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Werkstattpfusch fängt früh an

VW Golf 3 (1H), VW
Themenstarteram 16. Juli 2014 um 16:58

Hallo,

ich hätte gerne einen anderen Artikel für den Anfang geschrieben, aber negative Erfahrungen sind eben auch dazu da, daß andere sie nicht machen müssen.

Ich hab bei meinem Golf III TDI den Zahnriemen gewechselt, Absteckwerkzeuge vorhanden, habe ich eine saubere, professionelle Arbeit hingelegt, die einem Meister nur gut zu Gesichte stünde.

Erste Pleite: der Bolzen für die Spannrolle muß getauscht werden (Materialermüdung, Anweisung VW). Liegt dieser Bolzen im Wert von 90 Cent dem Riemenkit von ContiTech bei ? Also provisorisch mit dem alten Bolzen gefahren, neuen geholt, getauscht.

Ich habe den "Meister" von VW extra gefragt, mit welchem Drehmoment die Spannrollenschraube angezogen wird. Der meinte 40 Nm. Da ich aus der Luftfahrt es nicht sonderlich komisch finde, daß relativ kleine Gewinde mit hohen Drehmomenten angezogen werden (Güte 12.9 und Höherwertiges), habe ich 35 Nm genommen, mit einem geeichten Drehmomentschlüssel.

Heute in der freien Werkstatt habe ich dann so lax über die Instandsetzung philosophiert um bei dem Wert 35 saublöde Blicke geerntet zu haben.

Und siehe da, in der originalen Anweisung heißt es: 25 Nm.

Da weder das Material des Bolzens bekannt ist, darf dieser wegen des Verdachtes auf Überstreckung nochmal getauscht werden.

Selbstverständlich kann man sich ausrechnen, daß in dieser "Fachwerkstatt" von VW mit diesem überragenden "Meister" alle Spannrollen mit 40 Nm abgeknallt werden.

Das ist Pfusch erster Güte. Und mit einem einem "Meisterbrief" brauch mir in Zukunft keiner mehr kommen. Diese verbrieften Nichtskönner, mit notorisch großer Klappe und Pissblick, denen noch nicht einmal der korrekte Anzug einer Schraube zuzutrauen ist, aber den Lehrling rund machen.

Gemessen an den Standard, nach dem ich arbeite, und das Ergebnis stimmt dann zu 100 % müsste ich Innungsvorstand sein.

Und der Kommentar vom Lehrling war noch der beste: Wenn in der Anleitung steht: 25 Nm und der "Meisterscheibenkleister" sagt 40 Nm, dann verschraube ich auch 40.

Wenn sowas das Ergebnis einer Kfz- Lehre ist, dann kann man sich dieses Berufsbild auch sparen. Ich würde solche Fehler, einen Bolzen mit bald 100 % zu überlasten jedenfalls nicht machen, wenn ich Rückgriff auf die originalen Datensätze hätte.

Die ganze Arbeit darf ich jetzt nochmal machen, damit es richtig gemacht ist, und alles wegen so einem Schwelgemeister.

Und VW - Werkstätte sind, wie man sieht auch nicht besser dabei, als diese Billiganbieter, wo der Murks Programm ist.

Für so einen Dreck braucht man sicher keine Berufsausbildung, da ist jeder versierte "Hobbyschrauber" mit guter Werkstatt sicher fachlicher, als diese vom Chef abgerichteten Mechaniker.

Ich hoffe, es kommt raus, daß ich nicht nur anfänglich stinke sauer bin. Daß VW zu blöd ist, hinter Bolzen die Materialgüte zu schreiben, naja: Diese Republik ehemals deutscher Wertarbeit ist auf dem besten Wege zum Chinaniveau.

 

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Drehmomentschluessel

Ich hab den ganzen Schmus noch einmal revidiert, neuen Bolzen, vorsichtshalber ne neue Rolle (sicher ist sicher). Aber einsichtig war der Herr, sein Geselle und Lehrling nicht: "Ein bissl mehr kann nicht schaden".

Ich weiß nicht, was daran so schwer ist, korrekt zu arbeiten, aber es muß ungeheuerlich schwer sein.

Und wenn man einem Meister nicht mehr vertrauen kann, dann ist wohl dieser Stand schlicht kaputt. Früher waren sie noch so väterlich, daß sie einem die Daten rausgesucht haben.

Neue Rolle... Lächerlich...

Man kann wirklich ALLES übertreiben.

