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WIG-Schweißgerät
Wer hat Erfahrung mit VECTOR-Schweißgerät AC/DC WIG OW 250 mit Plasma von Vector Welding?
Oder welcher Schweißprofi kann Einsteiger Tips geben, insbesondere zu den richtigen und vielfältig vorhandenen Einstellmöglichkeiten?
Als Schweißanfänger habe ich Probleme die 12 Einstellknöpfe für die jeweilige Schweißaufgabe richtig einzustellen.
Zu Beginn wollte ich erst mal nur eine Auftragsschweißung vornehmen. Schon das hat nicht funktioniert. Habe nur mit Schweißstromeinstellung, Gasvorlauf und Gasnachlauf gearbeitet. Der Schweißstrom wurde von 40/50 bis zu 110 Amp. variiert. Habe mit und ohne Zusatzwerkstoff versucht Material aufzuschweißen. Zu den verunglückten Versuchen hänge ich mal Fotos an, damit die Profis auch sehen um welches Sch(w)eißergebnis es geht
Foto 1 - 115: Versuch einer Auftragsschweißung, erst mit 1,6-er Elektrode bei ca. 40-60 Amp. Später dann mit 2,4-er Elektrode und bis zu 90 Ampere ist kläglich gescheitert.
Foto 2 - 116: Versuch einer Lochschweißung um Stahlplättchen mit dem Rechteckrohr zu verbinden. Der Versuch misslang, die Plättchen fielen wieder ab. Die entstandenen Schweißkugeln auf der Bohrung wurden wieder abgeschliffen. Mit dem nächsten Versuch wurde dann versucht
Foto 3+4 - 117+119: die Plättchen seitlich aufzuschweißen. Von den 6 Nähten ist mit viel Wohlwollen vielleicht eine so gerade akzeptabel (Foto 117, unten links).
Foto 5+6 - 118+120: die Schweißung des T-Stücks (2 x Kehlnaht) ist wohl auch akzeptabel, jedoch ließ sich die Naht an den beiden Bolzen und dem Steg nicht vollständig schließen. Hier habe ich mit ca. 90 Ampere geschweißt und die Werkstücke waren gänzlich rotglühend und nicht nur der Nahtbereich.
Ich bräuchte eine richtige einfache Vorgabe der Geräteeinstellung und entsprechende Hinweise, um erst einmal eine saubere Auftragsnaht hin zu bekommen. Auf was muss dabei alles geachtet werden? Die vielen Einstellungsknöpfe am Gerät erschweren insbesondere dem völligen Neueinsteiger die richtige Grundeinstellung um erst einmal mit dem richtigen Üben loslegen zu können.
Ich hoffe und freue mich auf Eure fachkundigen Tipps um den richtigen "Schweißerweg" zu finden.
Beste Antwort im Thema
Na denn fange ich mal oben links an und arbeite mich nach unten rechts durch:
1 Kippschalter nach unten (ohne Puls)
2. Kippschalter dürfte für die HF sein..stell den so ein, dass die HF geht. (oben oder Mitte?)
3. Kippschalter erstmal auf 2T
-Poti Gasvorlauf auf ca. 0,1 Sekunden. kommt nicht genau drauf an, aber wenn du das z.B. auf 2 stellst wartest du zu lange.
-Poti Stromanstieg auf NULL
-Poti Schweißstrom...diese Einstellung ist wichtig. Nach Gefühl, aber ca. 35A pro mm Materialstärke
-Impulsweite erstmal unwichtig NULL
-impulsfrequenz erstmal unwichtig NULL
-Sprühlichtbogen: sicherheitshalber auf NULL, sollte aber wohl nur bei Elektrode wirken. Unsinnige Kennzeichnung, bei Elektrode oder WIG gibt es keinen "Sprühlichtbogen". Das könnte die Dynamik beim Elektrodenschweißen sein
-Schalter auf DC
-Startstrom NULL (sollte im 2T Funktionslos sein)
-Impulsstrom NULL (ist falsch beschriftet, es handelt sich um den Impulspausenstrom. WENN ein Impulsstrom eingestellt wird, dann mit dem Regler "Schweißstrom")
-Stromabsenkung NULL, oder auch 0,5
-Schlußstrom NULL, sollte aber im 2T sowieso außer Funktion sein.
-Gasnachlauf mindestens 5Sec.
-AC-Frequenz egal (keine Funktion im DC-Modus)
-Stromverlagerung egal (keine Funktion im DC-Modus)
Das einzige, womit du jetzt rumspielen solltest um die richtige Einstellung zu finden ist der SCHWEISSSTROM.
Das ist der einzige Parameter, der während des Schweißens überhaupt etwas bewirkt.
