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Wenn die Kfz-Werkstatt an die Elektrik geht!
Wir fahren einen Opel Zafira Tourer 1.4 Turbo LPG. Vor 4 Monaten ging die Gasanlage auf Störung.
Ich bin dann zur einer Opel Werkstatt mit "Gas-Spezialisten".
Durch Motorvibrationen hatte sich ein Kabel direkt am Stecker eines Gas-Injektors blank gescheuert, so dass der Werkseinbau auf Störung ging. Die Werkstatt hat dann den Stecker ausgetauscht und mir noch gesagt, dass der Originalstecker bei Opel 90€ kostet; man hätte daher nach einer besseren Lösung gesucht und diese auch gefunden. Ich hab den Pkw dann abgeholt und bin dann 3 Monate damit gefahren.
Ausgerechnet auf den Weg in den Urlaub fiel die Anlage wieder aus und wir sind auf Benzin weiter gefahren. Gegen Ende des Urlaubs schwankte zusätzlich die Kühlmitteltemperatur.
Nach dem Urlaub also wieder zur Opel Werkstatt: Der Verdacht fiel auf den Verdampfer. Dieser wurde ausgetauscht, nachdem ich bei der Ersatzteilsuche helfen musste. Mir wurde auch gesagt, dass mittelfristig der Kabelbaum der Autogasanlage getauscht werden sollte. Man hätte den wieder repariert. Also mit dem Pkw wieder nach Hause. Nach 3 Tagen beobachtete ich dann massiven Kühlwasserverlust an der Wasserpumpe, so dass ich den Pkw mit Hilfe des ADAC zur Werkstatt hab schleppen lassen (Recht auf Nachbesserung). Es wurde dann die Wasserpumpe gewechselt. Ich hatte dann den Verdacht geäussert, dass der Verdampfer ja offensichtlich gar nicht das Problem gewesen sei: Werkstatt: "An den Kühlwasseranschlüssen waren eindeutig Wasserspuren zu sehen" (und das stimmt tatsächlich).
Zirka 6 Wochen später ging die Autogasanlage erneut auf Störung und diesmal hatte ich "die Schnauze voll". Also hab ich mir den Stecker am Gas-Injektor angeschaut und beim Abziehen kam mir das erste Anschlusskabel entgegen. Also die Isolierung abgemacht und ich konnte den Stecker einfach aus dem Kabelbaum ziehen. Der Stecker war in den Kabelbaum eingecrimpt, wobei die Stelle im Motorraum extrem eng und beschissen war. Mit einer Crimpzange konnte man da nicht vernünftig arbeiten! Ausserdem hatte ich den Eindruck, dass man den Stecker von einem alten Kabelbaum abgeschnitten hatte; die Anschlußdrähte waren winzig dünn!
Also hab ich einen funkelnagelneuen Orginal-Stecker mit soliden Anschlüssen für 9€ bestellt und in den Kabelbaum eingelötet, da man an der engen Stelle nur mit einem Gaslötkolben vernünftig arbeiten konnte. Ich hab die Lötstellen dann gegen Vibrationen geschützt und hab den Stecker aufgesteckt. Die Anlage läuft seitdem wunderbar.
Ich will den Vorgang nicht weiter bewerten, aber als Kunde verweifelt man.
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17 Antworten
Solche Sachen habe ich schon öfters gelesen oder bei YouTube in Videos gesehen...
Die angeblich so originalen Werksanlagen haben teilweise riesengroße Probleme und 10 Jahre später fühlt sich niemand mir fähig die Teile zu reparieren.
Bin auch der Meinung dass eine vernünftig aufgerüstete LPG Anlage die bessere Wahl ist...
welchen Hersteller hat der Opa für seine LPG Anlage ausgewählt?
Da können wir beide uns glücklich schätzen auch Schrauber Erfahrung mitzubringen und solche Dinge eben in Eigenregie instand setzen zu können
Hallo,
Opel (hat) Landi Renzo Anlagen verbaut. Das die Opel-Werstatt nicht in der Lage ist die Anlage in einem 6 Jahre!!! alten Fahrzeug zu reparieren, ist nur noch peinlich. Der Pkw ist jetzt rund 90000 km gefahren und ich bin nicht böse, dass mal etwas kaputt geht. Gottseidank bekommt man Landi Renzo Ersatzteile bei diversen Händlern.
Und ja - selbst ist der Mann!
Naja, "krimpen" kann eben nicht jeder. Vor allem, da zu viele ne Spitzzange oder einen Seitenschneider nutzen, weil "plattdrücken, da brauch ICH doch kein teures Werkzeug" ...
Eine Vertrags-Autowerkstatt sollte doch wohl eine Crimp Zange besitzen! Ob die Monteure die auch fachgerecht nutzen (können/wollen), ist eine andere Frage.
Ich mache in dem Fall niemanden bzgl. crimpen einen Vorwurf. Der Stecker sitzt hinter der Injektorleiste tief im Motorraum kurz vor der Spritzwand. Crimpen ist gem. Theorie im Kfz Bereich besser als Löten. Das bringt aber nichts, wenn man mit dem Werkzeug nicht richtig an die Ecke ran kommt. Zumal wenn ich einen Stecker mit lächerlichen Anschlußdrähtchen verwende.
Mit einem Gaslötkolben ging es deutlich besser und hält garantiert dauerhaft. Ich hab oft genug an Kabelbäumen gelötet. Die Lötstellen sind mit dem Kfz auf den Schrottplatz gewandert.