Du fährst einen Golf, keinen Bugatti.

Einen VW, kein Bentley.

Es ist ein KFZ mit unter 200NM

Ob du da den Bolzen mit 30 oder 50 anziehst, das juckt den net.

Ob das Teil nun 90° oder 110° bekommen hat, juckt das Teil net.

Wenn alles so schlimm wäre, würde sich kein KFZler trauen etwas mit der Hand anzuziehen.

Ah nun, wenn du nun DEINEN Beruf mit dem eines Schlossers vergleichst ist das lächerlich.

Bei aller liebe..Man kann sich auch an allem festhängen.

Gut ist, der Mann hat scheiße gelabert, und Blödsinn erzählt. Und du hast es ihm abgekauft.

Trotzdem ist, und bleibt er ein Meister.

Die Sache ist nämlich, an den Momenten in denen du da stehst und nach Drehmomenten suchst, hat er das Auto schon lange fertig.

Denn der Kunde stand schon bei ihm 10 Minuten vorm Tor und hat blöde Kommentare gegeben wie lange das schon dauern mag.

Und was erzählst du ihm dann? Das du Drehmomente für den Halter für die Schläuche suchst seit 5 Minuten damit sich der Bolzen nicht überdehnt?

Was denkst du wie schnell du ne Note 4 oder höher hast im Telefontest

"Mechaniker hat Zeit verplempert, habe umsonst gewartet"

Dann erzählst du dem Chef mal warum du wegen jeder Schraube erst einmal am PC gestanden bist, weil jede Schraube einen Drehmoment bekommen hat, denn jede Schraube hat einen Drehmoment.

Der wird dir dann erzählen wie schnell du das mal lassen solltest

Vergleich DEINEN Beruf NICHT mit dem der anderen.

Denn entweder hast du keine Ahnung von der Arbeit eines KFZlers, oder du willst nichts von hören..

Kannst das nicht so pauschalisieren...

PS:

Ahso, ich weiß was du da nun rauslesen wirst,also NEIN.

Bei Bauteilen die wirklich nach Drehmoment angezogen werden müssen bzw dies nötig haben, machen wir das auch...

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Jetzt mach dir mal nicht ins Hend wegen den paar NM mehr.

Davon wird der Bolzen schon nicht kaputt gehen.

In der Luftfahrt mag das vielleicht anders aussehen aber beim PKW wohl eher nicht.

Andere ziehen die Mutter der Spannrolle per Hand an und die gehen auch nicht vorzeitig kaputt oder der Bolzen reisst ab.

MFG

Themenstarteram 16. Juli 2014 um 20:44

Mit der Hand ? Wenn ich wüsste, daß das 12.9 Material ist, wäre es mir herzlich egal, da kann man auf M 8 auch 45 Nm geben (43 Nm ist soll). Aber wenn das 8.8er ist, dann bekomme ich auf der Autobahn Magenkrämpfe. Außer nicht essentielle Teile schraube ich nichts von Hand fest.

Und ob mit 150 km/h im Landeanflug das Fahrwerk wegen einem überlasteten Bolzen blockiert (passiert eigentlich nicht (Redundanz)), oder mir der Motor von meinem Golf bei der gleichen Geschwindigkeit auf der Autobahn um die Ohren fliegt, weil der Bolzen seine Streckgrenze erreicht hatte, kommt denke ich aufs Gleiche raus.

Was mich aufregt ist diese Leichtfertigkeit. Anstatt, daß der in der Anleitung nachsieht. Ich habe auch schon Wertstätte erlebt, die hantieren an der Radaufhängung, wohlgemerkt zur Montage mit dem Schlagschrauber herum.

Morgen kommt der Bolzen raus, und je nach dem, wird die Spannrolle gleich mit getauscht. Ich will gar nicht wissen, was das Aluteil der Rolle von diesem Drehmoment gehalten hat.

Und dann gibt es 20 Nm +45°.

Und der Meister wird sich von mir morgen eine Standpauke gefallen lassen müssen.

Das Ganze ist solange keine Rede wert, bis eine fehlerhafte Montage zum Personenschaden führt. Und dann will ich es einfach nicht vertreten müssen, daß irgendetwas falsch montiert war.

15 Nm sind 75 % Überlastung über Sollwert. Wenn sowas in der Luftfahrt vorkäme, stünde das LBA auf der Matte. Nene, ich ersetzte die fraglichen Teile morgen. Sonst habe ich keine ruhige Minute.

