- Startseite
- Forum
- Wissen
- Reifen & Felgen
- Wie groß ist der Einfluss vom Reifen(profil) auf Spurrillenempfindlichkeit?
Wie groß ist der Einfluss vom Reifen(profil) auf Spurrillenempfindlichkeit?
Hallo zusammen,
ich habe einen alten Jaguar XJ12 bei dem ich schon seit ich ihn habe mit einer recht ausgeprägten Spurrillenempfindlichkeit zu kämpfen habe. Fahrwerksseitig habe ich schon einiges erneuert, was das Fahrverhalten/Spurtreue zwar verbessert hat, aber auf schlechten, von schweren Traktoren oder LKW ausgewalkten Landstraßen (und davon gibt es hier einige) ist es tw. immer noch grauenhaft, viel schlechter als mit einem modernen Fronttriebler.
Nun kam mir die Überlegung ob nicht vielleicht auch die Reifen hier mit reinspielen. Fahre aktuell Falken ZIEX 225/55 R16. Auf meinem Alltagsauto (Volvo V40) fahre ich mittlerweile GJR von Conti, die fahren sich hervorragend (besser als die Falken GJR zuvor).
Der ZIEX hat ja ein Längsprofil wohingegen der Conti eher so eine Art V-Profil hat - kann das bzgl. Spurrillenempfindlichkeit einen Unterschied machen? Wenn ja, welchen Reifen würdet ihr für eine schwere, kopflastige Limousine mit Heckantrieb empfehlen? Sommerreifen mit V-Profil habe ich in dieser Größe eigentlich keine gefunden, am ehesten noch GJR, aber da ist die Auswahl auch nicht groß. Ab Werk müsste der Jaguar Pirelli P6000 oder Dunlop SP Sport 2000 drauf gehabt haben, beide schon lange nicht mehr verfügbar.
Danke und Grüße
Olli
Ähnliche Themen
37 Antworten
Vermutlich sind die Reifen völlig zu vernachlässigen gegenüber ausgeschlagenen Lenkgelenken, Traggelenken und Radlagern.
Ganz wichtig ist auch eine korrekte Achseinstellung, allem voran die Vorspur
Zitat:
@nogel schrieb am 20. Januar 2023 um 06:28:43 Uhr:
Vermutlich sind die Reifen völlig zu vernachlässigen gegenüber ausgeschlagenen Lenkgelenken, Traggelenken und Radlagern.
Aus rein technischer Sicht hätte ich Dir vollkommen Recht gegeben, das Hauptproblem erstmal nicht beim Reifen zu suchen.
Andererseits hab ich einem gebrauchten E36 328i seine Spurrillenempfindlichkeit tatsächlich durch einen Reifentausch zu gefühlten 80% abtrainieren können. Ich wollte schon beinahe schreiben, dass es sich dabei ebenfalls um Falken handelte, aber nach nochmaligem Überlegen glaube ich eher, dass ich Falken zuvor auf dem E30 hatte und auf dem gebrauchten E36 irgendein billiger Müll verbaut war. Da ist meine Erinnerung schon zu weit getrübt.
Nichtsdestotrotz machten die neuen Reifen bei dem alten E36 einen dramatischen Unterschied. Format war 225/50R16. Entscheidend für den Einfluss ist meines Erachtens aber nicht das Reifenprofil, sondern die Steifigkeit der Reifenflanken und Unterschiede im internen Aufbau. Weichere Flanken sollten die Lenkeinflüsse durch den Untergrund deutlich reduzieren. Wie die o.g. Falken am Jaguar diesbezüglich einzuordnen sind, kann ich aber nicht sagen. Was ich damals als Ersatz montiert habe, leider auch nicht.
Aber das alles macht (wie durch nogel bereits angemerkt) auch wirklich nur Sinn, wenn das Fahrwerk in Ordnung ist. Mein Auto war diesbezüglich ohne Befund (soweit man das bei einem E36 jemals behaupten kann), drum der erfolgreiche Versuch über die Reifen. But as always... results may vary.
Interessanterweise habe ich bei meinem E36, 320i exakt das gleiche beobachtet aber in Bezug auf das vorhandene Restprofil der Reifen auf der Vorderachse. Will sagen: "Je weniger Profil, desto mehr ist er Spurrillen nachgelaufen". Nach Montage von neuen Reifen verschwand dieses Verhalten bis das Profil wieder grenzwertig wurde.
kann ich bestätigen, und ich fahre gewiss keinen BMW..
Ich hatte auf meinem Audi A4 mit Frontantrieb und S-Line Fahrwerk 255er Walzen als Sommerreifen. Mein Auto hat fast schon alleine gelenkt und ist aus der Spurrinne nicht raus. Konnte das Lenkrad loslassen und das Auto blieb immer in der Rinne
Mit 225er Winterreifen sah das ganze schon um einiges besser aus…
Also Reifenbreite spielen schon eine wesentliche Rolle….
Auch ich würde den Fokus zunächst auf das Fahrwerk richten.
Da die Mehrzahl der Kfz-Mechatroniker das Fahrzeug nur aus dem Auto-Quartett kennt, gilt es zunächst jemanden zu finden, der mit dem Fahrzeug und seinen Eigenheiten überhaupt vertraut ist und das notwendige Urteilsvermögen mitbringt, um einen technischen Status zu erfassen.
