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Wie das Kühlsystem entlüften am V10 TDI?
Hallo euch allen,
ohne lang drumrum zu reden, die Frage steht ja ansich bereits in der Überschrift: Wie bekommt man den V10 gescheit Entlüftet, ohne das Vakuumbefüllgerät von VW?
Problem ist, dass das Motorkühlwasser überhitzt, sobald man auch nur kurze Zeit, im niedrigen Geschwindigkeitsbereich unterwegs ist und dann Beschleunigen möchte, bei hohen Geschwindigkeiten ist alles i.O., Diagnose derzeit lautet: noch Luft im Kühlsystem, unten gehe ich genauer darauf ein.
-----------------
Hintergrund:
Der Wagen wurde mit diesem Problem bereits gekauft. Ich habe daraufhin: Wasserpumpe, Thermostat, beide G62 Kühlmittel-Tempgeber, Deckel am Ausgleichbehälter und einige Schläuche ersetzt. Zusätzlich gabs Motorseitig alle Filter neu und Frischöl dazu. Das Kühlsystem-Motorseitig war also auch weitestgehend leer, der Kühler hat Durchgang hab ich ebenfalls geprüft. Bereits beim Zusammenbau wurde dann über jeden möglichen Schlauch und jede Öffnung mit frischem G12++ befüllt. Es ist bereits mehr Kühlmittel reingegangen, als ich vor der Reparatur rausgeholt habe (Kühlsystem war wegen Fehlersuche im Vorbesitz bereits offen). Zusatzwasserpumpe läuft, beide Lüfter im Schlossträger laufen ebenfalls.
Gestern fertig mit Zusammenbau, erstmal ne steile Straße paarmal rauf und runter gefahren, dachte es hilft beim Entlüften. Danach ab auf die Bahn und bei wenig Verkehr 100Km teils mit 180-240Km/h zurückgelegt ohne jegliche Probleme (KW-Anzeige 90°C, Öl 100-110°C).
Einmal stehen geblieben zum Tanken und dann gings los, nach der ersten Kurve und daraufhin Beschleunigen, springt die KW-Anzeige auf 120-130°C in wenigen Sekunden, nachdem ich 100Km/h erreicht hatte, geht sie plötzlich genauso schnell wieder auf 90°C zurück. Öl-Temp. liegt zwischen 100-115°C permanent. Tratt bei der Heimfahrt noch einige Male auf.
Heute mit VCDS die Plausibilität der Werte geprüft, Tatsache Motorausgang geht beim Beschleunigen Richtung 120°C, da steht der Kühlerausgang noch bei 38°C. Sobald man nun im Stand mal ordentlich Drehzah gibt, er also richtig Durchfluss über die Pumpe bekommt, zack Öffnet der Thermostat, Motor kühlt runter auf die ca 90°C, Thermostat macht wieder zu und der Mist geht von vorne los. Ausgleichsbehälter ist trotzdem gerademal lauwarm, wenn der Motor die 100°C bereits überschritten hat. Kopfdichtung und AGR schließe ich aus, es frisst kein Wasser, er drückt kein Wasser raus, die Schläuche stehen nicht extrem unter Druck.
Meine einzige Idee wäre gerade: Wagen steht mit Beifahrerseite bergauf, Motor ist Kalt. Druckausgleichbehälter im Wasserkasten ausbauen, Hochhängen, und einen Schlauch ins Freie, somit wird dies der höchste Punkt im Kühlsystem, der Druckausgleichsbehälter hat außerdem Verbindung zum Kühlwasser-Ausgleichbehälter im Motorraum. Motor-Start und ordentlich Drehzahl einige Zeit, hoffen das er sich dadurch Entlüftet.
Wenn noch jemand eine Idee hat oder Entlüftungsmöglichkeiten für das Biest kennt, ich höre mir jeden Vorschlag gerne an!
Grüße
Magnus
Beste Antwort im Thema
Selbst ist der Mann und so hab ich mich heute dran gemacht und auch dieses Problem selbst gelöst. Es folgt eine recht genaue Beschreibung des Ablaufs, den ich heute zum Entlüften vorgenommen habe und der zumindest bei mir die erhoffte Wirkung gezeigt hat.
Also, gestern bereits eine ziemlich steil ansteigende Straße ausgesucht, bei der ich die Anwohner nicht stören würde, wenn ich den Motor hochdrehe. Den Phaeton dann ganz in der Nähe geparkt und über Nacht abkühlen lassen.
Kurz vor Mittag ans Auto und an die passende Stelle hoch gefahren, die Front also bergauf und erstmal Motor aus. Wasserkastenabdeckung ausgebaut, Druckausgleichsbehälter gelöst und an der Haube hoch gehängt, einen der Schläuche am Behälter abgezogen und ein Auffanggefäß drunter, KW-Deckel vom Ausgleichbehälter zu.
Motor-Start, Klima auf Econ, Temperatur komplett auf Low, Gebläse auf minimalste Stufe, nun einige Sekunden Vollgas, aus dem Schlauch der noch am Behälter dran war, kam bereits Kühlwasser, kurz Leerlauf, Motor aus. Den Behälter habe ich permanent oben hängen gelassen, beide Schläuche jedoch wieder dran gebaut. Der Kühlmittelstand indes war nur sehr geringfügig abgesunken.
Nächste Stelle, von den zwei Schläuchen, also Vor- und Rücklauf, welche fahrerseitig oben zu den Wärmetauschern gehen, gibt es einen kleinen Abgang, welcher der Rücklauf zum Kühlwasserausgleichbehälter ist. Diesen Schlauch hab ich abgezogen und beide Enden wieder in einen Auffangbehälter, KW-Deckel auf dem Behälter zu. Motor-Start, Klima-Econ-Low-Gebläse-min alles wie gehabt, einige Sekunden Vollgas, erstmal kam nix, kurz Leerlauf, wieder Vollgas, schon kam aus dem Vorlauf zu den Wärmetauschern endlich Kühlwasser, kurz Leerlauf, Motor-Aus. Tatsache war der Kühlmittelstand, diesmal auch um einiges mehr abgesunken, also Kühlwasser wieder auf Max gefüllt.
