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Wieviel "made in Germany" steckt im 124er

Mercedes E-Klasse W124
Themenstarteram 6. März 2008 um 20:09

Hallo zusammen,

gestern wurde in "stern-TV" ein interessanter Beitrag zum Thema "made in germany" gesendet. Die aktuelle E-Klasse gehört mit 65% "Deutschlandanteil" zu den führenden in und aus Deutschland stammenden Fahrzeugen. Ein Rückblick des Beitrages in die 50er Jahre zeigte die VW - Käfer - Produktion. Sie fand damals zu 100% in Deutschland statt und selbstredend waren auch alle Teile aus deutscher Produktion. Nun meine Frage: Besteht ein w 124 noch zu über 90% aus "made in Germany" ? Meiner Meinung nach ist es der größte Fluch der Globalisierung, dass alles, speziell die verschiedenen Automarken, "verwässert" werden und die Kunden sich zunehmend mit dem Etikettenschwindel abfinden müssen.

Grüße

reiner9-3

Beste Antwort im Thema

Moin,

Siehst Du ... eines der großen Probleme, wenn es um Fahrzeugqualität geht. Das Erleben von Qualität in der Retrospektive stimmt NICHT immer mit der Realität überein.

So gab es z.B. 1985 und 1986 MASSEN-Demos wegen der mieserablen Qualität der 124er in Stuttgart durch Taxifahrer. Die Qualitätsmängel reichten von Motorschäden bei den 4-Zylindern durch gerissene Steuerketten, von rapide einlaufenden Nockenwellen bei den 6-Zylindern bis rapide verschleißende Motorlager bei den Diesel, unterdimensionierten Motoraufhängungen, abfallenden Zierleisten und und und.

Einige Baustellen der Baureihe wie die häufig verreckenden Relais, Motorkabelbäume oder das ausleiernde Lenkgetriebe ... wurden z.B. nie revidiert und verbessert.

Auch in Punkte Pannenstatistik sah es nicht so prickelnd aus, wenn wir mal HEUTIGE Zahlen als Masstab nehmen. Zwar war der W124 einer der Spitzenreiter, also eines der besten Autos in dieser Wertung ... doch nach heutigen Masstäben ... bewegte sich der W124 gerade mal eben so auf dem Niveau, welches heute Fahrzeuge wie der Alfa Romeo 156 oder ein Renault Clio aufweisen. Der W124 wäre mit seiner damaligen Pannenquote heute lediglich im Mittelfeld zu finden.

Die Wahrnehmung z.B. meines Onkels, welcher ab den späten 70ern bei Mercedes als Meister arbeitete ... ist auch ein gänzlich anderes. Seiner Meinung nach ist der W124 eines der schlimmsten Modelle die Mercedes jemals gebaut hat.

Wir nehmen den 124er heute anders wahr ... denn die Mängel die in den 80ern und frühen 90ern zu einer "schlechten" Einstufung führten sind für uns heute nicht mehr wesentlich. Hinzu kommt, das wir in der gleichen Zeit mit vielerlei Qualitätssprüngen vorallem bei der Konkurenz konfrontiert wurden und das das Preisniveau sowohl für Fahrzeuge, wie auch Werkstattleistungen massiv gestiegen ist. Der W124 war über die MASSE an Fahrzeugen weder häufiger noch weniger oft "defekt" ... seine Defekte waren nur in der Regel "einfacher" und "billiger". Grund dafür : Nahezu alles bestand aus Einzellösungen und die größte Angst der Kundschaft ... der Rost ist zumindest nicht gut sichtbar beim W124. Wenn der 124er keinen Sprit bekommt ... dann ist es in den meisten Fällen das DME Relais ... ist das beim W211 der Fall ... brauchts ein neues Steuergerät ... Kostenunterschied : ganz schnell 1000-1500 Euro. Das ist der "Tribut" an den Fortschritt. Die Fahrzeuge KÖNNEN immer mehr ... daher immer höhere Kosten ... und bei gleichbleibender Systemsicherheit ... steigt dadurch auch die Einzelfallserlebenswahrscheinlichkeit.