Was ich der Fachwerkstatt vorwerfe ist die Tatsache, dass man nach dem x. Versuch nicht mal die Methode wechselt. Ich hab jetzt sogar den Orginal-Kabelbaum für kleines Geld besorgt und werde im Fall der Fälle den Teil, welcher zu den Injektoren führt abschneiden und nur diesen Teil ersetzen. Ich hab schon eine passende Stelle gefunden, wo man den neuen Kabelstrang ansetzen kann (geschützt in einer Kabelummantelung an einer gut erreichbaren Stelle vorne im Motorraum). 8 Kabel anlöten, schrumpfen, fertig).
Zitat:
@unpaved schrieb am 17. September 2022 um 12:35:02 Uhr:
Eine Vertrags-Autowerkstatt sollte doch wohl eine Crimp Zange besitzen! Ob die Monteure die auch fachgerecht nutzen (können/wollen), ist eine andere Frage.
Eine? Guck mal wie viele man mittlerweile braucht, wer weiss welches "Die" zu nehmen ist und was am Ende passiert. Für mich klingt das wie "Mit der Wasserpumpenzange hingesaut".
Was ich übrigens quasi "statt löten" empfehlen kann: Lötverbinder wie https://smile.amazon.de/.../B09MJ63ZG5 ... man brauch halt eine Heissluftpistole oder einen leidlich einstellbaren Gaslötkolben, der ausreichend Hitze bringt. Drähte passend verdrillen bzw. ineinander "stechen", dann diese Verbinder "passend überstülpen" und gut heiss machen ohne diese zu verkohlen. Hält, wasserfest, alles in einem Aufwasch. Das Lot verklebt die stelle eher als dass dieses sich "millimeterweise" in die Litze reinzieht und zugleich die Kabel an der Stelle verhärtet.
@GaryK: Vielen Dank für den Tip. Das ist auch eine Option. Mir ist die Problemtik des Lötens bewusst. Ich war aber schon einmal erfolgreicher als die offizielle Opel Fachwerkstatt mit ihrer Crimplösung.
Ich werde "Deine" Lösung ausprobieren.
Ich hab so ziemlich alles - unisolierte Krimpverbinder, die verlinkten Lötverbinder, Gaslötkolben - und löten selbst kann ich (ausser SMD) auch leidlich. Luxusprobleme...
Für mich die "idiotensicherste" Verbindung: Die "Stoßverbinder unsioliert" wie https://www.ebay.de/itm/25542636532 mit passendem Querschnitt und dann "Schrumpfschlauch mit Kleber" drüber.
Der gerade angebrachte Link führt zu keinem Artikel bei Ebay.
Aber eine dauerhafte und sichere Lötverbindung herzustellen ist ja nun wirklich kein Hexenwerk.
Wenn ich irgendwelche Pins krimpeln muss und mir der Sache nicht 100% sicher bin kommt da auch noch ein bisschen Zinn an die Verbindung.
Ansonsten habe ich mit Löten im Kfz-Bereich noch keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht wenn man es fachgerecht ausführt.
https://www.ebay.de/itm/115332635703 wenn der geht. Vermutlich hab ich eine Ziffer zu viel aus der URL abgeschnitten.
Wenn man eine Krimpzange für die klassischen "Flachstecker" hat: https://www.ebay.de/itm/174503111678 ... sind die selben "Falt"-Verbinder ("open barrel") an deren Ende - nur eben ohne Flachstecker dazwischen. Ich mag die. Weil du kannst die in die Krimpzange einlegen, vorspannen und dann eine Hälfte mit einem Kabelende verpressen. Zwei Hände reichen. Keine "drei" wie beim Löten.
Das stimmt - für Lötverbindungen habe ich mir extra eine mobile dritte Hand gebaut.
Aber lustig ist es schon dass die Crimpverbinder im zweiten Link beim Artikelbild nicht mal fachgerecht vercrimpt sind
Früher waren drei Kabel Elektronik und heute können sie nur noch Fehlerauslesen, tauschen. Traurig was aus einem ehrbaren Handwerksberuf geworden ist. Früher gab es halt noch Lehrlinge (heute Auszubildende), welche eigentlich auch Abi hätten machen können, aber nur die Möglichkeit für die Hauptschule hatten. Heute ist die Hauptschule schlechter als früher und ein Realschüler wird nicht Mechatroniker. Deshalb muß das KFZ-Handwerk mit den unteren 20% der Bildungsskala hochqualivizierte Fachkräfte schaffen. Und die paar Spätentwickler, welche gut wären, arbeiten ein paar Jahre später nicht mehr in normalen KFZ-Betrieben. Und das Resultat ist dann einen bescheiden reparierter Kabelanschluß. Eigentlich logisch!!
@85mz85: Der Gedanke ging mir auch durch den Kopf. Spätestens bei dem Moment, als ich die Werkstatt unterstützen musste den Verdampfer zu bestellen. Die Opel Teilenummer hatte sich nämlich geändert und die Nummer auf dem alten Verdampfer gab es nicht im Opel System. Ich hab mir Fotos vom alten Verdampfer schicken lassen und hatte im Internet gefunden, dass sich die Teilenummer geändert hat! Ich will gar nicht damit anfangen, dass es den Verdampfer von Landi Renzo im Teilezubehör deutlich preiswerter gibt!
An der Kasse ist dann dann aber wieder ganz der Voll-Profi ;-).
Und Spoiler: Für die allermeisten Verdampfer gibts Reparaturkits mit den Membranen und Dichtungen, weil die Gussteile nur ganz selten kaputtgehen. Siehe als Beispiel https://www.lpgparts24.de/Landirenzo_2