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Wie sinnvoll ist warmfahren?
Hallo,
in den Gebrauchsanleitungen der KFZ steht ja immer: In mittleren Drehzahlregionen warmfahren. Der theoretische Sinn dahinter: Der Kat wird schneller Warm, daher werden Abgase schon früh optimal gefiltert.
Dazu einige Gedanken:
1) Widerspricht das der Philosophie, früh zu schalten. Daher dürfte ja ein, wenn man oft Kurzstrecken fährt, deutlicher Mehrverbrauch zum Tragen kommen.
2) Wenn man in mittleren Drehzahlregionen fährt, muss man mehr Gas geben, ergo kommt natürlich auch mehr Abgas raus. Und bis der Kat auf Betriebstemperatur ist, werden diese ja auch nicht so gut gefiltert. Wo ist also der Sinn dahinter? Ob ich nun niedertourig fahre, ergo weniger Abgas habe und dafür länger brauche bis der Kat warm ist, oder ob ich nun im mittleren DZB fahre, dafür aber in der ersten Zeit mehr Abgas als sonst habe - das ist doch Jacke wie Hose. De facto brauch man doch immer die Gleiche Menge an Abgas, um den Kat auf Temperatur zu bringen. Ob ich nun 10 Minuten dafür brauche (und in dieser Zeit viel ungefiltertes Abgas hinten raus kommt) oder 20 (und in der Zeit weniger Abgas rauskommt) - die Menge, bis er warm ist, dürfte doch die Gleiche sein, ergo ist es immer gleich schädlich für die Umwelt. Bleibt also nurnoch der erhöhte Spritverbrauch und Verschleiß übrig...
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31 Antworten
Es geht vielmehr darum, dass man die Drehzahlen nicht direkt nach dem Start in den roten Bereich jubelt.
Das ist mir schon klar; klar ist mir nur nicht, warum es sinnvoll sein soll, den Motor wie oben beschrieben warmzufahen?
Hi.
Wichtiger ist mir, im kalten Zustand den Motor zu schonen und nicht übermäßig zu belasten durch hohe Drehzahlen, als auf die Abgase zu schauen. Die Abgaswerte werden durch Vorheizung per Sekundärluftpumpe (Opel) oder per Heizung der Lamdasonde und damit exaktem Messen bei Betriebstemperatur der Sonde um 600° verringert.
Also treten bei kaltem Motor ist Gift. Kaltes Öl schmiert nicht und das ist wichtiger als das bißchen Dreck hinten raus. Kurbel- und Nockenwelle werden es danken.
Viele Grüße
Motomix
aus abgas-sicht würde mich die geschichte aber auch interessieren. ab euro3 gibts ja auch ne erhöhte standgas-drehzahl, wenn der motor kalt ist. Warum? um den kat vorzuheizen. Was ich nicht verstehe, warum man das macht. zeitlich gesehen mag das ja sein, dass er schneller warm ist, aber es ist doch die gleiche energie, also die gleiche menge heiße abgase notwendig. worin besteht nun also der sinn?
mit nem 0W-Öl ha ich bei Minusgraden anfangs ne standgas-drehzahl von deutlich über 1500 U/min. Muss dass denn wirklich sein?
Zitat:
Original geschrieben von Könik
Das ist mir schon klar; klar ist mir nur nicht, warum es sinnvoll sein soll, den Motor wie oben beschrieben warmzufahen?
Wie sollte es sonst beschrieben werden? - "in niedrigen Drehzahlregionen"? Wer untertourig (mit unrundem Lauf) unterwegs ist, schadet dem Motor ebenfalls (nur an anderer Stelle). Der Hinweis mit dem Abgas steht drin, damit die Kunden nicht nachfragen. Was sollte sonst drin stehen, dass der Motor frühzeitig seinen Geist aufgibt? ... das verbreitet bei manch einem Kunden ein Panikgefühl "oh, mein Gott, ich hab heute nicht warmgefahren, morgen ist der Motor kaputt" - also eben wegen der Abgaswerte ...
Zitat:
Original geschrieben von CyberTim
ab euro3 gibts ja auch ne erhöhte standgas-drehzahl, wenn der motor kalt ist. Warum? um den kat vorzuheizen. Was ich nicht verstehe, warum man das macht. zeitlich gesehen mag das ja sein, dass er schneller warm ist, aber es ist doch die gleiche energie, also die gleiche menge heiße abgase notwendig. worin besteht nun also der sinn?
Kommt auf's Alter drauf an. Mein Lupo hat seine Euro4 nur durch eine Drehzahlabsenkung im Standgas erreicht. Das bereitete aber an anderer Stelle wieder Probleme.