Und ... sind wir ehrlich ... eine Reparatur von 1200 Euro (z.B. CDI-Injektoren) merkt man sich JAHRELANG ... eine Reparatur von 200 Euro bei einem alten Vorkammerdiesel ... die ist nach 1-2 Jahren vergessen.

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von quali

Zitat:

Original geschrieben von reiner9-3

Hallo zusammen,

gestern wurde in "stern-TV" ein interessanter Beitrag zum Thema "made in germany" gesendet. Die aktuelle E-Klasse gehört mit 65% "Deutschlandanteil" zu den führenden in und aus Deutschland stammenden Fahrzeugen. Ein Rückblick des Beitrages in die 50er Jahre zeigte die VW - Käfer - Produktion. Sie fand damals zu 100% in Deutschland statt und selbstredend waren auch alle Teile aus deutscher Produktion. Nun meine Frage: Besteht ein w 124 noch zu über 90% aus "made in Germany" ? Meiner Meinung nach ist es der größte Fluch der Globalisierung, dass alles, speziell die verschiedenen Automarken, "verwässert" werden und die Kunden sich zunehmend mit dem Etikettenschwindel abfinden müssen.

Grüße

reiner9-3

Wenn man sich bei Mercedesspezialisten informiert, erfährt man, daß die Baureihe W 124 die beste bzw. Zuverlässigste ist oder war.

Der Leser mag sich seine Gedanken machen warum. Bei den neueren Baureihen werden aus Kostengründen mehr Zulieferteile aus aller Welt eingekauft.

Das Qualitätsmerkmal " Made in Germany" wird vermutlich irgendwann - zur Abschottung von fernöstlichen Plagiaten - in " Made in Europe" umgeändert werden.

Die Qualität fängt bei jedem einzelnen Mitarbeiter in der Firma an.

Übrigens ist hierzu ein Link interessant:

http://de.wikipedia.org/wiki/Made_in_Germany

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17 Antworten
am 6. März 2008 um 20:21

Hallo,

Verwässerung, was für ein Wort! Muss ich gleich an Stoibers Gschmarri von der verwässerten deutschen Kultur denken.

Im Übrigen ist mir das Etikett wurst, Hauptsache der Inhalt stimmt!

Gruß

Jürgen

Zitat:

Original geschrieben von amöbe

Hallo,

Verwässerung, was für ein Wort! Muss ich gleich an Stoibers Gschmarri von der verwässerten deutschen Kultur denken.

Im Übrigen ist mir das Etikett wurst, Hauptsache der Inhalt stimmt!

Gruß

Jürgen

Genau, sehe ich auch so....und da Deutschland nach Japan die meisten Werkzeugmaschinen baut, sind die meisten Teile ja ehh irgendwie "deutsch"...

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von reiner9-3

Hallo zusammen,

gestern wurde in "stern-TV" ein interessanter Beitrag zum Thema "made in germany" gesendet. Die aktuelle E-Klasse gehört mit 65% "Deutschlandanteil" zu den führenden in und aus Deutschland stammenden Fahrzeugen. Ein Rückblick des Beitrages in die 50er Jahre zeigte die VW - Käfer - Produktion. Sie fand damals zu 100% in Deutschland statt und selbstredend waren auch alle Teile aus deutscher Produktion. Nun meine Frage: Besteht ein w 124 noch zu über 90% aus "made in Germany" ? Meiner Meinung nach ist es der größte Fluch der Globalisierung, dass alles, speziell die verschiedenen Automarken, "verwässert" werden und die Kunden sich zunehmend mit dem Etikettenschwindel abfinden müssen.

Grüße

reiner9-3

Wenn man sich bei Mercedesspezialisten informiert, erfährt man, daß die Baureihe W 124 die beste bzw. Zuverlässigste ist oder war.

Der Leser mag sich seine Gedanken machen warum. Bei den neueren Baureihen werden aus Kostengründen mehr Zulieferteile aus aller Welt eingekauft.