Die Stromabsenkung ist die Zeit, die der Lichtbogen beim Schweißende zum Erlöschen braucht. Wenn man den Lichtbogen schlagartig ausschaltet, bildet sich zum Schluss ein Schrumpfungskrater. Auf das Schweißen an sich hat das keinen Einfluss.
Die ganze Impulsgeschichte lass erstmal außer Acht. Die braucht man z.B. um dick mit dünn zu verschweißen.
DoMi
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49 Antworten
Hallo reidiekl,
ich rate dir mal die Basics auf YT zu ergründen oder noch besser gleich ein Schweißseminar bei der HWK, IHK, .......
https://www.youtube.com/results?search_query=wig+schwei%C3%9Fen+lernen
Ja vielen Dank, diese Videos habe ich zum Großteil schon alle gesehen. Dort funktioniert das immer wunderbar. Nur leider werden dort die Mißerfolge nicht gezeigt. Bekannter Maßen lernt man aus Fehlern am meisten. Stehe jetzt vor dem Problem wie ich die Fehler nachhaltig abstelle, ohne dabei weitere zu produzieren. Die, die es schon können werden mich wohl nur schwer verstehen und jedes Schweißgerät tickt etwas anders.
Hier mal zwei Fragen, die sich zwischenzeitlich aufgetan haben:
1. Wird durch die Nähe eines Magneten am Schweißanfang die HF-Zündung beeinflusst oder gar verhindert?
2. Können die schlechten Schweißergebnisse auf den Fotos daher rühren, dass das Massekabel nur in der Anschlussbuchse steckte und nicht fest verklemmt war?
Dann müssen jetzt andere User ran, habe zwar das eine o. andere mal mit WIG gebruzzelt, für Erfahrungen weiter zu geben reicht das aber längst nicht.
Ich glaube nicht, dass das nicht verklemmte Massekabel für das Ergebnis verantwortlich ist. Der Lichtbogen war doch konstant?
Was für ein Schutzgas verwendest du?
Zitat:
@reidiekl schrieb am 19. Mai 2018 um 19:24:10 Uhr:
1. Wird durch die Nähe eines Magneten am Schweißanfang die HF-Zündung beeinflusst oder gar verhindert?
2. Können die schlechten Schweißergebnisse auf den Fotos daher rühren, dass das Massekabel nur in der Anschlussbuchse steckte und nicht fest verklemmt war?
Moin..
Ein Magnet lenkt den Lichtbogen stark ab. Der wandert dann wie er will und man trifft die Schweißnaht nicht.
Die HF-Zündung wird dadurch eher nicht beeinflusst.
Die nur reingesteckte Buchse ist nicht die Ursache.
Die Nähte sehen so schwarz aus..verwendest du Mischgas? Für WIG kommt nur Reinargon (Argon 4.6) in Frage.
DoMi
Hallo und vielen Dank für die beiden Antworten.
Als Schweißgas habe ich Argon 4.6 bestellt - geliefert wurde 4.8-er. Welches Gas nun in der Flasche ist - keine Ahnung.
Ist zwischen 4.6 und 4.8 ein Unterschied und wenn ja welcher bzw. wie wirkt sich dieser auf das Schweißergebnis aus?
Nach meinen bisherigen bescheidenen Schweißkenntnissen sollte das 4.8-er Argon gegenüber 4.6 eine höhere Reinheit haben. Weiß dazu jemand mehr?
Nachdem ich schon zwei Videos gesehen habe, in denen das Verschweißen zweier Teppichmesserklingen an der Schneide gezeigt wurde und zwar im WIG- als auch im MAC-Verfahren habe ich gestern versucht Teile eines 0,5 Millimeter dicken Sägeblattes miteinander zu verschweißen. Das Ergebnis hat mich richtig überrascht. War bisher der Auffassung Dünnblechschweißen sei schwieriger als dickes Material. Aber schaut selbst:
Zunächst wollte ich die beiden Sägeblatt-Teile heften. Wie die beiden Einbrände rechts und links an der Fügefläche zeigen, ging das schief.
Danach wollte ich am rechten Rand ober- und unterhalb eine Auftragsschweißung beginnen. Auch hier brannte die Kante weg.
Als nächstes habe ich etwas in der Fläche gezündet und die Flamme dann auf die Naht gezogen. Dort wo auf der Fläche gezündet wurde entstand ein ca. 2 Millimeter großer Durchbrand (Loch) im Material. Habe dann auf der Naht den Lichtbogen ein kurzes Stück weiter geführt und dann abgesetzt und das Ergebnis betrachtet. Danach noch mal angesetzt und die erste Naht weitergeführt.
