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WICHTIG: Gar nicht versichert! (KFZ-Haftpflicht)
Passend zur aktuellen Meldung, daß die W&W im 1. Quartal diesen Jahres einen Gewinn von 66,5 Millionen Euro reinfahren konnte, erlaube ich mir, alle Verkehrsteilnehmer darauf hinzuweisen, daß die Hauptzielgruppe der KFZ-Haftpflicht überhaupt nicht versichert ist!
Versicherungen entstanden einst, um große Schäden Einzelner auf die Schultern einer großen Versichertengemeinschaft zu verteilen. Es geht also weniger darum, ein bißchen verbeultes Blech ersetzt zu bekommen. Die meisten könnten Bagatellschäden aus der eigenen Tasche bezahlen. Was wir für die KFZ-Haftpflicht ausgeben, ist nicht wenig. 2,5 Millionen Verkehrsunfälle jährlich sind keine Kleinigkeit. Daß noch immer viele mit bleibenden Körperschäden dabei sind, viele auch sterben, zwang den Gesetzgeber vor vielen Jahren aufgrund der rasant wachsenden Mobilität zur Einführung einer Haftpflicht. Um so beängstigender, daß die Hauptzielgruppe gar keine Versicherungsleistungen erhält! Sie ist scheinversichert und wird nach schuldlos erlittenen Schicksalsschlägen ziemlich frustrierend beschäftigt mit Arbeiten, die sich kaum jemand freiwillig aussuchen würde. Durch Aufklärungsmängel und Vergleiche werden die meisten schlußendlich ziemlich mies für ihren Job bezahlt, für viele üble Tätigkeiten auch gar nicht.
Das muß man sich mal bewußt machen ...!! Mittelschwer Geschädigte nach Verkehrsunfällen bekommen mit viel Glück vielleicht 50% des ihnen zustehenden Schadensersatzes, schwer Geschädigte oft nicht mal ein Drittel. Viele gehen, obwohl sie anspruchsberechtigt sind, leer aus. Denn die Geizkrägen der Nation ziehen seit langem ihren Versicherten jede Menge Geld aus der Tasche und werden dabei vortrefflich von einer Justiz unterstützt, die sich mit ihrer Überheblichkeit und teilweise katastrophalen Leistungen selbst korrumpiert hat und deshalb nicht mal geschmiert werden muß für die vielen Vergleiche und Urteile, zu denen Ansprüche unterschlagen wurden durch mangelhafte Aufklärung. Der Fernsehbeitrag "Versichert und verschaukelt " bringt ganz gut rüber, womit Geschädigte sich oft über viele Jahre herumschlagen müssen und Rechtsanwälte, Gutachter und Richter beschäftigen.
Das Sozialgericht Düsseldorf gibt jährlich 5 Millionen Euro für Gerichtsgutachten aus, läßt jetzt Gutachten-Kriterien ausarbeiten, weil viele Folgeprozesse auslösen. Würden den Helfern der Rechtsverwirklich das abverlangt, was sie leisten müssen für ihr Geld, wären schon bald die Autofahrer, für die wir viel Prämie zahlen, auch tatsächlich versichert, nicht nur auf unserer Police. Schon daß man eine Leistung auswählen kann, die einem anderen irgendwann aufgezwungen wird, ist ein volkswirtschaftlicher Unsinn ...
Ich glaube Empörung wegen dieser Fehlentwicklung mit fatalen Folgen für unsere Gesellschaft ist viel zu wenig. Verdrängt haben wir sie schon viel zu lange!
Beste Antwort im Thema
Nicht schon wieder…
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115 Antworten
Bevor hier "Freunde des Systems" vermuten, ich hätte keine Ahnung, kurz folgendes: Ich initiierte 1996 den Verein Zweite Hilfe e. V., die Unfallgeschädigten Unterstützung anbot. Aus diesem Verein wurde eine Rechtshilfeorganisation, die nur noch kostenlose Infos übers Internet anbietet. (Dieser Hinweis nur, falls SPAM vermutet wird von Leuten, denen mein Beitrag nicht schmeckt.) Die Südwestpresse hat nicht nur drei fast ganzseitige Brennpunktartikel um mein Engagement veröffentlicht. Ich lieferte auch mal dem Rechtsausschuß der SPD-Bundestagsfraktion wichtiges Material für ein Anhörung zu diesem massenhaften Problem, über das Medien seit vielen Jahren immerwieder mal berichten. Ich habe auch mit der Wissenschaftszentrale der Bundesregierung zusammen gearbeitet, die für den Straßenverkehr zuständig ist, u. a. mit Experten, die für die Belastungsrechnungen aus dem Straßenverkehr zuständig sind. Und mir sind die Fehlleistungen der Justiz so geläufig, daß ich sie seit vielen Jahren als Rechtsjournalist anprangere und mich rechtspolitisch engagiere.