Das Qualitätsmerkmal " Made in Germany" wird vermutlich irgendwann - zur Abschottung von fernöstlichen Plagiaten - in " Made in Europe" umgeändert werden.

Die Qualität fängt bei jedem einzelnen Mitarbeiter in der Firma an.

Übrigens ist hierzu ein Link interessant:

http://de.wikipedia.org/wiki/Made_in_Germany

Moin,

Siehst Du ... eines der großen Probleme, wenn es um Fahrzeugqualität geht. Das Erleben von Qualität in der Retrospektive stimmt NICHT immer mit der Realität überein.

So gab es z.B. 1985 und 1986 MASSEN-Demos wegen der mieserablen Qualität der 124er in Stuttgart durch Taxifahrer. Die Qualitätsmängel reichten von Motorschäden bei den 4-Zylindern durch gerissene Steuerketten, von rapide einlaufenden Nockenwellen bei den 6-Zylindern bis rapide verschleißende Motorlager bei den Diesel, unterdimensionierten Motoraufhängungen, abfallenden Zierleisten und und und.

Einige Baustellen der Baureihe wie die häufig verreckenden Relais, Motorkabelbäume oder das ausleiernde Lenkgetriebe ... wurden z.B. nie revidiert und verbessert.

Auch in Punkte Pannenstatistik sah es nicht so prickelnd aus, wenn wir mal HEUTIGE Zahlen als Masstab nehmen. Zwar war der W124 einer der Spitzenreiter, also eines der besten Autos in dieser Wertung ... doch nach heutigen Masstäben ... bewegte sich der W124 gerade mal eben so auf dem Niveau, welches heute Fahrzeuge wie der Alfa Romeo 156 oder ein Renault Clio aufweisen. Der W124 wäre mit seiner damaligen Pannenquote heute lediglich im Mittelfeld zu finden.

Die Wahrnehmung z.B. meines Onkels, welcher ab den späten 70ern bei Mercedes als Meister arbeitete ... ist auch ein gänzlich anderes. Seiner Meinung nach ist der W124 eines der schlimmsten Modelle die Mercedes jemals gebaut hat.

Wir nehmen den 124er heute anders wahr ... denn die Mängel die in den 80ern und frühen 90ern zu einer "schlechten" Einstufung führten sind für uns heute nicht mehr wesentlich. Hinzu kommt, das wir in der gleichen Zeit mit vielerlei Qualitätssprüngen vorallem bei der Konkurenz konfrontiert wurden und das das Preisniveau sowohl für Fahrzeuge, wie auch Werkstattleistungen massiv gestiegen ist. Der W124 war über die MASSE an Fahrzeugen weder häufiger noch weniger oft "defekt" ... seine Defekte waren nur in der Regel "einfacher" und "billiger". Grund dafür : Nahezu alles bestand aus Einzellösungen und die größte Angst der Kundschaft ... der Rost ist zumindest nicht gut sichtbar beim W124. Wenn der 124er keinen Sprit bekommt ... dann ist es in den meisten Fällen das DME Relais ... ist das beim W211 der Fall ... brauchts ein neues Steuergerät ... Kostenunterschied : ganz schnell 1000-1500 Euro. Das ist der "Tribut" an den Fortschritt. Die Fahrzeuge KÖNNEN immer mehr ... daher immer höhere Kosten ... und bei gleichbleibender Systemsicherheit ... steigt dadurch auch die Einzelfallserlebenswahrscheinlichkeit.

Und ... sind wir ehrlich ... eine Reparatur von 1200 Euro (z.B. CDI-Injektoren) merkt man sich JAHRELANG ... eine Reparatur von 200 Euro bei einem alten Vorkammerdiesel ... die ist nach 1-2 Jahren vergessen.