Periphere Motorschrauben tausche ich nach zwei Zyklen übrigens auch immer aus. Schrauben aus dem Antrieb immer und immer, soweit vorgeschrieben.

Das mag übertrieben sein, aber ich kann mich beruhigt vor das Arbeitsergebnis stellen und jeden Arbeitsschritt gewissenhaft verantworten.

Mehr oder weniger selber Schuld.

Wer glaubt auch alles was einem hingeworfen wird?

Macht ihr das in der Luftfahrt auch so?

"Hey Scholle was bekommt das Teil noma!?"

"Yoah, mach ma 2nm und 45°"

Na dann gute Nacht..

Informiert euch doch richtig. Gibt genug im Internet und auch so.

Genug "Machs dir selber" Bücher, und auch der Meister hätte gerne auf Nachfrage nochmal nachgeschaut..

Ist dir eigentlich bewusst wieviele Verschiedene Autos VW hat?

Wieviele davon verschieden Motorisiert und ausgestattet sind?

Wieviele Bauteile, wieviele verschiedene Schrauben und Gewinde, wieviele

Tausend verschiedenster Drehmoment Angaben?

Das ist vielen wohl nicht bewusst.

Hatte schon öfter das, EIN und die SELBE Schraube, hier 70mn + 45° bekam, und wo anders 100nm + 45°

Selbst informieren, wenn man soetwas selber machen will.

ist nicht böse gemeint.

Themenstarteram 20. Juli 2014 um 19:14

Ne, in der Luftfahrt würde nie einer vollkommen "sicher" sagen: 45 Nm, wenn es nicht so wäre. Und wenn in einem Hangar einer eine Arbeitsanweisung erteilt, dann ist der, ob er ausführt oder nicht, dafür verantwortlich, weil er, wie in Kfz Meister die Abnahme unterzeichnen muß.

Und auch das Hinterfragen von Fehlern läuft da anders.

Und wenn man Leuten "vom Fach" nicht mehr abnehmen darf, was die von sich geben, dann sollen die einen anderen Job machen. Wer als Meister nicht mehr weiß, was er sagt, der ist im Zweifel geschäftsunfähig.

Beim Kfz hab ich immer das Gefühl, es ist Pi mal Daumen und Ramschtechnik sowieso, wo noch nichteinmal die Materialgüte in den Listen geführt wird.

Und der Meister hat noch nicht einmal auf dreifache Nachfrage nachgeschaut, es war der Lehrling und der hat mir an den Kopf geknallt, daß er immer nach dem geht, was der große Meister sagt, und nicht nach der Reparaturanweisung.

Und wenn, dann kann man nachschauen und jemand das Datenblatt ausdrucken.

In Zukunft werde ich alle Datensätze einsehen, soweit unklar explizit erfragen. Aber als "Meister" brauch sich vor mir in Zukunft keiner mehr aufblasen (und die alten Meister gibt es schon lange nicht mehr, die Materialgüten und Sollmomente aus dem FF aufsagen konnten).

Recht hast du, wir ziehen an der Arbeit (Straßenfräsen) auch viel mit dem Drehmomentschlüssel an. M16x45 10.9 mit 195nm zusätzlich noch loctite 243, es ist schon passiert das eine riemenscheibe gerissen ist weil zuviel Drehmoment eingestellt war. Soviel dazu das es angeblich nicht schlimm ist

Wer schon mal eine Schraube eingedreht hat, weiß, wie schnell der Kopf überdreht wird und abbricht. Bei zu viel Nm passiert genau das, auch wenn es nicht immer offen sichtbar ist ! Dieses Problem darf man also nicht bagatellisieren. Ein Meister, der falsche Werte einstellt, ist seines Titels nicht würdig. Es verwundert da nicht, dass die von ihm ausgebildeten Personen genauso schlecht arbeiten.

Themenstarteram 22. Juli 2014 um 21:25

Ich hab den ganzen Schmus noch einmal revidiert, neuen Bolzen, vorsichtshalber ne neue Rolle (sicher ist sicher). Aber einsichtig war der Herr, sein Geselle und Lehrling nicht: "Ein bissl mehr kann nicht schaden".

Ich weiß nicht, was daran so schwer ist, korrekt zu arbeiten, aber es muß ungeheuerlich schwer sein.

Und wenn man einem Meister nicht mehr vertrauen kann, dann ist wohl dieser Stand schlicht kaputt. Früher waren sie noch so väterlich, daß sie einem die Daten rausgesucht haben.

