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WI:'Was bringt Tempo 30 statt 50 Km/h'?
NOx-Ausstoß im Vergleich bei der Reduzierung der Geschwindigkeit von 50 auf 30 km/h Wiesbaden, Goe, 02.11.18
Wiesbadener Behörden glauben mit einer intelligenten, ampelgesteuerten Regelung ( Digi-V) auf einer ca. 1.0 km langen Straße (‚Schiersteiner Str.), die 4 Ampelanlagen hat, den Schadstoffausstoß zu verringern. Kann funktionieren, wenn nicht s. unten. Zusätzlich wird aber behauptet eine zeitweilige Reduzierung von 50 auf 30 Km/h mit o.g. Steuerung würde auch zu einer Reduzierung der Schadstoffe führen. Wird bei diesen Reduzierungs-Modellen nicht der Zeit-Faktor vergessen? Mit 30 Km/h ist das Kfz doch länger auf einem Km Straße unterwegs als mit 50 km/h. Damit fallen auch mehr Schadstoffe an, die in die Gesamtbilanz aufgenommen werden müssen? S. unten. Im Internet überwiegen die Befürworter des Tempo 30-Ansatzes, aber haben Sie den Zeitfaktor berücksichtigt? ADAC und ‚Motor Talk’ verneinen die Ausstoß-Minderung. Wer hat Recht?
1. Annahmen; gem. Recherche H. W., S. 5, Berliner Untersuchung vom ? wird der Mittelwert der Silberstein-, Schildhorn- und Beussel-Str. für Tempo 50 und 30 Km/h zu Grunde gelegt.
Vor 30 Km/h in mikro-g/m³ Mit 30 Km/h in mikro-g/m³
34,6 29,3
2. Formel: Geschwindigkeit(Km/h) = Weg(Km): Zeit(h), aufgelöst nach Zeit = Weg : Geschwindigkeit
t = 1 : 30 = 0,033 h t = 1 : 50 = 0,02 h
Differenz = 0.013 h
Verhältnis : 0,02 : 0,33 = 60 %
3. Ausstoß mit 30 Km/h Ausstoß mit 50 km/h
0,033 (t 30 km)
+ 0,013 ( t Differenz bis 50 km)
0,046 x 29,3 = 1,3478 mikro-g/m³ 0,02 x 34,6 = 0,693 mikro-g/m³
+ 51 % ?
Beste Antwort im Thema
Nicht zu verachten, das die Fahrzeit zw. den einzelnen Ampeln, ich setze jetzt mal gleiche Abstände, von ca. 250m, sich um etwa 10 Sekunden verlängert.
Das heißt, das die Grünphasen für den Querverkehr auch um gute 5 Sekunden verlängert werden können und so 2 bis 3 Fahrzeuge mehr je Grünphase passieren können. Also, auch an den Querstraßen etwas weniger Rückstau mit laufenden Motoren.
Ich weiß, ich weiß, da son Stück mit 30 dahinzuzuckeln ist langweilig, aber dreimal hintereinander, kurz nach dem Anfahren, gleich wieder anzuhalten macht ja auch nicht dolle Spaß.
Klar kann man auch die Ampeln so schalten, das man mit 50 durchkommt.
Nur wie sieht es dann auf den Querstraßen mit dem Rückstau aus aus?
In meiner Nachbarstadt gibt es eine mehrspurige Durchfahrtsstraße, da wird auch bei einem Teilstück eine Geschwindigkeitsempfehlung von 40km/h angezeigt. Das umfasst auch zwei Ampeln.
Wenn man da bei der ersten moderat anfährt und entspannt auf Tacho 45 bis 50 beschleunigt, passt das ganz gut. Man muss vielleicht vor der nächsten Ampel etwas das Gas lupfen und passiert sie dann kurz nach dem Umschalten auf Grün. So kann man die Ampeln mit so ca. nen 45er Schnitt (nach Tacho) allesamt durchgehend bei Grün passieren.
Wenn man etwas zügiger auf 50, oder knapp drüber breschleunigt, muss man definitiv wieder bist fast zum Stopp runterbremsen.
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23 Antworten
Es kommt wahrscheinlich auch sehr darauf an in welchen Gang ich mit 50 oder 30 unterwegs bin.
Wenn ich bei 50 im 4ten oder 5ten fahren kann. Muss ich bei 30 vielleicht schon in den 3ten runter.
Dann schaut's sehr schlecht aus mit der Schadstoffausstoß.
Wenn die Strecke berücksichtigt wird, spielt die Zeit keine Rolle.
Trotzdem ist es sicher nicht so einfach wie dargestellt.
Wenn jetzt die Fahrzeuge bei 30km/h für alle vier Ampeln ne grüne Welle erwischen, ist doch wohl klar, wie sich das auf die Schafstoffbelastung auswirkt.
Und ich weiß auch nicht, was der Zeitfaktor soll.