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von quali

Zitat:

Original geschrieben von reiner9-3

Hallo zusammen,

gestern wurde in "stern-TV" ein interessanter Beitrag zum Thema "made in germany" gesendet. Die aktuelle E-Klasse gehört mit 65% "Deutschlandanteil" zu den führenden in und aus Deutschland stammenden Fahrzeugen. Ein Rückblick des Beitrages in die 50er Jahre zeigte die VW - Käfer - Produktion. Sie fand damals zu 100% in Deutschland statt und selbstredend waren auch alle Teile aus deutscher Produktion. Nun meine Frage: Besteht ein w 124 noch zu über 90% aus "made in Germany" ? Meiner Meinung nach ist es der größte Fluch der Globalisierung, dass alles, speziell die verschiedenen Automarken, "verwässert" werden und die Kunden sich zunehmend mit dem Etikettenschwindel abfinden müssen.

Grüße

reiner9-3

Wenn man sich bei Mercedesspezialisten informiert, erfährt man, daß die Baureihe W 124 die beste bzw. Zuverlässigste ist oder war.

Der Leser mag sich seine Gedanken machen warum. Bei den neueren Baureihen werden aus Kostengründen mehr Zulieferteile aus aller Welt eingekauft.

Das Qualitätsmerkmal " Made in Germany" wird vermutlich irgendwann - zur Abschottung von fernöstlichen Plagiaten - in " Made in Europe" umgeändert werden.

Die Qualität fängt bei jedem einzelnen Mitarbeiter in der Firma an.

Übrigens ist hierzu ein Link interessant:

http://de.wikipedia.org/wiki/Made_in_Germany

... wenn ich mir vor Augen führe, was ich so alles schon in meinen W124 gesteckt habe

in 120.000 km und 7 Jahren, nämlich an Wartung und Rep. ca. 10.000 € (und das wenigste

davon sind so obligatorische Dinge wie Ölwechsel) und auch davor in meinen 190E,

kann ich dem schon zustimmen: das leppert sich zusammen. Neben hardcore-Dingen

wie MKB und ZKD sind´s immer wieder kleinere Dinge die sich summieren!

Mein Citroen BX 16 davor (1994-1998, von 65.000 bis ca. 150.000 km gefahren) war da

richtig genügsam (sogar die hydraktive Federung war günstig und nur 1 mal neu zu befüllen)

dagegen, und das bei den Vorurteilen gegenüber der Qualität bei Citroen: kein Rost,

Motor dauerhaft top und zuverlässig.

Aber eben: zwar angenehm zu fahren, aber sonst eben bei weitem nicht so dauerhaft und

überhaupt wertig anzufühlen - nicht zu vergleichen. Daher will ich nur bedingt über die Kosten

eines MB meckern.

Aber so einige Dinge gehen oft prinzipiell kaputt - und das kostet...!! Die Qualität

könnte, nein im Angesicht des Preises müsste in diesen Punkten besser sein!

Ich denke, nach den Qualitätsdemos in der Anfangsphase des W124 und den vielen

Verbesserungen: wollte man denn danach alles top verbessert haben oder hätten

sich die Werkstätten sonst gar fast pleite gelangweilt...?

Bin ja (leider) vor nicht allzu langer Zeit ins Ringelager gewechselt, nachdem ich meinen e280t verkaufte. Gemessen am "heutigen"Pannenverhalten für mich ein Topwagen! Während 200TKM nur zwei Pannen(Federbruch/Drosselklappenelement oder wie das Ding hieß...) und ansonsten perfekt. Soll ja hier kein Loblied werden, aber ich vermisse "ihn"..., schon weil bei Bedarf kleinere Reps auch mal von Doppellinkshändern durchgeführt werden können, wie bsp. Glühbirne o.ä. Mach das mal mit 'nem Smart oder diversen anderen Autos modernerer Bauart.

Anyway, für mich waren und sind die 123er und 124er "legendär" auch wenn nicht jeder nur über gute Erfahrungen berichten kann.

My 2 ct

Greetz

Bertha

Themenstarteram 7. März 2008 um 16:32

Hallo Jürgen,

unter dem Begriff "Verwässerung" verstehe ich keine konservative gar politisch bayerische Grundeinstellung, sondern mir geht es um Echtheit. Es ist übrigens mein erster Benz. Für ca. fünfzehn Jahre habe ich Volvo und Saab gefahren und den diesen zwei urspünglich sehr authentischen Marken - vorerst - mal den Rücken gekehrt. Saab ist vollkommen "Opel - verwässert" und bei Volvo hat Ford das Sagen. Letztendlich wird die ganze schöne Autowelt beliebig und austauschbar.