Nächste Stelle, ganz vorne stirnseitig im V des Motors, sitzt ein Rohrgeweih aus Alu, welches die Kühlwasser-Verbindungsstelle zu den beiden Zylinderköpfen ist. Auf diesem Geweih sitzt der Motor-Kühlwassertemperaturgeber (G62), neben dem Tempgeber ist ein kurzer Rücklaufschlauch zu sehen, welcher wiederrum auf ein kleines schwarzes Rohr nach rechts geht, dieses liegt parallel zur Ansaugbrücke Bank-1 (Zyl 1-5). Das Rohr mündet hinten in einem T-Stück und verbindet sich mit dem Rücklauf, der von den Wärmetauschern kommt, welchen ich oben bereits beschrieben habe.
Diesen Schlauch am Alugeweih habe ich abgezogen (Achtung! Deckel Ausgleichsbehälter vorher auf) und was soll ich sagen, gerade hier war plötzlich das größte Luftpolster, bedingt durch die steile Lage in der der Motor sich befand. Ich habe zusätzlich den G62 ausgebaut, einfach die schwarze Klammer rausziehen und den Fühler hoch und siehe da, auch hier gähnende Leere. Über die Öffnung des G62 habe ich gut einen halben Liter nachfüllen können, bis das Kühlwasser oben stehen blieb, statt in den Köpfen zu versickern und bis der Stand im Ausgleichsbehälter parallel anfing mit anzusteigen.
G62 wieder rein, Klammer rein, Deckel-Ausgleichsbehälter zu, Rücklauf Alugeweih wieder drauf und diesen Rücklauf nach dem Metallrohr, beim T-Stück hinten am Motor, beim Zugang des Rücklaufs der Wärmetauscher getrennt und beide Enden wieder in Auffangbehälter. Motor-Start, Klima-Einstellungen wie zuvor, einige Sekunden Vollgas, aus dem Rücklauf Wärmetauscher kam auch rasch Kühlwasser, aus dem Rücklauf vom Alugeweih kam jedoch leider gar nichts, einige Sekunden Leerlauf, Motor-Stop.
Warum kommt nichts aus dem Rücklauf-Alugeweih?
Deckel-Ausgleichsbehälter auf, etwas Kühlmittel nachgefüllt, Rücklauf-Wärmetauscher dicht verschlossen, Rücklauf Alugeweih beide Enden in Auffangbehälter, Deckel-Ausgleichsbehälter wieder drauf.
Motor-Start, Klima wie gehabt, einige Sekunden Vollgas, Leerlauf, wieder Vollgas, wieder kam kein Kühlwasser, das fand ich dann schon sehr seltsam und hab sogar vermutet, dass das schwarze Metallrohr verstopft sein könnte. Kurz Leerlauf, Motor-Stop, Deckel-Ausgleichsbehälter auf, Kühlmittelstand hatte sich nicht verändert, es galt nun also den Durchgang des Rohrs sicherzustellen. Ganz simpel, inclusive Schläuche auf jeder der drei Seiten, habe ich einmal dicht gemacht und die Leitungen durchgeblasen, auf allen drei Seiten herrschte Durchgang.
Nochmal den G62 rausgeholt, diesmal gingen höchstens 100ml rein dann war Ende und es stieg nurnoch der Stand im Ausgleichsbehälter mit an. Ich dachte mir, okay, dann gilt es nurnoch die wenige Luft aus den Rückläufen mit Kühlwasser zu füllen. G62 wieder rein, Rücklauf Wärmetauscher wieder aufs Rücklaufrohr hinterm Motor, Rücklauf direkt am Ausgleichsbehälter zugeklemmt, diesmal Rücklauf am Alugeweih beide Enden offen und in Aufffangbehälter.
Motor-Start, einige Zeit Vollgas und tatsächlich und für mich nicht so recht nachvollziehbar, diesmal kam aus beiden Enden vorne Kühlwasser raus, auch von Seite des Alugeweihs. Kurz Leerlauf, Motor-Stop, Deckel-Ausgleichsbehälter auf, Stand hatte sich kaum verändert, Deckel wieder drauf, Rücklauf am Alugeweih beide Enden wieder angeschlossen, Rücklauf zum Ausgleichsbehälter wieder aufgemacht.
Im Prinzip war ich fertig denn andere Leitungen, welche ich zum Entlüften öffnen könnte, gab es oben am Motor keine mehr und die welche ich geöffnet hatte, waren nun voll mit Kühlwasser. Insgesamt habe ich somit locker einen weiteren Liter ins Kühlsystem reinbekommen, man bedenke, schon bei der Erstbefüllung, habe ich mehr Kühlwasser eingefüllt bekommen, als ich vor der Reparatur rausgeholt habe.
Ich habe dann den Druckausgleichsbehälter wieder an seinem Platz verschraubt, alles soweit wieder zusammen und auf zur Probefahrt. Erstmal die steile Straße einige Male rauf und runter, im Tiptronic-Modus, 1. Gang und höchste Drehzahl kurz bevor er hochschaltet (etwa bei 3500 1/min) dann die Innenraumtemp auf High und niedrigste Gebläsestufe. Wieder die Straße rauf im 1. Gang, beim Runterfahren dann auf einmal, höre ich ein lauter werdendes Stöhnen und Summen der Pumpen an der Ventileinheit im Wasserkasten. Mist, es ist immernoch etwas Luft im System, nun Wärmetauscherseitig.