Zitat:

Original geschrieben von Drehmomentschluessel

Ich hab den ganzen Schmus noch einmal revidiert, neuen Bolzen, vorsichtshalber ne neue Rolle (sicher ist sicher). Aber einsichtig war der Herr, sein Geselle und Lehrling nicht: "Ein bissl mehr kann nicht schaden".

Ich weiß nicht, was daran so schwer ist, korrekt zu arbeiten, aber es muß ungeheuerlich schwer sein.

Und wenn man einem Meister nicht mehr vertrauen kann, dann ist wohl dieser Stand schlicht kaputt. Früher waren sie noch so väterlich, daß sie einem die Daten rausgesucht haben.

Neue Rolle... Lächerlich...

Man kann wirklich ALLES übertreiben.

Du fährst einen Golf, keinen Bugatti.

Einen VW, kein Bentley.

Es ist ein KFZ mit unter 200NM

Ob du da den Bolzen mit 30 oder 50 anziehst, das juckt den net.

Ob das Teil nun 90° oder 110° bekommen hat, juckt das Teil net.

Wenn alles so schlimm wäre, würde sich kein KFZler trauen etwas mit der Hand anzuziehen.

Ah nun, wenn du nun DEINEN Beruf mit dem eines Schlossers vergleichst ist das lächerlich.

Bei aller liebe..Man kann sich auch an allem festhängen.

Gut ist, der Mann hat scheiße gelabert, und Blödsinn erzählt. Und du hast es ihm abgekauft.

Trotzdem ist, und bleibt er ein Meister.

Die Sache ist nämlich, an den Momenten in denen du da stehst und nach Drehmomenten suchst, hat er das Auto schon lange fertig.

Denn der Kunde stand schon bei ihm 10 Minuten vorm Tor und hat blöde Kommentare gegeben wie lange das schon dauern mag.

Und was erzählst du ihm dann? Das du Drehmomente für den Halter für die Schläuche suchst seit 5 Minuten damit sich der Bolzen nicht überdehnt?

Was denkst du wie schnell du ne Note 4 oder höher hast im Telefontest

"Mechaniker hat Zeit verplempert, habe umsonst gewartet"

Dann erzählst du dem Chef mal warum du wegen jeder Schraube erst einmal am PC gestanden bist, weil jede Schraube einen Drehmoment bekommen hat, denn jede Schraube hat einen Drehmoment.

Der wird dir dann erzählen wie schnell du das mal lassen solltest

Vergleich DEINEN Beruf NICHT mit dem der anderen.

Denn entweder hast du keine Ahnung von der Arbeit eines KFZlers, oder du willst nichts von hören..

Kannst das nicht so pauschalisieren...

PS:

Ahso, ich weiß was du da nun rauslesen wirst,also NEIN.

Bei Bauteilen die wirklich nach Drehmoment angezogen werden müssen bzw dies nötig haben, machen wir das auch...

Themenstarteram 28. Juli 2014 um 8:17

Zum Thema "alles scheiß egal": Contitech hat mir insofern Rückmeldung gegeben, daß ab 30 Nm für die Aludurckplatte an der Spannrolle nicht mehr garantiert werden kann.

Wenn der "Meister" also über 30 Nm anzieht oder anziehen läßt, dann erhöht er subjektiv die Gefahr eines ersten Schadens für die Druckplatte, dann infolge möglichen Bruchs für den Antrieb insgesamt.

Wenn es dann zu einem Schaden kommt, dann ist der "Meister" wegen grober Fahrlässigkeit dran, Conti kann jegliche Ansprüche aus Produkthaftung ablehnen und die Betriebshaftpflicht kann in Regress gehen.

Da hat dann der "Meister" meisterlich erstens sein Handwerk schlecht ausgeführt, zweitens im Zweifel vollkommen fahrlässig falsche Angaben gemacht und noch alle Garantien am Produkt ausgehebelt um sich selber in die Haftungsfolge zu setzen (Stichwort § 823 BGB).

Und wenn ein Meister das Auto, weiß der Kuckuck wie schneller zusammen hat, weil er eben nicht in die Reparaturanweisungen schaut (und jedes Moment kann der nicht wissen, wie man sieht), dann bleibt nur der Schluß, daß hier regelmäßig die garantierelevanten Parameter gerissen werden und streng genommen im Schadensfall der Kunde der Gelackmeierte ist (Stichwort Beweislast).

