Wie sinnvoll ist die Ausstattung "Wärmepumpe"?
Hallo Forum,
ich konfiguriere gerade für meine Frau einen i3 120 Ah und reflektiere die Ausstattungen "Wärmepumpe" und "Sitzheizung".
In meinem 6er Cabrio habe ich eine Sitzheizung, nutze sie aber nie und würde sie mir auch nicht mehr als Extra bestellen, wenn es nicht möglicherweise in irgendwelchen Paketen enthalten wäre. Ab etwa 14 Grad Außentemperatur fahre ich auf der Landstraße gern mit offenem Verdeck (dann aber mit abgesenkten Scheiben und ausgeschalteteter Klimatisierung), und darunter bleibt das Dach eben zu, und die normale Klimatisierung reicht mir.
Im i3 ist die Beheizung aber ein Reichweiten-relevantes Thema.
Aus früheren Beiträgen im Forum meinte ich herauslesen zu können, dass eine Wärmepumpe eine Strom sparende Alternative zur normalen Klimatisierung darstellen könnte.
Kann mir jemand von Euch das näher erklären oder praktische Erfahrungen beitragen?
Freundliche Grüße vom Rhein
VT08
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@VT08 schrieb am 26. März 2019 um 15:06:00 Uhr:
...
Für mich habe ich zunächst den Schluss daraus gezogen, dass die Ausstattung "Sitzheizung" entgegen meiner früheren Annahme sinnvoll ist, vor allem, weil sie mit der Möglichkeit der Vorkonditionierung verbunden ist (was man aber nur im motortalk-Forum erfährt).
...
DAS kann ich so nicht stehen lassen, die Tatsache ist im aktuellen Produkt-Prospekt von BMW (Seite 31) zumindest erwähnt:
494 Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer
Temperatur mehrstufig einstellbar
inkl. Hochvoltspeicher Vorkonditionierung und Innenraum-Vorklimatisierung
--> https://www.bmw.de/.../...z_2019_online_02.pdf.asset.1552652296511.pdf
Im Konfigurator taucht die Angabe dagegen leider nicht auf ...
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47 Antworten
Ja so ist es,Wärmepumpe auch für das vorheizen im Winter, auch die Sitzheizung fuer den Winter ist sinnvoll.
Sitzheizung ist eine Pflichtwahl im i3. Der Teufel steckt im Detail (siehe Preisliste):
Zitat:
inkl. Hochvoltspeicher Vorkonditionierung und Innenraum-Vorklimatisierung
Die Wärmepumpe mag in vielen Fällen kaum einen Effekt haben, aber jeder km zählt, oder? Also beides meiner Meinung nach Pflichtkomponenten.
wie schon geschrieben - ohne Sitzheizung kann der Akku nicht vorkonditioniert werden, daher Pflicht
vor allem ist es oft im Winter effektiver die Heizung kühler zu lassen und dafür die Sitzheizung zu benutzen
Wärmepumpe scheiden sich die Geister...
Es ist maximal schwierig zum Thema Wärmepumpe belastbare Aussagen zu finden, da man im Fahrzeug kaum Parameter hat, die dazu auswertbar sind.
Fakt ist jedenfalls, dass die WP bis -10° arbeitet, je kälter desto ineffektiver. Fakt ist auch, dass die normale Fahrzeugheizung im Lastbereich gut 5kWh zieht, das ist maximal mächtig.
Vermutlich liegt der Reichweitenvorteil (nur darum geht es ja bei der WP) bestenfalls, wenn alle Parameter optimal zusammen passen, bei 20-30 km, wobei man das als Fahrzeugbesitzer kaum nachweisen kann. Der Hersteller könnte dazu Rechnungen aufmachen, die man aber wie gesagt nicht findet. Könnte ja auch einen Grund haben.
Ob man für die WP die geforderten 660€ investiert muss jeder mit sich selbst ausmachen. Ich habe sie drin, kann noch nichtmal sagen ob ich damit zufrieden bin, da ich die Wirkung nicht nachweisen kann.
Immerhin habe ich das gute Gefühl, alles getan zu haben, um die Reichweite zu optimieren.