Ich habe dann so steil am Hang geparkt, das die Ecke vorne rechts am Wagen die höchste Stelle ist, ergo also auch der Kühlwasser-Ausgleichsbehälter am Höchsten liegt. Handbremse rein, P-in der Schaltgasse, Innenraumtemp. wie gesagt High und niedrigste Gebläsestufe, die Ventileinheit stöhnt immernoch (auf Dauer gefährlich für die kleinen Pumpen. Einige Zeit Vollgas, zack ist das Stöhnen weg, Motorhaube auf, Wow endlich Fortschritte die man fühlen kann, vorher war der Ausgleichbehälter höchstens mal Handwarm, nun ist er Kochendheiß, genauso der Kühlerausgang und jeder andere Schlauch den ich anfasse.
Prima, sollte es das etwas gewesen sein?
Ich bin noch einige Male die steile Straße rauf und runter immer im ersten und zweiten Gang, kein Überhitzen nix, alles super. Hab dann erst den Laptop drangehängt und nochmal die Werte ausgelesen beim Fahren, keine Auffälligkeiten, Kühlmitteltemp.-Soll liegt immer ganz nahe beim Ist-Zustand und auch sonst scheint alles okay zu sein, Thermostat funzt, Lüfter laufen.Um ganz ganz ganz sicherzugehen, bin ich dann eine fordernde Strecke gefahren, bei der es lange Zeit bergauf geht, keine Probleme, fährt wie auf Schienen und auch sonst bin ich begeistert vom V10TDI und vom Phaeton selbst auch.
Der krönende Abschluss des Tages wurde dann duch den Tüv besiegelt, das Motor-Steuergerät hat zwar eine Rauchgasmessung verlangt (Readiness-Code verloren gegangen, vermutlich durch die lange Standzeit ohne Batterien, also Unterspannung), jedoch wurde auch diese Problemlos bestanden. Tüv ohne Mängel, nur die Wanrweste hatte ich zuhause vergessen, Anfrage an die Versicherung läuft, mit Glück bin ich ab morgen Phaetonfahrer.
Gruß Magnus
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18 Antworten
Selbst ist der Mann und so hab ich mich heute dran gemacht und auch dieses Problem selbst gelöst. Es folgt eine recht genaue Beschreibung des Ablaufs, den ich heute zum Entlüften vorgenommen habe und der zumindest bei mir die erhoffte Wirkung gezeigt hat.
Also, gestern bereits eine ziemlich steil ansteigende Straße ausgesucht, bei der ich die Anwohner nicht stören würde, wenn ich den Motor hochdrehe. Den Phaeton dann ganz in der Nähe geparkt und über Nacht abkühlen lassen.
Kurz vor Mittag ans Auto und an die passende Stelle hoch gefahren, die Front also bergauf und erstmal Motor aus. Wasserkastenabdeckung ausgebaut, Druckausgleichsbehälter gelöst und an der Haube hoch gehängt, einen der Schläuche am Behälter abgezogen und ein Auffanggefäß drunter, KW-Deckel vom Ausgleichbehälter zu.
Motor-Start, Klima auf Econ, Temperatur komplett auf Low, Gebläse auf minimalste Stufe, nun einige Sekunden Vollgas, aus dem Schlauch der noch am Behälter dran war, kam bereits Kühlwasser, kurz Leerlauf, Motor aus. Den Behälter habe ich permanent oben hängen gelassen, beide Schläuche jedoch wieder dran gebaut. Der Kühlmittelstand indes war nur sehr geringfügig abgesunken.
Nächste Stelle, von den zwei Schläuchen, also Vor- und Rücklauf, welche fahrerseitig oben zu den Wärmetauschern gehen, gibt es einen kleinen Abgang, welcher der Rücklauf zum Kühlwasserausgleichbehälter ist. Diesen Schlauch hab ich abgezogen und beide Enden wieder in einen Auffangbehälter, KW-Deckel auf dem Behälter zu. Motor-Start, Klima-Econ-Low-Gebläse-min alles wie gehabt, einige Sekunden Vollgas, erstmal kam nix, kurz Leerlauf, wieder Vollgas, schon kam aus dem Vorlauf zu den Wärmetauschern endlich Kühlwasser, kurz Leerlauf, Motor-Aus. Tatsache war der Kühlmittelstand, diesmal auch um einiges mehr abgesunken, also Kühlwasser wieder auf Max gefüllt.
Nächste Stelle, ganz vorne stirnseitig im V des Motors, sitzt ein Rohrgeweih aus Alu, welches die Kühlwasser-Verbindungsstelle zu den beiden Zylinderköpfen ist. Auf diesem Geweih sitzt der Motor-Kühlwassertemperaturgeber (G62), neben dem Tempgeber ist ein kurzer Rücklaufschlauch zu sehen, welcher wiederrum auf ein kleines schwarzes Rohr nach rechts geht, dieses liegt parallel zur Ansaugbrücke Bank-1 (Zyl 1-5). Das Rohr mündet hinten in einem T-Stück und verbindet sich mit dem Rücklauf, der von den Wärmetauschern kommt, welchen ich oben bereits beschrieben habe.
Diesen Schlauch am Alugeweih habe ich abgezogen (Achtung! Deckel Ausgleichsbehälter vorher auf) und was soll ich sagen, gerade hier war plötzlich das größte Luftpolster, bedingt durch die steile Lage in der der Motor sich befand. Ich habe zusätzlich den G62 ausgebaut, einfach die schwarze Klammer rausziehen und den Fühler hoch und siehe da, auch hier gähnende Leere. Über die Öffnung des G62 habe ich gut einen halben Liter nachfüllen können, bis das Kühlwasser oben stehen blieb, statt in den Köpfen zu versickern und bis der Stand im Ausgleichsbehälter parallel anfing mit anzusteigen.
G62 wieder rein, Klammer rein, Deckel-Ausgleichsbehälter zu, Rücklauf Alugeweih wieder drauf und diesen Rücklauf nach dem Metallrohr, beim T-Stück hinten am Motor, beim Zugang des Rücklaufs der Wärmetauscher getrennt und beide Enden wieder in Auffangbehälter. Motor-Start, Klima-Einstellungen wie zuvor, einige Sekunden Vollgas, aus dem Rücklauf Wärmetauscher kam auch rasch Kühlwasser, aus dem Rücklauf vom Alugeweih kam jedoch leider gar nichts, einige Sekunden Leerlauf, Motor-Stop.