Wenn ich dann bei 50km/h auf einem Kilometer dreimal an der roten Ampel anhalten muss, Motor tuckert im Standgas weiter, habe ich doch die Strecke auch nicht schneller bewältigt. Zudem muss ich dreimal neu anfahren und beschleunigen.
Und die Rechnungen verstehe ich überhaupt nicht.
Ich denke mal dass das bei 1. die gemessen Schadstoffbelastungen aus Berlin sind. Und diese weisen ja für 50km/h einen höheren Wert auf.
Warum da jetzt bei 3. die jeweiligen Fahrzeiten, für die beiden TLs, mit dem gemessen Schadtstoffwert multipliziert werden, bleibt mir ein Rätzel. Ich kann nämlich bei der Maßeinheit µg/m³ keinen Zeitbezug ausmachen.
Ach ja:
2. hätte man auch viel einfacher berechnen können. 30 : 50 = 0,6
das entspricht dann 60%
Zitat:
@luxrudolf schrieb am 3. November 2018 um 18:06:22 Uhr:
Mit 30 Km/h ist das Kfz doch länger auf einem Km Straße unterwegs als mit 50 km/h.
Damit diese Annahme zutrifft, müßte die Strecke komplett kreuzungs- und übergangsfrei sein, was kaum der Praxis entsprechen dürfte.
Zitat:
@Drahkke schrieb am 3. November 2018 um 22:52:54 Uhr:
Zitat:
@luxrudolf schrieb am 3. November 2018 um 18:06:22 Uhr:
Mit 30 Km/h ist das Kfz doch länger auf einem Km Straße unterwegs als mit 50 km/h.
Damit diese Annahme zutrifft, müßte die Strecke komplett kreuzungs- und übergangsfrei sein, was kaum der Praxis entsprechen dürfte.
Dass diese Annahme nicht zutrifft ist aber auch Quatsch.
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 3. November 2018 um 20:06:56 Uhr:
Wenn die Strecke berücksichtigt wird, spielt die Zeit keine Rolle.
Trotzdem ist es sicher nicht so einfach wie dargestellt.
Danke. Aber wird bei den stationären und zitierten Meßstellen die Strecke (z.B. 1 Km) berücksichtigt? Wohl eher nicht. Also t = Zeit muss in den Vergleich mit rein. Gruß Walter
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 3. November 2018 um 20:32:59 Uhr:
Wenn jetzt die Fahrzeuge bei 30km/h für alle vier Ampeln ne grüne Welle erwischen, ist doch wohl klar, wie sich das auf die Schafstoffbelastung auswirkt.
Und ich weiß auch nicht, was der Zeitfaktor soll.
Wenn ich dann bei 50km/h auf einem Kilometer dreimal an der roten Ampel anhalten muss, Motor tuckert im Standgas weiter, habe ich doch die Strecke auch nicht schneller bewältigt. Zudem muss ich dreimal neu anfahren und beschleunigen.
Und die Rechnungen verstehe ich überhaupt nicht.
Ich denke mal dass das bei 1. die gemessen Schadstoffbelastungen aus Berlin sind. Und diese weisen ja für 50km/h einen höheren Wert auf.
Warum da jetzt bei 3. die jeweiligen Fahrzeiten, für die beiden TLs, mit dem gemessen Schadtstoffwert multipliziert werden, bleibt mir ein Rätzel. Ich kann nämlich bei der Maßeinheit µg/m³ keinen Zeitbezug ausmachen.
Ach ja:
2. hätte man auch viel einfacher berechnen können. 30 : 50 = 0,6
das entspricht dann 60%
Danke. Die gleichmäßige Fahrt, über alle Ampeln, wird ja mit der neuen Software Digi-V, einschl. Videoüberwachung, Ampelschaltung, etc., erreicht. Aber auf einem Km Strasse mit Tempo 30 braucht man mehr Zeit t als mit Tempo 50. Und die Restzeit 40 % muß also in der Gesamtbelastung der Straße, nicht nur am Meßpunkt, berücksichtigt werden? Gruß Walter
Nicht zu verachten, das die Fahrzeit zw. den einzelnen Ampeln, ich setze jetzt mal gleiche Abstände, von ca. 250m, sich um etwa 10 Sekunden verlängert.
Das heißt, das die Grünphasen für den Querverkehr auch um gute 5 Sekunden verlängert werden können und so 2 bis 3 Fahrzeuge mehr je Grünphase passieren können. Also, auch an den Querstraßen etwas weniger Rückstau mit laufenden Motoren.
Ich weiß, ich weiß, da son Stück mit 30 dahinzuzuckeln ist langweilig, aber dreimal hintereinander, kurz nach dem Anfahren, gleich wieder anzuhalten macht ja auch nicht dolle Spaß.
Klar kann man auch die Ampeln so schalten, das man mit 50 durchkommt.
Nur wie sieht es dann auf den Querstraßen mit dem Rückstau aus aus?
