumotoren (VW) und ist rot.
Dann gibt es G12+, das ist für Alumotoren und Gussmotoren (VW) und mit G11/G12 mischbar und rosarot.
Das G48 ist für Alu und Gussmotoren und Silikathaltig.
Wenn ich das jetzt richtig auf dem Schirm habe, sind G48 und G11 Silikathaltig, für Gussmotoren (und Alu), G12 ist Silikatfrei und verklumpt mit G11 und G48, in G12+ ist n Ersatzstoff drinnen welcher mit allem mischbar und für alles ist.
G11/G48 ist in deinem Motor schon richtig.
Häää? Silikathaltiges für Alumotoren?
Das ist mir neu, ich dachte immer das silikathaltige ist blau und für Graugusmotoren, und das rote ist silikatfrei und für Alumotoren.
Zitat:
Original geschrieben von Lenschi1
Häää? Silikathaltiges für Alumotoren?
Das ist mir neu, ich dachte immer das silikathaltige ist blau und für Graugusmotoren, und das rote ist silikatfrei und für Alumotoren.
Ein leider weit verbreiteter Irrglaube.
Für europäische Fahrzeuge sind derzeit überwiegend zwei unterschiedliche Kühlmitteltechnologien im Einsatz.
Bei der silikathaltigen Technologie beruht der Schutz der Aluminiumoberflächen auf der Verwendung von Natriumsilikaten. Der Vorteil dieser Chemie ist eine schnelle Reaktion dieses Inhibitors mit Aluminium und damit einem schnellen Schutz vor Korrosion. Nachteilig ist hier, dass sich nur eine begrenzte Menge dieses Inhibitors stabil in das Kühlmittel einbringen lässt und die Wirkung somit über der Laufzeit nachlässt. Für diese Technologien wird daher in der Regel ein Wechselintervall von 2-4 Jahren empfohlen.
Als Alternative werden in neuerer Zeit auch silikatfreie Technologien verwendet. Da hier anstelle von Silikaten in erster Linie Salze organischer Säuren (organic acids) als Inhibitoren verwendet werden, spricht man hier auch von der OAT (organic acid technologie) – Technologie. Aufgrund ihrer guten Löslichkeit lassen sich diese Inhibitoren deutlich höher dosieren als Silikate und gewährleisten hierdurch einen Langzeitschutz, der längere Wechselintervalle bzw. Lebensdauerfüllungen ermöglicht. Nachteilig ist hier allerdings, dass zur Entfaltung des Oberflächenschutzes auf Aluminium zunächst eine Anfangskorrosion stattfindet, die bei empfindlichen Kühlsystemen bereits zu Verstopfungen im Kühler führen kann. Daher sind mittlerweile auch Kombinationen (Hybride) dieser beiden Technologien auf dem Markt präsent. Das genannte G48 enthält, wie die meisten Mittel der MB Spezifikation 325.0, ein Hybrid-Inhibitorenpaket auf Basis von Silikaten und Salzen organischer Säuren.
Aufgrund dieser Komplexität handelt es sich letztendlich auch bei der Kühlerschutzflüssigkeit um ein Konstruktionselement. Da je nach Fahrzeughersteller unterschiedliche Kühlkreislaufsysteme, sowie unterschiedliche Materialien zum Einsatz gelangen, resultieren hieraus auch unterschiedliche Anforderungen an die Formulierungen der jeweiligen Kühlerschutzflüssigkeiten. Da Vermischungen verschiedener Rezepturen durchaus zu Unverträglichkeiten führen können, sollten die Herstellerangaben hinsichtlich der empfohlenen Kühlmittelqualitäten und der Wechselintervalle unbedingt eingehalten werden. Wie Mark-86 bereits richtig schreibt, sagt die Farbe nicht mehr unbedingt etwas über den Silikatgehalt aus. Es gibt zB das silikatfreie blaue Glysantin G33 für Peugeot/Citroen.