Deutlich effektiver jedenfalls ist auf kurzen Strecken die Sitzheizung, da die WP anfangs noch kaum Wirkung zeigen kann, ebenso wie 5 kWh verballernde el. Heizung. Die Sitzheizung ist sofort spürbar, dazu das Fenster noch einen winzigen Spalt auf, damit die Scheiben nicht beschlagen, und der Verbrauch im Winter bei einer 3 km Fahrt zum Einkaufen liegt nicht bei 20 kWh (Heizung auf 20 Grad) sondern bei 13 kWh (Heizung aus und trotzdem am Hintern warm).
Und jetzt noch für den Wunschzettel: bitte bitte eine Lenkradheizung anbieten ... dann wäre der Kurzstreckenverkehr maximal effizient ohne Heizung abzudecken.
Trotzdem würde ich bei WP wieder ein Kreuzchen machen ... das gute Gefühl soll ja wieder mitfahren
Dass die Sitzheizung zur Vorkonditionierung benötigt wird ist nur teilweise richtig, da bei den aktuellen Modellen, zumindest beim 120Ah, die Technik dazu serienmäßig an Bord ist. Wann das umgestellt wurde kann ich nicht sagen.
Ich würde die Wärmepumpe weglassen. Je größer der Akku, desto sinnloser wird die. Mit den 40kWh im i3 kommst du schon so weit, dass du die Heizung nicht mehr wirklich spürst. (im Verbrauch; warm wird es natürlich schon. )
Die 5kW Maximalleistung der Heizung brauchst du nämlich nur zum aufheizen. Wenn das Auto erstmal 21°C im Innenraum hat, müssen nur noch wenige hundert Watt dafür sorgen, dass es nicht mehr abkühlt. Daher vor weiteren Fahrten im Stand vorheizen, wenn das Auto noch an der Wallbox steckt. Dann bleibt der Akku voll bis zur Abfahrt.
Falls Reichweite auf einer längeren Strecke dann doch mal ein Thema ist, fahre lieber 5km/h langsamer. Damit sparst du mehr Strom, als mit der Wärmepumpe.
Und falls es um die Stromkosten geht, bringst du die Investition in die Wärmepumpe im Autoleben wahrscheinlich nie wieder rein.
Nur mal so... ohne Wärmepumpe werdet ihr insbesondere bei kälteren Außentemperaturen zumindest bei Schnellladen mit CCS die 46 -49 kW Ladeleistung nicht erreichen und zumindest die anfängliche Ladeleistung von 10 - 25 kW nicht überschreiten, im weiteren Verlauf die max. Ladeleistung nur kurz erreichen bevor diese danach wieder wegen zu warmen Akku‘s merklich abnimmt. Bei längeren Strecken und mehrfachem Schnellladen sorgt die Wärmepumpe zudem dafür, das ihr immer mit maximaler Schnelllade Leistung mehrfach hinter einander laden könnt, ohne Wärmepumpe geht auch das nicht. Wenn ihr allerdings keine langen Strecken mit dem i3 fahrt, ihr nur immer zu Hause über Nacht mit 11 kW ladet, dann ist es nicht ganz so tragisch. Also mein Fazit: Wärmepumpe ist ein Muss für alle die, die das Fahrzeug als Erstfahrzeug nutzen wollen. Die Sitzheizung sehe ich hingegen optimal, zumindest solange man nicht Vorkonditionieren will. Allerdings würde ich mir Letzteres ebenfalls gut überlegen, da in allen Fällen der Komfort erheblich erhöht und die Akku’s massiv geschont werden.
Die Ladekurve hängt u.a. mit der Batterietemperatur zusammen. Dafür sorgt das BMS, egal ob mit oder ohne WP. Was bewirkt die Wärmepumpe bei der Batterietemperatur?
Kannst du das mal erklären?
Vermutlich wurde das mit Sitzheizung und der damit verbundenen Akku Konditionierung verwechselt.
Konditioniert wird der Akku aber auch nur wenn vollgeladen, typ2 angesteckt, Abfahrtszeit mind. 3h vorausgeplant.