Warum kommt nichts aus dem Rücklauf-Alugeweih?
Deckel-Ausgleichsbehälter auf, etwas Kühlmittel nachgefüllt, Rücklauf-Wärmetauscher dicht verschlossen, Rücklauf Alugeweih beide Enden in Auffangbehälter, Deckel-Ausgleichsbehälter wieder drauf.
Motor-Start, Klima wie gehabt, einige Sekunden Vollgas, Leerlauf, wieder Vollgas, wieder kam kein Kühlwasser, das fand ich dann schon sehr seltsam und hab sogar vermutet, dass das schwarze Metallrohr verstopft sein könnte. Kurz Leerlauf, Motor-Stop, Deckel-Ausgleichsbehälter auf, Kühlmittelstand hatte sich nicht verändert, es galt nun also den Durchgang des Rohrs sicherzustellen. Ganz simpel, inclusive Schläuche auf jeder der drei Seiten, habe ich einmal dicht gemacht und die Leitungen durchgeblasen, auf allen drei Seiten herrschte Durchgang.
Nochmal den G62 rausgeholt, diesmal gingen höchstens 100ml rein dann war Ende und es stieg nurnoch der Stand im Ausgleichsbehälter mit an. Ich dachte mir, okay, dann gilt es nurnoch die wenige Luft aus den Rückläufen mit Kühlwasser zu füllen. G62 wieder rein, Rücklauf Wärmetauscher wieder aufs Rücklaufrohr hinterm Motor, Rücklauf direkt am Ausgleichsbehälter zugeklemmt, diesmal Rücklauf am Alugeweih beide Enden offen und in Aufffangbehälter.
Motor-Start, einige Zeit Vollgas und tatsächlich und für mich nicht so recht nachvollziehbar, diesmal kam aus beiden Enden vorne Kühlwasser raus, auch von Seite des Alugeweihs. Kurz Leerlauf, Motor-Stop, Deckel-Ausgleichsbehälter auf, Stand hatte sich kaum verändert, Deckel wieder drauf, Rücklauf am Alugeweih beide Enden wieder angeschlossen, Rücklauf zum Ausgleichsbehälter wieder aufgemacht.
Im Prinzip war ich fertig denn andere Leitungen, welche ich zum Entlüften öffnen könnte, gab es oben am Motor keine mehr und die welche ich geöffnet hatte, waren nun voll mit Kühlwasser. Insgesamt habe ich somit locker einen weiteren Liter ins Kühlsystem reinbekommen, man bedenke, schon bei der Erstbefüllung, habe ich mehr Kühlwasser eingefüllt bekommen, als ich vor der Reparatur rausgeholt habe.
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Prima, sollte es das etwas gewesen sein?
Ich bin noch einige Male die steile Straße rauf und runter immer im ersten und zweiten Gang, kein Überhitzen nix, alles super. Hab dann erst den Laptop drangehängt und nochmal die Werte ausgelesen beim Fahren, keine Auffälligkeiten, Kühlmitteltemp.-Soll liegt immer ganz nahe beim Ist-Zustand und auch sonst scheint alles okay zu sein, Thermostat funzt, Lüfter laufen.Um ganz ganz ganz sicherzugehen, bin ich dann eine fordernde Strecke gefahren, bei der es lange Zeit bergauf geht, keine Probleme, fährt wie auf Schienen und auch sonst bin ich begeistert vom V10TDI und vom Phaeton selbst auch.
Der krönende Abschluss des Tages wurde dann duch den Tüv besiegelt, das Motor-Steuergerät hat zwar eine Rauchgasmessung verlangt (Readiness-Code verloren gegangen, vermutlich durch die lange Standzeit ohne Batterien, also Unterspannung), jedoch wurde auch diese Problemlos bestanden. Tüv ohne Mängel, nur die Wanrweste hatte ich zuhause vergessen, Anfrage an die Versicherung läuft, mit Glück bin ich ab morgen Phaetonfahrer.
Gruß Magnus
Hey super Anleitung, vorallem fand ich das mit dem Vollgas im stand sehr gut ! Da wird sich der V10 sehr freuen wenn er Berg aufstand und schon schlecht mit Öl versorgt wurde.
Ich freue mich schon auf deinen nächsten Beitrag wo es heißen wird "Turbos haben keine Leistung mehr "
Mal schauen wie du das wieder hinbekommst. Vielleicht mit einem Laubgebläse um die Turbos mal richtig durchblasen. Den Turbos mögen es ja besonders wenn man diese im stand ganze Zeit hochdreht.
Wäre es nicht einfach klüger gewesen sich die Pumpe irgendwo zu besorgen oder ein einfach mal in die Werkstatt zu fahren und es vernünftig entlüften lassen ohne den Motor mal so richtig zu F%&$§?N ?
Das klingt ja fast ein wenig Negativ was du da sagst, hmmm okay... sprechen wir das mal durch. Außerdem hab ich ein Update zum Entlüften des V10 nach einem kleinen Abenteuer gestern spät abends.
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Anhand deiner Aussagen denke ich, dass du mit Motoren im Allgemeinen, sowie deren Konstruktion und Funktionsweise bisher wenig zu tun hattest und dir daher einige Informationen fehlen. Wenn ich nun einfach sage, ich weiß was ich da tue, weil ich in dem Berufsfeld ausgebildet worden bin und seit Jahren arbeite, reicht dir das als Antwort aber sicher auch nicht, also gehen wir mal genauer auf deine Aussagen ein.
Zitat:
Da wird sich der V10 sehr freuen wenn er Berg aufstand und schon schlecht mit Öl versorgt wurde.