Ich denke mal die Schweißnaht ist gar nicht so schlecht geworden, zumindest erheblich besser als die vorangegangenen Ergebnisse auf wesentlich dickerem Material. Das ganze erfolgte ohne Schweißzusatz und die Naht ist schön ver- bzw. zusammengelaufen. Das Beste aber ist, sie scheint auch stabil zu sein! Das war bei den vorherigen Versuchen nicht der Fall.
Hier noch die verschiedenen Einstellwerte. Wer kann dazu etwas sagen, was schlecht ist und wie es bessser geht bzw. richtig ist?
Gasvorlauf - 0,5 Sek.
Stromanstieg - 1 Sek.
Schweißstrom - 46 Amp.
Impulsweite - 20 %
Impulsfrequenz - ~40Hz
Startstrom - ~20 Amp.
Impulsstrom - ~35 Amp.
Stromabsenkung - 3 Sek.
Schlußstrom - 45,6 Amp.
Gasnachlauf - 1,6 Sek.
Wer kann zu den Geräteeinstellungen und zum erzielten Ergebis etwas sagen, was ist wie verbesserungsfähig? Bin für jede Kritik und Anregung offen und dankbar.
Beste Grüße - Reinhard
Wenn es sich wirklich um ein 0,5 mm Blech handelt finde ich 42A schon ein bisschen viel .Was bei WIG wirklich sehr wichtig ist das Metall muss blank sein ohne Rost,Zunder,Anlauffarbe,Oxid etc.Was wie ich finde extrem wichtig ist sind passende Handschuhe lieber ein bisschen zu Stramm als zu locker nach einer Weile geben die Dinger eh nach,mit so groben Oschis wirst du niemals über 3-4 cm Nathlänge hinauskommen weil dir einfach der Zusatz zwischen den Fingern durchrutscht.
Argon 4.8 ist hochwertiger als 4.6 näheres sagt dir Google.
4.8 ist teurer und enthält nur halb so viele fremde Gase wie 4.6
Zum WIG schweißen ist das sehr gut geeignet...aber welcher Händler liefert denn statt 4.6 das teurere 4.8?
Wenn fälschlicherweise Mischgas in der Flasche ist, dann erkenn man das daran, dass beim Schweißen an der Spitze der Wolframnadel ein kleiner kranzförmiger Bart wächst.
Die Nadel muss nach dem Schweißen genauso spitz und genauso blank sein, wie vorher...ansonsten stimmt was mit dem Gas nicht.
Wichtig ist beim Anschleifen, dass die Schleifspuren LÄNGS auf der Nadelspitze sein müssen.
DoMi
danke DoMi,
das längs Anschleifen weiß ich schon. Ein kleiner kranzförmiger Bart ist mir an der W-Elektrode noch nicht aufgefallen. Werde es beobachten. Gehe aber davon aus, dass tatsächlich Argon 4.6 oder 4.8 drin ist. Hätten sich mit einem Mischgas überhaupt die beiden Sägeblatt-Teile so verschweißen lassen?
Kann noch jemand etwas zu den geposteten Einstellwerten sagen?
@ Heisenberg12 - Es war sogar ein Schweißstrom von 46 Amp und nicht nur 42. Auf wieviel würdes Du reduzieren? Ja, die Materialdicke - mit Messschieber gemessen - beträgt tatsächlich 0,5 mm.
Zitat:
@reidiekl schrieb am 20. Mai 2018 um 19:30:35 Uhr:
@ Heisenberg12 - Es war sogar ein Schweißstrom von 46 Amp und nicht nur 42. Auf wieviel würdes Du reduzieren? Ja, die Materialdicke - mit Messschieber gemessen - beträgt tatsächlich 0,5 mm.
Musst du ausprobieren, so das du gerade noch zünden kannst und ein schmelzbad hast wenn du so dünnes Material professionell schweißen willst musst du ein und Auslauf Bleche verwenden sonst lassen sich die Krater/Durchbrände sehr schwer vermeiden.
Und denk dran die Maschine/Einstellung machen weniger aus als man meint und die Schweisvorbereitung sehr viel mehr,achte unbedingt auf blankes Metall und übe übe übe Spiel ein bisschen mit den Einstellungen rum aber denk dran der Limitirende Faktor bist hauptsächlich du nicht die Maschine.
Wie hast du das Manometer eingestellt?
Zitat:
@maxxer90 schrieb am 20. Mai 2018 um 20:43:47 Uhr:
Wie hast du das Manometer eingestellt?
... auf 9 Liter lt. Manometeranzeige - der Gastester ist noch auf dem Postweg :-).