Hier häppchenweise zu agieren und hier und da mal eine mutmaßlich defekte Fahrwerkskomponente zu ersetzen, wird Dich nicht zum Erfolg führen
Zitat:
@Gummihoeker schrieb am 20. Januar 2023 um 12:32:30 Uhr:
Auch ich würde den Fokus zunächst auf das Fahrwerk richten.
Da die Mehrzahl der Kfz-Mechatroniker das Fahrzeug nur aus dem Auto-Quartett kennt, gilt es zunächst jemanden zu finden, der mit dem Fahrzeug und seinen Eigenheiten überhaupt vertraut ist und das notwendige Urteilsvermögen mitbringt, um einen technischen Status zu erfassen.
Hier häppchenweise zu agieren und hier und da mal eine mutmaßlich defekte Fahrwerkskomponente zu ersetzen, wird Dich nicht zum Erfolg führen
Leider gibt es so jemanden nicht, ich war schon bei diversen 'Jaguar-Spezialisten', aber die meinten nach 3km Probefahrt 'der fährt doch gut'. Das tut er ja auch, aber eben nur auf guten Straßen. Getauscht wurden bisher vorne: Radlager, obere Querlenkerbuchsen, Federn und V-mounts (Dämpfer zwischen Karosse und Hilfsrahmen), hinten nur die Federn. Traggelenke wurden noch nicht gemacht, ansonsten gibt es noch eine Reihe von Buchsen, die man tauschen könnte, das ist aber eine Heidenarbeit weil dazu u.a. die Hilfsrahmen abgelassen werden müssen, das macht keine Werkstatt freiwillig (von den Kosten ganz zu schweigen) und mir selbst als One-Man-Show ist das auch ne Nummer zu groß, obgleich ich die Teile alle hier liegen hätte.
Die Spur habe ich auch schon zig-Mal vermessen lassen, da sind aber mittlerweile alle Werte im Toleranzbereich.
Nachdem ich nun bei zwei anderen Autos positive Erfahrungen beim Umstieg von Budget/NoName-Reifen auf Premiumreifen gemacht habe, dachte ich das wäre beim Jaguar auch einen Versuch wert. Wobei ein kompletter Satz auch auf gut 600€ käme, also um nur auf Verdacht zu tauschen auch ein wenig zu teuer. Was sich tatsächlich auch bemerkbar macht, ist der Reifendruck, wenn ich den hochsetze, wird die Spurrillenempfindlichkeit geringer.
Vielleicht einfach etwas mehr Vorspur einstellen (lassen), sogar etwas mehr als werksseitig genannt.
Hatte ich mit Hankook 225/50/17 aufm A4. Michelin Primacy, CC2, GY Asy5 oder Conti TS860 in gleicher Dimension hatten dieses Verhalten nicht im Ansatz. Also klares Ja, es können durchaus die Reifen sein.
Vielleicht gibt es bei den Jaguar-Eignern dieses Typs hilfreiche Erfahrungswerte.
Ich würde Mal an andere Reifen denken. Vor Jahren Volvo V70 D5. Conti Contakt ringsum. Glaube es waren Komfort. Jeder beschissenen Spurrille nach. Einmal habe ich angehalten, weil ich dachte ich hätte einen Platten, so wie der Wagen wegzog. Habe dann auf Bridgestone gewechselt. Um Längen besser. Seit Wechsel auf MB im Sommer Michelin und im Winter Conti nix Problem. Im Augenblick fahre ich Pirelli P2 läuft auch bei Rillen sauber.
Zitat:
@rufus608 schrieb am 20. Januar 2023 um 20:02:23 Uhr:
Vielleicht gibt es bei den Jaguar-Eignern dieses Typs hilfreiche Erfahrungswerte.
Den Gedanken hatte ich auch schon, das Feedback bzgl. Reifen ist dort aber eher mager, so viele fahren insgesamt nicht mehr davon herum und nicht wenige davon fahren mittlerweile moderne Felgen in 17 oder gar 18", andere tendieren eher zu Budgetreifen wie z.B. Kumho oder Falken (daher hatte ich seinerzeit auch die Empfehlung). Die meisten fahren aber ohnehin nur den 6-Zyl. der ist zwar eng verwandt mit dem 12-Ender, hat aber einmal eine andere Gewichtsverteilung (weil der Motor leichter ist) und auch eine andere Spurweite (genau genommen ist die Vorderachse für den 12 Zyl. deutlich umkonstruiert worden), insofern muss es nicht zwingend heißen, daß ein Reifen, der auf dem 6er funktioniert auch gleichermaßen auf dem 12er funktioniert.
Mit am günstigsten in der Größe zu haben wären der Dunlop SP Sport 01 und der Dunlop Sport Maxx RT sowie der Bridgestone Turanza ER 300, der Goodyear EfficientGrip Performance und der Continental ContiPremiumContact 2. Kann man hier eine Prognose wagen, welcher der genannten Reifen am besten auf meinem Jaguar funktionieren könnte?
Ich würde wohl. nach meinen Erfahrungen den Bridgestone nehmen. Ist aber verschleißfreudig.
Bei nem anderen Anbieter gäbe es noch den Michelin Primacy 4 günstig ... und den Pirelli Cinturato P7 RFT. Ich denke aber mal RFT macht keinen Sinn, die hatte ich mal auf einem 5er BMW, die waren bretthart ... wobei für Spurrillen wäre es möglicherweise nicht verkehrt ... oder ein verstärkter XL Reifen vielleicht?