Glaube außerdem nicht dass der 120er Akku an CCS so stark reduziert, da sind die 50 KW nur gute 1C
Ich sehe beim 120 Ah die maximale Ladeleistung mit CCS bis 92% SOC, die bei Außentemperatur aktuell 4 Grad und Batterietemperatur irgendwas um die 10 Grad ... was aber sicher nicht der WP geschuldet ist.
Es ist schade, dass man die Funktion der WP nicht "greifen" kann, sondern nur ein "Gefühl" kauft.
Aber, wie schon vorher von MartinBru geschrieben: mehr Reichweite erzielt man mit geringerer Geschwindigkeit, sollte es richtig eng werden.
BMS sorgt einzig für die Regelung der Ladeleistung in Abhängigkeit Akku Temperatur.
Die Wärmepumpe sorgt hingegen dafür, dass der Akku immer mit der optimalen Betriebstemperatur betrieben wird. Diese liegt um die 20 Grad Celsius.
Ein kalter oder warmer Akku „sagt“ dem BMS „lade mich nicht mit so hoher Leistung, weil ich ansonsten zu schnell kaputt gehe.“. Die Ladeleistung wird entsprechend vom BMS reduziert.
BMW i3 Rex Modelle zeigen dieses Verhalten bei kaltem oder zu warmen Akku ganz deutlich, weil diese grundsätzlich nicht über eine Wärmepumpe verfügen.
Das bedeutet, die Ladeleistungen liegen für Fahrzeuge ohne Wärmepumpe bei Temperaturen weit oberhalb und unterhalb der optimalen Akku Temperatur erheblich unter den maximal möglichen Ladeleistungen.
Im optimalen Temperatur Bereich, also bei ca. 20 Grad, beträgt die Ladeleistung bei CCS ca. 43 - 49 kW.
Nimmt man nun einen BMW i3 Rex, der optional auch bis zu 50 kW per CCS an Ladeleistung hat, und lädt diesen bei 5 Grad Celsius Außentemperatur an einer 50 kW Ladestation per CCS auf, so beträgt die Ladeleistung nur ca. 10 - 20 kW, steigt dann mit dem durch die Ladevorgang erwärmten Akku bis auf ca. 43 - 49 kW bei 20 Grad Celsius Akku Temperatur an, um mit weiter zunehmender Akku Temperatur wider auf ca. 30 - 20 kW abzufallen.
Bei einem i3 mit Wärmepumpe und vorkonditioniertem Akku liegt immer ca. 43 -49 kW an, Sommer wie Winter fast unabhängig von der Außentemperatur, egal ob ich Vollstrom fahre und 20 Mal hintereinander Schnelllade.
Und eben genau das kann ein BMW i3 Rex nicht.
Evtl. hilft das a bisserl für mehr Klarheit:
https://www.newtis.info/.../1VnXa1zpM1
Zitat:
@Coblenz schrieb am 25. März 2019 um 18:47:31 Uhr:
BMS sorgt für die Regelung der Ladeleistung. Die Wärmepumpe sorgt hingegen dafür, dass der Akku immer mit der optimalen Betriebstemperatur betrieben wird. Diese liegt um die 20 Grad Celsius. Bedeutet: kalter oder zu warmer Akku = geringe Ladeleistung, und eben das - die Ladeleistung - regelt das BMS. BMW i3 Rex Modell zeigen dieses Verhalten bei kaltem oder zu wärmen Akku ganz deutlich.
Und leider stimmt das so komplett nicht...
Die Wärmepumpe hängt nirgends mit dem BMS zusammen.
Das BMS bedient sich zweier unterschiedlicher Systeme, um den Akku in der richtigen Temperatur zu halten:
1. zur Kühlung des Akku wird ein Kühlraster unterm Akku mit Kältemittel der Klimaanlage verwendet... da staunt sogar Tesla & Co, dass dies geht.
2. die Batterievorkonfitionierung erfolgt kapazitiv... also direkt mit Strom aus dem Ladegerät... nicht dem Akku. Diese schaltet auch schon bei 10 Grad Akkutemperatur ab.
Diese Systeme haben alle I3 (mit Sitzheizung), egal ob mit oder ohne REx
Gruß
Christian