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Wie wurden früher Reifen ausgewuchtet ?
Hallo,
ich habe mal eine Frage zum Thema Reifen auswuchten.
Heute ist es klar Reifen auf die Auswuchtmaschine und los gehts.
Aber wie hat man so was zu Opas Zeiten gemacht, wo es noch keine Elektronik gab?
Meine Frage hat den Hintergrund, da ich mir eine Auswuchtmaschine selber bauen will,
vergleichbar wie jene, die es für Motorrad reifen gibt.
Wenn noch einer aus der guten alten Zeit stammt, wäre ich für ein paar Tipps und erfahrungswerte sehr dankbar.
Beste Antwort im Thema
Die Funktionsweise ist folgende:
Statisches Wuchten:
Das Rad ist leicht drehbar gelagert, die schwerste Stelle dreht nach unten.
Man kann dann einen Waagebalken auf die Welle stecken und durch Verschieben eines Gewichtes das nötige Auswuchtgewicht ermitteln.
Ich habe jedoch eine andere, meiner Ansicht nach einfachere Methode: Ich habe kleine Magneten, die jeweils 1gramm wiegen. Die klebe ich nach und nach oben an die Felge, und lasse das Rad wieder auspendeln, so lange bis das Rad in egal welcher Position zum stehen kommt.
Dynamisches Wuchten:
Das Rad wird von Hand möglichst schnell beschleunigt.
Die Aufhängung erlaubt es, dass das sich drehende Rad hin- und her schlackert. Diese Schlackerbewegung ist ein Maß für die Dynamische Unwucht, und wird auf einen Zeiger übertragen. Die Amplitude des Zeigerausschlages gibt an, wieviel Gewichtsdifferenz zwischen vorhanden ist.
Die Position, an der das Gewicht korrigiert werden muss, wird folgendermaßen ermittelt:
Auf der Radachse läuft eine ca. 1cm breite Metallscheibe mit polierter Oberfläche mit. Diese Scheibe schlackert genauso, wie das Rad. Von der Seite her nähert man mit einem Mechanismus der die Schlackerbewegung zusätzlich verstärkt, einen Tuschegefüllten Stift an die glatte Fläche der Scheibe ganz langsam an. Irgendwann BERÜHRT der Tuschestift die Oberfläche, und zeichnet dort einen kurzen Strich. (Keinen umlaufenden Strich, denn die Scheibe eiert ja). Dann hält man das Rad an. Die Mitte des Tuschestriches kennzeichnet die Position, an der an der Felgen-INNENSEITE Gewicht hinzugefügt werden muss. Um das statische Gleichgewicht nicht zu stören, muss ein gleichgroßes Gewicht 180° versetzt auf der Felgen-AUSSENSEITE angebracht werden.
Auch hier arbeite ich lieber mit den Magneten und mache Versuche, so lange bis der Zeiger nicht mehr schlackert. Man könnte die Werte zwar aus der Tabelle entnehmen, aber die sind Fahrzeugspezifisch und wer fährt schon einen DKW Junior...
DoMi
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53 Antworten
Hallo..
Ich habe mir vor ein paar Jahren eine uralte rein mechanische Auswuchtmaschine GEKAUFT.
Man kann damit statisch und dynamisch auswuchten. Nachdem ich dann das Prinzip verstanden und eine Bedienungsanleitung gefunden habe, klappt das Auswuchten einwandfrei.
Vorher hatte ich meine Räder mit einer einfachen Vorrichtung nur statisch gewuchtet. Das hat für niedrige Geschwindigkeiten bis ca. 120kmh bei relativ schmalen Reifen zufriedenstellend funktioniert.
Diese könntest du auch leicht nachbauen.
Vom Nachbau einer Maschine für das DYNAMISCHE Wuchten solltest du lieber absehen.
DoMi
Früher waren ja auch die auftretenden Kräfte durch die Unwuchten aufgrund der geringeren Geschwindigkeiten weniger spürbar.
Die Funktionsweise ist folgende:
Statisches Wuchten:
Das Rad ist leicht drehbar gelagert, die schwerste Stelle dreht nach unten.
Man kann dann einen Waagebalken auf die Welle stecken und durch Verschieben eines Gewichtes das nötige Auswuchtgewicht ermitteln.
Ich habe jedoch eine andere, meiner Ansicht nach einfachere Methode: Ich habe kleine Magneten, die jeweils 1gramm wiegen. Die klebe ich nach und nach oben an die Felge, und lasse das Rad wieder auspendeln, so lange bis das Rad in egal welcher Position zum stehen kommt.
Dynamisches Wuchten:
Das Rad wird von Hand möglichst schnell beschleunigt.
Die Aufhängung erlaubt es, dass das sich drehende Rad hin- und her schlackert. Diese Schlackerbewegung ist ein Maß für die Dynamische Unwucht, und wird auf einen Zeiger übertragen. Die Amplitude des Zeigerausschlages gibt an, wieviel Gewichtsdifferenz zwischen vorhanden ist.