Was hat das bitte noch mit Arbeitsqualität zu tun ?

Aber wenn die Autohäuser immer mehr einer Kathedrale ähneln, dann muß das Geld wohl irgendwo herkommen: Schlampig reparieren, teuer abrechnen. So läuft ja wohl auch die Masche der Discountwerkstätten.

Wenn kein Meister mehr die Wertarbeit vertritt, dann ist der Meisterbrief wohl nicht mehr das Papier wert, auf dem er gedruckt ist.

 

P.S.: Auch in der Luftfahrt wird mitunter geschlampt daß sich die Balken biegen, ein Grund, warum ich Billigflieger nur sehr ungern nehme. Ich selber habe in einer Piper mal den Ausfall von gleich zwei FunkNAV - Geräten erlebt, allein an Bord. Das fand ich alles andere als lustig.

@drehmoment, ich gebe dir voll und ganz recht. Das was musax so schreibt kann er ja gerne an seinem Auto machen aber alles andere ist pfusch und schlampig gearbeitet. Ich bin auch kein kfzler aber mache soviel wie es geht selber an unseren Autos und wenn ich mir nicht sicher bin mit Anzugsmomenten dann lese ich mich ein und mache es dann richtig. So wie ich es im Maschinenbau gelernt habe und Qualität abliefern will.

Zitat:

Original geschrieben von Drehmomentschluessel

Zum Thema "alles scheiß egal": Contitech hat mir insofern Rückmeldung gegeben, daß ab 30 Nm für die Aludurckplatte an der Spannrolle nicht mehr garantiert werden kann.

Wenn der "Meister" also über 30 Nm anzieht oder anziehen läßt, dann erhöht er subjektiv die Gefahr eines ersten Schadens für die Druckplatte, dann infolge möglichen Bruchs für den Antrieb insgesamt.

Wenn es dann zu einem Schaden kommt, dann ist der "Meister" wegen grober Fahrlässigkeit dran, Conti kann jegliche Ansprüche aus Produkthaftung ablehnen und die Betriebshaftpflicht kann in Regress gehen.

Da hat dann der "Meister" meisterlich erstens sein Handwerk schlecht ausgeführt, zweitens im Zweifel vollkommen fahrlässig falsche Angaben gemacht und noch alle Garantien am Produkt ausgehebelt um sich selber in die Haftungsfolge zu setzen (Stichwort § 823 BGB).

Und wenn ein Meister das Auto, weiß der Kuckuck wie schneller zusammen hat, weil er eben nicht in die Reparaturanweisungen schaut (und jedes Moment kann der nicht wissen, wie man sieht), dann bleibt nur der Schluß, daß hier regelmäßig die garantierelevanten Parameter gerissen werden und streng genommen im Schadensfall der Kunde der Gelackmeierte ist (Stichwort Beweislast).

Was hat das bitte noch mit Arbeitsqualität zu tun ?

Aber wenn die Autohäuser immer mehr einer Kathedrale ähneln, dann muß das Geld wohl irgendwo herkommen: Schlampig reparieren, teuer abrechnen. So läuft ja wohl auch die Masche der Discountwerkstätten.

Wenn kein Meister mehr die Wertarbeit vertritt, dann ist der Meisterbrief wohl nicht mehr das Papier wert, auf dem er gedruckt ist.

 

P.S.: Auch in der Luftfahrt wird mitunter geschlampt daß sich die Balken biegen, ein Grund, warum ich Billigflieger nur sehr ungern nehme. Ich selber habe in einer Piper mal den Ausfall von gleich zwei FunkNAV - Geräten erlebt, allein an Bord. Das fand ich alles andere als lustig.

Den Meistertitel kann man sich nach der Lehre für ca 6000-10000€ "Kaufen"..

Weil hemand diesen Titel gekauft hat, hat dies nichts über die allgemeine "meister" Qualitäten zu sagen. Leider.

Drehmomente, wie gesagt, sind uns sehr wichtig. In unserem Betrieb zumindest. Wir können jedoch nicht für jedes Bauteil, welche nicht einmal tragende Teile, oder Teile unter Last sind mit Drehmoment anziehen.

Ja, das KFZ Gewerbe ist ein Discounter Gewerbe geworden.

Jeder KFZ'ler bei uns im Betrieb hat in 8 std ca 10 Autos fertig zu machen.