Nicht schon wieder…
Schon kommt der erste, der hier was ohne Begründung, ohne was konstruktiv beizusteuern, reinbläht. Jurist? Versicherungsmitarbeiter? Natürlich nicht ...
Spricht das nicht deutlich für eine Schuld-unabhängige Versicherung fuer die sich individuell entschieden werden kann?
Die Versicherungswirtschaft ist vereinfacht gesprochen die Sammelstelle ihrer Beitragszahler.
Sie haushaltet also im Wettbewerb stehend, mit dem Geld ihrer Kunden.
Inwieweit macht sich die Rechtsprechung verdächtig den berechtigten Anspruch Versicherter nicht zu befördern ?
Das wäre meine Frage.
Zitat:
Original geschrieben von CSeltsam
Spricht das nicht deutlich für eine Schuld-unabhängige Versicherung fuer die sich individuell entschieden werden kann?
Die Versicherungswirtschaft ist vereinfacht gesprochen die Sammelstelle ihrer Beitragszahler.
Sie haushaltet also im Wettbewerb stehend, mit dem Geld ihrer Kunden.
Inwieweit macht sich die Rechtsprechung verdächtig den berechtigten Anspruch Versicherter nicht zu befördern ?
Das wäre meine Frage.
Die Justiz ist gewaltbefugt. Damit könnte sie durch entsprechendes Verhalten der Juristen auch unterbinden, was man bei näherem Hinsehen als menschliche Verkettung widriger Umstände bezeichnen kann. Weil sich aber niemand für Recht interessiert, Betroffene sich einfach in die Hände ihres Anwalts begeben und dem rechtsblind vertrauen, geschieht halt das, was überall passiert, wo die gegenseitige Kontrolle versagt.
Zitat:
Original geschrieben von URPS
Das Sozialgericht Düsseldorf gibt jährlich 5 Millionen Euro für Gerichtsgutachten aus, läßt jetzt Gutachten-Kriterien ausarbeiten, weil viele Folgeprozesse auslösen. Würden den Helfern der Rechtsverwirklich das abverlangt, was sie leisten müssen für ihr Geld, wären schon bald die Autofahrer, für die wir viel Prämie zahlen, auch tatsächlich versichert, nicht nur auf unserer Police. Schon daß man eine Leistung auswählen kann, die einem anderen irgendwann aufgezwungen wird, ist ein volkswirtschaftlicher Unsinn ...
Bisher war es ja so, dass die Sozialgerichte nicht für Schadenersatzfälle im Rahmen der Kfz.-Versicherung zuständig waren.
Daher bedanke ich mich für diesen informativen Beitrag, der mein Wissen zwar nicht erweitert, mich aber schmunzeln lässt.
trouble01, vermutlich ist dir und vielen anderen nicht bewußt, wie viele Unfallgeschädigte sich irgendwann auch noch mit Staatstütze herumschlagen müssen, weil die meisten davon ausgehen, daß Versicherer selbstverständlich bezahlen. Die meisten wissen, daß es mitunter schwer ist, ziehen aber aus dem trügerischen Gefühl, versichert zu sein, genug Wohlgefühle, um sich nicht mit der Wahrheit beschäftigen zu müssen.
Ich habe die Summe von 5 Millionen Euro hier auch noch aus folgendem Grund angesprochen: Es geht nicht um einige wenige Einzelfälle. Dieser Eindruck mag entstehen, wenn Meden berichten, daß mal wieder die Justiz einem Schicksalsschlag einen zweiten in Zeitlupe folgen ließ. Ich schätze die Schäden, die uns jährlich durch katastrophale Juristenarbeit und wohlwollendes Inanspruchnehmen durch die Versicherungswirtschaft im zweistelligen Milliardenbereich liegt.
Und nun schmunzel ruhig weiter ...
Ich werde jetzt gleich den Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) über diese lustige Sache hier informieren und um eine Stellungnahme bitten. Per FAX. Und dann hier berichten.
Zitat:
Original geschrieben von URPS
Die Justiz ist gewaltbefugt. Damit könnte sie durch entsprechendes Verhalten der Juristen auch unterbinden, was man bei näherem Hinsehen als menschliche Verkettung widriger Umstände bezeichnen kann. Weil sich aber niemand für Recht interessiert, Betroffene sich einfach in die Hände ihres Anwalts begeben und dem rechtsblind vertrauen, geschieht halt das, was überall passiert, wo die gegenseitige Kontrolle versagt.
Justiz sucht mittels Gesetz den Idealzustand sozialen Zusammenlebens zu sichern.
Natürlich ist damit auch Macht verbunden, sonst blieb es statt Urteilen bei unverbindlichen Empfehlungen.