Nichtnur der V10, sondern die überwiegende Anzahl aller PKW-Motoren (ausgenommen so Aggregate wie der W12 oder generell häufiger Offroadfahrzeuge) haben eine sogenannte Nasssumpf- bzw. Druckumlaufschmierung (Wikipedia-Link). Das Saugrohr der Ölpumpe sitzt an der tiefsten Stelle in der Ölwanne, im sogenannten Ölsumpf, also dort wo im Normalfall IMMER Öl vorhanden ist und zwar nichtnur, weil es sich simpel am tiefsten Punkt sammelt, sondern auch weil es beim Abtropfen von Schirmblechen über oder im Ölsumpf dorthin geleitet wird.
Selbst bei hohen Kurvengeschwindigkeiten und in meinem Fall einer ansteigenden Straße, ist die volle Ölversorgung des Motors durch diese Bauweise zu jeder Zeit garantiert. Sinnbildlich kann man sich die Bewegung des Öls in der Ölwanne vorstellen, wie bei einer Wasserflasche im Auto, trotz dessen dass das Ölniveau stetig hin und herschwankt, ist die Ölversorgung zu jeder Zeit für jede normale Fahrsituatinen ausreichend.
Zitat:
Ich freue mich schon auf deinen nächsten Beitrag wo es heißen wird "Turbos haben keine Leistung mehr"
Das lässt vermuten, dass du bereits negative Erfahrungen mit dem Thema gesammelt hast, mein Beileid falls dem so ist. Turbos an und für sich sind durchaus Standhaft und mehrere 100000Km Einsatzdauer, sind weder eine Seltenheit noch ein Problem, zumindest solange man das richtige Öl verwendet und die Ölwechselzyklen tunlichst einhält, das Fahrprofil spielt natürlich auch eine Rolle aber im Bestfall soll er ja solange halten wie der Motor selbst.
Viele 3.0-TDI Fahrer die den Motor über lange Zeit bewegen, können bei der Aussage aber sicher bloß den Kopf schütteln . Jedoch wenn hier manche wüssten, wie und in welcher Form, Turbos in der Entwicklung über 1000. Laufstunden hinweg vergewaltigt werden dann würde man die Dinger auch nichtmehr als so zerbrechlich betrachten, zudem gibt es viele unterschiedliche Arten von Turboschäden.
Im Stand jedenfalls beim lastlosen Gasgeben, generieren sie keine erwähnenswerte Hitze die gefährlich wäre. Besonders nicht mit gutem Frischöl, welches noch keine 200Km im Motor unterwegs ist und auch nicht, wenn man wie ich dazu geschrieben habe, nach dem Hochdrehen einige Zeit Leerlauf vor dem Abstellen mit einplant. Genauso während der Fahrt, ein Turbo läuft nicht permanent rotglühend vor sich hin im Fahrbetrieb, je nach Verkehrsfluss und Fahrverhalten, dümpelt der zwischen wohligen 300-600°C rum. Das mag nach viel klingen, ist aber gemessen am gesamten Temperaturband, das so ein Turbo vertragen kann, etwa geradeso die Mitte. Bei manchen Herstellern wird die Leistung erst zurückgenommen, wenn die 950°C Abgastemp. am Turboausgang erreicht sind, DAS ist dann schon wirklich viel und er glüht fröhlich vor sich hin (was übrigens auch nicht schädlich ist solange der Motor sonst normal arbeitet).
Auch die Turbodrehzahl steht im direkten Zusammenhang mit der Motordrehzahl und dem damit verbundenen Durchsatz der Zylinder. Es ist ein Märchen das ein Turbo, nachdem Abstellen des Motors, noch Minutenlang mit mehreren 10000 Umdrehungen weiterdreht, völliger Quatsch, sobald der Motor steht, steht kurze Zeit später auch der Turbo. Das heikle an der Sache, ist dann die Temperatur der Welle, auf der die Turbinenschaufeln sitzen. Genau deswegen wird empfohlen, nach einer fordernden Etappe, nicht sofort den Motor abzustellen, sondern dem Öl und dem Turbo Zeit zu geben, etwas Runterzukühlen.
Die Welle wird permanent mit Öl gekühlt, sie ist auch der einzige Teil des Turbos welcher überhaupt Öl zu Gesicht bekommt, ausgenommen der Öl Vor- und Rücklauf natürlich. Nachdem Abstellen hat man keinen Öldurchfluss mehr und die Welle nimmt die Temperatur des umgebenden Turbos an, das Restöl auf der Welle (und im Vor und Rücklauf) wird dadurch ebenfalls auf diese Temperatur gebracht. Je nach Ölqualität, -alter, Fahrbedingungen, ect. ect. ect., sind viele Parameter, bildet sich hauchfein Ölkohle, welche dann vom Öl beim nächsten Motorbetrieb eventuell nichtmehr abgetragen werden kann. Das Ganze dann über längere Zeit, am besten noch mit überzogenen Ölwechselzyklen und daraufhin folgen dann die Schäden am Turbo.
Zitat:
Mal schauen wie du das wieder hinbekommst. Vielleicht mit einem Laubgebläse um die Turbos mal richtig durchblasen. Den Turbos mögen es ja besonders wenn man diese im stand ganze Zeit hochdreht.
Och du mit Sarkasmus kann ich umgehen und aus Erfahrung im Beruf kann ich dir, neben der Textwand hier drüber, auch nochmals versichern: Deine Turbos geben keinen Fi$% darauf, wenn du den Motor im Stand hochdrehst, warte danach halt kurz im Leerlauf bevor du den Motor abstellst. Der Turbo wird für die Last im Fahrbetrieb benötigt und auch nur dort entsprechend des Lastwunsches angesteuert, im Leerlauf Hochrehen das macht dem nix aus.
Zitat:
Wäre es nicht einfach klüger gewesen sich die Pumpe irgendwo zu besorgen oder ein einfach mal in die Werkstatt zu fahren und es vernünftig entlüften lassen ohne den Motor mal so richtig zu F%&$§?N ?