Zitat:
wenn du so dünnes Material professionell schweißen willst musst du ein und Auslauf Bleche verwenden sonst lassen sich die Krater/Durchbrände sehr schwer vermeiden.
damit ist wohl kein besonderes Metall wie Tiefziehblech zuverstehen? Sondern eher ein vor- bzw. nachgelegtes Blech gemeint, um schon vor dem eigentlich zu schweißenden Blech mit der Naht auf diesem "Vorblech" zu beginnen und nicht erst an der Kante? Der Schweißvorgang wird dann auf dem angelegten "Nachblech" beendet. Habe ich das so richtig verstanden?
Ok, dann werde ich fleißig weiter üben, üben und nochmals üben. Bei so vielen einstellbaren und zu beachtenden Parametern braucht's aber schon anfängliche Hilfestellung um überhaupt einigermaßen mit dem Üben beginnen zu können. Nur Material und Gas verbrutzeln bringt einen nicht wirklich weiter und fördert nur den Frust. Kleine Erfolge gehören schon dazu .
Nachdem das mit dem Dünnblech überraschend gut geklappt hat - wie ich meine, würde mich noch interessieren was bei den massiveren Metallteilen (die zuerst geposteten Fotos) alles falsch gelaufen ist. Diese Ergebnisse sind ja wirklich schrecklich. Kann man bzw. der Schweißprofi daran erkennen was falsch gelaufen ist?
Zitat:
@reidiekl schrieb am 21. Mai 2018 um 11:25:44 Uhr:
Zitat:
@maxxer90 schrieb am 20. Mai 2018 um 20:43:47 Uhr:
Wie hast du das Manometer eingestellt?
... auf 9 Liter lt. Manometeranzeige - der Gastester ist noch auf dem Postweg :-).
Zitat:
@reidiekl schrieb am 21. Mai 2018 um 11:25:44 Uhr:
Zitat:
wenn du so dünnes Material professionell schweißen willst musst du ein und Auslauf Bleche verwenden sonst lassen sich die Krater/Durchbrände sehr schwer vermeiden.
damit ist wohl kein besonderes Metall wie Tiefziehblech zuverstehen? Sondern eher ein vor- bzw. nachgelegtes Blech gemeint, um schon vor dem eigentlich zu schweißenden Blech mit der Naht auf diesem "Vorblech" zu beginnen und nicht erst an der Kante? Der Schweißvorgang wird dann auf dem angelegten "Nachblech" beendet. Habe ich das so richtig verstanden?
ja genau, war so bei meiner MAG Schweiserprüfung vorgegeben, wird beim WIG bestimmt genau so gehandhabt.
Zitat:
Kann man bzw. der Schweißprofi daran erkennen was falsch gelaufen ist?
Bin zwar eher auf Mag spezialisiert werde aber die Bilder mal aus meiner Sicht deuten.
dein Generalfehler schaut so aus als ob du kein blankes Material verwendet hast.
Bild 1, du hast die Kanten nicht richtig aufgeschmolzen warst grundsätzlich blos auf der unteren Platte und wie gesagt kein blankes Material.
Bild 2.1 beim Oberen Vierkantrohr hast du wahrscheinlich selber gemerkt das du zu wenig Power hast weil blos der obere Flachstahl aufgeschmolzen wurde. Kein blankes Material.
2.2 da hast du zu viel Power das mit dem beide Kanten aufschmelzen hat aber besser geklappt.Kein
blankes Material
Bild 3. zweites Flacheisen vorne schaut doch nicht schlecht aus . Hinten hast wieder nicht beide Seiten aufgeschmolzen.
Bild 4. vorne zu viel Power hinten ich sags immer wieder Kein blankes Material.
Bild 5 zu viel Power so was schweißt man Mehrlagig nicht in einem Rutsch und Kein blankes Material.
Zitat:
dein Generalfehler schaut so aus als ob du kein blankes Material verwendet hast.
ja richtig, hatte gemeint das könnte ich mir zum erst einmal nur Ausprobieren ersparen - hab's jetzt kapiert, danke .
Das Gerät hat allein 16 Drehknöpfe und dazu noch diverse Kippschalter mit 10 Stellmöglichkeiten. Habe jetzt mal bei anderen Anbietern geschaut, was die so alles zu ihren Geräten erklären. Jeder sagt es anders und manche Dinge sind beim dem ein oder anderen gar nicht erklärt. In der Summe ergibt sich dann vielleicht eine komplette und verständliche Erklärung zur Funktion und was wie einzustellen ist. Wusste bis eben auch noch nicht, dass so einige Funktionen nur im 4-Takt-Modus funktionieren und nicht im 2-Takt.
Aller Anfang ist schwer, aber da muss ich durch.
Nochmals Danke an alle.
Was für ein Gerät hast du ?.