Grüß reiner9-3

am 7. März 2008 um 18:10

Hallo Reiner,

womöglich habe ich dich missverstanden, und das finde ich in diesem Fall erfreulich ;), wenngleich Du ein paar Reizwörter eingebaut hast die bei mir gewisse Reflexe auslösten.

Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass ich in den 27 Jahren seitdem ich den Schein besitze immer nur "deutsche" Autos gefahren bin, weil ich von der Qualität recht viel halte. Der eine oder andere mag sich jetzt vielleicht wundern, aber ich sehe darin keinen Widerspruch.

Nur, die Globalisierung ist nicht aufzuhalten. Die Automobilhersteller sind gezwungen dort zu produzieren, wo die Märkte sind. Die Karren werden dann, je nach Nachfrage hin- und herverschifft. Wenn BMW heute in Alabama Geländevehikel baut, dann beziehen die ihre Zulieferteile aus der Umgebung. Anders wäre das nicht sinnvoll. Es wird viel über die Globalisierung geschimpft, aber der Verbraucher, oder Endkunde, also wir alle, wollen es nicht anders. Den Aktionären die Alleinschuld zu geben wäre Realitätsverzerrung. Da öffnet sich die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

Insofern ist das ganze Gerede vom Etikettenschwindel überflüssig, es hat keinen Sinn die Gesetzmäßigkeiten der Globalisierung auszuhebeln resp. zu leugnen. Ohne Tribute keinen Fortschritt. Einer ist immer der Arsch.

Gruß

Jürgen

Themenstarteram 7. März 2008 um 20:04

Hallo Jürgen,

rein ökonomisch betrachtet hast Du vollkommen recht - so funktioniert die globalisierte Welt nun mal. Aber ich bin eben nicht der Typ Autofahrer, der sein Vehikel als Gegenstand betrachtet, um von A nach B zu kommen, sondern ich hab´etwas "Benzin im Blut". Und an dieser Stelle war mir die Autowelt früher sympatischer, ja, geordneter! Auch ein RR hatte nun mal früher keinen BMW - Motor....aber ....OK.... und ein Bentley wurde auch nicht in der gläsernen Fabrik in Dresden gebaut! Na ja, wenn man jetzt weiter spinnt...der 124t kam ja noch nicht mal aus Stuttgart, sondern aus Bremen!! Werde meinen 124er noch ein paar Jahre fahren und mich dann der globalisierten Autowelt erneut stellen!!

Grüße

reiner9-3

Nike hat bis heute keinen einzigen Turnschuh in den USA produziert.

Meine Adidas-Hose kommt aus Taiwan.

Meine Conti-Reifen sind "Made in Spain".

Das US-Militär kauft deutsche Flugzeuge.

Toyota Yaris enthält Bauteile vom dt. Zulieferer Continental...

 

reiner9-3, Du schreibst "Meiner Meinung nach ist es der größte Fluch der Globalisierung..." usw.

Okay, es stimmt natürlich, was Du schreibst: Die Verwässerung findet statt, weil ich als Kunde nie weiss, was "drin ist".

Aber ist es nicht gerade der Wettbewerb, der die Welt nach vorne bringt?

Hättest Du heute noch Lust, für den 5. Gang und den rechten Außenspiegel Aufpreis zu zahlen?

Hat Dein PC eher 600 € gekostet (Globalisierung) oder eher 3.000 € (Made in Germany?)

Wer hat Deine Digitalkamera entwickelt und in mühevoller Kleinarbeit produziert?

Wer hat 1987 schon eine vollelektronische, funktionierende Einspritzanlage gehabt, während Benz noch in den 90ern mit der halbmechanischen KE-Jetronic rummurkste?