Wir haben eine Durchschnitts Auslastung der Mechaniker (Der Werkstatt) von 180-250%

Das bedeutet, wenn 10 Mann da sind. Sind es am Tag 80std die abgearbeitet werden können.

Eingeplant sind jedoch ca 150+ std. Hier bleibt nicht die Zeit für ALLES die Drehmomente rauszulesen.

Teilweise sind die PC's sehr langsam. Was an den Servern liegt.

Der Kunde sitzt stets am Nacken. Weder wollen die Kunden im KFZ Gewerbe warten, noch Bezahlen.

Der "Hohe Preis" , und die "Abzocke", sind ein Mythos.

Ein Durchschnitts KFZler geht mit 1200-1500€ netto nach Hause.

Unser Konkurrent (Und da verdienen alle weniger, bei gleichen Preisen wie bei uns UND nahezu gleicher Arbeitsmenge) ist bald Pleite.

Das mega Teure Öl ist beabsichtigt. Denn nahezu die Einzig gute Verdienstmöglichkeit.

In einem größeren VW Betrieb arbeiten in der Diensleistung (Info, Termin, Lager, MEchaniker etc) ca 100 Menschen. Hiervon sind ca 30-40% Produktiv und scheffeln das Geld.

Die Verkäufer decken gerade einmal die Aufkauf und Provisionskosten und sind glücklich wenn sie mit 1600€+ nach Hause kommen. (Netto)

Nicht pauschalisieren bitte.

Apropos Pfuschen etc.

Nach einem Pfusch, in der Regel, folgt die "Wiederholreparatur"

Das ist ein Schrecken für jedes Autohaus. Denn am Ende jeder Wiederholreparatur und Benotung des Kunden hockt VW- Höchstpersönlich.

Im Grunde wankt jedes 2. VW ( und co) Autohaus zwischen Insolvenz und Vertragsverlust.

Erst vor einigen Jahren hat ein Mercedes Betrieb geschlossen da Vertragsverlust.

warum? Diese konnten sich die neuen Umbauarbeiten welche vom Hersteller angeordnet wurden nicht leisten.

Hätten das Gebäude abreissen müssen um das ganze neu aufzubauen.

Danke.

Es ist nicht alles so einfach bei den freundlichen, wies immer scheint.

:D:D:D

Themenstarteram 31. Juli 2014 um 14:35

"Der "Hohe Preis" , und die "Abzocke", sind ein Mythos.

Ein Durchschnitts KFZler geht mit 1200-1500€ netto nach Hause."

Die Abhocke bliebt doch in der Betriebsbilanz, daß davon nichts beim Knecht ankommt ist unserer Zeit so klar wie Mineralwasser. Die Abzocke ist da, und in dem Fall auch gegenüber den eigenen Angestellten.

Es stimmt einfach hinten und vorne nichts mehr. Und daß man bei 1200 € netto bei dem innerbetrieblichen Druck keine Kraft mehr hat, hier akribisch vor zu gehen, kann ich sehr gut nachvollziehen.

Wenn man einer Arbeit keinen Wert mehr beimisst, dann kommt halt nur noch die Arbeit raus, für die ein Wert bezahlt wird. Ich hatte es die Tage schon mal drüber, als ich D-Mark Preise und die Löhne damals mit unserer heutigen Situation verglichen habe.

Und über diese DDR - Verhältnisse in puncto Lebensstandard können auch die Glaspaläste wenig hinwegtäuschen.

Es ist übrigens auch ein arbeitsorganisatorisches Problem: Früher bekam man die Drehmomente nach Güte eingepaukt und heute wird der Mechaniker nurmehr von irgendwelcher Software gegängelt. Das Problem ist hausgemacht: Die Hersteller wollen exklusive Vertragsbindungen zu den Werkstätten und machen diese wie eine Drücker-Kolonne von ihren Publikationen abhängig.

Heute braucht man für eine einfache 8.8 Schraube eine Teilenummer. Früher ging man ins Schraubenlager holte sich eine entsprechender Größe und Güte und das wars. Heute spasten die Leute im Service eine halbe Stunde vorm PC herum um das Standardteil zu finden.

Und wenn sich am Lohn für die Ausführenden Arbeiter nichts ändern wird, wird der Pfusch hier noch weitere Ausmaße annehmen. Ist halt so ein bisschen Sozialismus hier geworden: Fixe Löhne, starre Vorgaben und das Arbeitsergebnis mit keinem Deut gewürdigt.

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