Zitat:
Original geschrieben von CyberTim
mit nem 0W-Öl ha ich bei Minusgraden anfangs ne standgas-drehzahl von deutlich über 1500 U/min. Muss dass denn wirklich sein?
Das 0W ist bei Kälte dünnflüssiger als 15W ... und wenn die Leerlaufregelung bei dir nicht so richtig passt, dann läuft der Motor eben schneller. Hängt aber auch vom Auto ab. Wenn bei dir allerdings schon massig Elektronik drin ist, dann liegt's woanders dran.
Gruß, Frank
Moin,
Klar macht es Sinn Es wird zwar Kurzzeitig etwas mehr Verbraucht und etwas mehr Abgas produziert, aber unterm Strich bringt das ganze den Kat deutlich schneller auf Temperatur, als es das "klassisch" der Fall wäre. Hintergrund ist z.B. die bei Euro3 und Euro4 Fahrzeugen VORGESCHRIEBENE Kaltmessung. Man muss dabei halt bedenken, das grob gesagt rund 90% der Abgase eines Autos heutzutage in der Kaltstartphase produziert werden. Diese Phase zu verkürzen ist also sinnvoll. Eher 30 Sekunden etwas mehr Abgas produzieren, als 5 Minuten weniger Abgas aber dafür anteilig MEHR Schadstoffe zu produzieren.
MFG Kester
die idee dahinter vist mir schon klar. klar ist mir nur nicht, wie ich mit weniger ressourcen die gleiche wärme produzieren will in den abgasen.
ich gehe mal davon aus, dass ich 100 energieeinheiten brauche, um den Kat auf Betriebstemperatur zu kriegen. wenn ich nun 1 Minute lang 100 Energieeinheiten durchblase kommt es doch aufs gleiche raus, wie wenn ich 10 Minuten 10 Energieeinheiten pro Minute rausjage.
Wo ist mein Denkfehler, bzw. warum sollen da unterm strich weniger abgase rauskommen?
Und wie groß ist der Unterschied, ob es in einer oder in 10 Minuten passiert?
@Vorredner
Genau so sehe ich das auch...
@CyberTim:
Einergieeinheiten ist ein guutes Beispiel :-)
nehmen wir mal an, dass wir 100 Energieeinheiten brauchen, um den Kat auf Betriebstemperatur zu bringen - ist ok.
Da wir aber nicht einfach nur am Fahrbahnrand rumstehen um in 1 oder 10 min den Kat auf Temperatur zu bringen, müssen wir auch noch Energieeinheiten heranziehen, um das Auto nach vorn zu bewegen.
Und da gehen wir aml davon aus, dass wir pro Minute 200 Energieeinheiten benötigen, um im niedrigen Drehazhlbereich zu fahren. Und wir nehmen mal 500 Einergieeinheiten an, um im mittleren Drehzahlbereich zu fahren.
Wenn ich 10 min bei niedrigen Drehzahlen fahre, blase ich Abgase für 2000 Energieeinheiten in die Umwelt (und nochmal die 100 dazu zum Kat erwärmen). Fahre ich aber eine Minuten lang mit 500 Energieeinheiten, blase ich insgesamt nur Abgase für 600 Energieeinheiten raus.
Natürlich muss ich mich die nächsten 9 Minuten auch noch fortbewegen, das tue ich aber mit 200 Energieeinheiten die Minute, die durch den wamen Kat jedoch nur halb soviel Abgas rauswerfen.
Also zu den 800 kommen nochmal 9 x 100 dazu.
Die Gesamtbilanz liegt also bei 2100 zu 1700.
... das kann man sich nun nach Belieben schönrechnen *g*
Gruß, Frank
Zitat:
Original geschrieben von lncognito
@CyberTim:
Einergieeinheiten ist ein guutes Beispiel :-)
nehmen wir mal an, dass wir 100 Energieeinheiten brauchen, um den Kat auf Betriebstemperatur zu bringen - ist ok.
Da wir aber nicht einfach nur am Fahrbahnrand rumstehen um in 1 oder 10 min den Kat auf Temperatur zu bringen, müssen wir auch noch Energieeinheiten heranziehen, um das Auto nach vorn zu bewegen.
Und da gehen wir aml davon aus, dass wir pro Minute 200 Energieeinheiten benötigen, um im niedrigen Drehazhlbereich zu fahren. Und wir nehmen mal 500 Einergieeinheiten an, um im mittleren Drehzahlbereich zu fahren.