Wie schon gesagt, der Motor wurde nicht gefickt, der hat alle Filter und Flüssigkeiten neu bekommen, zudem wurden die Ansaugwege und EGR soweit möglich gereinigt, das i-Tüpfelchen war dann eine Tankfüllung Ultimate-Diesel von Aral. Damit habe ich schon gute Erfahrungen machen können und nun Schnurrt und Atmet auch der V10, wieder so angenehm wie es eben möglich ist.
Um auf die Frage zu antworten, nein die Pumpe auszuleihen war nicht Einfacher, ich habe hier nur sehr begrenzte Möglichkeiten zum selber Schrauben und je nach Art der Pumpe wird entweder ein Kompressor benötigt oder ein Stromanschluss, mit etwas Aufwand wäre das möglich gewesen. Die Sache ist aber auch, vor dem Neubefüllen müsste man das Kühlsystem wieder komplett entleeren und dafür erneut alleine die Front zu zerlegen damit ich beispielsweise an den Schlauch zum Kühlerausgang drankomme, darauf hatte ich einfach keine Lust.
Selbstschrauberwerkstätten habe ich hier keine guten Erfahrungen gemacht in der Umgebung und bei den normalen Werkstätten, gibt es hier nur Eine, der ich meine Fahrzeuge anvertraue, ohne das ich Angst haben muss, dass hinterher mehr kaputt gemacht wurde als repariert worden ist. Das ist eine VW-Niederlassung, die es bereits seit über 90 Jahren gibt, die Jungs haben was auf dem Kasten und lassen einen bei Problemen auch nicht links liegen. Der Nachteil an der Sache ist ein riesiger Kundenstamm der tagtäglich bewältigt werden muss, dies hat dann zur Folge das die Vorlaufzeit von Terminen gern zwei bis drei Wochen in Anspruch nimmt. Ich soll also zwei bis drei Wochen das Auto Abstellen und stehen lassen bis was dran passiert, statt das ich es selber mache? Das mach ich nur wenn ich mal absolut keine Lust/Zeit auf eine Reparatur habe und nicht dringend auf den Wagen angewiesen bin.
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Zurück zum Thema, da sich hier auch nochmal ein Update ergeben hat.
Gestern wurde der Phaeton zugelassen und ich wollte eine kleine Ausfahrt machen, nach etwa 80Km zwischen Darmstadt und Frankfurt, meldete sich plötzlich erneut die Kühlmitteltemp.-Anzeige mit 120°C... Sehr Deprimierend das Ganze aber die Öltemp.-Anzeige hätte mich eigentlich vorwarnen müssen, da auch sie permanent bei etwa 105-110°C stand, bei nicht sehr starker Beanspruchung wohlgemerkt. Da die Anzeige nicht tariert wird (variabler Offsetwert), wie bei der Kühlmitteltemp., war dies bisher immer das sicherste Zeichen für zu heißes Kühlwasser.
Jedenfalls bin ich an den nächsten Rasthof, musste vorher natürlich in Schleichfahrt durch eine Baustelle ohne Seitenspur. Dort angekommen, Motor noch kurze Zeit laufen lassen, Tatsache Anzeige wandert zurück auf die 90°C, mein Dank gilt den Kühlerlüftern.
Motorhaube auf, Ausgleichsbehälter ist zumindest voll, okay wo sonst soll die Luft sich wieder sammeln als beim Aluqeweih im V (lt. VW namentlich übrigens Verbindungsstutzen), besser gesagt beim G62 und dem nebenliegenden Rücklauf.
Nachdem der Motor einige Zeit abkühlen konnte habe ich damit begonnen den Deckel des Ausgleichsbehälters langsam zu öffnen, dumme Sache nur, dass zusammengedrückte Luft IM Kühlsystem, das Wasser aus dem vollen Behälter rausdrücken möchte. Hmm.... zum Einen möchte ich nicht unnötig die Umwelt verschmutzen, zum Anderen habe ich nur zwei Liter G12++ als Ersatz dabei und hier laufen auch noch zuviele Leute rum für Entlüftungsaktionen, Deckel zu, Haube zu. Der Handyakku hat auch nurnoch 50%, ein ganz normaler Tag eben.
Etwa eine halbe Stunde später, Motor-Start, Klima auf High und 3. Gebläsestufe, wieder auf die AB, nächste Ausfahrt paar Kilometer weiter, zum Wechsel auf die andere Fahrseite Richtung Heimat genommen. Wie nicht anders zu erwarten, nach kurzer Zeit meldet sich auch die Kühlmittelanzeige erneut und auf Höhe des gleichen Rastplatzes, nur diesmal auf der anderen Seite, fahre ich also den Parkplatz an.
Passend zum Geschehen, habe ich erst morgens die Garage und den nun abgemeldeten A8 ausgeräumt, der Kofferraum ist also voller Werkzeug. Haube auf, Deckel langsam auf, achja Kühlwasser auffangen... ein Auffanggefäß hatte ich noch, das zweite und dritte habe ich mir mittels Cuttermesser aus dem leeren Konzentratgefäß des G12++ zurechtgeschnitten. Jetzt aber, Gefäße druntergestellt, langsam Deckel auf, fängt an zu tropfen, warten, warten, noch ein Stück weiter auf, so ging das dann ne Weile. Im Endeffekt schätze ich das insgesamt etwa ein Liter wieder rausgedrückt wurde, wovon ich einen 3/4 Liter aufgefangen habe, da ich die Stoßstange, Radhausverkleidung, ect. vor dem Zusammebau der Front gereinigt hatte, kam das Zeug auch ziemlich sauber unten an.
Schwarze Klammer raus, G62 hochgezogen, Tatsache gähnende Leere... na toll, nicht das doch die Kopfdichtung platt ist oder der Kopf nen Riss hat, das wäre ein Worst-Case-Szenario, das ich mir nicht ausmalen möchte. Erstmal also das was rausgedrückt wurde, wieder in den Behälter eingefüllt, bis Kühlmittel am G62 anstand, G62 wieder eingebaut.