Warum kann ein koreanischer Authersteller 7 Jahre Garantie geben, Mercedes (deutsches Premiumprodukt) aber nicht?

 

Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, anstatt alles mit dem Schlagwort "Globalisierung" abzutun.

Wer sich ein Auto mit dem Stern kauft, muss sich schon von voher bewusst sein, dass Reparaturen und Ersatzteile wesentlich mehr kosten als bei Peugeot oder Fiat. Die Unterhaltkosten von "Premiumherstellern" sind nunmal höher.

Zum Thema Qualität kann ich nur sagen, wenn einer einen W124er fährt der sollte ihn behalten bis er keinen mucks mehr von sich gibt. Das sind die letzten Daimler die noch eine ordentliche Qualität haben, gegen rost eine pvc beschichtung, dickeres Blech etc. Der prozentuale Anteil an ausländischen Produkten die heutzutaqe in eine E-Klasse verbaut werden ist deutlich höher als damals. Schon beim 210er

Der W124 war anfangs eher mäßig in der Qualität, bis sich die Taxifahrer etc. über die Qualität beschwert haben, worauf Mercedes die Qualität extrem gesteigert hat. Mein Dad der seit über 30 Jahren in der Entwicklung bei Mercedes arbeitet meint das von der Qualität der W123 der beste Benz war, klar das darüber die Meinungen auseinander gehen aber ich denke mal jmd. der da hautnah dabei ist wird schon nicht so ganz unrecht haben.

Ich hatte vor meinem W124 den ich von meinem Dad übernommen habe einen Peugeot 206 Baujahr 2000, und schon bei 50 000km hat die elektrik und der Motor ständig faxen gemacht, total nervig und schlecht verarbeitet. Zum vergleich: fahre ich jetzt den W124 von meinem Dad der ist 13 Jahre alt und hat jetzt ca 200 000 km runter. Der hatte 12 Jahre lang nichts, bis jetzt das Lenkgetriebe hinüber war. Es ist z.B immer noch die Original auspuffanlage drunter die jetzt schon seit 13 Jahren ihren Dienst macht.

Also wenn bei einem W124 teile aus ausländischer Produktion verbaut wurden, waren diese immer noch besser als der heutige Standard. Ich bin mehr als zufrieden mit meinem W124 und würde ihn auch nicht mehr hergeben.

Und wenn man bei Wiki nachschaut und das liest:

Als Ende des 19. Jahrhunderts neben dem Vereinigten Königreich auch andere europäische Industrienationen aufstrebten, begann man in Großbritannien, sich mit der Kennzeichnung importierter Ware gegen vermeintlich minderwertige Nachahmungsprodukte zu schützen. Diese Kennzeichnung betraf zunächst nur deutsche Ware und erfolgte durch die Bezeichnung Made in Germany (Handelsmarkengesetz vom 23. August 1887, Engl. Merchandise Marks Act 1887).

dann bekommt man doch das lachen nicht aus dem Gesicht....die f....ing englands hatten angst vor minderwertiger Ware aus Deutschland...lol viele Grüße zu MG hierbei...ach nein die gibts ja gar nicht mehr... :-)

am 8. März 2008 um 16:18

Zitat:

Original geschrieben von reiner9-3

Hallo Jürgen,

... Aber ich bin eben nicht der Typ Autofahrer, der sein Vehikel als Gegenstand betrachtet, um von A nach B zu kommen, sondern ich hab´etwas "Benzin im Blut". Und an dieser Stelle war mir die Autowelt früher sympatischer, ja, geordneter! ...

Grüße

reiner9-3

Wenn ich mich dem Charisma eines W124 entziehen könnte, hätte ich keinen. Der W124 ist noch ein Auto mit Seele, und irgendwie war es beim ersten Probefahren sofort um mich geschehen. Deshalb werde ich meinen auch nie freiwillig hergeben und bin ständig am Rumchecken, wie ich seinen Lebenszyklus mit vertretbarem Aufwand verlängern kann. Alles irgendwie unerklärlich, aber andere scheinen diesen "Hau" ja auch zu haben :eek:.

Gruß

Jürgen

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