Und über den gewaltigen Spannungsbogen der zwischen Recht und Gerechtigkeit steht, wird die Menschheit, Zeit ihres Daseins befasst sein.
Ein anderer Punkt - und da kann ich die Kritik verstehen -, ist die zwischenmenschlich unhygienische Art und Weise, wie sich das Rechtswesen in unserer Zivilisation etabliert hat; aber auch das ist nur der folgerichtige Reflex auf unsere Sozialisation.
Zitat:
Original geschrieben von CSeltsam
Justiz sucht mittels Gesetz den Idealzustand sozialen Zusammenlebens zu sichern.
Natürlich ist damit auch Macht verbunden, sonst blieb es statt Urteilen bei unverbindlichen Empfehlungen.
Und über den gewaltigen Spannungsbogen der zwischen Recht und Gerechtigkeit steht, wird die Menschheit, Zeit ihres Daseins befasst sein.
Ein anderer Punkt - und da kann ich die Kritik verstehen -, ist die zwischenmenschlich unhygienische Art und Weise, wie sich das Rechtswesen in unserer Zivilisation etabliert hat; aber auch das ist nur der folgerichtige Reflex auf unsere Sozialisation.
Die Justiz sollte mit dem "Instinktersatz Recht" etwas gewährleisten, was genug Zufriedenheit für alle ermöglicht. Das Regelwerk dafür ist ja längst vorhanden, weil eine der besten Rechtsordnungen der Welt sogar Gerechtigkeit ermöglicht, wenn Regellücken offensichtlich werden.
Macht entsteht zwangsläufig bei allem, was Stärkere und Schwächere miteinander treiben, auch wenn der eine nur kurzfristig unten liegt, und die andere auf ihm drauf sitzt. In der Küche bestimmt dann wieder der Koch, was auf den Tisch kommt ... ;-) Partnerschaften sind ja nur interessant wegen der gerne machtvoll mißbrauchten Unterschiede.
Die einen sagen "Sozialisation" dazu, die anderen "Folgen einer ungebremsten Vervielfältigung". Fakt ist, daß wir aufgrund unseres bißchen mehr Hirns so erfolgreich wurden, daß wir uns zu schnell vermehrten. Unser Hirn hielt mit dieser Entwicklung nicht Schritt. Inzwischen ist die Hirnforschung aber so groß geworden, daß wir fantastisch hilfreiche Erkenntnisse auch dem denkfaulsten Knopfdrückerkopf einschädeln könnten ...
Zitat:
Original geschrieben von bits1011
Nicht schon wieder…
Nachdem Du 2 Danke bekommen hast, interessiert mich, ob Du öfter irgendwo auftauchst, "Nicht schon wieder ... " schreibst, und dann wieder verschwindest, als würdest Du dir selbst Befehle erteilen.
Oder gibt es hier schon einen Thread, der darauf hinweist, daß eine der häufigsten, wichtigsten Versicherungen sich zu einer gewaltigen Volksverarschung entwickelt hat ..? Dann kannst Du das doch einfach schreiben. Vielleicht solltest Du vorher die Haare aus den Augen nehmen.
Jetzt sind es schon 3 "Danke"
Zitat:
Original geschrieben von URPS
Die einen sagen "Sozialisation" dazu, die anderen "Folgen einer ungebremsten Vervielfältigung". Fakt ist, daß wir aufgrund unseres bißchen mehr Hirns so erfolgreich wurden, daß wir uns zu schnell vermehrten. Unser Hirn hielt mit dieser Entwicklung nicht Schritt. Inzwischen ist die Hirnforschung aber so groß geworden, daß wir fantastisch hilfreiche Erkenntnisse auch dem denkfaulsten Knopfdrückerkopf einschädeln könnten ...
Was besonders durch die Überalterung der Gesellschaft hier bewiesen wird.
Ich schmunzele immer mehr.
Zitat:
Original geschrieben von joschi67
Jetzt sind es schon 3 "Danke"
Ich hab dir auch einen Dank gedrückt, weil ich es toll finde, daß hier welche zeigen, wie überflüssig die KFZ-Haftpflichtversicherung ist.
Zitat:
Original geschrieben von URPS
Zitat:
Original geschrieben von joschi67
Jetzt sind es schon 3 "Danke"
Ich hab dir auch einen Dank gedrückt, weil ich es toll finde, daß hier welche zeigen, wie überflüssig die KFZ-Haftpflichtversicherung ist.
Die Geschichte des Danke-Button ist eine Geschichte der Missverständnisse.
Ich halte nicht die KFZ-Haftpflichtversicherung für überflüssig, sondern deinen Beitrag.
Du hast doch deinen Internetverein. Begnüge dich doch damit.
Erinnert mich an die Zeugen Jehovas. Da alle am Wachturm vorbei gehen fühlt sich der Wachturm genötigt an die Haustüren zu klingeln.