Ich fing nun also wie Tags zuvor an, einzeln die Leitungen zu entlüften, bin dafür zwischendurch sogar mit Hoher-Stellung des Luftfahrwerks, mit den Vorderrädern auf einen etwas höheren Bordstein gefahren, damit die Front wieder nach oben guckt. Ein Hochdrehen des Motors kam diesmal, obwohl ich weit abseits geparkt hatte, allerdings für mich nicht in Frage. Hauptgrund weil trotz Dämmerung, immerwieder parkende Autos da standen, neben Dauerparkern, und ich hatte echt keinen Bock auf Gesellschaft.
Ich habe dann also ne kleine Handluftpumpe adaptiert und über den Rücklauf am Ausgleichsbehälter das System mit Druck beaufschlagen können. Graues Panzertape hat mir indes sehr dabei geholfen einen zweiten Stopfen zu simulieren, bsp. für den T-Ausgang der Entlüftungsleitung hinten.
Ich entlüfte also eine Weile vor mich hin, mittlerweile ist es Dunkel geworden, mit LED-Taschenlampe in Hand und manchmal im Mund, weil ich ab und zu alle beide Hände brauche aber gern noch Licht beim Arbeiten hätte .
Der LKW-Fahrer gegenüber hat scheinbar sehr viel Spass beim Fussball schauen auf dem Laptop, die Polizei fährt keine 5Meter an mir vorbei und ignoriert mich geflissentlich, wie ich da mit der Pumpe, den ausgebauten Schläuchen und dem Werkzeugkoffer arbeite. Ein Schwerttransport parkt bei der Tankstelle und muss scheinbar neu verladen werden. Etwa 15 Meter entfernt am Waldrand kommen ernsthaft Ratten oder dergleichen große Nagetiere aus dem Gras und fangen an, das fallengelassene Essen unter den Sitzbänken zu verdrücken... was man auf einem Raststättenparkplatz in wenigen Stunden so alles sieht, da wird man fast schon Melancholisch während man am V10 arbeitet.
Wieder zum Thema und dem Ursprung allen Übels.
Beim Entlüften fallen mir zwei Schläuche auf welche keinen direkten Durchgang zu haben scheinen und erst bei extrem viel Druck von Behälterseite aus, gerademal ein kleines Rinnsaal zulassen, im Falle eines Schlauches sogar kaum ein Tropfen.
Es handelt sich zum Einen, um den Rücklaufschlauch der vom Plastik-T-Stück des Vorlaufs zu den Wärmetauschern abgeht, noch vor der Metallleitung also. Der zweite Schlauch ist der am Rücklauf des Alugeweihs neben dem G62.
Beide Schläuche haben innen eine Drossel drin, indem Fall ausgeführt als: kleine Kugel, federbelastet, gehalten durch kurzen dicken Metalldraht am Ende... so ein dämlicher Scheißdreck, kein Hersteller bei Verstand verbaut im PKW-Bereich so eine unnötige Art Drosseln aber VW wollte ja was Besonderes sein. Die Drossel am Rücklaufschlauch der Zylinderköpfe ist jedenfalls defekt und deswegen konnte der Motor sich auch nicht selbst Entlüften in meinem Fall.
Ich habe den Schlauch gegen einen ohne Drossel getauscht, Motor Start, Rücklaufleitung in den Ausgleichsbehälter gehalten, na geht doch, zack entlüftet sich der Motor selbst. Erst kam immermal kurz ein wenig Luft, nach einiger Zeit nurnoch Kühlwasser, Problem gelöst, vier Stunden Aufwand aber Überglücklich über das Ergebnis.
Heimfahrt über mehrere Minuten mit 180-240Km/h, danach Schleichfahrt bei 80-100Km/h und einige Male langsam Beschleunigen, der Moment der Wahrheit, unter diesen Bedinungen ist er immer überhitzt, kein Problem mehr. Auch die Öltemp. bestätigt mich in meiner Annahme, dass nun Alles in Ordnung ist, die pendelt nun nämlich etwa 10°C kälter im normalen Fahrbetrieb bei 95°C rum, erst ab 200Km/h über längere Zeit, geht sie langsam Richtung 110°C und kühlt dann rasch wieder auf die 95°C sobald man langsamer wird. Jubelnd und sehr gut gelaunt bin ich also Heim gefahren, heute nochmals einige Zeit regional unterwegs, keine Temperaturprobleme mehr, soviel dazu erstmal.
Gruß Magnus
Hallo Magnus, du hast Nerven und Geduld. Nicht nur am Auto, sondern auch beim schreiben.
"Hut ab" und mach weiter so, ist immer sehr unterhaltsam von dir zu lesen.
LG Fabian
Magnus, alles klasse was Du schreibst.
Aber bitte, geht das nicht auch kurz und knackig?
LG
Udo
Zitat:
@arnoldiene schrieb am 21. Juli 2017 um 20:36:04 Uhr:
Hallo Magnus, du hast Nerven und Geduld. Nicht nur am Auto, sondern auch beim schreiben.
"Hut ab" und mach weiter so, ist immer sehr unterhaltsam von dir zu lesen.
LG Fabian
Finde ich auch. Also ich lese gerne mal eine nette Story auch wenn sie etwas länger ist. Kurz und knackig ist es doch meistens der Fall bei allen anderen Forenbeiträgen, da fällt eine längere Geschichte doch kaum ins Gewicht.
MfG
MXPhaeton
Vielen Dank euch, find ich toll das es doch jemand gelesen hat! Bei der Länge hat ich mir auch schon überlegt, ist ja fast ein eigener Blogartikel.
Zitat:
Aber bitte, geht das nicht auch kurz und knackig?