Zitat:
Original geschrieben von Lenschi1
welches Frostschutzmittel ist für den E200 TE, Bj. 1995 ( Motor M111 ?) das richtige?
Hallo,
anhand der Betriebsvorschriften ist die Frage eindeutig zu beantworten. Ein Frostschutzmittel mit Freigabe nach Blatt 325.0 ist für alle MB-Pkw-Motoren "zwingend vorgeschrieben". Das blau-grüne, silikathaltige Glysantin G48 ist das bekannteste Mittel dieser Art. Auch das gelbe, nitrithaltige Glysantin G05 hat eine 325.0-Freigabe.
Diese 325.0-Frostschutzmittel dürfen nicht mit (meist rot-violetten) silikatfreien Frostschutzmitteln der Freigabe 325.3, etwa dem Glysantin G30, gemischt werden. Kann man im Blatt 310.1 der Betriebsvorschriften nachlesen. Eigentlich erübrigt sich dieser Punkt sowieso, weil 325.0-Mittel vorgeschrieben sind und Mittel anderen Typs deshalb nicht in Frage kommen.
Verwendbar sind auch Mittel, die dem Glysantin G48 entsprechen, für die vom Hersteller aber keine MB-Freigabe nach 325.0 beantragt wurde. Mein Teilehändler hat z.B. das Glysantin G48 aus dem Programm genommen und durch das Eurolub ANF ersetzt. Das Eurolub ANF hat keine 325.0-Freigabe, aber es handelt sich ebenfalls um ein silikathaltiges, blaues Frostschutzmittel auf Ethylenglykolbasis, das in Grauguss- und Alumotoren verwendbar ist. Der Hersteller garantiert in einer gesonderten Erklärung, dass es "mit sämtlichen im Markt befindlichen gleichwertigen Produkten mischbar ist".
Zwischenzeitlich stand auch mal Frostschutz der Marke Algorex von Meyer-Chemie im Regal. Das Mittel hatte ebenfalls keine 325.0-Freigabe, ist aber ebenfalls ein silikathaltiges, blaues Mittel vom Glysantin-G48-Typ, "idealer Korrosions- und Gefrierschutz für wassergekühlte Motoren mit und ohne Alu-Legierung". Weitere Herstellerangabe: "ALGOREX Kühlerfrostschutz ist mit allen gleichartigen nitrit-, amin- und phosphatfreien Produkten auf der Basis von Ethandiol (Monoethylenglykol) mischbar."
Es wird noch einige weitere Hersteller geben, die Frostschutzmittel des G48-Typs anbieten, also silikathaltig und üblicherweise blau-grün. Solche Mittel sind im W124 problemlos verwendbar, auch wenn sie nicht in Bevo-Blatt 325.0 aufgeführt sind. Bei VAG haben solche Mittel die VAG-TL-774-C.
MfG, Tazio1935
Das mit den unterschiedlichen Dichtungen, etc. glaube ich alles nicht.
Zitat:
Original geschrieben von Wolv O.
Da je nach Fahrzeughersteller unterschiedliche Kühlkreislaufsysteme, sowie unterschiedliche Materialien zum Einsatz gelangen, resultieren hieraus auch unterschiedliche Anforderungen an die Formulierungen der jeweiligen Kühlerschutzflüssigkeiten. Da Vermischungen verschiedener Rezepturen durchaus zu Unverträglichkeiten führen können, sollten die Herstellerangaben hinsichtlich der empfohlenen Kühlmittelqualitäten und der Wechselintervalle unbedingt eingehalten werden.
Zitat:
Original geschrieben von Mark-86
Das mit den unterschiedlichen Dichtungen, etc. glaube ich alles nicht.
MB wird ungern mitteilen, dass ein Kühlerfrostschutz ohne 325.0-Freigabe ebenfalls verwendbar ist, wenn das Mittel dieser Freigabe oder dem Glysantin G48 entspricht. Mit so einem Bekenntnis würde der Fahrzeughersteller schließlich sein eigenes Freigabesystem konterkarieren.