In meiner Nachbarstadt gibt es eine mehrspurige Durchfahrtsstraße, da wird auch bei einem Teilstück eine Geschwindigkeitsempfehlung von 40km/h angezeigt. Das umfasst auch zwei Ampeln.
Wenn man da bei der ersten moderat anfährt und entspannt auf Tacho 45 bis 50 beschleunigt, passt das ganz gut. Man muss vielleicht vor der nächsten Ampel etwas das Gas lupfen und passiert sie dann kurz nach dem Umschalten auf Grün. So kann man die Ampeln mit so ca. nen 45er Schnitt (nach Tacho) allesamt durchgehend bei Grün passieren.
Wenn man etwas zügiger auf 50, oder knapp drüber breschleunigt, muss man definitiv wieder bist fast zum Stopp runterbremsen.
https://www.adac.de/.../umwelt_abgasmessungen_t50_t30_fi_272879.pdf oder http://...lubw.baden-wuerttemberg.de/.../...Ersteinschaetzung_2012.pdf
Solche Ideen gibts öfter. Hat in Wiesbaden & Co den "Charme", dass man sowas in einen Luftreinhalteplan als "erfolgversprechende Maßnahme" reinschreiben kann um somit ein "unpopuläres" Fahrverbot zu vermeiden. Man sieht ganz gut, was die alten Euro-5er auch bei Tempo 30 raushauen. Faktor 10-20 mehr als ein gleich alter Benziner. Und man sieht auch gut, dass es "auf einmal" möglich ist leidlich saubere Diesel zu bauen, jedenfalls bei Tempo wie es für Stadtverkehr typisch ist. Ob die auf der Autobahn noch was können sei dahingestellt. Und hängt stark an der Auslegung des SCR Systems.
Fehlt noch das Schild:
"Diese 30 km/h Bremse samt dazugehörigem Blitzer wird Ihnen präsentiert von Volkswagen"
Zitat:
@luxrudolf schrieb am 4. November 2018 um 17:08:37 Uhr:
Danke. Die gleichmäßige Fahrt, über alle Ampeln, wird ja mit der neuen Software Digi-V, einschl. Videoüberwachung, Ampelschaltung, etc., erreicht. Aber auf einem Km Strasse mit Tempo 30 braucht man mehr Zeit t als mit Tempo 50. Und die Restzeit 40 % muß also in der Gesamtbelastung der Straße, nicht nur am Meßpunkt, berücksichtigt werden? Gruß Walter
Die Belastung ist doch über den Steckenverbrauch schon abgebildet.
Warum kommt eigentlich keiner von den Behörden auf die Idee mal ein KFZ mit entsprechenden Messgeräten auszustatten und dann den Schadstoffmenge mal bei 30 und 50 zu messen ?
B 19
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 3. November 2018 um 20:32:59 Uhr:
Wenn jetzt die Fahrzeuge bei 30km/h für alle vier Ampeln ne grüne Welle erwischen, ist doch wohl klar, wie sich das auf die Schafstoffbelastung auswirkt.
Vergiss die "grüne Welle" ganz schnell wieder.
Die funktioniert leider nicht.
Sie würde funktionieren, wenn sich alle Autofahrer ans vorgegebene Tempo halten würden. Da es aber zu viele gibt, die lieber 20 km/h über dem Limit unterwegs sein möchten verkommt die GW zur Farce.
Beispiel: Ich fahre seit 18 Jahren jeden Morgen eine Ringstraße mit insgesamt 5 Ampeln hier in meinem Wohnort. ZHG 60 km/h.
Wenn du (bei meinem PKW) bis max. Tacho 66 fährst kommst Du von der ersten bis zur letzten Ampel ohne auch nur zu zucken bei grün durch.
Problem: Es gibt zu viele die so gar nicht einsehen, max. Tacho 66 zu fahren. Bei erlaubten 60 ist ohnehin schonmal mindestens 70 angesagt, eher 75-80. Grund: Man hat ja keine Zeit zu verschenken, will möglichst schnell ankommen.
Problem: Die Herren stehen wenn man ankommt allesamt an der nächsten roten Ampel, und beim (eigentlich rechtzeitigen) Wechsel auf grün muss man selbst anhalten, da die Herrschaften alleine 3s brauchen, bis sie ihren ersten Gang gefunden haben. Vom Anfahren mal nicht zu reden.
So etwas würde nur mit etwas Disziplin funktionieren, die gibts heute aber leider nicht mehr.
Ums simpel auszudrücken: Für einen flüssigeren Verkehr müsste zunächst die Software im Hirn weiterentwickelt werden, die in der Ampel ist schon lange gut genug.
Bei uns sorgen die Ampeln selber schon für stockenden Verkehr auf der Hauptachse, was einem insbesondere nachts und früh morgens auffällt.
Man fragt sich dann immer, wieso man bei 50 km/h ohne Anlass bis zum Stillstand runtergebremst wird oder wieso eine Ampel mit 70er-TL die Schleife erst 2m vor der Haltelinie hat.