Doch gerne, hier also nochmal in Kurzfassung:
Ursache das er sich nicht selbst Entlüften konnte, ist eine definitiv defekte (absolut unnötige) Drossel im Kühlmittel-Rücklauf der Zylinderköpfe. Somit kann ich jedem V10-Käufer absolut und wärmstens empfehlen, die zwei vorhandenen Schläuche mit diesen Drosseln, selbst zu prüfen oder überprüfen zu lassen, man spart sich viel Ärger.
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Diese kleinen Schläuche gibt es nicht einzeln von VW, man muss die Metallrohrleitungen jeweils mitkaufen, Kostenpunkt pro Leitung mit Schläuchen beträgt rund 100€, VW spinnt was manche Sachen angeht...
Heut gabs noch frische Bremsflüssigkeit und nen Klimaservice für das Schiff, verhielt sich ansonsten prima und die Temperatur war absolut unauffällig. Auf der To-Do-Liste steht somit nurnoch ATF-, Radsatz- und Hinterachsdiff-Ölwechsel, dann habe ich alle Medien einmal durch und jeden Servie abgedeckt.
Am Sonntag muss ich aber erstmal einen Ausflug ins Emsland machen, abends wieder heim, da kommen etwas über 1000Km zusammen am Ende des Tages, das wird die wahre Bewährungsprobe. Vorsichtshalber nehme ich vorerst noch drosselose Ersatz-KW-Schläuche, paar Liter G12++, Schellen und Werkzeug mit, man weiß ja nie.
Allzeit Gute Fahrt euch allen!
Gruß Magnus
Hallo zusammen,
ich habe es endlich geschafft den berüchtigten Drossel-Schlauch, aus dem Kofferraum mit nach Hause zu nehmen. Hier einige Bilder von dem guten Stück, nachdem ich ihn aufgeschnitten habe, um an die verstopfte Drossel zu kommen.
Die von mir erwähnte 1000Km-Fahrt im letzten Beitrag einige Tage später, hat der V10 ohne Probleme absolviert. In Summe habe ich ihn nun über 47 Tage angemeldet und dabei 3250 Km weit bewegt, seit rund 3000Km ohne Kühltemperatur-Probleme. Allerdings habe ich auf diese Zeit, nochmals etwa einen Liter Kühlmittel nachfüllen müssen, ob nun Verlust nach Innen / Außen oder doch nochmal eine Luftblase bsp. im Standheizungskreis, keine Ahnung aber es wird weiter beboachtet.
Der Diesel-Verbrauch bewegt sich lt. Exceltabelle bei 10,17-10,52L auf Ultimate-Diesel von Aral. Die Restreichweite steht nachdem Tanken bei bis zu 1150Km, real hab ich es nochnie ausgereizt aber über 900Km sind auf jedenfall machbar. Zum Ölverbrauch kann ich nichts genaueres sagen, beim ersten Ölwechsel hatte ich nicht auf Max aufgefüllt und nach 3000Km gabs nun wieder Frischöl, ein Spüllauf sozusagen, ab jetzt bekommt er das normale 15000er Intervall.
Edit: Ich habe aber eine Ölprobe vom Altöl aufgehoben und werde diese zur Analyse fortschicken, bin gespannt was die Labortwerte zeigen.
Viel mehr gibts nicht zu sagen, bin begeistert von dem Wagen und besonders dem Motor, das tiefe Grollen und Brummen macht Lust auf viele Kilometer und das nach jedem Start.
Gruß Magnus
Auch wenn Deine Beiträge unterhaltsam sind, es soll bitte keiner auf die Idee kommen den V10 selber zu entlüften und schon gar nicht den Motor im Stand zum glühen bringen.
Ich bezweifle auch, das sich jemand damit auseinandersetzen wird, der wenig Ahnung von der Materie hat oder generell nur mal ab und zu aus Spass an Fahrzeugen schraubt.
Im Nachhinein mit der neugewonnen Erfahrung, würd ich sicher Einiges anders angehen aber da es für den V10, praktisch keine verwertbaren Anleitungen hier oder in anderen Foren gibt und auch keiner sich mal hinsetzt und etwas dazu niederschreibt, hab ich halt einfach den Anfang damit gemacht, wie es bei mir ablief. Ich bleibe auch bei der Aussage, das der Motor das im Stand thermisch abkann, es ist nicht mehr Belastung als der übliche Stadtverkehr oder eine Bergauffahrt, gut Luftblasen im Kühlsystem sollten dann natürlich keine vorhanden sein aber ich weiß ja nun woran es lag.
Anderes Thema:
Darf man fragen, um wieviel Uhr ihr etwa Mittagspause macht?
Ich fahre demnächst wieder in den Norden Deutschlands einen Bekannten besuchen und wollte mich vorher telefonisch bei euch anmelden (eher spontan), für eine Einschätzung beim Drüberschauen. Da würd ich aber gern vorher wissen, wie ich mich zeitlich orientieren soll und obs Vormittags oder Nachmittags besser passt.
Wir sind von 9.00Uhr bis (Offiziell) 18.00Uhr durchgehend in der Werkstatt.
Ps: Ich bin von Deiner Expertiese begeistert, die Anleitung hätte ich nicht deteilierter schreiben können aber das Hochdrehen des V10 Motors im Stand hat bei der HU Untersuchung einige Turbolader gekostet.
Der V10 entlüftet sich aber während der Fahrt
Okay danke dir für die schnelle Antwort... Anfahrt meinerseits sind 430Km, lt. Google-Maps etwas über vier Stunden. Ich fahre mal so gegen 6 Uhr los, hoffe das ich gegen 11Uhr da bin, ich rufe vorher nochmal an, während ich auf dem Weg bin.
Würde mich freuen
Zitat:
@zottel125 schrieb am 31. August 2017 um 22:59:56 Uhr:
Wir sind von 9.00Uhr bis (Offiziell) 18.00Uhr durchgehend in der Werkstatt.
Mein Freund, dann sollte Matthäus aber eure Homepage ändern. Da steht von 10.00 Uhr bis 18.30 Uhr.
LG
Udo, der gleich auf nen Kaffee vorbeischaut