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Werkstattschaden - Falsches Werkzeug für Radmuttern und Reifendrucksensor beschädigt
Hallo zusammen,
Ich hatte neulich mein Fahrzeug zur Felgenaufbereitung (nochmal eine ganz andere Geschichte).
Thema 1:
Als ich nach Abholung auf dem Heimweg war (alle Reifen prall auf 3,5 bar - normal wären 2,1-2,4), ging plötzlich die Reifendruckkontrollleuchte an. Links hinten kein Signal mehr.
Ich habe von Zuhause aus die Werkstatt kontaktiert, um zu erfahren ob bei der Felgenreparatur etwas aufgefallen war. Die Antwort hat mich erstmal etwas sprachlos gemacht: "Ja ja, wir haben nach der Reifendemontage gesehen dass der Sensor gebrochen war. Haben aber gedacht das war schon. Wir haben ihn während der Arbeit nicht demontiert, sondern einfach nur angeklebt und am Ende den Reifen wieder montieren lassen."
Frage: Ich habe bei Abgabe des Fahrzeugs in der Werkstatt ein Foto von Amaturenbrett gemacht ... noch ohne Fehlermeldung. Hätte mich die Werkstatt informieren müssen? Welche Ansprüche kann ich geltend machen, zumal ich ja den Mehraufwand habe, den Reifen gerade nochmal demontieren und wieder montieren zulassen?
Thema 2:
Wenn man, egal ob in der Werkstatt oder zuhause, einen Reifen gewechselt hat, gehört es sich ja nach einer gewissen Fahrstrecke nochmal die Radmutter abzuknicken. Das ist bei mir leider daran gescheitert, dass ich meine Nuss nichtmal mehr ansatzweise angesetzt bekommen habe. Die Radmuttern haben/hatten SW21 6-Kant. Ich habe bislang immer eine 13/16"-Nuss (ca. 20,6 mm) genommen; die hat "saugend" gepasst. Auch eine neu gekaufte Radmutternuss passt nicht. Wie sich bei einem erneuten Besuch in der Werkstatt herausstelle, wurde "halt das Werkzeug genommen, dass gepasst hat". Die Nuss (Bild im Anhang) wurde mir dann nach einem zunehmend unfreundlichen Gespräch geschenkt. Für mich ist das ein 6-Spline und für eine 6-Kant-Mutter gänzlich ungeeignet.
Frage: Hätte mich die Werkstatt auf die Verwendung dieses Werkzeuges hinweisen müssen, weil u.U. das korrekte schon bei Reparaturbeginn nicht mehr gepasst hat? Wer kommt denn jetzt für die Kosten von einem neuen Satz Radmuttern auf? Kosten 20x ca. 11 $/St. zzgl. Versand, Zoll, MwSt.
Sorry für den Aufsatz und vorab schoneinmal vielen Dank für eure Ratschläge.
Beste Antwort im Thema
Das ist einer der Gründe, warum bei uns bei der Auftragsannahme zuallerserst im Beisein des Kunden die Sensoren ausgelesen werden. Wenn da einer nicht geht, kann er nachher nicht behaupten, das wäre erst nach unserer Arbeit so. Man ist da zwar auch nicht 100% sicher, aber nahe dran begründet wird es natürlich so, dass wir vor jeder Montage schauen, ob die Sensoren noch soweit okay sind, dass sie wiederverwendet werden können.
Und wenn es dann eben mal schiefgelaufen ist, kriegt der Kunde eben einen Sensor, den Stress muss man sich nicht antun, kostet schließlich nicht die Welt.
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9 Antworten
Hallo,
Zu 1. Das ist schwierig zu sagen. Ich hatte auch schon einen VDO Sensor im Reifen liegen, der abgebrochen war. Die Gründe kenne ich nicht. Der war aber beim Bewegen des Reifens zu hören, hat aber funktioniert. Eine Fehlermeldung gab es nicht.
Bei falscher Handhabung beim Demontieren des Reifens sind aber Schäden am RDKS eher die Regel als die Ausnahme. Bei manchen Sensorherstellern ragt der Sensor recht nah an den Gefahrenbereich des Reifenwulsts heran, sodass dann meist beim Abdrücken (wenn man nicht auf Ventilposition achtet) oder beim Aufspringen der oberen Wulst (auch wieder falsche Ventilpostion) der Sensor vom Reifen abgeschlagen wird. Gerade nicht geschraubte Sensoren (VDO mit Clip und Gummiventil) sind da empfindlich.
Deppen schaffen es auch den Sensor mit dem Montierhebel abzuschlagen.
Der Verdacht liegt nahe, der Beweis ist schwierig. Ich schätze hier kannst du lange streiten oder einen sinnvollen Mittelweg mit der Werkstatt finden. Für den Händler sollte ein Universalsensor und die Montage nicht die Welt kosten. Du musst ja nicht auf einen Originalsensor bestehen.
Zu 2.:
Das sieht für mich wie eine 6-Kant Nuss mit Flanketrägerprofil aus. Das ist nichts ungewöhnliches und sollte, sofern es Größe 21 ist auch Radmuttern der Größe 21 lösen.
Das Problem ist mir nicht ganz klar: Welche Radmutterngröße hat dein Auto und warum passt die Nuss nicht? Dreht durch oder ist sie zu klein?
Grüße
Aus meiner Sicht greift hier das „Verursacherprinzip“.
Grundsatz, nach dem derjenige, der durch sein Verhalten, Vorgehen o. Ä. Kosten verursacht, diese auch zu tragen hat
Das ist einer der Gründe, warum bei uns bei der Auftragsannahme zuallerserst im Beisein des Kunden die Sensoren ausgelesen werden. Wenn da einer nicht geht, kann er nachher nicht behaupten, das wäre erst nach unserer Arbeit so. Man ist da zwar auch nicht 100% sicher, aber nahe dran begründet wird es natürlich so, dass wir vor jeder Montage schauen, ob die Sensoren noch soweit okay sind, dass sie wiederverwendet werden können.