Wenn man sich unbedingt an die Herstellerangaben halten soll, warum dann nicht an die Angaben der Kühlerfrostschutz-Hersteller? Die Hersteller der oben genannten Mittel des G48-Typs garantieren die Verwendbarkeit in Alu-Guss-Motoren und bestätigen die Mischbarkeit mit anderen Produkten gleichen Typs. Das Eurolub ANF "verhält sich neutral gegenüber Metallen, Gummiteilen und Dichtungen."
Der bei Taxiteile erhältliche "spez. Mercedes"-Frostschutz ist auch als VAG-G11-Mittel zulässig. Blau-grünes, silikathaltiges G11 = VAG-TL-774-C, und dieser Norm entspricht auch der Algorex-Kühlerfrostschutz ohne 325.0.
Das BASF G48 wiederum ist nicht nur für Mercedes-Motoren freigegeben, sondern auch für Audi nach besagter VAG-TL-774-C, für BMW, MAN, Opel, Porsche, Saab usw. usw.
Daraus kann man sicher nicht schließen, dass Frostschutzmittel des G48-/325.0- /G11-Typs gezielt auf einen bestimmten Fahrzeughersteller oder gar das Kühlsystem eines bestimmten Motors zugeschnitten sind.
Dass irgendeines der vielen Mittel des G48-Typs in W124-Motoren zu Unverträglichkeiten führen soll, ist ohne jeden Beleg, eine fehlende 325.0-Freigabe hin oder her. Welche Besonderheiten bei Material und Konstruktion soll das Kühlsystem eines M111 denn genau aufweisen, die den Einsatz eines beliebigen 0815-Frostschutzmittels der G48-Sorte oder ein Mischen dieser Mittel untereinander nicht zulassen? Mir sind keine solchen Besonderheiten bekannt, wäre aber an Details interessiert.
MfG, Tazio1935
öööööhm,
ich fahre zu
Benz
und hole mir dort
Frostschutzmittel......
aber ich habe noch einmal eine andere Frage
bei welcher Dunkelheitstufe schaltet ihr das Licht ein??
Zitat:
Original geschrieben von Mark 260E
aber ich habe noch einmal eine andere Frage
bei welcher Dunkelheitstufe schaltet ihr das Licht ein??
Augenblick, mal nachschauen, in welchem Betriebsvorschriften-Freigabeblatt das genau geregelt ist. Sonst im Zweifel immer zu Benz fahren und dort nachfragen, die freuen sich .
Zitat:
ich fahre zu Benz und hole mir dort Frostschutzmittel......
Falls VW näher ist, kannst Du auch zu VW fahren und Dir dort G11-Frostschutzmittel holen. Oder beim Teileladen um die Ecke irgendein silikathaltiges Mittel für Alu-Guss-Motoren kaufen, das häufig blau oder grün eingefärbt sein wird. Der Hersteller ist egal.
Eben bei Dieter Korp zum alten VW nachgeschlagen, das Folgende gilt analog auch für Mercedes und seine 325.0-Freigabe:
"Jeder Bäcker lobt seine Brötchen, deshalb empfiehlt auch VW sein eigenes Gefrierschutzmittel. Man kann aber ohne weiteres auch andere Frostschutzmittel verwenden - sie bestehen im Prinzip alls aus denselben Grundstoffen. Die verschiedenen Fabrikate lassen sich auch ohne Gefahr für das Kühlsystem mischen."
Wie gesagt, Mischbarkeit bei verschiedenen Fabrikaten gleichen Typs. Aber nicht blau-grünes, silikathaltiges Mittel mit rot-violettem silikatfreiem Frostschutz.
MfG, Tazio1935
Verstehe die Aufregung nicht. Ein namentlich von MB freigegebenes Kühlmittelkonzentrat kostet keine 3 EUR der Liter. Also alle 3 Jahre mal für 13 - 14 EUR nen Wechsel, sind keine 5 EUR im Jahr und gut ist. Wieviel billiger muss denn was anderes sein, damit ich das stattdessen reinschütte?