Die Position, an der das Gewicht korrigiert werden muss, wird folgendermaßen ermittelt:
Auf der Radachse läuft eine ca. 1cm breite Metallscheibe mit polierter Oberfläche mit. Diese Scheibe schlackert genauso, wie das Rad. Von der Seite her nähert man mit einem Mechanismus der die Schlackerbewegung zusätzlich verstärkt, einen Tuschegefüllten Stift an die glatte Fläche der Scheibe ganz langsam an. Irgendwann BERÜHRT der Tuschestift die Oberfläche, und zeichnet dort einen kurzen Strich. (Keinen umlaufenden Strich, denn die Scheibe eiert ja). Dann hält man das Rad an. Die Mitte des Tuschestriches kennzeichnet die Position, an der an der Felgen-INNENSEITE Gewicht hinzugefügt werden muss. Um das statische Gleichgewicht nicht zu stören, muss ein gleichgroßes Gewicht 180° versetzt auf der Felgen-AUSSENSEITE angebracht werden.
Auch hier arbeite ich lieber mit den Magneten und mache Versuche, so lange bis der Zeiger nicht mehr schlackert. Man könnte die Werte zwar aus der Tabelle entnehmen, aber die sind Fahrzeugspezifisch und wer fährt schon einen DKW Junior...
DoMi
So wie DomiAleman es beschreibt kenn ich es auch noch.
In meinen Ausbildungsbetrieb stand noch eine alte Beissbarth Wuchtmaschine die nach diesen Prinzip funktionierte.
Allerdings hatte die einen Schreiber mit Bleistift und runter Papierscheibe.
Je nach ausschlag schrieb sie dann Kreise auf das Papier. Je nach größe der Kreise wurde pro mm die Gramm gemessen.
Also 35 mm waren 35 Gramm.
Hallo Domialeman,
ich denke das beim PKW nur Dynamisches Wuchten in frage kommt, gerade bei den heutigen breiten Reifen.
Statisches Wuchten ist hier nicht empfehlenswert.
Die Maschine die du ergattern konntest ist natürlich Optimal.
Leider habe ich im Netz nichts vergleichbares gefunden und würde daher eine nachbauen.
Kannst du bitte weitere Seiten der Bedienungsanleitung mir zukommen lassen, damit ich die Funktionsweise besser verstehen kann.
Hier noch zwei Fotos:
In den 50ern kamen eigentlich mechanische Wuchtmaschienen, welche es erlaubten die Räder dynamisch zu wuchten. Elektronik braucht man dafür gar keine ^^
Vor dem Krieg wurden Räder idr. gar nicht gewuchtet, weil die Autos so langsam waren, dass Unwucht in den Rädern nicht auffiel...
Ich habe noch nie gehört, dass Reifen ausgewuchtet werden.
Doch Doch, da kommt einer mit der Bohrmaschine und macht kleine Löcher in die Profilblöcke
Ich kann mich noch erinnern ca.1960 da hatten wir ein Gerät dort wurde der Reifen drauf gelegt ,und eine art Wasserwaage ,(Auge ) zeigte an an welcher Seite das Gewicht kam,bis das Auge in der mitte war.
Lange her ,es hat sich doch viel geändert
Zitat:
@opa111 schrieb am 24. November 2015 um 17:41:23 Uhr:
Ich kann mich noch erinnern ca.1960 da hatten wir ein Gerät dort wurde der Reifen drauf gelegt ,und eine art Wasserwaage ,(Auge ) zeigte an an welcher Seite das Gewicht kam,bis das Auge in der mitte war.
Lange her ,es hat sich doch viel geändert
jo das gibts auch heute noch, nur leider exportiert von den Verkäufern in USA keine nach Germany. (hab noch keinen gefunden)
Zitat:
@Daciageha schrieb am 25. November 2015 um 07:41:36 Uhr:
jo das gibts auch heute noch, nur leider exportiert von den Verkäufern in USA keine nach Germany. (hab noch keinen gefunden)
Dem Video nach zu urteilen kann man damit nur STATISCH auswuchten..aber das schaffe ich auch OHNE dieses Teil.
DoMi
Zitat:
@CorsaBmatrix schrieb am 23. November 2015 um 19:49:36 Uhr:
Hallo,
ich habe mal eine Frage zum Thema Reifen auswuchten.
Heute ist es klar Reifen auf die Auswuchtmaschine und los gehts.
Aber wie hat man so was zu Opas Zeiten gemacht, wo es noch keine Elektronik gab?
Meine Frage hat den Hintergrund, da ich mir eine Auswuchtmaschine selber bauen will,
vergleichbar wie jene, die es für Motorrad reifen gibt.
Wenn noch einer aus der guten alten Zeit stammt, wäre ich für ein paar Tipps und erfahrungswerte sehr dankbar.
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Wie groß muß da die Langeweile sein, um dann noch zu einem mangelhaften Ergebniss zu kommen.
Zitat:
@Provaider schrieb am 24. November 2015 um 17:28:11 Uhr:
Doch Doch, da kommt einer mit der Bohrmaschine und macht kleine Löcher in die Profilblöcke
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Genau, da war ich früher auch schon dabei.