Und wenn es dann eben mal schiefgelaufen ist, kriegt der Kunde eben einen Sensor, den Stress muss man sich nicht antun, kostet schließlich nicht die Welt.
Das kann man natürlich so handhaben, nur wo soll ich da anfangen? Wenn mir ein Kunde ans Bein pinkeln möchte, wird er das auch schaffen. Dann bleiben noch Kratzer an Felgen, eingedrückte Schweller, abgerissene Schrauben und weis der Teufel was noch alles.
Wann soll denn noch Geld verdient werden wenn ich bei jedem Auftrag einen derartigen Aufriss mache.
Ich kann mich nur wiederholen... Du bist ein Idealist, zu gut für das heutige Geschäft und arbeitest zu billig.
Sensoren einlesen dauert ca. 1 Minute
Zitat:
@Gummihoeker schrieb am 17. November 2019 um 20:19:46 Uhr:
Das kann man natürlich so handhaben, nur wo soll ich da anfangen? Wenn mir ein Kunde ans Bein pinkeln möchte, wird er das auch schaffen. Dann bleiben noch Kratzer an Felgen, eingedrückte Schweller, abgerissene Schrauben und weis der Teufel was noch alles.
Wann soll denn noch Geld verdient werden wenn ich bei jedem Auftrag einen derartigen Aufriss mache.
Ich kann mich nur wiederholen... Du bist ein Idealist, zu gut für das heutige Geschäft und arbeitest zu billig.
So, jetzt vom PC
Bei mir im Eingang, wo ich Aufträge annehme, liegen eine Digicam, ein RDKS-Auslesegerät und Lösewerkzeuge für Radsicherungen, diese 3 Sachen haben sich hier etabliert, weil es da in der Vergangenheit immer wieder mal Diskussionen gab. Und ob ich den Smalltalk im Büro mache oder mit dem Kunden zusammen an seinem Auto oder seinen Rädern, ist einerlei.
Natürlich gibt es bei 95% der Kunden keine Diskussionen, da kommt von mir dann einfach vorab ein freundlicher Hinweis auf den Zustand der Räder, dabei merkt man dann schon, wo die Sache hinlaufen könnte, wie gesagt, bei den 5% passt man dann eben auf, die sehen dann auch, dass der Eingangszustand protokolliert ist und es da hinterher keine Räume für Diskussionen gibt. Natürlich arbeiten auch wir nicht fehlerfrei, dann hilft es auch, den Umfang des Schadens mit dem Eingangszustand zu vergleichen, um dann bei einer Reparatur eventuelle Kostenbeteiligungen zu klären, wenn das Rad danach besser als vorher ist.
Ich hab einfach keine Lust, bei jedem 2. Auftrag das Gefühl haben zu müssen, dass man da besonders vorsichtig sein muss, ob ein Kunde "hinterlistig" ist....
Hallo und danke erstmal für die Feedbacks.
Ich möchte nur gerne klarstellen, dass es mir bei der Aktion nicht darum geht meine Altlasten der nächst besten Werkstatt in die Schuhe zu schieben. Ich denke, ich kann es mir schon leisten meine selbst verursachten Schäden auf eigene Rechnung in Ordnung bringen zu lassen. Strafe muss sein ;-)
Ich bin es gewohnt möglichst pfleglich mit meinem Material umzugehen und erwarte das eben auch von anderen.
Zur Rückfrage bez. Mutterngröße:
Am Fahrzeug sind SW21 und die abgebildete Nuss hat auch ein Innenmaß 21.
Mir ist schon bewusst, dass man so ein Werkzeug für etwas ausgenudelte Muttern/Schrauben benutzen kann.
Es dürfte aber auch unstrittig sein, dass die Kraft-/Pressungseinleitung anders ist als bei einer konventionellen 6-Kant-Nuss. Daher auch meine These, dass wenn vorher die erste Reifenwerkstatt (-> daher der Felgenschaden) eine passende Nuss gehabt hat und auch ich mit meiner Nuss in der Lage war sein Jahren die Räder nachzuziehen, es nur an dem nicht ganz korrekten Werkzeug gelegen haben kann.
Anbei noch Vorher-/Nachher-Bilder meines Armaturenbrettes was zumindest ein Indiz geben könnte, wann der Fehler / die Beschädigung am Sensor aufgetreten sien könnte. Dummerweise im Vorher-Bild mit Augenmerk auf den Kilometerzähler ... Wer kann den schon ahnen, ....
Aber auch hier und wie schon bei der ursprünglichen Felgenbeschädigung (wen's interessiert, s. Anhang), die als reiner Kulanzfall anerkannt wurde, habe ich so meine Schwierigkeiten zu einer Einigung mit der Werkstatt zu kommen.
Leider ist auch keine der beiden Werstätten Innungsmitglied, womit zumindest der Versuch einer Schlichtung ausfällt. Frage an die Fachleute: Mach das überhaupt theoretisch Sinn? Dass man sich damit nicht unbedingt beliebt macht, ist mir klar. Nicht selbst verursachte Schäden in Wert von knapp 2000 € Reparatur und Ersatzteilkosten in einem halben Jahr wären mir das schon wert.
Danke und Gruß an alle Antworter.
Hi,
zum Werkzeug, das ist meiner Meinung nach eine Flankennuss. Wie der Name schon sagt setzt die weniger an den Ecken des Sechskant an sondern an den Flanken.
Ist meistens sogar schonender als eine normale Sechskantnuss, und funktioniert auch wenn der Kopf schon ziemlich rund ist.