Wenn ich 10 min bei niedrigen Drehzahlen fahre, blase ich Abgase für 2000 Energieeinheiten in die Umwelt (und nochmal die 100 dazu zum Kat erwärmen). Fahre ich aber eine Minuten lang mit 500 Energieeinheiten, blase ich insgesamt nur Abgase für 600 Energieeinheiten raus.
Wieso sollten die 100 Einheiten für den Kat erst später eingerechnet werden? WEnn ich 100 Energieeinheiten brauche, um den Kat warmzukriegen, müsste ich nur eine halbe Minute fahren. Die Gleiche Wärmeenergie erzeuge ich im Mittleren Drehzahlbereich in 12 Sekunden. Nach den 12 Sekunden habe ich zwar weniger Abgas, aber in den 12 Sekunden mehr. Fahre ich im niedrigen DZB, habe ich die Gleiche Menge Abgas, bis der Kat warm ist, nur dauert es ein wenig länger. Dafür bin ich aber unwirtschaftlich gefahren, denn im niedrigen DZB hätte ich weniger verbraucht.
Es ist doch total egal, wie schnell der Kat warm wird. Bis er warm ist, wird doch stets die gleiche Menge Abgas benötigt. Ob ich nun im unteren DZB fahre, oder in einem höhern, verändert nur die Aufwärmungsdauer, aber die Abgase, die bis zur Betriebstemp ausgestoßen werden, sind gleichwertig!
jetzt mal die frage, die höhere drehzahl dachte ich kommt daher, weil der motor wenn er kalt ist, einfach mehr drehzahl braucht um nicht abzusterben, wer arbeite schon gerne wenn ihm kalt ist.
und das hatte mein essi auch schon und der hatte nur euro 2 also nix mit euro 3 und 4. oder wie oder was.
weil ja oben beschrieben wurde, das das eingeführt wurde um diese normen zu erreichen.
meiner jetzt geht bei richtiger kälte sogar mal auf knapp 2000U/min.
Moin,
Bei niedrigen Drehzahlen ist das Abgas aber kälter als bei höheren Drehzahlen. Das heißt, das ich im gleichen Zeitintervall WENIGER Wärme nach hinten abgebe, der Zeitpunkt zum aufwärmen des Kats also verlängert wird.
Hintergrund ist, das bei tieferen Drehzahlen die Wärme durch den Motor besser abgeführt werden kann.
MFG Kester
@rotherbach
des is scho klar.
die frage ist halt nur, warum ich 100 kraftstoffeinheiten in einer minute verballern soll, um die 100 energieeinheiten (für die katerwärmung) zu kriegen?
ich kann doch auch 10 minuten lang je 10 kraftstoffeinheiten sinnvoll nutzen und dann ganze nebenbei mit den 100 energieeinheiten den kat aufwärmen.
irgendwie will ichs net verstehen.
da das meiste eh in wärme bei der verbrennung kommt es im wesentlichen doch nur auf den eingesetzten kraftstoff an.
oder was fällt so groß ins gewicht für die kat-erwärmung, neben dem eingesetzten kraftstoff?
@Cybertim
Es gibt einen paar gute Gründe, nach dem Start Voll-Last, aber nicht Vollgas bis "in den roten" zu geben:
(a) Bei Vollgas UND bei kaltem Motor fettet die Motorsteuerung an, Benzin kondensiert jedoch an den Zylinderwänden und verdünnt das Öl. Die sowieso lausige Schmierwirkung bei Kaltem Motor ist nochmals herabgesetzt. Entfällt sobald man unter Gas fährt. Auch deswegen halten Gasmotoren länger. Ist der Motor nicht gut geschmiert, so würd ich als Motor die wenigsten Umdrehungen je Zeiteinheit bevorzugen um minimal zu verschleissen.
(b) Vollgas darfst du nicht mit Volllast verwechseln. Wer bei 1500 UPM das Gaspedal recht weit durchtritt verbraucht wenig Kraftstoff, ist der Motor bei 4000 brauchts recht viel. Viel Gas bei wenig Drehzahl senkt die Drosselverluste. Der Motor saugt schließlich gegen die geschlossene Drosselklappe an und kann bei wenig Drehzahl und viel Gas einfach freier atmen. Ganz durch sollte man wegen Lastanfettung vermeiden, dreiviertel reicht eh.
(c) Scheiss auf den Kat, der wird von alleine warm. Die Wärmeverluste des Kats gehen proportional mit der Betriebstemperatur hoch. Die Abgastemperatur ist bei jedem Betriebszustand deutlich höher als dessen Kerntemperatur. Dazu kommt, das Teil wiegt gerade mal ein paar kleine Kilo. Dein Motor wahrscheinlich über 100. Rate mal was durch das Abgas eher warm ist.